Bundesfreiwilligendienst BFD

Bundesfreiwilligendienst BFD: Engagement für das Gemeinwohl

Mit dem Bundesfreiwilligendienst oder BFD wurden für Absolventen neue Möglichkeiten geschaffen, um ihren persönlichen Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten. Bei ihrer Tätigkeit in sozialen Einrichtungen sammeln sie praktische Erfahrungen und bauen ihre Kompetenzen aus.

Wenn du dich für die Option des Bundesfreiwilligendienstes interessierst, kommen Tätigkeiten im Bereich der Umwelt ebenso infrage wie Freiwilligendienste im Katastrophenschutz.

Das Wichtigste auf einen Blick

Bundesfreiwilligendienst BFD

  • Bundesfreiwilligendienst (BFD) ermöglicht Engagement für das Gemeinwohl
  • Zielgruppe: Alle Altersgruppe, Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein 
  • Einsatzbereiche: Soziales, Gesundheit, Kultur, Bildung, Sport, Integration, Umwelt, Naturschutz, Katastrophenschutz
  • Bewerbungsprozess: Antragstellung über Zentralstelle, Bewerbungsgespräch
  • Leistungen: Taschengeld, Sozialversicherung, Weiterbildung, Bescheinigung
  • Erfahrungen: Persönliche Entwicklung, Netzwerkaufbau, Sinnstiftung

Definition und Ziele des BFD

Der Bundesfreiwilligendienst oder Bufdi wurde im Jahr 2011 vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ins Leben gerufen. Ursprünglich dienten Freiwilligendienste als Ersatzleistungen für die Wehrpflicht. Im Sommer 2011 wurde die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft. Seitdem ersetzt der BFD den Zivildienst.

Mit der Beschäftigung von Bundesfreiwilligen verfolgt das BAFZA ein klares Ziel zum Wohle der Allgemeinheit: Durch den Austausch der Generationen wird ein soziales Leben gefördert. Die freiwilligen Mitarbeiter lernen neue Menschen mit ihrem persönlichen Hintergrund kennen und bekommen von ihnen neue Impulse. Auf diese Weise profitieren beide Seiten von der engen Zusammenarbeit.

Zielgruppe und Voraussetzungen

Das Angebot von Jugendfreiwilligendiensten richtet sich an alle, die die Vollzeitschulpflicht absolviert haben und an Berufstätige. Für sie wird eine Möglichkeit geschaffen, sich unabhängig von ihrer schulischen oder beruflichen Tätigkeit in einem Ehrenamt aktiv zu engagieren.

Sowohl Männer als auch Frauen sind geeignete Kandidaten für den Bundesfreiwilligendienst. Allerdings spielt der Aspekt des Alters eine Rolle: Für Interessenten gilt ein Mindestalter von 15 bis 16 Jahren. Der erfolgreiche Abschluss des 9. Schuljahres ist eine weitere Grundvoraussetzung. Die rechtlichen Aspekte liegen im Zuständigkeitsbereich des Bundesfreiwilligendienstgesetzes oder BFDG.

Die Freiwilligen arbeiten in Voll- oder Teilzeit an ihren jeweiligen Einsatzstellen. Früher kam es bei dem Absolvieren des Zivildienstes auf Teamfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe sowie auf empathisches Verhalten an. Diese Soft Skills sind auch beim Bundesfreiwilligendienst gefragt: Die Freiwilligen arbeiten im sozialen Bereich mit vielen Menschen zusammen. Hier kommt es in besonderem Maße auf Stressresistenz und Souveränität an.

Freiwilliges soziales Jahr vs. Bundesfreiwilligendienst - was ist der Unterschied

Das Wesentliche des FSJ ist die freiwillige Teilnahme. Die Interessenten ergreifen selbst die Initiative und bewerben sich auf freie Stellen. Anders als der Bundesfreiwilligendienst ist das freiwillige soziale Jahr oder FSJ keine Ersatzleistung, sondern eine 'Überbrückungszeit' bis zum Einstieg ins Berufsleben. Zudem gibt es eine Altersgrenze von maximal 26 Jahren. Diese Einschränkungen gelten nicht für den BFD.

