Krankenschwester: Berufsbild, Aufgaben, Voraussetzungen

Krankenschwester: Berufsbild, Aufgaben, Voraussetzungen

Berufsleben | 24.04.2024

Im alltäglichen Sprachgebrauch lautet die Bezeichnung für diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger immer noch Krankenschwester oder Krankenpfleger. Wenn Sie sich auf die Suche nach freien Stellen machen, werden Sie bemerken, dass diese Bezeichnung veraltet ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Krankenschwestern und Krankenpfleger sind auf dem Arbeitsmarkt besonders stark begehrt.
  • Es gibt viele offene Stellen und zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten.
  • Die Bezahlung von Krankenschwestern und Krankenpflegern ist in den letzten Jahren stark angestiegen.

Der Beruf der Krankenschwester bzw. des Krankenpflegers ist derzeit so populär wie lange nicht. Es gibt viele offene Stellen und vergleichsweise wenige Bewerber. Das eröffnet hervorragende Karrierechancen.

Im alltäglichen Sprachgebrauch lautet die Bezeichnung für den diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. die Krankenpflegerin immer noch Krankenschwester (m w d) oder Krankenpfleger. Wenn Sie sich auf die Suche nach freien Stellen machen, werden Sie bemerken, dass diese Berufsbezeichnungen veraltet sind. Verwenden Sie daher am besten ergänzend auch die formal korrekte Berufsbezeichnung.

WAS MACHT EINE KRANKENSCHWESTER ?

AUFGABEN UND ARBEITSALLTAG

Krankenschwestern und Krankenpfleger arbeiten im Gesundheitsbereich wie zum Beispiel im Krankenhaus und in der Pflege. Die wichtigste Aufgabe einer Krankenschwester ist die Pflege kranker und hilfsbedürftiger Menschen. Daher tragen Krankenschwestern eine besonders große Verantwortung. Sie unterstützen Menschen beim Genesungsprozess, übernehmen die Grundpflege und helfen ihnen bei der Mobilisierung und der Nahrungsaufnahme, sofern dies notwendig ist. Die Liste der Tätigkeiten einer Krankenschwester ist lang, daher hier nur einige Beispiele:

  • Beobachtung des Gesundheitszustands der Patienten

  • Verabreichen von Medikamenten

  • Legen von Infusionen

  • Wundversorgung und Verbände wechseln

  • Blutentnahme

  • Unterstützung bei Untersuchungen

  • Assistieren bei operativen Eingriffen

  • Ansprechpartner für Patienten und Angehörige sein

  • Vorbereitung der Patienten auf diagnostische, therapeutische oder operative Maßnahmen

Die Krankenschwester ist direkte Ansprechpartnerin der Patienten und Schnittstelle zu den behandelnden Ärzten. Der Beziehung zwischen Patient und Krankenschwester kommt eine große Bedeutung für den Genesungsprozess bei.

Krankenschwestern und Krankenpfleger sind unverzichtbar, wenn des darum geht, einen reibungslosen Krankenhausbetrieb sowie den Betrieb von Pflegeheimen zu gewährleisten.

Arbeitsalltag von Krankenschwestern kann belastend sein

Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass der Beruf der Krankenschwester viele Höhen und Tiefen sowie ein hohes Maß an körperlicher und psychischer Belastung mit sich bringt. Eine Krankenschwester ist Tag für Tag von Kranken und auch von schwerkranken und sterbenden Patienten umgeben. Sie muss in der Lage sein, eine professionelle Distanz zu wahren, ohne sich den Bedürfnissen und Anliegen der Patienten und deren Angehöriger zu verschließen. Dieser Balanceakt gelingt nicht jedem.

Als weitere Belastungsquelle kommt der Schichtdienst hinzu. Weil Patienten rund um die Uhr versorgt und überwacht werden müssen, sind Krankenschwestern auch in der Nacht im Einsatz und dabei für eine große Anzahl von Patienten verantwortlich. Aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels sind viele Stationen unterbesetzt, was die Belastung der diensthabenden Krankenschwestern weiter erhöht.

