Man kann die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft sicherlich als eine Folge der anhaltenden Wirtschaftskrise in Deutschland sowie als Zeichen einer zunehmenden Verunsicherung der Beschäftigten sehen: Auf die Frage, auf welche Aspekte sie bei ihrem Arbeitgeber den größten Wert legen, nannten fast alle (95,7 Prozent) Beschäftigungssicherheit. Ebenfalls häufig genannt wurde der Punkt “Eigenes Wissen und Können einbringen” (91,9 Prozent), dicht gefolgt von kurzen Pendelzeiten (89,7 Prozent).
Am unteren Ende der Skala findet man Karrieremöglichkeiten (55,4 Prozent), wobei es hier je nach Alter deutliche Unterschiede gibt. Während dieser Aspekt für knapp 77 Prozent der jungen Beschäftigten unter 30 Jahren wichtig ist, erreicht er bei den über 55-Jährigen nur 38 Prozent. Dagegen schätzen ältere Arbeitnehmer die Tarifbindung ihres Arbeitnehmers mehr als jüngere Beschäftigte.
Position im Beruf wirkt sich auf Präferenzen aus
Auch die Position im Unternehmen wirkt sich auf die Präferenzen aus: So schätzen zum Beispiel Arbeitnehmer mit Führungsverantwortung eine leistungsbezogene Bezahlung, größere Entscheidungsspielräume und Karrieremöglichkeiten eher als diejenigen ohne Personalverantwortung. Dagegen sehen sie einen sicheren Arbeitsplatz und Tarifbindung seltener als wichtig an.
Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind zu beobachten. So legen Frauen zum Beispiel häufiger Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz und auf kurze Fahrzeiten als Männer. Eine mögliche Ursache dafür ist, dass Frauen sich häufiger um die Kinder kümmern und Angehörige pflegen als Männer. Sie bevorzugen also Jobs und Arbeitgeber, die es ihnen ermöglichen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen.
Als möglichen Anreiz und Ausgleich für lange Fahrzeiten können Arbeitgeber beispielsweise flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice bieten. Auch das Anbieten von unbefristeten Arbeitsverträgen kann die Arbeitsplatzsicherheit verbessern und Arbeitgeber damit attraktiver für Beschäftigte machen.