Systemelektroniker: Berufsbild, Ausbildung, Gehalt

Systemelektroniker: Berufsbild, Ausbildung, Gehalt

Berufsleben | 01.03.2020

Als Systemelektroniker beschäftigen Sie sich mit allen Themen rund um IT-Systeme – eine recht pauschale Beschreibung, hinter der sich viel mehr verbirgt als zu erwarten wäre. Unter einem System versteht man mehrere Komponenten, die sinnvoll und funktionell zu einem Ganzen zusammengefügt worden sind. Im IT-Bereich beschreibt dies die Aufgabe von Systemelektronikern schon wesentlich präziser.

Was macht ein Systemelektroniker*?

Ihre Aufgabe besteht beispielsweise darin, eine Klimaanlage oder eine Produktionsanlage mit einer intelligenten elektronischen Steuerung auszurüsten. Sie planen diese System, wählen die benötigten elektronischen Baugruppen aus, verbinden Sie zu einer kompletten Einheit, bauen diese in die Anlage ein, programmieren Sie und nehmen das Ganze in Betrieb. Ihre Aufgabe besteht aber auch darin, eine solche Steuerung zu optimieren, Fehler oder Störungen zu beheben und regelmäßige Wartungsarbeiten einschließlich deren Dokumentation durchzuführen.

Als Systemelektroniker beschäftigen Sie sich aber auch noch mit einem völlig anderen Aufgabengebiet. In jedem Büro, in jeder Schaltwarte und anderswo werden Computer benötigt, die mit ihren peripheren Geräten wie Drucker, Monitore und Scanner eine Einheit bilden. Eine solche Einheit funktioniert nur, wenn sie mit der passenden Software ausgerüstet ist. Im Gegenteil – für viele Anwendungen gibt es spezielle Software, deren Vielfalt für die Benutzer nahezu unüberschaubar ist.

Als Systemelektroniker sind Sie der Spezialist, der viele dieser Produkte bereits kennt und sich über Neuheiten informiert. Ihre Aufgabe ist es, Ihre Kunden zu beraten und ihnen Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Sie wählen dementsprechend alle erforderliche Hard- und Software aus. Sie oder Ihr Chef unterbreitet den Kunden ein Angebot, und wenn es zum Auftrag kommt, installieren Sie die komplette PC-Anlage. Als Systemelektroniker weisen Ihre Kunden in die Benutzung ein und unterstützen sie mittels Support bei Problemen im laufenden Betrieb. Sie kümmern sich um Updates und halten die Hardware auf dem aktuellen Stand.

Hier noch einmal zusammengefasst das Berufsprofil:

  • Planung von IT-Systemen für die unterschiedlichsten Anwendungen
  • wenn erforderlich Anfertigung von Baugruppen
  • Auswahl aller Hard- und Softwarekomponenten
  • Aufbau, Installation und Programmierung von IT-Systemen
  • Inbetriebnahme und Einweisung der zukünftigen Benutzer
  • Support bei Problemen und Ausfällen
  • Wartung aller Hard- und Softwaresysteme

Welche Voraussetzungen benötigen Sie als Systemelektroniker?

Eine Ausübung dieses Berufes ist nur möglich, wenn Sie sich generell für Computertechnik interessieren. Damit ist jedoch nicht das Spiel gemeint, welches Ihnen selbstverständlich auch Entspannung bieten kann. Vielmehr benötigen Sie Interesse daran, wie Computer, elektronische Baugruppen, Softwareeinheiten und viele andere Dinge funktionieren. Sie müssen in der Lage sein, sich ein IT-System gedanklich vorstellen zu können, aber auch, wie Sie dieses für die Anwender sinnvoll und funktionell aufbauen.

Dazu benötigen Sie solide schulische Grundkenntnisse in der Elektrophysik und Elektronik, und Sie müssen mathematische Berechnungen lösen können. Der Einbau von IT-Systemen und die Anfertigung von Baugruppen schließt viele Nebenarbeiten wie Verkabelungen, Zuarbeitung von Gehäusen oder die Bearbeitung von Büromöbeln mit ein. Deshalb benötigen auch handwerkliches Geschick.

Die meisten Systemelektroniker beginnen ihre Berufsausbildung als Schulabgänger mit mittlerer Reife. Ein Abitur oder Fachabitur bildet ebenfalls beste Voraussetzungen. Aber auch mit einem abgebrochenen Ingenieurstudium auf den Gebieten Elektro oder Elektronik verfügen Sie bereits über Wissen, welches Ihnen den Einstieg ermöglicht.

Was verdient ein Systemelektroniker?

Zunächst muss gesagt werden, dass die Entlohnung von Systemelektronikern regional recht unterschiedlich ist. Darüber hinaus ist es aber auch von Bedeutung, ob Sie in einem tarifgebundenen Großunternehmen arbeiten oder in einer kleinen Firma.

Als durchschnittliches Einstiegsgehalt können Sie mit circa 1700 € brutto rechnen. Dann folgt eine Zeit Ihrer Bewährung im Beruf, in der Sie zunächst praktische Erfahrungen sammeln, aber auch Ihr handwerklichen Können unter Beweis stellen müssen. Gelingt es Ihnen, sich zum vielseitig einsetzbaren und kundenfreundlichen Systemelektroniker zu entwickeln, können Sie circa 2300 € brutto verdienen.