Gesundheitsberatung, Gesundheitsförderung und Prävention

Gesundheitsberatung und Gesundheitsförderung sind weitere mögliche Bestandteile des Berufsbildes der Krankenschwester. Auch die Prävention gehört dazu. Eine Krankenschwester kann beispielsweise den Patienten durch entsprechende Beratungsleistungen dabei helfen, schneller zu genesen oder eine erneute Erkrankung zu vermeiden. Dies kann in Kombination mit der Gesundheitsförderung geschehen. Darunter werden Maßnahmen verstanden, durch die gesundheitswahrende Faktoren gestärkt werden. Das kann zum Beispiel die Ernährung betreffen. Die Prävention dient ergänzend der Früherkennung von Krankheiten. Bei alldem kann eine Krankenschwester unterstützen.

Einsatz in Therapie, Pflege und Reha

Diplomierte Krankenschwestern und Krankenpfleger arbeiten in allen Branchen des Gesundheitswesens. Sie können nicht nur in der Pflege und in der Therapie, sondern auch in der Diagnose und der Reha eingesetzt werden.

Die pflegerischen Aufgaben des Jobs schließen auch die Erhebung des Pflegebedarfes und der Beurteilung der Pflegeabhängigkeit von Patienten ein. Dazu gehört auch das Erstellen entsprechender Gutachten.

Der Pflegeprozess umfasst die Planung, Diagnostik, Organisation und die Durchführung von Maßnahmen. Krankenschwestern sind auch für die Kontrolle und Bewertung der pflegerischen Maßnahmen in jeglichen Versorgungsstufen und Versorgungsformen verantwortlich.

Einsätze bei Notfällen

Zu den Aufgaben einer Krankenschwester bei Notfällen zählen das Erkennen und Einschätzen des Zustands des Patienten und das Ergreifen medizinischer, eigenverantwortlicher und lebensnotwendiger Sofortmaßnahmen , bis der Arzt eintrifft. Dazu muss eine Krankenschwester Erste Hilfe leisten können und wissen, wie eine Herzdruckmassage und Beatmung durchzuführen ist. Auch darüber hinausgehende Maßnahmen wie die Defibrillation mithilfe halbautomatischer Geräte und die Verabreichung von Sauerstoff muss eine Krankenschwester beherrschen.

Enge Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Beteiligten

Eine Krankenschwester arbeitet eng mit den Ärzten zusammen und assistiert diesen. Nach Absprache mit dem Facharzt führt sie auch Maßnahmen wie das Legen von Magensonden oder die Verabreichung von Blutbestandteilen und Vollblut durch.

Eine Krankenschwester arbeitet eng mit Vertretern anderer Gesundheitsberufe wie zum Beispiel Physiotherapeuten zusammen und fungiert als deren Assistenz. Eine weitere Aufgabe stellt die Mitarbeit bei therapeutischen und medizinisch-diagnostischen Maßnahmen dar.

Arbeitsmittel einer Krankenschwester

Diplomierte Krankenschwestern und Pfleger verwenden unterschiedliche Arbeitsmittel zur Grund- und Behandlungspflege. Hierzu gehören Nierenschalen, Wasch- und Bettschüsseln. Neben Blutdruck- und Blutzuckermessgeräte zählen auch Fieberthermometer und Personenwaagen zu den verwendeten Messinstrumenten. Eine Krankenschwester muss verschiedene medizinische Instrumente und Geräte bedienen können und sich im Umgang mit Röntgengeräten, Monitoren, Spritzen und Infusionen auskennen.

Verwaltungstätigkeiten

Auch der Beruf der Krankenschwester kommt nicht ohne Verwaltungstätigkeiten aus. Zur Office-Arbeit gehören das Führen von Patientenbögen, Protokollen, Dokumenten, Karteien und Datenbanken.

WO ARBEITEN KRANKENSCHWESTERN UND KRANKENPFLEGER?

So vielfältig wie der Beruf der Krankenschwester ist die Bandbreite der möglichen Einsatzorte. Klassische Arbeitgeber sind Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens wie Krankenhäuser, Spitäler, Pflegeheime, Hospize und ambulante Pflegedienste. Krankeschwestern und Krankenpfleger werden auch als Assistenz von Haus- und Fachärzten eingesetzt.

Als diplomierte Krankenschwester können Sie im Bereich der Altenpflege arbeiten, oder Sie suchen sich einen Job in der Primärversorgung.

Als Pflegefachkraft haben Sie auch die Möglichkeit, im Bereich der Hauskrankenpflege tätig zu sein. Zahlreiche Privatpersonen schreiben Stellen aus, da Sie Hilfe von einer Fachkraft benötigen.

