
Medizinisch-Technischer Laboratoriumsassistent MTLA: Berufsbild, Gehalt, Karriere
Fachkarriere | 18.05.2020
Als medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent führen Sie Untersuchungen von Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben im Labor durch und tragen dazu bei, dass bei Patienten z.B. Krankheiten frühzeitig erkannt und korrekt behandelt werden.
Was macht ein medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent*?
Sie suchen eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit als Assistent bzw. Assistentin in im Bereich der medizinisch-technischen Laborarbeit? Sie haben Spaß daran Beobachtungen unter dem Mikroskop vorzunehmen und Analysen von Blut- und Gewerbeproben selbstständig durchzuführen? Sie interessieren sich für die Theorien der Naturwissenschaften und lieben die Chemie und die Biologie? Dann ist ein Ausbildungsplatz oder ein Job als medizinisch-technischer Laboratoriumsassisten vielleicht genau das Richtige für Sie.
Zwischen Mikroskop und Petrischale: Das interessante Tätigkeitsfeld einer medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin / einem medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten
Als medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent oder medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin (Abkürzung: MTLA) eröffnet sich Ihnen ein spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld mit vielen Inhalten und praktischen Aktivitäten rund um das Thema der Chemie, Medizin und der Biologie.
Sie werden tief in die Materien verschiedener Wissenschaften und Lehren wie der Mikrobiologie, Histologie, Zytologie und Hämatologie einsteigen.
Laboratoriumsassistenten führen im Rahmen von Laboruntersuchungen vor allem eine assistierende und unterstützende Tätigkeiten aus und unterstützen in ihrer Funktion beispielsweise Ärzte, Ärztinnen oder spezialisierte Analytiker/innen mit ihrer Zuarbeit.
Dazu zählt insbesondere das Vorbereiten und Bereitstellen von den notwendigen (Untersuchungs-) Materialien und die Vorbereitung von Gerätschaften und Utensilien, wie beispielsweise das Anlegen von Nährböden in Petrischalen. Als MTLA zentrifugieren Sie ebenso Flüssigkeiten und messen Proben auf ihre Beschaffenheit oder Kontrollieren im Labor Proben auf Erreger oder Krankheiten.
Neben dieser theoretischen Arbeit, besteht hin und wieder auch Kundenkontakt, wenn Sie beispielsweise Patienten oder Probanden betreuen und ihnen Proben wie Blut für eine Untersuchung im Bereich der Hämatologie entnehmen. Weitere Laborarbeiten sind auch in den Bereichen der Mikrobiologie, Zytologie und Histologie zu tätigen, bei der die jeweiligen Proben von kleinsten Lebewesen, Zellen oder von menschlichem Gewebe auf ihre Eigenschaften analysiert werden.
Spezielle fachliche Vorgehensweisen wie ELISA oder die sogenannte LC-MS-Anwendung werden von den Laboratoriumsassistenten eigenständig durchgeführt.
Neben den bereits genannten Aspekten gehören zu diesen Jobs außerdem sowohl die Kennzeichnung von entnommen Proben sowie ihre Archivierung als auch das systematische Protokollieren und die Dokumentation von Analysen.
Wenn Sie als Laboratoriumsassistentin oder -Assistent sogar Teil eines Forschungsprojekts sein dürfen, z.B. in Fachrichtungen der Mikrobiologie oder der Hämatologie, können Sie Ihre Expertise und Ihre Erkenntnisse aus den Analysen und Untersuchungen sogar gewinnbringend und nachhaltig für die Forschung und Entwicklung neuer Erkenntnisse einbringen.
So können Sie in diesem Job nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Erstellung von Diagnosen für Patienten und Probanden leisten, sondern darüber hinaus vielleicht sogar noch spannende Aspekte und Inhalte zur Forschung und Entwicklung beitragen.
Genauso gehören jedoch auch Tätigkeiten wie die Desinfektion und Wartung der Laborgerätschaften dazu. Die Kontrolle von Lagerbeständen für die tägliche Arbeit zählt auch oft zu den Aufgaben des Jobs.
