Elektrohandwerk: Bedarf an Fachkräften steigt weiter an

Elektrohandwerk: Bedarf an Fachkräften steigt weiter an

News | 19.02.2024

Insbesondere die Energiewende trägt zu einem wachsenden Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern im Elektrohandwerk bei.

Der Fachkräftemangel macht auch vor den sogenannten E-Handwerken nicht Halt: Insbesondere die Energiewende trägt zu einem wachsenden Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern bei. 

Die Zahl der Beschäftigten im Elektrohandwerk ist zuletzt gestiegen. Nach aktuellen Informationen vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) ist sowohl die Zahl der Auszubildenden als auch die Zahl der Beschäftigten gewachsen. Von 2022 auf 2023 gab es eine Zunahme bei den Auszubildenden um 0,3 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten legte sogar um 1,8 Prozent zu. 
Allerdings ist damit zu rechnen, dass aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren weniger Mitarbeiter zur Verfügung stehen werden. Zugleich wird der Bedarf an Fachkräften aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung infolge der Energiewende steigen. Dazu tragen vor allem der Ausbau von Photovoltaik, der Trend zur E-Mobilität, der Einbau von Wärmepumpen und der Ausbau von Energiespeichern bei. All das wird aller Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage bei den Fachkräften im Elektrohandwerk führen wie zum Beispiel bei Elektroinstallateuren oder Bauelektrikern.

Zahl der offenen Stellen gewachsen

Die Auswirkungen sind bereits zu erkennen: Zu Beginn des Jahres 2024 stieg die Anzahl offener Stellen im E-Handwerk von 85.525 im Vorjahr auf 96.580 an. Offenbar besteht bei vielen Betrieben in der Branche die Bereitschaft zum Schaffen zusätzlicher Stellen, auch wenn unklar ist, ob mit jeder gemeldeten offenen Stelle auch die Bereitschaft zum dauerhaften Einstellen einer Vollzeitkraft verbunden ist.

Bedarf steigt über alle Qualifikationsstufen

Der wachsende Bedarf an Fachkräften erstreckt sich über alle Qualifikationsstufen - von Auszubildenden über Gesellen bis hin zum Meister. Auch ungelernte Hilfskräfte werden verstärkt gesucht. Insgesamt erhöhen sich jedoch aufgrund der durch die Energiewende, die zunehmende Digitalisierung sowie durch die Sektorkopplung gestiegene Komplexität auch die Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter.

Diese Zahlen zeigen, dass es sich beim Elektrohandwerk um eine Wachstumsbranche handelt und damit Berufstätige und Auszubildende in diesem Bereich sehr gute Zukunftsperspektiven haben.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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