Einstiegschancen

IT-Systeme sind heutzutage allgegenwärtig. Man könnte annehmen, dass es kaum Probleme bereitet, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Manche Unternehmen sind mit viel Aufwand auf der Suche nach Nachwuchskräften. Die Ernüchterung folgt in diesem Beruf außergewöhnlich häufig bereits kurze Zeit nach Beginn der Lehrzeit.

Man hat sich diesen Beruf ganz anders vorgestellt, und plötzlich ist er mit Baustellentätigkeit, Schichtdienst und Wochenendarbeit verbunden.
Wenn Sie über die unter „Voraussetzungen“ genannten Eigenschaften verfügen und sich zusätzlich mit den hier aufgeführten Erschwernissen arrangieren können, haben Sie gute Chancen. Dazu noch ein gesundes Maß an Ehrgeiz und festem Willen, auch knifflige Aufgabenstellungen zu lösen, und Sie werden den Einstieg als Systemelektroniker schaffen.

Arbeitgeber: Wer stellt Systemelektroniker ein?

Sie haben zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, eine Lehre zum Systemelektroniker aufnehmen zu können. Aber auch nach Ende der Ausbildung wird dieser Beruf flächendecken gebraucht. Infrage kommen:

  • Handwerksbetriebe
  • spezialisierte IT-Systemanbieter
  • Firmen für Brandschutz- und Einbruchmeldeanlagen
  • Unternehmen mit eigener IT-Abteilung

Die vielseitigste Ausbildung erhalten Sie in den drei erstgenannten Firmen. Dort arbeiten Sie sowohl im Büro und in der Werkstatt als auch beim Kunden vor Ort. Leider sind die Verdienstmöglichkeiten in den meisten dieser Firmen etwas eingeschränkt.

In Großbetrieben wie Deutsche Bahn, Siemens und unzähligen anderen verdienen Sie wesentlich mehr. Auch die Bundeswehr und der öffentliche Dienst bilden Systemelektroniker aus. Ihre Ausbildung ist jedoch firmenspezifisch und deshalb in vielen Teilbereichen auf das Firmenprofil zugeschnitten.

Die Karrierechancen als Systemelektroniker

Dieser Beruf ist ohnehin mit zahlreichen Weiterbildungen verknüpft, die Sie unbedingt benötigen. Sie können aber auch eine Weiterbildung analog zum Handwerk als Techniker absolvieren, mit der Sie befähigt sind, Teams anzuleiten und Bauvorhaben eigenständig zu planen, zu führen und abzurechnen.

Eine weitere Karrierechance ergibt sich aus der Meisterschule oder einem Ingenieurstudium. Damit erhalten Sie vielfältige Möglichkeiten Ihrer beruflichen Zukunft. Sie reichen vom Einsatz als Abteilungsleiter bis hin zur eigenen Selbstständigkeit.

Wussten Sie schon, dass Systemelektoniker…

vor allem im Endkundenbereich häufig als die mysteriösen Helden angesehen werden? Computertechnik ist nicht jedermanns Sache, und wenn der PC während der Arbeit streikt, ist die Verwirrung groß. Trotzdem sind Sie kein Held, wenn Sie bereits nach wenigen Änderungen der Einstellungen oder dem Aufspielen eines Updates wieder für Ordnung gesorgt haben. Es ist Ihre Ausbildung, die Sie dazu befähigt. Bewahren Sie kühlen Kopf, wenn es stressig zu werden scheint und verbreiten Sie Ruhe, indem Sie der Problematik souverän begegnen.

Gibt es alternative Berufe zum Systemelektroniker?

Diese Beschreibung hat Sie noch nicht überzeugt, eine Ausbildung zum Systemelektroniker aufzunehmen? Dann haben Sie zahlreiche überlegenswerte Alternativen:

  • Büroinformationselektroniker – hierbei arbeiten Sie in einem Beruf, der sich speziell mit der IT-Technik in Büros befasst. Ihre Arbeit besteht vor allem darin, Bildschirmarbeitsplätze zu schaffen und Netzwerke im Großraumbüro und anderswo aufzubauen. Sie planen und installieren beispielsweise Computer einschließlich ihrer peripheren Geräte, die effizientes Arbeiten ermöglichen.
  • Elektroniker für Geräte und Systeme – in diesem Beruf werden Sie besonders kreativ. Zu Ihren Aufgaben gehört es, spezielle Hardware herzustellen, die beispielsweise in Produktionsanlagen und intelligenten Steuerungen benötigt werden. Vom Gehäuse mit eingebauter elektronischer Steuereinheit bis zur gekapselten Lichtschranke – Ihr Aufgabengebiet beinhaltet neben elektronischen Kenntnissen viel handwerkliches Geschick.
  • Systeminformatiker – in diesem Beruf planen und entwickeln Sie elektronische Steuerungssysteme, die Sie anschließend beispielsweise in bestehende Produktionsanlagen integrieren.

*Hinweis: Für ein besseres Lesegefühl wird in diesem Text ausschließlich von „Systemelektroniker“ gesprochen, dies schließt natürlich alle Geschlechter mit ein.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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