Was Sie für einen Ausbildungsplatz oder eine Tätigkeit als Laboratoriumsassistentin bzw. -Assistent mitbringen sollten
Für die Karriere als medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent ist das erfolgreiche Absolvieren einer qualifizierenden Berufsausbildung nötig.
Die Ausbildungsplätze zur Laboratoriumsassistentin bzw. zum Laboratoriumsassistent an einer speziellen Berufsfachschule stattfindet, müssen Sie sich dort zunächst bewerben. Durch die praktischen Lernerfordernisse gibt es aber dual strukturierte Unterrichtsblöcke, die Abwechslung versprechen.
So findet in den theoretischen und schulischen Unterrichtseinheiten der inhaltliche Input statt, während in den praktischen Unterrichtseinheiten Experimente oder Analysen im Labor durchgeführt werden.
Innerhalb der Ausbildung erlernen die Auszubildenden zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz wichtige Inhalte und Regeln, die beispielsweise in der Umgangsweise mit chemischen Stoffen, Proben von Körperflüssigkeiten, Verhaltensregeln in sterilen Laboren und andere bedeutungsvolle Inhalte, die für die erfolgreiche Ausführung der Tätigkeit erforderlich sind. Darüber fertigen die Auszubildenden erste Analysen und Dokumentationen anhand ihrer Beobachtungen in Experimenten an.
Zum Ende der Ausbildung muss der bzw. die Azubi/ne eine Prüfung abschließen, dessen Beurteilung von einem Prüfungsausschuss vorgenommen wird.
Um einen der Ausbildungsplätze in diesem Bereich zu erlangen, wird der mittlere Bildungsabschluss erwartet.
Insgesamt ist für die Ausbildung zur/m medizinisch-technischen/r Laboratoriumsassistent/in eine Dauer von drei Jahren angesetzt. Falls entsprechende Vorbildungen und Qualifikationen vorliegen, ist unter Umständen auch eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich.
Ein Quereinstieg ist in diesen Beruf nicht möglich.
Persönliche Voraussetzungen und Fähigkeiten, die eine medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin mitbringen sollte, umfassen vor allem ein gutes technisches und naturwissenschaftliches Grundverständnis sowie ein Interesse an der Chemie, Biologie und Medizin. Es wird ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein (z.B. besonders hinsichtlich der Einhaltung von Hygieneregeln in Laboren) und somit auch eine gewissenhafte und gründliche Arbeitsweise bei Analysen oder in der Einhaltung von wissenschaftlichen Standards erwartet.
Darüber hinaus sollte ein/e angehende/r medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in über - gute visuelle Fähigkeiten verfügen und eine solide Fingerfertigkeit, um beispielsweise kontrolliert mit Proben umgehen zu können. Zusätzlich hilft eine Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen und Düften bei der Ausführung der Tätigkeit. Gute EDV-Kenntnisse sind ebenfalls wünschenswert.
Gehalt: Was verdient ein medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent?
Da die Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz überwiegend schulisch stattfindet, besteht oftmals die Möglichkeit, dass kein Gehalt für die Ausbildung gezahlt wird.
Nur unter bestimmten Umständen, z.B. wenn der/ die Arbeitergeber/in den öffentlichen Dienst angegliedert ist, erfolgt eine vergleichsweise hohe Ausbildungsvergütung. Die Ausbildungsplätze sind hier also begehrt.
Das jährliche durchschnittliche Gehalt einer medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz variiert wie in jedem Beruf, nach der Region und dem Standort des bzw. der Arbeitgeber/in. So ist es normal, dass jede/r Erwerbstätige in den Regionen rund um München, Köln-Düsseldorf und im Rhein-Main-Gebiet tendenziell und im Vergleich am meisten verdient.
Mit einem Einstiegsgehalt von 25.000 Euro ist in den ersten Jahren als Laboratoriumsassistenz zu rechnen. Die Gehaltsobergrenze liegt bei etwa 45.000 Euro. Der Durchschnitt des Jahreseinkommens einer medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz liegt folglich bei rund 35.000 Euro.
