Onboarding: Tipps für einen stressfreien Jobstart

Onboarding: Tipps für einen stressfreien Jobstart

Berufsleben | 18.11.2018

Onboarding heißt der Prozess, mit dem Neulinge in einem Job – Berufseinsteiger oder -erfahrene, aber neu eingestellte Kollegen – eingearbeitet und in das Team eingegliedert werden. Diese ersten Tage sind für jeden Berufstätigen eine Herausforderung. Lesen Sie hier unsere Tipps für einen stressfreien Jobstart.

Überforderung durch das Onboarding

Viele Menschen werden durch die vielen neuen Anforderungen und Eindrücke überfordert. Davon sind sogar selbstbewusste Charaktere betroffen. Ihre natürliche Resistenz gegen Stress wird auf eine harte Probe gestellt: Täglich stürmen neue Informationen auf sie ein, die sie erst einmal sortieren und in adäquate Handlungsmuster überführen müssen.

Es sind viele Eindrücke, aber auch Arbeitsweisen, das bislang noch unbekannte Team, in welchem sich die anderen Kollegen schon lange kennen, und nicht zuletzt die Erwartungshaltung der Betriebsleitung und des unmittelbaren Vorgesetzten, die es zu erfassen und danach zu erfüllen gilt. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einige Ratschläge geben, wie Sie diese Hürden recht schnell überwinden, um sich in Ihrem neuen Job wohlzufühlen.

Wichtig zu wissen: Onboarding-Stress ist normal!

Der Stress durch den neuen Job ist vollkommen normal. Der Körper und der Geist empfinden ihn gleichermaßen als anstrengend. Es gibt praktisch keinen Menschen, der dabei nicht an seine Grenze stößt.

Nicht immer wird die Überforderung als Krise wahrgenommen, weil auf der anderen Seite viel Motivation und sogar Begeisterung für das neue Aufgabengebiet, die Firma, interessante neue Kollegen und vielleicht ein viel besseres Einkommen vorherrschen. Auch diese Begeisterung und Motivation stressen freilich, sie können Versagensängste auslösen, mindestens sorgen sie aber im Wechsel mit den beruflichen Herausforderungen für ein Wechselbad der Gefühle.

Dabei ist jedes Berufsleben vielfältig und hektisch, auf einem neuen Arbeitsplatz wächst die Hektik geradezu ins Uferlose. Diese Anspannung sollte sich aber nach einiger Zeit legen. Wenn sie sich dauerhaft hält, stimmen die Verhältnisse oder Ihre Konstitution nicht.

Befolgen Sie daher diese Tipps beim Onboarding:

  • Bleiben Sie bei sich, seien Sie zuversichtlich und selbstsicher. Wenn Sie nicht qualifiziert wären, hätte man Sie nicht eingestellt.
  • Sie müssen nicht als Perfektionist auffallen. Man wird Ihnen in den ersten Tagen kleine Fehler verzeihen. Wenn Sie bislang gut mit Kollegen ausgekommen sind, dürfte sich das in einem neuen Team kaum ändern.
  •  Fragen Sie gezielt nach Unterstützung. Das macht Sie erstens sympathischer und reduziert zweitens Ihren Stress und auch den Ihrer Kollegen, denn diese müssen sich schließlich auch an Sie gewöhnen. Wenn Sie nicht jede Frage dreimal stellen, ist das Nachhaken in fachlichen Dingen überhaupt kein Problem – man erwartet es von Ihnen. Wenn Sie nicht nachfragen würden, müssten Sie als arrogant oder ignorant gelten.
  • Seien Sie ruhig so humorvoll wie bisher.
  • Melden Sie sich als Freiwilliger für die Vorbereitung von Events. Sie lernen dabei das Team besser kennen und machen sich beliebt.

Stellen Sie ein Familienfoto auf Ihren Schreibtisch. Es schafft für Sie selbst Vertrautheit und verleiht Ihnen in den Augen der Kollegen etwas zutiefst Menschliches.

 
Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.