Was macht ein Verfahrenstechniker?*
Die Rohstoffe sind in der chemischen und petrochemischen Industrie mineralischer Natur, in der Nahrungsmittelindustrie hingegen landwirtschaftliche Erzeugnisse.
In beiden Bereichen nutzt der Verfahrenstechniker seine Expertise zu thermischen Verfahren, der Formgebung und Feststoffverarbeitung. In der Verfahrenstechnik werden Prozesse als Ganzes betrachtet.
Es gilt auch, die verfahrenstechnischen Anlagen zu konzipieren, zu betreiben und warten zu lassen. Dazu gehören unter anderem Pumpen, Reinigungssysteme, Edelstahltanks und Rohrleistungssysteme.
Nicht zuletzt müssen Verfahrenstechniker Dokumentationen anfertigen, um eine konstante Qualität zu gewährleisten.
Verfahrenstechniker können Anlagen programmieren und überwachen, in der Forschung arbeiten oder im Vertrieb tätig sein. Maßgebend für den Arbeitsalltag ist unter anderem die Branche. In der Forschung sind naturwissenschaftliche Stärken gefragt.
Bei Energieversorgern geht es häufig um die Planung neuer Anlagen, bei Apparatebauern manchmal um den Vertrieb.
Grundsätzlich sind Verfahrenstechniker in wachstumsträchtigen und forschungsintensiven Branchen wichtige Allrounder mit hohem Technikverständnis.
Welche Voraussetzungen benötigen Sie als Verfahrenstechniker?
Wer Verfahrenstechniker werden will, sollte technisch und naturwissenschaftlich interessiert sein. In verfahrenstechnischen Anlagen muss ein störungsfreier Materialfluss erfolgen.
Verfahrenstechniker müssen diese komplexen Vorgänge und ihre Steuerung per Automatisierungstechnik verstehen können. Naturwissenschaftliches Wissen setzen diese Experten für die Entwicklung neuer Produktlinien und Prozesse ein.
EDV-Kenntnisse sind unabdingbar für Entwicklungs- und Planungsarbeiten. Die erforderliche Ausbildung ist ein Studium mindestens mit dem Bachelor-Abschluss in Verfahrenstechnik oder Biotechnologie, Chemie- oder Prozesstechnik.
Die schulische Voraussetzung für dieses Studium ist die allgemeine Hochschulreife.
Gehalt
Was verdienen Verfahrenstechniker?
Mit dem entsprechenden Hochschulabschluss können Verfahrenstechniker in Deutschland mit Einstiegsgehältern je nach Branche, Unternehmensgröße und Region zwischen 31.000 und 43.662 Euro rechnen.
Mit etwas Berufspraxis werden schnell die 45.000 Euro überschritten. Spitzengehälter – auch für eine Führungsposition – liegen zwischen 60.000 und 90.000 Euro.
Einstiegschancen
Der erfolgreiche Studienabschluss ist die wichtigste Bedingung, um als Verfahrenstechniker arbeiten zu können.
Die einschlägige Berufserfahrung erhöht die Einstiegschancen bei einem neuen Arbeitgeber sehr. Auch sind bestimmte Spezialisierungen sehr gefragt.
Welche Arbeitgeber stellen Verfahrenstechniker ein?
Da die Verfahrensingenieure in ihrem interdisziplinären Berufsspektrum wichtige Schnittstellenpositionen zwischen technischer und physikalischer Chemie, Maschinenbau und Mathematik besetzen, können sie in diversen Branchen tätig sein.
Wichtige Arbeitgeber gehören zu folgenden Branchen:
- Chemie
- Pharmaindustrie
- Nahrungsgüterproduktion
- Maschinenbau
- Universitäten und Forschungseinrichtungen
Chemie- oder Verfahrensingenieure setzen ihre Kenntnisse für die Veredelung und Modifikation von Substanzen ein. Sie müssen chemische, physikalische und biologische Prozesse beherrschen.
In der Industrie sollten sie ihr Fachwissen mit ökonomischer Expertise verbinden können. Einige ihrer Aufgabenfelder betreffen auch sicherheitstechnischer Regulierungen bei der Prozesstechnik.
Inzwischen überschneiden sich aufgrund der Aufgabengebiete verschiedene fachliche Anforderungen. Auch das Spektrum der möglichen Arbeitgeber ist dadurch breiter geworden.
Die Verfahrens- und Prozesstechnik wird heute in vielen Branchen eingesetzt. Gerade zwischen Chemieingenieuren und Verfahrenstechnikern gibt es oft fließende Übergänge. Vorbereitet werden die künftigen Verfahrenstechniker auf diese beruflichen Anforderungen durch ein sehr praxisorientiertes Studium.
Dieses verschafft ihnen gute Karrieremöglichkeiten in KMU und in der Großindustrie. Die immer komplexer werdenden technischen Anlagen und die immer stärker miteinander verflochtenen chemischen und physikalischen Prozesse verlangen Ingenieure, welche interdisziplinär arbeiten können.
Aufgrund der Entwicklungen in den genannten Branchen können Verfahrenstechniker auf exzellente Berufsaussichten hoffen.
Verfahrenstechniker in der Chemieindustrie
In der chemischen Industrie werden die meisten Verfahrenstechniker beschäftigt. In Deutschland ist die chemisch-pharmazeutische Industrie mit rund 465.000 Arbeitsplätzen (Stand: 2019) die drittgrößte Branche. Besonders KMU sind in diesem Bereich sehr erfolgreich, sie erwirtschaften rund 30 % des Gesamtumsatzes der Branche. Teilweise sind sie auf Spezialgebieten Weltmarktführer.
Karrierechancen
Karrieremöglichkeiten ergeben sich in der Team-, Bereichs- und Unternehmensleitung sowie in der Forschung.
Tipps: Womit können Verfahrenstechniker in der Bewerbung punkten?
Wichtige Skills sind neben der Ausbildung ein hohes technisches und auch ökonomisches Verständnis, Teamfähigkeit und eine schnelle Auffassungsgabe auch bei komplexen Anforderungen.
Ähnliche Berufe
- Chemieingenieur
- Ingenieur für Prozesstechnik
- Biotechnologie
*Hinweis: Für ein erleichterndes Lesegefühl wird in diesem Text ausschließlich vom „Verfahrenstechniker“ gesprochen, dies schließt natürlich alle Geschlechter ein.