Werden die einzelnen Regionen Deutschlands näher fokussiert, liegt das Durchschnittsgehalt im Norden bei circa 40.000 Euro, im Süden bei etwas mehr als 45.000 Euro, im Westen bei rund 38.000 Euro und im Osten bei gerade einmal 32.000 Euro.
Einstiegschancen
Qualifizierte und kompetente Fachkräfte werden stets gesucht. So sind auch in diesem Bereich immer wieder freie Stellen verfügbar und jede qualifizierte Kraft hat gute Chancen sich erfolgreich auf die Jobs in dieser Branche zu bewerben.
Wer stellt medizinisch-technischer Laboratoriumsassistenten ein?
Arbeitgeber/innen, die einen Job für eine/n MTLA anbieten, können unterschiedliche Strukturen und Rechtsformen haben. Allen gemeinsam ist der inhaltliche Bezugsrahmen zu den Fachgebieten der Medizin und der Biologie. Stellenausschreibungen für den Beruf als MTLA können folglich also sowohl von einzelnen Laboren, die beispielsweise eine (bio-)medizinische Fachausrichtung aufweisen, kommen oder von größeren medizinischen Instituten, Ambulatorien oder speziellen mit medizinischen Aufgaben stammen.
Krankenhäuser und Kliniken gehören ebenfalls als potenzielle Arbeitgeber/innen dazu. Da diese manchmal an den öffentlichen Dienst angeschlossen sind, ist auch eine Stellenausschreibung im öffentlichen Dienst denkbar.
Außerdem bieten auch Arztpraxen oder Blutspendendienste offene Stellen an auf die sich Laboratoriumsassistenten bewerben können
Pharma- oder Medizintechnikunternehmen stellen genauso medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und medizinisch-technische Laboratoriumsassistentinnen ein. Hier ist mehrheitlich mit einer höheren Vergütung der Arbeit zu rechnen, da diese Branche als eine der bestbezahlten gilt.
Karriere als medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin
Die beruflichen Karrierechancen einer medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz erstrecken sich sowohl über sämtliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten im medizinischen Dienst und seinen Fachbereichen als auch über Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen zum bzw. zur biomedizinische/n Fachanalytiker/in, zum bzw. zur Techniker/in (Fachrichtung Medizintechnik) oder zum bzw. zur Betriebswirt/in im Bereich des Gesundheitswesen.
Sofern eine Zulassung zu einem Hochschulstudium erlangt worden ist, kann ebenso eine akademische Weiterbildung angestrebt werden. Hier weisen vor allem Studiengänge in den Naturwissenschaften (Chemie, Biologie usw.) der Technik oder der Medizin fachliche Nähe zum Ausbildungsberuf auf. Nach einem erfolgreichen Studium steht neben den erweiterten Berufsmöglichkeiten natürlich auch höheres Gehalt in Aussicht.
Ähnliche Jobs und Fachrichtungen
Neben der medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenz bestehen weitere Ausbildungsberufe und Berufsfelder, die große Ähnlichkeit mit sich bringen und inhaltliche Zusammenhänge aufweisen.
Exemplarisch können hierunter beispielsweise die Tätigkeit als Technische/r Assistent/in mit der Fachrichtung für chemische oder biologische Laboratorien oder der bzw. die Laborant/in für Physik angeführt werden.
Stellensuche und Jobs als medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent
Freie Jobs und Ausbildungsplätze auf die sich Berufseinsteiger/innen oder erfahrene Arbeitnehmer/innen bewerben können, finden sich vor allem online. Wenn wir mit diesem Artikel Ihre Interesse an einer Tätigkeit als medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent geweckt haben, schauen Sie auf die Seite www.stellenmarkt.de.
Hier finden Sie sowohl als suchende/r Arbeitnehmer/in Angebote für Ausbildungsplätze und offene Stellen als auch wenn Sie selbst Arbeitergeber/in sind und Stellen ausschreiben möchten.
Planen Sie Ihre Karriere als Assistent in der Laborarbeit aktiv und gehen Sie jetzt online – viel Erfolg!

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold
Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.
Infektiologie, Laboratoriumsmedizin und Krankenhaushygiene, Celler Straße 38, 38114 Braunschweig