VORAUSSETZUNGEN: WELCHE AUSBILDUNG UND WELCHE SKILLS MÜSSEN angehende KRANKENSCHWESTERN UND KRANKENPFLEGER VORWEISEN

Um eine Ausbildung zur Krankenschwester beginnen zu können, ist eine der drei folgenden Voraussetzungen notwendig:

  • Realschulabschluss (mittlerer Bildungsabschluss)

  • 10jährige allgemeine Schulbildung

  • Hauptschulabschluss bzw. Gesamtschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit einer Erlaubnis des jeweiligen Bundeslandes

Zusätzlich wird ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung verlangt.

Vor einigen Jahren wurde darüber diskutiert, ob die Ausbildung zur Krankenschwester nur noch mit Abitur möglich sein soll. Angesichts des herrschenden Fachkräftemangels insbesondere in der Pflege dürfte dieser Vorschlag allerdings vom Tisch sein.

Abseits von diesen formalen Voraussetzungen sollten diejenigen, die eine Ausbildung als Krankenschwester absolvieren möchten, gerne mit Menschen umgehen und teamfähig sein. Aufgrund der teilweise hohen Beanspruchung im Beruf ist eine entsprechende Belastbarkeit unverzichtbar. Als Krankenschwester müssen Sie mit Schichtarbeit, Nachtdiensten und der Arbeit an Wochenenden und Feiertagen zurechtkommen.

Wenn Sie dieser Berufsgruppe angehören, stehen Sie mit Patienten, Ärzten, Fachpersonal aus dem medizinischen Bereich, Physiotherapeuten und Kollegen eng in Kontakt. Somit sollten Sie eine hohe soziale Kompetenz und gute Deutschkenntnisse vorweisen.

Kontaktfreudigkeit, Geduld und Hilfsbereitschaft sind weitere wichtige Voraussetzungen. Sie sollten verantwortungsbewusst sein und selbstständig arbeiten können. Sie sollten keine Angst vor Spritzen haben und der Anblick von Blut sollte Ihnen nichts ausmachen.

Die medizinische Arbeit unterliegt strikten Hygiene- und Arbeitsvorschriften. Sie sollten kein Problem damit haben, eine entsprechende Schutzkleidung wie Einweghandschuhe, einen Schutzkittel oder Mundschutz zu tragen, um Ihre Gesundheit zu schützen.

Wie läuft die Ausbildung zur Krankenschwester ab?

Im Zuge des am 1. Januar 2020 in Kraft getretenen neuen Pflegegesetzes und der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung wurden die bisherigen Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengelegt. Die Auszubildenen in diesen Bereichen erhalten in den ersten beiden Jahren eine gemeinsame Ausbildung als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau. Erst im dritten Jahr werden unterschiedliche Schwerpunkte gelegt, um einen Abschluss als Alten-, Kranken- und oder Kinderkrankenpflegefachmann bzw. -fachfrau zu erwerben.

Die dreijährige Berufsausbildung erfolgt entweder an einer Fachhochschule in Form eines Bachelorstudiengangs oder an einer Spezialschule für Gesundheits- und Krankenpflege.

Welche Inhalte werden in der Ausbildung zur Krankenschwester vermittelt?

Angehende Krankenschwestern und Krankenpfleger lernen im Rahmen ihrer Ausbildung alles Notwendige über die menschliche Anatomie, über das Durchführen von Erster Hilfe sowie von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Dies wird ergänzt durch Themen der Krankenhauslehre und die Vermittlung von Wissen über Pflegetechniken, Behandlungen und Operationen. Ziel ist es, alle Einsatzbereiche abzudecken, in denen eine Krankenschwester ihren Beruf ausüben kann.

Theoretische Ausbildung

Die theoretische Ausbildung umfasst insgesamt 2.100 Theoriestunden, die in verschiedene Module unterteilt sind:

  • Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten sowie in dauerhaften Pflegesituationen: 900 Stunden
  • Situations- und personenbezogene Kommunikation: 280 Stunden
  • Inter- und Interprofessionelles Handeln in verschiedenen Situationen: 300 Stunden
  • Begründen und reflektieren des eigenen Handelns auf Basis geltender Gesetze, Verordnungen und ethischer Leitlinien: 160 Stunden
  • Begründen und reflektieren des eigenen Handelns auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie berufsethischer Werte und Einstellungen: 160 Stunden
  • Stunden zur freien Verteilung: 200 Stunden

Praktische Ausbildung

Die Inhalte der praktischen Ausbildung einer Krankenschwester hängen vom Einsatzort und vom Arbeitgeber ab. Dabei kommt es auch auf das jeweilige Fachgebiet an.

