Dachdecker: Berufsbild, Ausbildung, Verdienst

Dachdecker: Berufsbild, Ausbildung, Verdienst

Berufsleben | 11.12.2019

Bei uns ebenso wie in anderen Ländern kennt man die Arbeit des Dachdeckers. Sie ist ein traditioneller Handwerksberuf. Einige Fachkräfte haben ihre Fähigkeiten genutzt, um Dachdeckermeister zu werden und damit einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter voranzukommen.

Aber wie genau geht es eigentlich über den Dächern von Deutschland zu? Darauf wird im unteren Text detailliert eingegangen. Dieser Ratgeber eignet sich sowohl für angehende Dachdecker(meister) als auch für Interessierte. Wer hingegen Ausbildungsplätze oder einen Meisterbetrieb sucht, findet hier ebenfalls hilfreiche Eckdaten rund um den Beruf der Dachdeckerei.

Was macht ein Dachdecker?*

Zum Berufsalltag von Dachdeckern gehört viel mehr als nur das Verlegen von Ziegeln. Welchen Aufgaben sie gewachsen sein müssen, lässt sich hier nachlesen.

  • Der Beruf des Dachdeckers gehört zu den handwerklichen Arbeiten. Seine Arbeit findet in erster Linie auf den Dächern von Gebäuden statt.
  • In seinem Arbeitsalltag deckt er Hausdächer mit Ziegeln ab, isoliert sie vor Feuchtigkeit und bringt nach Bedarf Schutzvorrichtungen gegen Wettereinflüsse an. In Norddeutschland fällt das Decken eines Reetdachs in seine Aufgaben mit hinein.
  • Überdies kann ein Dachdecker im Bereich der Dachdämmung eingesetzt werden, um marode oder anderweitig beschädigte Dächer zu sanieren.
  • In der Branche sollten Sie sich auf jeden Fall teamfähig zeigen. Darüber hinaus gelten eine stabile Gesundheit, Ausdauer sowie eine gute räumliche Koordination als Grundvoraussetzungen.
  • Das Arbeiten unter widrigen Wetterbedingungen und/oder auf hohen Dächern sollten Ihnen ebenfalls keine Schwierigkeiten bereiten. Das Arbeitsmaterial können Sie angemessen verwenden und gehen dabei umsichtig vor.

Wie wird man Dachdecker?

Der Tätigkeit als Dachdecker geht eine Ausbildung voraus. Sie nimmt insgesamt drei Jahre in Anspruch und findet auf dualer Ebene statt. In dieser Zeit erlernt man das praxisrelevante Wissen im Lehrbetrieb, der theoretische Teil wird in Berufsschulen vermittelt. Ein Abiturzeugnis ist nicht verpflichtend, auch mit einem erfolgreichen Realschulabschluss stehen die Prognosen auf eine Ausbildungsstelle sehr günstig.

In der beruflichen Praxis werden die Lehrlinge mit den Baumaterialien vertraut gemacht. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass Ziegel nicht gleich Ziegel sind. Abgesehen von der herkömmlichen Variante werden Schiefer- oder Steinziegel zum Abdecken eines Daches benutzt.

Alle Stoffe für das Dachdecken müssen mit Vorsicht behandelt werden, da sie empfindlich sind und leicht brechen können. Ein behutsamer Umgang sollte deswegen schon vor dem Ausbildungsbeginn vorhanden sein. Dann fällt die präzise Arbeit mit dem fragilen Material einfacher.

Des Weiteren werden die Lehrlinge in das Bauwesen eingeführt. Nach ihrer Ausbildungszeit wissen sie, wie man die benötigte Menge an Baumaterialien errechnet und welche Kriterien eine Baustelle überhaupt ausmachen. Zusammen mit ihrem Ausbilder verlegen sie Dachziegel, bauen Blitzableiter in die Dächer ein und begreifen den Inhalt von technischen Skizzen.

Nach den drei Lehrjahren legen die Auszubildenden eine abschließende Prüfung ab. Nach Ermessen des Arbeitgebers dürfen ausgewählte Lehrlinge ihre Ausbildung schon nach zwei Jahren beenden.

Gehalt: Was verdienen Dachdecker?

Für die Arbeit auf dem Dach erhält man anfangs eine monatliche Bezahlung von etwa 2.000 Euro. Dieser Betrag steht ausgelernten Fachleuten zu. Während der Ausbildung bekommen Lehrlinge im ersten Jahr rund 600 Euro. Im Folgejahr staffelt sich das Gehalt auf 750 Euro und anschließend nochmal auf 1.000 Euro pro Monat.

Der höchstmögliche Betrag für Dachdeckerarbeiter liegt bei gut 3.000 Euro. Hier wird die Höhe unter Anderem von Zusatzqualifikationen bestimmt. Bei Dachdeckermeistern kann sich das Gehalt auf über 4.000 Euro belaufen. Einen einheitlichen Lohn gibt es bislang nicht. Er hängt von der Region oder vom Betrieb ab, wo man handwerklich tätig ist.

Wer stellt Dachdecker ein?

Primär suchen Unternehmen der Dachdeckerei entsprechende Fachkräfte. Häufig legen Lehrlinge ihre Ausbildung in einem solchen Betrieb ab. Wer Ausbildungsplätze finden möchte, sollte daher einen Blick auf lokale Stellenanzeigen werfen.

Bewerber auf offene Stellen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit eingestellt. Die Tätigkeit des Dachdeckers fiel in der Vergangenheit durch eine sinkende Arbeitnehmerzahl auf. Daran hat sich bis heute nur wenig geändert. Die fordernden Arbeitsbedingungen spielen bei der Minderung vermutlich eine wichtige Rolle.

