Pflegeberufe ohne Ausbildung im ambulanten Pflegebereich
Ganz ohne Ausbildung geht es natürlich nicht, doch im ambulanten Bereich, wo Mitarbeiter für einen schnellen Quereinstieg gesucht werden, können Pflegehelfer nach einem Pflegebasiskurs über 200 Stunden mit ihrer beruflichen Tätigkeit beginnen. Für weniger als 500 Euro bietet das Rote Kreuz solche Kurse an. Wenn die Pflege ambulant stattfindet, ist freilich eine Fahrerlaubnis erforderlich. In diesem Bereich können die Pflegefälle entscheiden, ob sie lieber von einem Mann oder einer Frau gepflegt werden möchten. In der Regel verlangen sie Frauen, weshalb gerade in der ambulanten Pflege verstärkt weibliche Mitarbeiter gesucht werden. Wenn Frauen in diesen Beruf wechseln und in einem Ballungszentrum arbeiten, besteht praktisch keine Gefahr, dass sie arbeitslos werden. Selbst männliche Pflegehelfer finden in Metropolregionen immer öfter einen Job. Die Arbeitgeber können es sich kaum leisten, einen Bewerber abzulehnen. Die berufliche Sicherheit ist daher in den Pflegejobs sehr hoch. Die Berufsmöglichkeiten sind im ambulanten Bereich vielfältig. Die Jobs werden oft vom Arbeitsamt gefördert, auch deshalb bieten sie Quereinsteigern gute Chancen.
Weitere Pflegeberufe für Quereinsteiger: der Betreuungsassistent und der Heilerziehungshelfer
Betreuungsassistenten sind für Menschen mit einer Demenzerkrankung zuständig. Sie durchlaufen speziell für diese Tätigkeit eine kurze Ausbildung von wenigen Wochen, für die allerdings Bewerber bevorzugt werden, die schon einen Pflegebasiskurs absolviert haben. Das Arbeitsamt wiederum finanziert diesen Basiskurs. Auch das ist also eine gute Möglichkeit für Quereinsteiger in den Pflegeberuf. Ein Heilerziehungshelfer kann nach einer einjährigen Ausbildung mit behinderten Menschen arbeiten. Nach Bewerbern für diesen Beruf wird sehr stark gesucht. Die Arbeit gilt als belastend und sehr fordernd, die betreuten Personen sind in der Regel körperlich und/oder geistig behinderte Heimbewohner. Sogar im Vergleich zur Altenpflege wird diese Tätigkeit als sehr schwer empfunden. Wenn Quereinsteiger eingestellt werden, sollten sie möglichst allgemeine Erfahrungen in einem Pflegeberuf mitbringen.
Pflegeberufe ohne Ausbildung im Krankenhausumfeld
In Krankenhäusern arbeiten Pfleger relativ gern, hier werden unter anderem Krankenpflege-Assistenten nach einer einjährigen Ausbildung beschäftigt. In einigen Bundesländern stellen die Krankenhäuser auch Patientenbegleiter und Stationshilfen ohne jegliche Vorerfahrung ein. Diese Pflegeberufe ohne Ausbildung eignen sich daher ausgezeichnet für den Quereinstieg. Zu den Aufgaben dieser Beschäftigten gehört unter anderem der Transport von Betten oder die Ausgabe von Essen am Bett des Patienten, das Leeren von Bettpfannen, das Wechseln von Wäsche und weitere patientennahe Dienste. Eine weitere Schnellausbildung gibt es für die Sterilisationsassistenten, die OP-Räume reinigen. Darüber hinaus bietet das Rote Kreuz kurze Ausbildungen zum Rettungsdiensthelfer an. Wer etwas mehr Zeit investiert, kann als Quereinsteiger nach einer etwas längeren Ausbildung Rettungssanitäter werden.
Selbstständige Pflegeberufe für Quereinsteiger im Gesundheitswesen
Quereinsteiger können sich in der Pflege durchaus selbstständig machen. Sie benötigen dazu betriebswirtschaftliches Verständnis, Kenntnisse zum Pflegebereich sowie eine kundenorientierte Unternehmerpersönlichkeit. Zunächst einmal können sie einen eigenen ambulanten Pflegedienst betreiben. Eine weitere Variante wäre die Tätigkeit als Heilpraktiker, welche eine Heilpraktikerprüfung des Gesundheitsamtes voraussetzt. Hierfür werden Kurse angeboten, die allerdings teuer sind. Die Interessenten müssen die Kosten vollkommen allein tragen. Es ist theoretisch möglich, sich ohne vorherigen Kurs prüfen zu lassen, dabei entstünde nur eine Prüfungsgebühr. Das gilt aber praktisch als schwierig. Heilpraktiker können durchaus sehr gut verdienen, stehen aber unter relativ großem Konkurrenzdruck. Quereinsteiger probieren diesen Schritt dennoch immer wieder. Der Heilpraktiker ist ohnehin mit der Pflege nur noch verwandt. Fachlich noch etwas weiter entfernt wären die ebenfalls im Quereinstieg möglichen Berufe des Gesundheits- oder Typ-Beraters und des selbstständigen Fitness- oder Personal-Trainers.
Gesetzlicher Betreuer und Kinder-Tagespflege
Die gesetzlichen Betreuer pflegen nicht direkt, sie unterstützen aber das Leben von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen. Auch dieser Beruf eignet sich für Quereinsteiger. Das Vormundschaftsgericht bestellt einen gesetzlichen Betreuer, wenn eine erwachsene Person wegen einer Erkrankung oder einer psychischen Beeinträchtigung ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Für diese Tätigkeit ist keine spezielle Ausbildung vorgeschrieben. Die Behörden, welche die Betreuer registrieren, verlangen jedoch einwandfreie Rechts- und Verfahrenskenntnisse. Wer schon im Rechtswesen gearbeitet hat, hat hier gute Chancen. Ein noch zu nennender Bereich wäre die Tagespflege von Kindern, die im Quereinstieg möglich ist, aber eine etwas längere Zusatzausbildung erfordert.