Insgesamt sind 2.500 Stunden an praktischer Ausbildungsarbeit zu absolvieren, die sich grob in diese Bereiche einteilen lassen:

  • Orientierungseinsatz zum Beginn der Ausbildung im jeweiligen Ausbildungsbetrieb: 400 Stunden
  • Stationäre Akutpflege: 400 Stunden
  • Stationäre Langzeitpflege: 400 Stunden
  • Ambulante Akutpflege/Langzeitpflege: 400 Stunden
  • Pädiatrische Versorgung: 120 Stunden
  • Psychiatrische Versorgung: 120 Stunden
  • Vertiefungseinsatz im Rahmen eines Pflichteinsatzes: 500 Stunden
  • Weitere Einsätze zur freien Verteilung: 160 Stunden

Ist die Ausbildung mit Abitur kürzer?

Eine Verkürzung der Ausbildung zur Krankenschwester aufgrund von Abitur ist in der Regel nicht möglich. Eine Verkürzung kommt aber beispielsweise in Betracht, wenn es eine andere abgeschlossene Ausbildung oder abgeschlossene Teile einer anderen Ausbildung gibt.

Wo gibt es Ausbildungsplätze für Krankenschwestern und Krankenpfleger?

Ein großer Vorteil der Ausbildung zur Krankenschwester oder zum Krankenpfleger ist die große Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen. Jede Stadt und jede größere Gemeinde verfügt normalerweise über mehrere medizinische Einrichtungen, in denen eine solche Ausbildung angeboten wird - seien es Krankenhäuser, Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen. Wer eine passende Stelle sucht, wird also schnell fündig und muss dazu oftmals nicht weit fahren.

Eine gute Übersicht verfügbarer Ausbildungsplätze finden Sie in verschiedenen Stellenbörsen wie zum Beispiel auf Stellenmarkt.de.

Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung für Krankenschwestern und Krankenpfleger?

Die Ausbildungsvergütung für Krankenschwestern und Krankenpfleger richtet sich vor allem danach, ob es sie einem tarifgebundenen Arbeitgeber tätig sind. Je nachdem, ob es sich um eine private oder kirchliche Einrichtung handelt, können sich die monatlichen Ausbildungsvergütungen unterscheiden. Hier eine Übersicht nach verschiedenen Tarifverträgen:

  • TVAöD-P: 1. Ausbildungsjahr: 1.190,69 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1.252,07 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.353,38 Euro

  • DRK: 1. Ausbildungsjahr: 1.070,74 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1.127,27 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.179,13 Euro

  • AVR - Caritas: 1. Ausbildungsjahr: 1.254,81 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1.316,19 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.417,50 Euro

  • AVR - Diakonie: 1. Ausbildungsjahr: 1.140 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1.210 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.305 Euro

Welchen Abschluss erhält man nach der Ausbildung zur Krankenschwester?

Bei Bestehen der Abschlussprüfung erhalten Sie entweder ein Diplom oder den Bachelor of Science in Health Studies (B.Sc.). Die Berufsbezeichnung Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau wird mit dem akademischen Grad "B.Sc." geführt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Krankenschwestern und Krankenpfleger stehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur bereit. Sie können sich zum Beispiel auf die Hauskranken- oder Palliativpflege spezialisieren. Alternativ bietet sich eine Weiterbildung mit Schwerpunkt Wundmanagement an.

Weitere Möglichkeiten zur Weiterbildung:

  • Aromapflege
  • Umschulung zur Diabetesberatung
  • Schmerzmanagement
  • Kinder- und Jugendlichenpflege
  • Intensivpflege
  • Medizinische Lehr- und Führungsaufgaben

Um Lehr-, Führungs- und Spezialaufgaben in Intensivstationen oder Operationssälen übernehmen zu können, müssen Sie eine entsprechende Sonderausbildung absolvieren.

Durch die Spezialisierung erweitert sich die Auswahl passender Stellen, und es werden höhere Gehälter gezahlt.

Wenn Sie Ihre Karriere vorantreiben möchten, können Sie an der Hochschule eine Ausbildung zur Funktion der Pflegedienstleitung andenken.

ARBEITGEBER: WER STELLT DIPLOMIERTE KRANKENSCHWESTERN UND PFLEGER EIN?

