Was machen Anwendungstechniker?

Was machen Anwendungstechniker?

Berufsleben | 26.11.2018

Ein Anwendungstechniker fungiert in seinem Unternehmen als Schnittstelle zwischen dessen Angebot und den Kunden. Sein wesentlicher Aufgabenbereich ist das technische Produktmanagement. Erfahren Sie hier, wie die Aufgaben im Detail beschaffen sind.

Anwendungstechniker: Berufsbild und Voraussetzungen

Dieser spezielle Techniker ist dafür zuständig, die Produkte auf Kundenwünsche zuzuschneiden. Hierfür muss er Marktbedürfnisse analysieren, mit dem Marketing kooperieren, Konzepte erstellen und letzten Endes dafür sorgen, dass diese Konzepte Eingang in die Produktentwicklung finden. Ein Anwendungstechniker verfügt über eine technische Grundqualifikation und muss bestimmte Soft Skills mitbringen. Dazu gehören:
 

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Flexibilität
  • analytisches Denken
  • gute Umfangsformen
  • übergreifendes technisches Verständnis


Aufgrund des komplexen Berufsbildes sind die Arbeitszeiten vielfach gleitend. Es handelt sich eher selten um einen typischen Bürojob mit einem pünktlichen Feierabend. Während der Phase der Produktentwicklung kann sogar nachts gearbeitet werden. In vielen Fällen sind Tätigkeiten im Außendienst erforderlich.

Die Beschäftigten dieses Berufes erlangen die nötige Zertifizierung über eine Weiterbildung, die IHK bietet beispielsweise solche Lehrgänge an. Sie dauern typischerweise 160 Stunden und schließen mit einer praktischen Arbeit ab. Die Voraussetzung für diese Weiterbildung ist eine bestimmte Berufsqualifikation im technischen Bereich. Es kann sich dabei auch um einen technischen Studienabschluss handeln.

Die Unternehmen sehen es darüber hinaus sehr gern, wenn die Bewerber für diesen Job praktische Erfahrungen mitbringen. Zum Berufsbild gehören fachliches Know-how und viel Eigenverantwortung. Gerade Letztere ergibt sich aus einer bestimmten Berufserfahrung. Innerhalb ihrer Tätigkeit können sich diese MitarbeiterInnen zusätzlich in einer bestimmten Fachrichtung qualifizieren. Der kaufmännische Bereich würde beispielsweise anschließend zu sehr guten Aufstiegschancen führen.

Was macht eigentlich ein Anwendungstechniker?

Wenn Unternehmen neue Produkte entwickeln, entsprechen diese nicht immer von vornherein punktgenau den Kundenbedürfnissen. Sie müssen an diese angepasst werden. Zuvor ist es nötig, diese Kundenbedürfnisse genauestens zu ermitteln. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Produktentwicklung ein.

Das fertige Produkt benötigt schließlich technische Unterstützung beim Verkaufsprozess. So sind spezielle Produktbeschreibungen nötig, auch muss der Nutzen des Produkts im Marketing kurz und prägnant kommuniziert werden. Die Aufgaben des Anwendungstechnikers sind daher unter anderem:
 

  • Analyse einer spezifischen Kundensituation
  • Ermitteln von Marktbedürfnissen
  • produktionstechnische Umsetzung dieser Bedürfnisse
  • Erarbeitung maßgeschneiderter technischer Lösungen für spezielle Kundenanforderungen
  • Vertrieb und Marketing


Ein Anwendungstechniker kann aufgrund neuer Anforderungen auch technische Systeme für die Produktion modifizieren. Dazu können CAD-/CAM-Programmierungen für die computergestützte Konstruktion gehören. Auf der anderen Seite ist die Kundenberatung ein wichtiges Betätigungsfeld. Die Kunden benötigen im B2B-Bereich Hinweise zur Produktionsoptimierung, was oft mit einer Betreuung vor Ort verbunden ist. Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Berufsgruppe bieten Industrieunternehmen und das produzierende Gewerbe.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.