Seit dem Jahr 1964 ist das freiwillige soziale Jahr gesetzlich anerkannt. Der BFD existiert erst seit 2011. Die Aufgabenbereiche des FSJ gleichen jedoch denen des BFD: Freiwillige bringen ihr Engagement im karitativen Bereich, bei gemeinnützigen Organisationen oder in kulturellen Einrichtungen mit ein.

Der Artikel über das freiwillige soziale Jahr geht detailliert auf die Aufgabenfelder des FSJ ein.

Einsatzbereiche und Tätigkeiten

Der Bundesfreiwilligendienst dauert je nach Vereinbarung 1 bis 2 Jahre. Während des BFD werden die Absolventen in verschiedenen Einsatzstellen innerhalb des Betriebs oder der Organisation beschäftigt.

Die Art der Tätigkeit hängt von den Einsatzbereichen ab. Bei den täglichen Aufgaben im Freiwilligendienst begegnen sie Menschen unterschiedlichen Alters oder treffen auf Personen mit Migrationshintergrund.

Einsatzmöglichkeiten im Bundesfreiwilligendienst

  • Soziales und Gesundheit
  • Kultur und Bildung
  • Sport und Integration
  • Umwelt- und Naturschutz

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Im Sektor 'Soziales und Gesundheit' betreuen die Bundesfreiwilligen alte Menschen oder Personen aus prekären Verhältnissen. Tagesstätten oder kirchliche Anlaufstellen (Caritas, Diakonie) sind typische Einsatzbereiche für Ehrenamtliche.

Der kulturelle und/oder bildende Bereich umfasst Bildungsstätten wie (Volks-)Schulen oder auch Museen. Hier ist der Übergang zu den Betätigungsfeldern des freien kulturellen Jahres fließend. Sport und Integration ist die dritte Säule des BFD. Die Ehrenamtlichen betreuen zum Beispiel Flüchtlinge oder helfen Immigranten bei formellen Schritten wie der Einbürgerung. Darüber hinaus ist die Unterstützung bei Behördengängen Teil der täglichen Aufgaben.

Ähnlich wie beim freien ökologischen Jahr ist der Einsatz im Bereich Umwelt- und Naturschutz möglich. Die Bundesfreiwilligen arbeiten mit Tier- oder Umweltschützern zusammen, um ihren gemeinsamen Beitrag zum Erhalt der Natur zu leisten. Staatlich anerkannte Organisationen wie NABU oder der Tierschutzbund beschäftigen Mitarbeiter, die ein Ehrenamt absolvieren.

Zu den weiteren Einsatzmöglichkeiten zählen Tätigkeiten bei privaten Verbänden oder im Katastrophenschutz. Wer gerne mit Kindern oder Jugendlichen arbeitet, ist als Begleitperson im Schulalltag oder als Ehrenamtlicher an einer Beratungsstelle einsetzbar.

Bewerbungsprozess und Ablauf

Für die Anerkennung des BFD ist die jeweilige Zentralstelle zuständig. Von dort aus werden die innerbetrieblichen Prozesse der Institutionen oder Verbände koordiniert. Wenn eine Organisation keiner Zentralstelle angehört, wird der Bundesfreiwilligendienst nicht anerkannt.

Der Antrag wird mit einem Formular gestellt. Bewerber senden es mit den dazugehörigen Dokumenten an die Zentralstelle.

Auf der Homepage des BAFZA sind Stellenangebote zu finden. Darüber hinaus werden entsprechende Ausschreibungen auf Jobportalen veröffentlicht. Die Kandidaten haben die Möglichkeit, dem Arbeitgeber ihre Bewerbung schriftlich oder als E-Mail zukommen zu lassen.

Vor dem Übermitteln der Bewerbungsunterlagen ist eine genaue Planung wichtig. Informiere dich in aller Ruhe über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, welche dir während des BFD offen stehen. Überlege auch, welcher Bereich dich im Rahmen eines Ehrenamts am meisten interessiert. Hinzu kommt die Eignung: Wer einen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Sport in Erwägung zieht, benötigt mitunter ärztliche Nachweise, welche seine Tauglichkeit bestätigen. Solche zusätzlichen Anforderungen werden vom Arbeitgeber erbeten. Im Zweifelsfall empfiehlt sich eine kurze telefonische Rücksprache.

