Zahnmedizinische Fachangestellte: Berufsbild, Ausbildung, Aufgaben & Karrierechancen

Zahnmedizinische Fachangestellte: Berufsbild, Ausbildung, Aufgaben & Karrierechancen

Berufsleben | 20.02.2024

Ein Zahnmedizinischer Fachangestellter bzw. eine Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) betreut Patienten in einer Zahnarztpraxis und assistiert dem Zahnarzt bei Kontrolluntersuchungen und Behandlungen.

Ein Zahnmedizinischer Fachangestellter bzw. eine Zahnmedizinische Fachangestellte – kurz ZFA – ist häufig in Zahnarztpraxen tätig und übernimmt dort ein breit gefächertes Spektrum an Tätigkeiten. Hierzu gehören sowohl medizinische als auch organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben. So assistiert die Zahnmedizinische Fachangestellte dem Zahnarzt bzw. der Zahnärztin bei den Zahnbehandlungen und Untersuchungen, ist aber auch für Röntgenaufnahmen des Kiefers zuständig. Zahnmedizinische Fachangestellte sind für die Patienten der Praxis zudem ein wertvoller Ansprechpartner: So klären die Fachangestellten kleine und große Patienten über die Prophylaxe-Möglichkeiten auf und erklären ihnen das richtige Zähneputzen.

Darüber hinaus übernehmen Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) die Praxisorganisation und -verwaltung, kümmern sich also beispielsweise um die Terminvergabe oder um die Abrechnung von Privatleistungen wie etwa professioneller Zahnreinigungen.

Kurzum: Zahnmedizinische Fachangestellte sind die rechte Hand von Zahnärzten und sorgen für reibungslose Abläufe in der Praxis, sind aber auch ein hilfsbereiter Ansprechpartner für die Patienten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die ZFA-Ausbildung sowie den facettenreichen Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten.

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) – das Wichtigste auf einen Blick

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA/ZMFA) sind beispielsweise in Zahnarztpraxen tätig und übernehmen in verschiedenen Bereichen spannende Aufgaben.

  • Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) sind für Zahnärzte im Berufsalltag eine sehr wichtige Assistenz. Sie arbeiten sowohl im Behandlungszimmer als auch am Empfang und haben somit viel Kontakt mit Menschen.
  • Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) kümmern sich um organisatorische Praxisabläufe und übernehmen die Patientenbetreuung. Sie vergeben Termine, dokumentieren Abläufe der Behandlung und führen Prophylaxe-Maßnahmen zur Prävention von Zahnerkrankungen durch.
  • Eine ZFA-Ausbildung dauert im Allgemeinen drei Jahre. Wer als Schulabschluss die allgemeine Hochschulreife (Abitur) vorweist, kann die Ausbildungszeit auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Bei besonders guten Leistungen während der Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten kann die Ausbildungszeit auch nur zwei Jahre betragen.
  • Info: Seit dem 1. August 2022 gibt es für die Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) eine neue Ausbildungsordnung. Die ZFA-Ausbildung wurde modernisiert und den aktuellen Entwicklungen angepasst. Das betrifft beispielsweise die Koordination des Praxisbetriebs sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen. Darüber hinaus haben sich die Rahmenbedingungen in puncto Strahlenschutz, Hygienemaßnahmen sowie Aufbereitung von Medizinprodukten geändert. Für die Ausbildung „Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r)“ gibt es zudem jetzt eine gestreckte Abschlussprüfung. Das bedeutet, dass ungefähr nach der Hälfte der Ausbildungszeit eine Prüfung stattfindet, am Ende der Ausbildung dann eine zweite. Die bisherige Zwischenprüfung entfällt.

Berufsbild im Überblick: Was macht eine Zahnmedizinische Fachangestellte?

Die Abkürzung „ZFA/ZMFA“ steht für den Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten. Die frühere Bezeichnung für diesen Beruf lautete Zahnarzthelferin bzw. Zahnarzthelfer.

Beruf „Zahnmedizinische Fachangestellte“ – mögliche Arbeitsfelder

  • Zahnarztpraxen
  • Zahnkliniken
  • Kieferchirurgische- und oralchirurgische Praxen
  • Kieferorthopädische Praxen
  • Hochschulinstitute für Mund-, Kiefer- und Zahnheilkunde.

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) können jedoch auch im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Dentalindustrie, bei Krankenkassen und Versicherungen, in Abrechnungszentren oder auch bei der Bundeswehr eine Stelle finden.

