Was macht ein Maschineneinrichter?

Was macht ein Maschineneinrichter?

Berufsleben | 12.10.2018

Maschineneinrichter ist ein Weiterbildungsberuf des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Beschäftigten stellen die Funktionsabläufe von Maschinen ein. Erfahren Sie in diesem Artikel alles zum Ausbildungsgang, der Beschäftigung und den Einkommensmöglichkeiten dieser Berufstätigen.

Wer kann Maschineneinrichter * werden?

Die Voraussetzung für eine Weiterbildung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem technischen Beruf der folgenden Fachrichtungen:

  • Produktionsmechaniker
  • Industriemechaniker
  • Produktionstechnologe
  • AssistentIn für Maschinenbautechnik
  • CNC- oder NC-Fachkraft
  • Feinwerkmechaniker
  • Fachkraft für Metallbearbeitung durch Laserstrahl

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einer dieser Fachrichtungen und mehrjähriger Berufserfahrung können die Berufstätigen sofort ohne weitere spezielle Abschlüsse die Position eines Maschineneinrichters einnehmen. Es ist hierfür nur eine Einweisung nötig. Diese erfolgt innerhalb der Einarbeitungszeit, deren Dauer von der Branche abhängt.

Die Weiterbildung

Die Handelskammern der Bundesländer bieten zusätzlich Zertifikatskurse für die Maschineneinrichter Ausbildung an. Diese Weiterbildungskurse richten sich an Berufstätige mit einer mindestens dreijährigen Berufspraxis nach der abgeschlossenen Ausbildung. Im Rahmen dieser Kurse erwerben die TeilnehmerInnen alle nötigen Kenntnisse zum Einrichten von Maschinen. Dazu gehören unter anderem:

  • Eigenschaften von Werkstoffen
  • Lesen von Zeichnungen
  • Grundlagen der Metallbearbeitung
  • Passungen, Toleranzen und Oberflächengüte
  • Fügen und Kleben
  • Grundlagen der Pneumatik

Die fachspezifischsten Themen des Lehrgangs sind die Bestückung und Bedienung von Maschinen, die Instandhaltung und Wartung sowie die Fehlersuche bis hin zum Beheben von Störungen. Der Lehrgang schließt mit einem IHK-Zertifikat ab. Für die Wahl des passenden Weiterbildungslehrgangs und auch der späteren Arbeitsstelle spielen Perspektiven, aber auch der erlernte Beruf eine große Rolle. Die Tätigkeit findet in vielen Branchen auf differenzierten Gebieten statt. Beispiele wären der Maschinen- und Anlagebau, die Herstellung von optischen Geräten, die Medizintechnik, die Produktion von elektrischen Instrumenten und Büromaschinen sowie die Spielzeugherstellung.

Eine weitergehende Perspektive für Maschineneinrichter ergibt sich durch ein Studium des Maschinenbaus. Damit sind Führungspositionen möglich. Wenn den Studienbewerbern die schulische Hochschulzugangsberechtigung fehlt, können sie diese Berechtigung durch die abgeschlossene Ausbildung plus Berufserfahrung erlangen. Beides sollte in einem verwandten Bereich stattgefunden haben, das IHK-Zertifikat wäre beispielsweise eine gute Basis. Allerdings legen die Länder und ihre Hochschulen die Parameter für einen Hochschulzugang ohne schulische Zugangsberechtigung fest. Der grundständige Studiengang Maschinenbau dauert sechs Semester, er schließt mit einem Bachelor of Engineering ab. Zu den Studieninhalten gehören unter anderem CAD / Technisches Zeichnen, BWL, Elektrotechnik, Werkstoffkunde, Technische Mechanik, Fertigungsverfahren, Fügeverfahren, Konstruktionselemente, Strömungslehre, Thermodynamik, Regelungs- und Steuertechnik sowie Technisches Englisch.

Maschineneinrichter: Aufgaben

Das Arbeitsumfeld der Maschineneinrichter ist der Maschinen- und Anlagenbau, wo sie automatische Maschinen, Bearbeitungszentren und CNC-Maschinen einrichten. Diese Maschinen bearbeiten Werkstücke zur späteren Montage. Die Einrichter planen ihre nötigen Arbeitsschritte mithilfe von technischen Unterlagen, danach bestimmen sie das Bearbeitungsverfahren. Zu den Aufgaben gehört die Auswahl der Werkzeuge und Maschinen, die Vorbereitung von Materialien wie Profilen, Blechen, Rohren und Metallbauteilen und die Ausstattung der CNC-Maschinen mit den Werkzeugen. Es handelt sich unter anderem um Schleif-, Bohr-, Schneide-, Press- und Fräsmaschinen.

Zum Teil gehört auch die Handfertigung von Einzelteilen zu den Maschineneinrichter Aufgaben. Der Fokus liegt aber auf der Einstellung der entsprechenden Programme, der Maschinenbestückung und der Fertigungsüberwachung. Auch weisen sie andere Mitarbeiter in die Bedienung von Maschinen ein und stellen die Betriebsbereitschaft der Bearbeitungsmaschinen und der Werkzeuge sicher.

Gehalt: Was verdienen Maschineneinrichter?

Die gefragten Fachleute verdienen je nach Größe des Unternehmens, ihrer Betriebserfahrung, der Branche und Region zwischen 31.000 bis 75.000 € jährlich.

*Hinweis: Für ein besseres Lesegefühl wird in diesem Text vom "Maschineneinrichter" gesprochen, dies schließt natürlich alle Geschlechter ein.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.