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Was als gutes Gehalt gilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In Deutschland lag der mittlere Jahresbruttoverdienst (Median) für Vollzeitbeschäftigte 2024 bei rund 52.159 Euro (ca. 4.300 Euro brutto im Monat) Das heißt, die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten verdiente weniger, die andere Hälfte mehr. Zum Vergleich: Das arithmetische Durchschnittsgehalt lag bei 62.235 Euro brutto im Jahr. Dieser Wert liegt höher, weil Top-Verdiener den Schnitt nach oben ziehen.
Entscheidend ist aber vor allem das Nettoeinkommen, also was nach Steuern und Abgaben übrig bleibt. Laut einer Studie des IW Köln beträgt das bedarfsgewichtete Median-Nettoeinkommen etwa 2.312 Euro pro Monat (Single-Haushalt). Ein alleinstehender Arbeitnehmer mit etwa 3.000 Euro netto im Monat liegt damit bereits spürbar über dem Mittelwert und dürfte damit ein „gutes Gehalt“ beziehen. Wer noch mehr verdient, nähert sich der Spitzengruppe an: Ab etwa 5.780 Euro netto monatlich (als Single) zählt man laut IW bereits zur Einkommens-Oberschicht. In diesem Bereich liegen nur rund 4 Prozent der Bevölkerung. Anders formuliert: Ein Single mit über 5.700 Euro Nettoeinkommen gehört zu den Top-Verdienern Deutschlands.
Doch braucht man wirklich so viel Geld zum Glücklichsein? Im Folgenden betrachten wir verschiedene Aspekte – von Zufriedenheitsstudien bis zu Gehaltsvergleichen nach Haushalt, Beruf, Alter und Bildung –, um zu zeigen, was ein gutes Gehalt in Deutschland ausmacht.
Ab welchem Gehalt steigt die Zufriedenheit nicht mehr signifikant?
Geld allein macht nicht automatisch glücklich – zumindest nicht unbegrenzt. Eine oft zitierte Studie der Nobelpreisträger Daniel Kahneman und Angus Deaton hat ergeben, dass bis zu einem Jahreseinkommen von etwa 60.000 Euro das Lebensglück deutlich zunimmt, darüber hinaus aber kaum noch. Konkret zeigte sich: Eine Einkommenssteigerung von 15.000 Euro auf 30.000 Euro pro Jahr bewirkt einen großen Sprung in der Zufriedenheit, von 30.000 Euro auf 60.000 Euro immer noch einen merklichen. Jenseits von 60.000 Euro jährlich flacht der Zuwachs an Zufriedenheit ab. Zusätzliches Einkommen in sehr hohen Bereichen führt demnach nicht mehr zu signifikant höherem Wohlbefinden. Die Forscher erklären dies mit abnehmendem Grenznutzen: Ab einem bestimmten Niveau lassen sich mit mehr Geld keine grundlegend neuen Glücksquellen erschließen. Zeit mit Familie und Freunden oder Gesundheit etwa kann man nur begrenzt durch Einkommen ersetzen.
Allerdings ist die Glücksgrenze nicht in Stein gemeißelt. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass auch jenseits von etwa 70.000 Euro das Wohlbefinden weiter zunimmt, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Sehr hohe Verdienste gehen oft mit dem Gefühl größerer Kontrolle über das eigene Leben einher, was weiterhin positiv zur Zufriedenheit beitragen kann.
Trotzdem gilt: Der Grenznutzen des Geldes nimmt mit zunehmendem Gehalt stark ab, und andere Faktoren rücken in den Vordergrund. So nützt ein Spitzengehalt beispielsweise wenig, wenn es nur durch Arbeitswochen jenseits der 60 Stunden erkauft wird. Work-Life-Balance und Freizeit sind vielen Menschen ebenso wichtig für die Lebenszufriedenheit wie das Einkommen. Beispielsweise könnte jemand mit einer 30-Stunden-Woche und 2.500 Euro netto durchaus sagen: „Ich habe ein gutes Gehalt und bin zufrieden.”
Geld ist also nur ein Faktor von vielen. Ab einem soliden Einkommen entscheidet die persönliche Lebensqualität mehr über die Zufriedenheit als ein weiterer Gehaltsaufschlag.
Was gilt als gutes Gehalt für einen alleinstehenden Vollzeit-Arbeitnehmer?