Anforderungen & Qualifikationen: Welche Skills sollte ein Zahnmedizinischer Fachangestellter mitbringen?

Als Zahnmedizinische Fachangestellte bzw. Zahnmedizinischer Fachangestellter (ZFA/ZMFA) arbeiten Sie in der Regel in einer Zahnarztpraxis. Dort sind Sie die Assistenz des Zahnarztes bei Untersuchungen sowie Behandlungen und kommen mit einem breiten Spektrum an Aufgaben in Berührung. Im Fokus dieses Berufs steht die Tätigkeit am und mit dem Patienten. Als Fachangestellte bzw. Fachangestellter übernehmen Sie jedoch auch die Praxisorganisation und kümmern sich um die Praxishygiene.

Allgemeine Voraussetzungen und Zertifikate

Zahnmedizinische Praxen erwarten von Azubis im Allgemeinen einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder einen sehr guten Hauptschulabschluss. Mit einem höheren Schulabschluss haben Sie natürlich noch bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Die Ausbildung „Zahnmedizinische/Zahnmedizinischer Fachangestellter“ ist dual organisiert. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in der Berufsschule als auch in einer Zahnarztpraxis stattfindet.

Die ZFA-Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung vor der Zahnärztekammer abgeschlossen, die sich aus einem mündlichen, einem schriftlichen sowie einem praktischen Prüfungsteil zusammensetzt.

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz müssen Beschäftigte, die nach 1970 geboren sind, für die Arbeit in medizinischen Einrichtungen sowie in Gemeinschaftseinrichtungen im Gesundheitswesen einen Masernschutz nachweisen. Unter Umständen sind für die praktische Ausbildung der ZFA noch weitere Immunitätsnachweise oder Schutzimpfungen erforderlich.

Für den Zugang zur Ausbildung ist neben einem Realschul- oder Hauptschulabschluss auch ein Nachweis über die gesundheitliche Eignung (in Form eines ärztlichen Attestes) erforderlich.

Schulische & fachliche Voraussetzungen für den Ausbildungsberuf ZFA

Für die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten sind gute Kenntnisse in bestimmten Schulfächern von Vorteil:

  • Deutsch: Um beispielsweise den Schriftverkehr mit Patientinnen und Patienten oder mit Versicherungsträgern einwandfrei erledigen zu können, sollten angehende Zahnmedizinische Fachangestellte eine fehlerfreie Rechtschreibung beherrschen.
  • Mathematik: Bei der Warenverwaltung oder bei der Ausstellung von Privatrechnungen sollten Bewerber für die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten über gute Mathematikgrundkenntnisse verfügen, so beispielsweise über die Zinsrechnung oder die Skontoberechnung.
  • Biologie: Um dem Zahnarzt bzw. der Zahnärztin während der Behandlung gut assistieren zu können, sollten angehende Zahnmedizinische Fachangestellte fundierte Sachkenntnisse über den anatomischen Zahnaufbau und die Mundhöhle besitzen.
  • Chemie: In der Ausbildung lernen die Auszubildenden auch mit Anästhetika umzugehen. Hierfür sind Grundkenntnisse in Chemie von Vorteil.

Körperliche Voraussetzungen für die Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten

Wer eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten beginnen möchte, sollte einige körperliche Voraussetzungen erfüllen. Die folgenden Angaben müssen aber nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede dienstliche Einsatzmöglichkeit gelten.

  • Funktionstüchtigkeit der Hände und Arme, um Aufgaben wie zum Beispiel Fräs- und Polierarbeiten an Gipsmodellen oder an Prothesenrändern zu erledigen.
  • Gute Feinmotorik der Finger und Hände, um etwa Spritzen aufzuziehen oder Absauggeräte und Pinzetten handhaben zu können.
  • Ungestörtes Sprechvermögen, um die Patienten über die Mundhygiene und Zahnpflegetechniken beraten zu können.
  • Nahsehvermögen (auch korrigiert), um dem Zahnarzt bzw. der Zahnärztin bei Behandlungen assistieren zu können.
  • Gutes Sprachverständnis und Hörvermögen, um auch undeutliche Äußerungen von Patienten richtig zu verstehen.