Karrierechancen für Dachdecker

In dem Beruf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, seine Karriereaussichten zu verbessern. Viele ausgebildete Kräfte entscheiden sich dazu, nach einigen Jahren Erfahrung Dachdeckermeister zu werden. Danach können sie einen eigenen Meisterbetrieb führen.

Außerdem gibt es berufsspezifische Weiterbildungen. Wer sich einer Fortbildung unterzieht, ergreift später eine leitende Position auf dem Bau. In den Seminaren erweitern die Absolventen ihr Wissensrepertoire dementsprechend. Nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung sind sie dazu berechtigt, als Führungskräfte zu fungieren. Einige von ihnen verlegen ihren Schwerpunkt zudem auf technische Vorgänge.

Anstelle von Fortbildungsseminaren kann man auch den akademischen Weg einschlagen. Zum Beispiel schreiben sich Dachdeckerfachleute oft in Bachelor of Science-Studiengänge ein, um Bauwesen oder Architektur zu studieren.

Mit solchen Abschlüssen verbessert sich einerseits das Ansehen, andererseits die Bezahlung. Deshalb spricht beides für den Erwerb einer zusätzlichen Qualifizierung. Vor allem selbstständige Handwerker sollten sie in Erwägung ziehen, um von Kunden als renommiert angesehen zu werden.

Jobsuche und Stellenmarkt für Dachdecker

Die unten aufgeführte Checkliste soll weiterhelfen, wenn Sie Stellenangebote suchen. Die Seite der Jobbörse oder stellenmarkt.de sind geeignete Anlaufstellen.

  • Der Beruf des Dachdeckers gehört zu den handwerklichen Arbeiten. Seine Arbeit findet in erster Linie auf den Dächern von Gebäuden statt.
  • In seinem Arbeitsalltag deckt er Hausdächer mit Ziegeln ab, isoliert sie vor Feuchtigkeit und bringt nach Bedarf Schutzvorrichtungen gegen Wettereinflüsse an. In Norddeutschland fällt das Decken eines Reetdachs in seine Aufgaben mit hinein.
  • Überdies kann ein Dachdecker im Bereich der Dachdämmung eingesetzt werden, um marode oder anderweitig beschädigte Dächer zu sanieren.
  • In der Branche sollten Sie sich auf jeden Fall teamfähig zeigen. Darüber hinaus gelten eine stabile Gesundheit, Ausdauer sowie eine gute räumliche Koordination als Grundvoraussetzungen.
  • Das Arbeiten unter widrigen Wetterbedingungen und/oder auf hohen Dächern sollten Ihnen ebenfalls keine Schwierigkeiten bereiten. Das Arbeitsmaterial können Sie angemessen verwenden und gehen dabei umsichtig vor.

Auf diese Weise bekommen Sie direkt Stellenangebote für angehende Lehrlinge.

Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie nochmals darüber nachdenken, welche Expertise Sie im Handwerk vorweisen können: Wie gut kennen Sie die Arbeit auf den Dächern? Bringen Sie schon Erfahrung auf dem Gebiet der Dachdämmung mit? Haben Sie neben der Dachdeckerei noch ein anderes Handwerk gelernt? Diese Angaben sollten Sie in Ihre Bewerbungsschriften einfließen lassen und während der Unterhaltung mit dem neuen Arbeitgeber zur Sprache bringen.

So vielfältig die Anzeigen im Netz auch sein mögen - den persönlichen Kontakt können sie kaum ersetzen. Falls Sie den Inhaber eines Dachdeckerbetriebs in Ihrer Umgebung kennen, sollten Sie auf ihn zurückkommen. Er gibt Ihnen Auskunft über freie Arbeitsplätze in seiner Firma. Gerade zukünftigen Auszubildenden sei diese Form der Stellensuche ans Herz gelegt.

Der Beruf des Dachdeckers gilt als klassisches Handwerk. Nicht nur in Deutschland, sondern auch außerhalb unserer Landesgrenzen. Der Dachdeckerei geht eine Ausbildung voraus, in dieser Zeit sind die Lehrlinge fest in einem Betrieb oder Meisterbetrieb angestellt. Dort erlernen sie das nötige Fachwissen, welches sie für den Handwerksberuf auf dem Dach brauchen.

Die Jobbörse und stellenmarkt.de beinhalten Anzeigen über Ausbildungsplätze. Auch wer das Handwerk auf dem Dach bereits ausgelernt hat, kann auf den Netzseiten Stellenanzeigen finden. In der Dachdeckerbranche stehen den Angestellten verschiedene Optionen offen, um ihre Qualifikationen auszubauen. Einige von ihnen lassen sich zum Meister ausbilden, andere machen sich im Bereich Handwerk beziehungsweise Dachdämmung selbstständig.

Ungeachtet dieser Möglichkeiten bringt der Dachdeckerjob einen zusätzlichen Vorteil mit sich: Er ist krisensicher. Fachkräfte auf dem Gebiet sind immer gefragt. Bisweilen mangelt es vielen Unternehmen sogar an Dachdeckern sowie an Auszubildenden.

Deshalb sollte die Suche nach freien Plätzen nicht allzu schwerfallen. Und wer dazu auch noch mit beruflicher Erfahrung punkten kann, hat besonders gute Aussichten auf eine neue Stelle.

*Hinweis: Für ein erleichterndes Lesegefühl wird in diesem Text ausschließlich vom „Dachdecker“ gesprochen, dies schließt natürlich alle Geschlechter ein.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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