Im Bewerbungsgespräch könnten folgende Fragen an den Bewerber gerichtet werden?

  • Warum interessieren Sie sich für einen Bundesfreiwilligendienst in unserer Einrichtung?
  • Haben Sie praktische Erfahrungen in dem jeweiligen Arbeitsbereich?
  • Sind Sie berufstätig oder gehen Sie noch zur Schule?
  • Verfügen Sie über Zusatzqualifikationen, die Ihnen bei Ihrer Tätigkeit von Nutzen sind?
  • Wo sehen Sie Ihre fachlichen Stärken und Schwächen?
  • Welche Soft Skills bringen Sie für den Bundesfreiwilligendienst mit?
  • Was sind Ihre persönlichen Erwartungen an den BFD?

Daneben werden alle weiteren Rahmenbedingungen wie Wochenstunden oder Taschengeldzahlungen thematisiert. Wenn du Fragen zum BFD hast, lassen sie sich in dem Gespräch aus erster Hand beantworten.

Nach dem Bewerbungsgespräch steht das Auswahlverfahren an oder der Kandidat erhält direkt im Anschluss eine Zusage. Es spricht jedoch nichts dagegen, den zukünftigen Arbeitgeber um etwas Bedenkzeit zu bitten und erst nach einigen Tagen zuzusagen.

Leistungen und Vorteile für Freiwillige

Während des BFD erhalten die Freiwilligen finanzielle Zuschüsse und weitere Vergünstigungen. Auch in dieser Hinsicht ist der Bundesfreiwilligendienst vorteilhaft.

Neben der Zahlung eines Taschengeldes übernimmt der Arbeitgeber die Sozialversicherungen des Bundesfreiwilligen. Die Höhe des gezahlten Taschengeldes wird von der jeweiligen Einsatzstelle bestimmt. 453 Euro pro Monat sind der maximale Betrag. Bei einer Teilzeitbeschäftigung werden 200 bis 300 Euro im Monat gezahlt.

Die Teilnahme an lehrreichen Seminaren und internen Weiterbildungsmöglichkeiten ermöglicht einen Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand. Fachliche Kenntnisse werden vertieft und um neues Wissen erweitert. Für die Bundesfreiwilligen sind solche Angebote kostenlose Pflichtveranstaltungen, die vom Gesetz angeordnet werden.

Nach dem BFD bekommen Bundesfreiwillige eine Bescheinigung. Sie ist eine schriftliche Anerkennung ihrer abgeleisteten Tätigkeit. Solche Dokumente lassen sich beispielsweise als aussagekräftige Referenzen bei späteren Auswahlverfahren im Beruf verwenden.

Anmerkung: Die Ausstellung eines Freiwilligenausweises wird von vielen Bundesfreiwilligen in Anspruch genommen. Allerdings ist dieser Ausweis nur eine Bescheinigung für den abgeleisteten Dienst. Das Mitführen beziehungsweise Vorlegen des Freiwilligenausweises berechtigt nicht in jedem Fall die Inanspruchnahme von Vergütungen.

Erfahrungsberichte von ehemaligen Freiwilligen

Das Absolvieren eines Bundesfreiwilligendienstes hilft bei der persönlichen Entwicklung und dem Erwerb von fachlichen Kompetenzen. Wer einen Bundesfreiwilligendienst ableistet, wendet sein soziales Engagement im Arbeitsalltag an. Diese praxisnahe Tätigkeit ist zugleich eine wertvolle berufliche Orientierung: Die Absolventen haben die Gelegenheit, ihre bisherigen Ziele im Hinblick auf Beruf zu hinterfragen. Während ihres freiwilligen Dienstes wird ihnen die Möglichkeit geboten, Netzwerke für zukünftige Jobs zu knüpfen.

Darüber hinaus werden das gesellschaftliche Engagement und die Sinnstiftung von ehemaligen Freiwilligen positiv erwähnt. Viele Bundesfreiwillige betonen die sinnvollen Aufgaben, mit denen sie während ihres BFD in Berührung gekommen sind.