Für einen Single in Vollzeit lässt sich ein gutes Gehalt anhand einiger Bezugspunkte festmachen. Ein wichtiger Orientierungswert ist das Median-Einkommen: Wie erwähnt liegt der Median brutto bei rund 52.000 Euro jährlich. Netto entspricht das (je nach Steuerklasse) etwa 2.500 bis 2.800 Euro pro Monat. Wer als Alleinstehender so viel oder mehr verdient, hat ein überdurchschnittliches Einkommen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) definiert die Einkommens-Mittelschicht folgendermaßen: Ein Single gehört dazu, wenn sein Haushaltsnettoeinkommen zwischen 80 Prozent und 150 Prozent des Median liegt. Bei dem genannten Median von 2.312 Euro netto sind das ca. 1.850 Euro bis 3.470 Euro netto im Monat für Singles. Verdienste innerhalb dieser Spanne kann man als normal bis gut einstufen. Hier befindet sich etwa die Hälfte der Bevölkerung. Erst oberhalb von rund 3.500 Euro netto/Monat verlässt ein Single die eng definierte Mittelschicht. Einkommen in diesem Bereich (mehr als 150 Prozent des Median) kann man bereits als überdurchschnittlich gut bezeichnen, auch wenn sie noch nicht zur absoluten Spitze zählen. Zum oberen 10 Prozent-Bereich gehört man ungefähr ab einem Bruttojahresgehalt von 98.000 Euro (nur jeder Zehnte verdient so viel oder mehr). Das entspricht bei Singles grob geschätzt etwa 4.000 bis 5.000 Euro netto im Monat. Spitzenverdiener im soziologischen Sinne (Oberschicht) fangen nach IW-Definition wie erwähnt bei 5.780 Euro netto an – ein Gehalt, das die große Mehrheit der Beschäftigten nicht erreicht.
Zusammengefasst: Ein Single in Deutschland hat ein gutes Gehalt, wenn er mindestens im Bereich des Median oder darüber liegt; also ungefähr ab 3.000 Euro brutto pro Monat (ca. 2.000 Euro netto) aufwärts, je nach Betrachtungsweise. Wirklich hoch ist ein Single-Einkommen, wenn es deutlich über dem Durchschnitt liegt, etwa im oberen einstelligen Tausender-Netto-Bereich. Wichtig ist aber auch die persönliche Lebenssituation: Ein alleinlebender Vollzeit-Arbeitnehmer mit 2.500 Euro netto kann finanziell durchaus gut klarkommen, während jemand mit gleichem Gehalt, aber hohen Fixkosten (teure Miete, Schulden etc.) es evtl. als weniger „gut“ empfindet. Deshalb sind Medianwerte nur Anhaltspunkte. Sie zeigen, wo man im Vergleich zu anderen steht. Wer als Single über die Runden kommt, Rücklagen bilden kann und im Vergleich nicht am unteren Ende liegt, darf sein Gehalt in der Regel als gut bezeichnen.
Was gilt als gutes Einkommen für einen Zwei-Personen-Haushalt?
Bei einem Haushalt mit zwei Personen verschiebt sich die Betrachtung etwas, weil zwei Personen gemeinsam wirtschaften und Skaleneffekte nutzen können. Wichtig ist hier das Stichwort Bedarfsgewichtung: Ein Zweipersonenhaushalt braucht nicht das Doppelte des Singles, um einen ähnlichen Lebensstandard zu halten, weil gewisse Kosten geteilt werden. Nach der OECD-Bedarfsgewichtung zählt die erste erwachsene Person mit dem Faktor 1, die zweite mit 0,5. Das bedeutet, ein gemeinsames Einkommen wird durch 1,5 geteilt, um es mit Single-Haushalten vergleichbar zu machen.
Ausgehend vom genannten Median-Nettoeinkommen (2.312 Euro pro Person) ergibt sich für zwei Personen ein Median-Haushaltsnetto von ca. 3.468 Euro im Monat (2.312 Euro × 1,5). Ein Paar, das zusammen etwa 3.500 Euro netto zur Verfügung hat, bewegt sich also um den gesellschaftlichen Median. Laut IW-Definition läge die enge Mittelschicht für einen Zwei-Personen-Haushalt ungefähr zwischen 2.800 Euro und 5.200 Euro netto monatlich (Haushaltseinkommen) – das entspricht 80 bis 150 Prozent des Median für zwei Personen (berechnet nach der Gewichtung). Zum Vergleich: Eine Familie mit vier Personen gilt im engen Sinne zwischen 3.880 Euro und 7.280 Euro netto als Mittelschicht, was zeigt, dass mit mehr Haushaltsmitgliedern die Schwellen nicht proportional steigen, sondern dank Bedarfsgewichtung relativ niedriger liegen.
Was heißt das konkret? Ein “gutes” gemeinsames Einkommen für zwei Personen liegt dann vor, wenn der Grundbedarf gedeckt ist und der Durchschnitt übertroffen wird. Erwirtschaftet z.B. nur eine Person das gesamte Einkommen, wären 3.500 Euro netto (also rund 55.000 bis 60.000 Euro brutto im Jahr) nötig, um das Median-Level zu erreichen. Sind dagegen beide Personen im Haushalt berufstätig, kommt ein Zwei-Personen-Haushalt oft auf ein deutlich höheres Einkommen. Verdienen beispielsweise beide Partner je 2.500 Euro netto, sind das zusammen 5.000 Euro. Damit liegt das Paar bereits über 140 Prozent des Median und finanziell komfortabel im oberen Mittelfeld. Viele Doppelverdiener-Haushalte mit akademischer Ausbildung erreichen solche Bereiche.
