Strategische Rolle der Personalchefs
Etwa seit dem Jahr 2012 nimmt die Zahl der Stellen für Personaler in den Unternehmen zu. Die Fachleute mit Kompetenzen in fachspezifischen und sozialen Bereichen spielen in den Firmen eine wichtige strategische Rolle. Menschen sind das Kapital der modernen Wirtschaft, wenn sie gut ausgebildet und leistungsbereit sind. Personalchefs finden diese Menschen. Daher können sie sich über recht gute Gehälter und vielseitige Aufgaben freuen. Den Bewerbern ist der Beruf aus ihrer Perspektive gut bekannt: Der Personaler ist die erste Person, mit der sie in einem neuen Unternehmen reden. Er hat gewisse Erwartungen an die Kandidaten für eine Stelle, liest ihre Lebensläufe, stellt bestimmte Fragen und interpretiert die Antworten. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, ob dieser Beruf nicht etwas für Sie wäre? Er bietet nämlich eine interessante Perspektive: Im Rahmen der jüngsten Konjunktur seit 2010 gehört er zu den absoluten Wachstumsbranchen in Deutschland. Alljährlich gibt es in deutschen Unternehmen rund 20.000 Personalchefs mehr - ein Jahreszuwachs um rund zehn Prozent.
Woher kommen die neuen Karrierechancen im HR-Bereich?
Die steigende Nachfrage der Unternehmen nach Personalern zeigt, dass sie stärker in ihr strategisches HR-Management investieren. Dafür gibt es gute Gründe: Allein schon durch den demografischen Wandel der Gesellschaft fehlt in den Firmen der Nachwuchs. Dabei bietet die Alterspyramide ein inhomogenes Bild. Die geburtenschwachen Jahrgänge nach 1980 wurden immer wieder von einem kleinen Babyboom unterbrochen, sodass es nur in bestimmten Altersgruppen Lücken gibt. Festzustellen ist jedenfalls, dass die Altersspannen innerhalb der Belegschaften wachsen. Ältere Arbeitnehmer gehen später in Rente, weil sie gebraucht werden, es werden gleichzeitig durchaus regelmäßig junge Berufsabsolventen eingestellt. In manchen Betrieben fehlen die 30- bis 45-Jährigen, nach denen der Personaler mit allen Mitteln sucht. Die Firmen müssen ihre sehr jungen und deutlich älteren Mitarbeiter auf ganz verschiedene Weise fördern und motivieren. In manchen Branchen gibt es definitiv zu wenig gut ausgebildete Fachkräfte. Gleichzeitig hat sich die Erwartungshaltung von Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz verändert. Es zählen neben dem Gehalt auch ökologische und soziale Aspekte sowie der Spaß am eigenen Beruf. Dieses Feld muss ein HR-Profi beackern - eine wahrlich anspruchsvolle Aufgabe.
Wie können Sie Personaler werden?
Die meisten Personalchefs haben Wirtschaftswissenschaften studiert und sich auf Personalmanagement (Human Resources) per Masterabschluss spezialisiert. Passende Praktika unterstützen eine Bewerbung als HR-Manager deutlich. Es gibt darüber hinaus Absolventen von Studiengängen wie Pädagogik, Soziologie, Psychologie oder Wirtschaftsrecht, die das Feld des HR-Managements für sich entdecken. Für diese Quereinsteiger sind wiederum betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse und auch eine Expertise in den Bereichen Coaching, Kommunikation und Führung sehr hilfreich. Ein HR-Master lässt sich übrigens auch im Fernstudium erwerben. Zur fachlichen Kompetenz sollten sehr gut entwickelte soziale Fähigkeiten kommen. Ein Personaler muss unter anderem durch Empathie und Gelassenheit überzeugen können. Selbst diplomatisches Geschick gehört zu den wesentlichen Softskills. Nur Personaler mit guter Menschenkenntnis erkennen schnell genug individuelle Potenziale, die sie entsprechend fördern können. Gleichzeitig sollten sie verhandeln können. Gerade in etwas höheren Positionen wird um Gehälter manchmal gefeilscht wie auf dem türkischen Basar - und zwar mit dem Personaler im Einstellungsgespräch. Dass ein HR-Manager die sozialen Medien nutzt und über ein gewisses Know-how im Marketing verfügt, versteht sich von selbst. Wenn Sie glauben, über die genannten Voraussetzungen zu verfügen, dann bewerben Sie sich als HR-Manager.
Ihre Verdienstmöglichkeiten als Personalchef
Die Berufserfahrung des Personalers, die Branche, die Größe des Unternehmens und die Region beeinflussen das Einkommen. Als Faustregel für den Einfluss der Unternehmensgröße gilt:
- Berufseinsteiger mit abgeschlossenem Hochschulstudium und etwas Praxiserfahrung können mit Einstiegsgehälter zwischen 30.000 bis 41.000 Euro rechnen.
- Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern zahlen dem Personalchef durchschnittlich 38.000 Euro pro Jahr.
- Konzerne mit über 1.000 Mitarbeitern zahlen durchschnittlich zwischen 70.000 und 80.000 Euro jährlich.
- Spitzenverdiener unter den Personalern kommen durchaus auf 125.000 Euro jährlich.
- Der große Durchschnitt liegt bei 46.000 bis 60.000 Euro.