Freie Stellenanzeigen für Krankenschwestern und Krankenpfleger finden Sie zum Beispiel auf den Websites von Krankenhäusern und Kliniken. Sie können Ihre Bewerbung auch in einem Pflegeheim abgeben. Mögliche Arbeitgeber sind neben Kuranstalten auch Rehabilitationszentren. Offene Stellen für Krankenschwestern, Gesundheits- und Krankenpfleger gibt es auch von Blutspendezentralen und Gesundheitsberatungsstellen. Sie können Ihre Bewerbung auch an Praxen von Hausärzten oder Fachärzten senden.

In Einrichtungen der mobilen Krankenpflege und Altenpflege ist der Beruf der Krankenschwester so gefragt wie nie zuvor, und Sie treffen dort immer wieder auf freie Stellenangebote.

Auf Jobbörsen wie zum Beispiel auf Stellenmarkt.de finden Sie eine große Anzahl verfügbarer Stellenangebote für Krankenschwestern und Krankenpfleger.

EINSTIEGSCHANCEN:  WIE SIEHT DER STELLENMARKT FÜR KRANKENSCHWESTERN UND -PFLEGER AUS?

Pflegekräfte sind in Deutschland rar und somit sind die Aussichten für die Zukunft in diesen Berufen rosig. Wie für alle Pflegeberufe gilt das auch für Krankenschwestern und Krankenpfleger. Das liegt vor allem am herrschenden Fachkräftemangel in der Gesundheitsversorgung und der Pflege, aber auch am demographischen Wandel. Für diplomierte Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger dürfte es daher einfach sein, eine passende Stelle zu finden. Dabei profitieren Bewerberinnen und Bewerber von einer großen Auswahl offener Stellen und können so den Job finden, der am besten zu ihnen passt.

GEHALT: WAS VERDIENEN KRANKENSCHWESTERN UND -PFLEGER?

Als Krankenschwester liegt Ihr Gehalt bei durchschnittlich 3200 Euro brutto monatlich. Das entspricht bei einer 40-Stunden-Woche einem ungefähren Stundenlohn von 18,50 Euro. Dabei ist anzumerken, dass sich die Bezüge in den letzten Jahren verbessert haben. Laut einem Bericht des Handelsblatts aus dem Jahr 2021 wuchsen die Gehälter seit dem Jahr 2010 um etwa ein Drittel. Aufgrund des Fachkräftemangels ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Das Gehalt für Krankenpflegekräfte unterscheidet sich je nach Berufserfahrung, Ausbildung und Alter sowie nach Stadt und Region. Das höchste Durchschnittsgehalt erhalten Krankenschwestern und Krankenpfleger derzeit in Baden-Württemberg mit rund 3.380 Euro brutto im Monat. Am unteren Ende der Skala rangiert derzeit Sachsen mit etwa 2.980 Euro brutto monatlich.

Auch die Größe des Krankenhauses oder des medizinischen Betriebs wirkt sich auf die Höhe des Gehalts einer Krankenschwester aus. Bei kleinen Organisationen bis zu zehn Mitarbeitern liegt das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt bei etwa 2.920 Euro. In großen Betrieben mit mehr als 10.000 Mitarbeitern werden durchschnittlich mehr als 3.400 Euro brutto bezahlt.

Und schließlich wirkt sich auch die Berufserfahrung auf die Höhe der Bezüge aus. Bei Krankenschwestern und Krankenpflegern mit einer ein- bis zweijährigen Berufserfahrung liegt das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt bei etwa 3.010 Euro. Dieses steigert sich auf mehr als 3.500 Euro nach einem Berufsleben von über 25 Jahren.

Dabei ist zu beachten, dass sich die Höhe des Gehalts durch eine Kombination der genannten Kriterien ergibt und dass individuelle Karrierepfade eine entscheidende Rolle spielen. So kann zum Beispiel durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen eine deutliche Verbesserung des Gehalts erzielt werden.

Im unteren Gehaltsbereich verdienen Sie als Pflegefachkraft weniger als 2008 Euro pro Monat, während der obere Gehaltsbereich bei über 3900 Euro liegt.

Tipps, damit Sie Ihr Gehalt aufbessern können, sind zusätzliche Ausbildungen oder ein Studium. Berufe, die besser entlohnt werden, sind stets mit einer höheren Qualifikation verbunden.

*In diesem Text wird aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit nur die weibliche oder männliche Form verwendet (z.B. Krankenschwester oder Krankenpfleger). Dies schließt selbstverständlich alle Geschlechter mit ein.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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