Was machen Steuerfachangestellte?

Was machen Steuerfachangestellte?

Berufsleben | 19.11.2018

Steuerfachangestellte werden in Büros von Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern beschäftigt. Durch die Steuerfachangestellter Ausbildung kommen Sie mit Mandanten aus sämtlichen Wirtschaftsbereichen in Kontakt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, warum ein Steuerfachangestellter auf gute Karriereperspektiven hoffen kann.

Was machen Steuerfachangestellte?

Wenn Sie Spaß an Zahlen und auch an Gesetzestexten haben, kontaktfreudig und ein Teamplayer sind, dann haben Sie in diesem Beruf glänzende Aussichten.

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und ihre helfenden Hände - die Steuerfachangestellten - sind gefragte Fachleute. Das deutsche Steuersystem ist eines der kompliziertesten weltweit, alljährlich gibt neue Gesetze und Vorschriften. Daher können sich Steuerfachangestellte nach ihrer Berufsausbildung über einen krisensicheren Job freuen. Die Mandanten aus allen Bereichen unserer Wirtschaft sorgen für stets neue und abwechslungsreiche Aufgaben.

Im Anschluss an die Ausbildung bieten sich vielfältige Möglichkeiten für eine Karriere. So können Steuerfachangestellte mit einer entsprechenden Ausbildung auch Steuerberater werden.

Die Steuerfachangestellter Ausbildung

Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten dauert drei Jahre und wird in einer Steuerberatungskanzlei oder -gesellschaft absolviert. Weitere Ausbildungsbetriebe können die Kanzleien von Wirtschaftsprüfern, vereidigten Buchhaltern oder Steuerbevollmächtigten sein.

Der theoretische Teil der Ausbildung findet ein- bis zweimal wöchentlich in der Berufsschule statt. Die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Steuerfachangestellten sind entweder der Realschulabschluss oder das Abitur, die Fachhochschulreife oder der Abschluss einer Höheren Handelsschule oder Wirtschaftsschule.

Während der Ausbildung lernen Sie alles über die Steuerarten, die Abgabenordnung und das Bewertungsgesetz, das Rechnungswesen und die Buchführungs- und Bilanzierungsvorschriften. Auch Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht werden unterrichtet.

In den abschließenden Prüfungen (mündlich und schriftlich) werden die erworbenen Kenntnisse abgefragt, unter anderem ist die mandantenorientierte Sachbearbeitung ein Thema der mündlichen Prüfung.

Steuerfachangestellter Umschulung

Es gibt die Möglichkeit, den Beruf nach einer Steuerfachangestellter Umschulung zu ergreifen. Das kommt für Personen infrage, die schon einen Beruf erlernt haben, doch in einigen Fällen ist diese Umschulung auch ohne vorherige Berufsausbildung möglich.

Die Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich zwischen Anbietern. Teilweise reicht ein mittlerer Schulabschluss, in anderen Fällen wird eine vorherige Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf verlangt. Mit dieser Voraussetzung verkürzt sich häufig die Ausbildungsdauer.

Auch die Umschulung zum Steuerfachangestellten wird im dualen Ausbildungssystem durchgeführt, es gibt also einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die Praxisphasen werden parallel zum Unterricht in einem Betrieb oder im Rahmen von Blockpraktika durchgeführt. Die Umschulung zum Steuerfachangestellten dauert zwei bis drei Jahre in Voll- oder Teilzeit.

Steuerfachangestellter Berufsaussichten

Ein Steuerfachangestellter arbeitet sehr viel mit Mandanten, hält Kontakt mit dem Finanzamt, unterstützt Steuerberater oder Wirtschafsprüfer und arbeitet daher in der Regel im Team. Im Fokus stehen Mandanteninteressen und die sachgerechte Bearbeitung aller steuerrelevanten Vorgänge. Diskretion und die Einhaltung des Datenschutzes zählen zu den obersten Geboten.

Arbeitsorte sind die Kanzleien der Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Steuerbevollmächtigten, zu den Tätigkeiten gehören auch die Terminorganisation, des Weiteren die Erstellung der Finanzbuchhaltung, die Vorbereitung von Steuerabschlüssen, das Prüfen von Steuerbescheiden, die Planung von Jahresabschlüssen und die Lohn- und Gehaltsabrechnung.

Die Steuerfachangestellter Berufsaussichten sind bei knapp 90.000 Steuerberatern oder entsprechenden Gesellschaften in Deutschland sehr gut. Karrieremöglichkeiten ergeben sich nicht nur durch die Weiterbildung zum Steuerberater, sondern beispielsweise auch zum Bilanzbuchhalter, der in großen Unternehmen beschäftigt wird. Wer Steuerberater wird, kann hingegen eine eigene Kanzlei eröffnen.

Das Gehalt hängt von der Region, dem Betrieb und der Berufserfahrung ab. Beim Einstiegsgehalt geht man von rund 1.500 Euro monatlich aus. Es steigert sich mit den Berufsjahren. Mit zweijähriger Berufserfahrung werden 1.960 bis 2.200 Euro erreicht, nach fünf Jahren sind es bis zu 2.300 Euro, nach zehn Jahren bis zu 3.000 Euro und nach 15 Jahren bis zu 3.500 Euro pro Monat.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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