Ob in Einrichtungen wie der Diakonie oder im kulturellen Bereich wie Sport - beim BFD bringt man sich ehrenamtlich ein und sorgt dafür, dass das eigene Engagement anderen Menschen zugutekommt.

"Der BFD hat mir nicht nur geholfen, meine beruflichen Interessen zu entdecken, sondern auch meine zwischenmenschlichen Fähigkeiten gestärkt. Die Zeit im sozialen Bereich war prägend für mich und hat mir neue Perspektiven eröffnet."   Finn (19 Jahre) 

"Während meines BFDs im Umweltschutz konnte ich aktiv zum Erhalt der Natur beitragen. Es war eine bereichernde Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie wichtig unser Engagement für die Umwelt ist. Ich habe viel gelernt und bin dankbar für diese Zeit."    Charlotte (18 Jahre) 

"Mein BFD im Bereich der Integration war eine unglaublich erfüllende Zeit. Ich durfte Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenlernen und ihnen bei der Integration in unsere Gesellschaft helfen. Diese Erfahrung hat meinen Horizont erweitert und mein Verständnis für Vielfalt vertieft."    Luis (21 Jahre) 

Der BFD hat mich nicht nur persönlich bereichert, sondern auch meine berufliche Zukunft beeinflusst. Die Arbeit im sozialen Bereich hat mein Interesse an der Gesundheits- und Krankenpflege geweckt und mich dazu ermutigt, diesen Weg einzuschlagen. Die Erfahrungen, die ich während des BFDs gesammelt habe, haben mich darin bestärkt, diesen Beruf zu ergreifen."    Kira (19 Jahre) 

Fazit: Warum sich ein BFD lohnt

Mit der Teilnahme an einem Bufdi bekommst du erste Einblicke in den Sektor der sozialen Arbeit. Beim Bundesfreiwilligendienst begegnest du Menschen, dessen Wohl auch von deiner Tätigkeit abhängt. Es ist deine Entscheidung, ob du dich beim BFD beruflich orientierst oder die Aufgaben als Ausgleich betrachtest. In beiden Fällen bist du ehrenamtlich tätig und tust ein gutes Werk.

Wer sich beim Bundesfreiwilligendienst engagiert, baut seine Kompetenzen und Fachkenntnisse aus. Auf diese Weise wird auch der persönliche Horizont erweitert: Man lernt sich selbst von einer anderen Seite kennen und begreift, über welche ungeahnten Talente man verfügt. Der Kontakt zu Menschen unterschiedlichen Alters, Umweltschützern oder Initiatoren von Projekten sorgt für neue Ideen und eröffnet Perspektiven.

Aus diesem Grund lohnt sich der Bundesfreiwilligendienst für alle, die sich gerne aus eigenem Antrieb heraus einbringen, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen.

Stellenangebot
Sie möchten sich für das Gemeinwohl engagieren und wertvolle Lebenserfahrung sammeln? Sie orientieren sich gerade neu und überlegen, einen Beruf zu ergreifen, bei dem Sie sich für Menschen einsetzen u

Job ansehen

Stellenangebot
Ehrenamtliches Engagement Der freiwillige Einsatz von engagierten Menschen ist für die Arbeit in der Theodor Fliedner Stiftung unerlässlich. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass unsere Vision von ei...

Job ansehen

Stellenangebot
BFD/FSJ und Praktikum Erste Ideen und Eindrücke sammeln Nach der Schule kommen viele Möglichkeiten auf dich zu. Durch ein Praktikum, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligen...

Job ansehen

Stellenangebot
Wir stellen ein:Mitarbeiter/-innen (m/w/d) im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) für die Verwaltung Du willst dich sozial engagieren und wertvolle Erfahrungen für deine persönliche Zukunft sa...

Job ansehen

Stellenangebot
Mitgestaltung des Tagesablaufs in deinem EinsatzortUnterstützung und Begleitung im Alltag unserer Bewohner, Patienten und Klienten (m/w/d) beispielweise zu Therapieangeboten, Terminen, Einkaufsfahrten

Job ansehen

Ähnliche Berufe

Freiwilliges soziales Jahr

Freiwilliges soziales Jahr

Freiwilliges Soziales Jahr: Dein Weg zu wertvollem Engagement und persönlicher Entwicklung. Entdecke...

weiterlesen