Hinweis: Diese Informationen sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung für den Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten muss durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Persönliche Kompetenzen – Soft Skills für angehende Zahnmedizinische Fachangestellte

Einige Merkmale des Sozial- und Arbeitsverhaltens sind in gleichem Maße für alle Berufe relevant und werden aus diesem Grund hier nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören beispielsweise Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Kritikfähigkeit, aber auch angemessene Umgangsformen. Zahnmedizinische Fachangestellte sollten unbedingt Freude am Umgang mit Menschen haben, denn die Patientenbetreuung ist ein zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Angehende Zahnmedizinische Fachangestellte punkten in ihren Bewerbungsunterlagen mit folgenden Fähigkeiten und Soft Skills:

  • Einsatz- und Leistungsbereitschaft, um beispielsweise Patienten mit viel Engagement Serviceleistungen wie Bleachings oder eine professionelle Zahnreinigung anzubieten bzw. sie an Kontrolltermine zu erinnern.
  • Sorgfalt ist vielen Arbeitgebern ebenfalls sehr wichtig, denn Zahnmedizinische Fachangestellte müssen Abrechnungen fehlerfrei durchführen oder Labor- und Untersuchungsergebnisse exakt dokumentieren können.
  • Verantwortungsbewusstsein und Verantwortungsbereitschaft, etwa für die Sicherstellung einer einwandfreien Praxishygiene. ZFA sorgen für die Sterilisierung von zahnmedizinischen Geräten und Instrumenten und schützen so die Patienten vor Infektionen.
  • Arbeitgebern ist auch eine selbstständige Arbeitsweise ihrer Fachangestellten wichtig, so beispielsweise beim eigenständigen Koordinieren und Organisieren der Terminvergabe sowie des Sprechstundenablaufs.
  • Verschwiegenheit, um im Beruf etwa Stillschweigen über die persönlichen Daten und die Krankengeschichte der Patienten zu wahren.
  • Kontaktbereitschaft und Freude an der Kommunikation mit neuen Patienten.
  • Teamfähigkeit für eine gute Zusammenarbeit mit Kollegen, aber auch für eine gute Assistenz des Zahnarztes bei Behandlungen.
  • Beherrschtheit und gute Selbstkontrolle, um auch im Umgang mit schwierigen Patienten Ruhe bewahren zu können.
  • Empathie und Einfühlungsvermögen für den Umgang mit Patienten, die Angst vor dem Zahnarztbesuch haben.
  • Freundliches und gewinnendes Wesen sowie ein angenehmes Auftreten im Beruf.

Zahnmedizinischer Fachangestellter Ausbildung – Dauer & Inhalte

Die duale Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil.

Praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb

  • Fachwissen über rechtliche Regelungen, Datenschutzvorgaben und Grenzen
  • Empfang und individuelle Betreuung von Menschen.
  • Information der Patienten über Gesundheitsförderung oder Prophylaxemaßnahmen.
  • Durchführung von Hygienemaßnahmen.
  • Fachwissen über den Umgang mit Medizinprodukten.
  • Herstellung von Röntgenaufnahmen
  • Assistenz bei zahnärztlichen Maßnahmen sowie Vor- und Nachbereitung der Untersuchungen.
  • Wissen über die richtige Reaktion in medizinischen Not- und Zwischenfällen.
  • Organisation von Arbeitsprozessen
  • Fachwissen für die Abrechnung von zahnärztlichen Leistungen.

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Fachkenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Umweltschutz, Digitalisierung, Kommunikation sowie Organisation des Ausbildungsbetriebes vermittelt.

Theoretische Ausbildung in der Berufsschule

In der Berufsschule erwerben die Auszubildenden weitere Fachkenntnisse:

  • Zum einen in berufsspezifischen Lernfeldern wie etwa Kariestherapie bei Patienten, Verwaltung des Praxisbedarfs, Röntgen- und Strahlenschutz sowie Materialbeschaffung.
  • Zum anderen in allgemeinbildenden Fächern wie Sozialkunde, Deutsch oder Wirtschaftskunde.

Nach rund der Hälfte der Ausbildungszeit findet der erste Teil der Abschlussprüfung statt. Hier stellen angehende zahnmedizinische Fachangestellten ihr Wissen vor allem schriftlich unter Beweis. Am Ende der Ausbildung steht der zweite Teil der Abschlussprüfung an, die aus einem schriftlichen sowie aus einem praktischen Teil besteht. Die Prüfungen werden vor der Zahnärztekammer abgelegt, die für Ihr Bundesland zuständig ist – unter Beteiligung der Berufsschule. Nach erfolgreich bestandener Prüfung dürfen Sie die Berufsbezeichnung „anerkannte Zahnmedizinischer Fachangestellte“ führen.

Tätigkeiten & Aufgaben: Verantwortungsbereiche des Zahnmedizinischen Fachangestellten

Praxisabläufe organisieren

  • Terminvereinbarung mit Patienten
  • Terminkalender und Bestellbücher führen
  • Räume in der Praxis vorbereiten (zum Beispiel sterilisierte Instrumente und Zahnbesteck wie Zahnsonde, Pinzette oder Schleifer auf den Behandlungstisch legen).
  • Patientenakten bereitstellen für die anstehende Zahnbehandlung.

Patientenbetreuung und Durchführung von Prophylaxemaßnahmen

  • Empfang der Patienten in der Zahnarztpraxis
  • Durchführung von Prophylaxe-Maßnahmen: ZFA führen Maßnahmen zur Prävention von zahnmedizinischen Erkrankungen durch, so beispielsweise professionelle Zahnreinigungen, Versiegelungen oder kostenpflichtige Bleachings.
  • Beratung der Patienten über Maßnahmen nach der Behandlung oder Alternativen zur Behandlung.
  • Ausgabe ärztlicher Verordnungen auf zahnärztliche Anweisung.

Assistenz des Zahnarztes bei Behandlungen

  • Materialien wie Nadeln, Nahtmaterial, Instrumente sowie andere Hilfsmittel für die zahnmedizinische Behandlung in der Zahnarztpraxis bzw. der Zahnklinik bereitlegen.
  • Abform- und Füllungsmaterialien anrühren und bereitstellen.
  • Eine wichtige Aufgabe zahnmedizinischer Fachangestellten ist auch die Hilfestellung bei Behandlungsmaßnahmen, so beispielsweise die Bedienung von Geräten zum Absaugen von Speichel oder das Zureichen von Füllungs- und Abformmassen bzw. benötigten Instrumenten.
  • Anfertigung von (3-D-)Röntgenaufnahmen des gesamten Gebisses oder einzelner Zähne unter Beachtung der Strahlenschutzvorschriften.
  • Röntgenbilder entwickeln, kennzeichnen und vorschriftsgemäß aufbewahren. Digitale Röntgenbilder am PC aufbereiten.
  • In Notfallsituationen den Menschen Hilfe leisten und assistieren, so etwa bei Nachblutungen, Kollaps, Ohnmacht oder Schock.
  • Nach der Behandlung die Räume in der Zahnarztpraxis bzw. der Zahnklinik aufräumen und desinfizieren.
  • Abläufe der Behandlung bei jedem Patienten sorgfältig dokumentieren.

Büro-, Abrechnungs- und Verwaltungsarbeiten

  • Führung von Patientenakten und Erfassung erbrachter zahnärztlicher Leistungen.
  • Zusammenarbeit mit Dentallabors
  • Material für die Praxis bestellen
  • Auf Weisung der Zahnmediziner Aufträge für zahntechnische Labors vergeben, Unterlagen der Patienten, einschließlich der Gebiss- und Kieferabformungen versenden.
  • Überwachung der Liefertermine und Eingänge, Prüfung von Rechnungen, Erstellung von Mängelrügen.
  • Heil- und Kostenpläne sowie Behandlungspläne nach den Zahnarzt-Angaben ausfüllen.
  • Privatrechnungen ausstellen, Eingang der Privathonorare überwachen, ggf. Mahnverfahren einleiten.
  • Abrechnung mit Versicherungsträgern
  • Abwicklung des Zahlungsverkehrs
  • Erledigung Schriftverkehr
  • Praxismaterial wie zum Beispiel Röntgenfilme oder Tupfer bestellen.

Laborarbeiten & Sonstiges

  • Laborarbeiten durchführen, so beispielsweise Abformungen in Gips ausgießen, Herstellen von individuellen Löffeln, Schienen und Provisorien, Zahnersatz mittels spezieller CAM- und CAD-Systeme für den 3-D-Druck modellieren.
  • Pflege, Reinigung und Desinfektion aller Apparate und Instrumente wie etwa Mundspiegel oder Absauger.
  • Übernahme von Aufgaben im Rahmen des Qualitätsmanagements, so etwa die Qualität der Arbeit im Praxisbereich sicherstellen und diverse Prozesse bzw. Praxisabläufe optimieren.

Gehalt & Ausbildungsvergütung: Was verdient ein Zahnmedizinischer Fachangestellter?

Welches Gehalt Zahnmedizinische Fachangestellte in der Ausbildung verdienen, ist regional ganz unterschiedlich. So spielt es beispielsweise eine Rolle, ob es sich beim Ausbildungsbetrieb um einen tarifgebundenen Betrieb handelt. Ist das der Fall, so richtet sich das monatliche Gehalt nach den örtlich geltenden tarifrechtlichen Vereinbarungen. Bei nicht tarifgebundenen Ausbildungsbetrieben muss gemäß dem Berufsbildungsgesetz in jedem Fall eine angemessene Vergütung in der Ausbildung gezahlt werden.

Eine Zahnmedizinische Fachangestellte bzw. ein Zahnmedizinischer Fachangestellter kann in der Ausbildung im Durchschnitt mit folgender Vergütung rechnen:

1. Ausbildungsjahr: 750-950 Euro

2. Ausbildungsjahr: 800-1050 Euro

3. Ausbildungsjahr 900-1.100 Euro.

(Quelle: https://planet-beruf.de/fileadmin/assets/PDF/BKB/14704.pdf)

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können Zahnmedizinische Fachangestellte mit einem Gehalt zwischen 2.100 und 2.600 Euro brutto pro Monat rechnen. Je mehr Berufserfahrung Sie in der Praxis sammeln, desto höher fällt die Vergütung für Ihre Tätigkeiten aus. Wer nach der Ausbildung noch Weiterbildungen oder gar ein Studium absolviert, kann das monatliche Gehalt sogar noch weiter steigern.

(Quelle: https://www.aubi-plus.de/berufe/zahnmedizinischer-fachangestellter-220/gehalt/)

Arbeitszeit und Schichtdienst

Die Arbeitszeiten Zahnmedizinischer Fachangestellter (Zahnarzthelferin/Zahnarzthelfer) unterscheiden sich je nach Arbeitsplatz. Im Allgemeinen haben Zahnmedizinische Fachangestellten geregelte Arbeitszeiten. Vor allem in Zahnarztpraxen haben Sie meist eine 40-Stunden-Woche, das bedeutet, Sie arbeiten von Montag bis Freitag ca. 8 Stunden in der Praxis. Am Wochenende haben Sie in der Regel frei.

In Zahnkliniken arbeiten Sie hingegen im Schichtdienst. Sie arbeiten also entweder im Frühdienst oder im Spätdienst, zum Teil auch an Wochenenden. Hierfür erhalten Sie jedoch Zuschläge und auch mal einen freien Tag unter der Woche. Es gibt für Zahnmedizinische Fachangestellte keine Dienstreisen.

Wenn es um den Urlaub geht, müssen – vor allem in einer kleinen Praxis – die Schließzeiten und die Wünsche der Zahnmediziner berücksichtigt werden.

Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung können Sie unterschiedliche Weiterbildungen und Aufstiegsfortbildungen in Anspruch nehmen, um die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern:

Assistenten für Zahnärztliches Praxismanagement (AZP) übernehmen verschiedene Aufgaben in der Verwaltung und Organisation einer Praxis.

Möglich ist auch eine Aufstiegsfortbildung zum Zahnmedizinischen Prophylaxe-Assistenten (ZMP). Das Ziel ist die Vermittlung umfassender Fachkenntnisse in den Bereichen Gingivitis- und Kariesprophylaxe sowie professionelle Zahnreinigung. Auf diese Weise sind Sie in der Lage, unter zahnärztlicher Aufsicht Behandlungen durchzuführen, die Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorbeuge sollen.

Zahnmedizinische Fachassistenten (ZMF) legen den Fokus in den Bereich der behandlungsbegleitenden und unterstützenden Parodontitis-Therapie, der Oralprophylaxe sowie der Kariesprävention.

Möglich ist auch eine Weiterbildung als Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV): Hiermit spezialisieren Sie sich in den Bereichen Praxisverwaltung, Praxisorganisation und Kommunikation.

Zahnmedizinische Fachangestellte können grundsätzlich auch ein Studium aufnehmen. Unter Umständen ist ein Studium auch ohne Abitur möglich. Folgende Studienfächer bieten sich an:

  • Dentalhygiene
  • Gesundheitsmanagement
  • Gesundheitswissenschaft
  • Gesundheitsförderung
  • Zahnmedizin.

Arbeitsmarkt und Jobaussichten 

Als Zahnmedizinische Fachangestellte müssen Sie sich nicht um Ihren Arbeitsplatz sorgen, denn gut ausgebildete ZFA werden immer gesucht. Das Gehalt der ZFA ist zwar nicht sehr hoch, doch es gibt attraktive Fortbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um die eigenen Fähigkeiten noch weiter auszubauen und somit auch das monatliche Gehalt zu steigern.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.