Zur Oberschicht zählt ein Paar laut IW übrigens ab rund 8.670 Euro netto gemeinsam im Monat. Dieses sehr hohe Niveau (entsprechend etwa 130.000 Euro Haushaltsbrutto im Jahr, je nach Steuer) erreichen nur wenige. Ein kinderloses Akademiker-Paar mit je 4.500 Euro netto monatlich würde bereits dazugehören. Für die meisten zwei-Personen-Haushalte wäre schon ein gemeinsames Netto von z.B. 4.000 bis 6.000 Euro im Monat ein ausgesprochen gutes Einkommen, das weit über dem Durchschnitt liegt.
Gute Gehälter in ausgewählten Berufen und Branchen
Wie hoch ein Gehalt ausfällt, hängt stark vom Berufsfeld und der Branche ab. Hier gibt es in Deutschland enorme Unterschiede zwischen Top-Branchen und weniger zahlungskräftigen Bereichen. In Sektoren wie IT, Technik, Finanzen, Beratung oder Pharmazie sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut, während z. B. im Pflege- und Sozialbereich, im Handel oder in der Gastronomie die Gehälter eher am unteren Ende der Skala liegen.
IT-Branche: Informatiker und Tech-Spezialisten verdienen überdurchschnittlich. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei knapp 60.000 Euro brutto. Erfahrene Softwareentwickler oder IT-Projektleiter können mit rund 70.000 Euro jährlich rechnen, Spitzenkräfte auch darüber. Gerade in großen Tech-Unternehmen oder als IT-Berater sind Gehälter im hohen fünfstelligen Bereich üblich, mit sehr guten Aufstiegschancen. Erfahrene IT-Manager knacken nicht selten die sechsstellige Marke.
Consulting (Unternehmensberatung): Beratungsunternehmen zahlen ebenfalls sehr gut, oft vergleichbar mit der IT. Consulting zählt zu den Top-Branchen. Berufseinsteiger mit Master fangen in großen Beratungen häufig im hohen 40.000- bis 50.000-Euro-Bereich an, und mit einigen Jahren Erfahrung sind Gehälter über 70.000 Euro keine Seltenheit. In führenden Beratungen (Strategy Consulting, Investment Consulting etc.) können erfahrene Berater und Projektleiter deutlich über 80.000 Euro verdienen. Hohe Bonuszahlungen kommen oft hinzu. Die Arbeitsbelastung ist hier zwar hoch, doch finanziell gehören Consultants klar zur oberen Gehaltsliga.
Technische Berufe (Ingenieurwesen): Ingenieure und technische Fachkräfte liegen ebenfalls über dem Gesamtdurchschnitt. Ein 40-jähriger Ingenieur, zum Beispiel im Maschinenbau oder der Elektrotechnik, erzielt häufig Gehälter zwischen 60.000 Euro und 80.000 Euro im Jahr. In leitenden Funktionen sind auch hier mehr als 100.000 Euro möglich.
Branchenabhängig gibt es Unterschiede: In der Fahrzeugtechnik oder Chemie/Pharma sind Ingenieurgehälter am höchsten (oft obere fünfstellige bis sechsstellige Beträge), während z.B. im Bauwesen oder in kleinen Betrieben die Spannen niedriger ausfallen können. Insgesamt zählen Technik und Industrie aber zu den klassischen Bereichen für ein „gutes Gehalt“.
Pflege und Soziales: In Pflegeberufen liegen die Einkommen deutlich unter dem Industrieniveau. Eine examinierte Krankenschwester mit langjähriger Erfahrung kommt mit etwa 40 Jahren auf ca. 35.000 Euro bis 45.000 Euro brutto. Das entspricht rund 3.000 Euro brutto im Monat, je nach Schichtzulagen. Netto ergibt das 2.000 Euro oder etwas mehr - ein vergleichsweise geringes Einkommen für Vollzeit. Ähnlich sieht es bei Erziehern oder Sozialarbeitern aus. Trotz hoher Verantwortung rangieren diese Berufe im unteren Mittelfeld der Gehaltsskala. Höhere Positionen (z.B. Pflegedienstleitung) können etwas besser bezahlt sein, aber generell gilt: Wer im Bereich Pflege/Soziales arbeitet, verdient oft unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Ein Problemfeld, das regelmäßig diskutiert wird.
Öffentlicher Dienst (Verwaltung, Bildung, Sicherheit): Die Gehälter im öffentlichen Sektor sind tariflich bzw. per Besoldungstabelle festgelegt und daher mittelmäßig bis gut, aber selten extrem hoch. Ein verbeamteter Gymnasiallehrer (A13) mit etwa 40 Jahren Dienstalter erhält z.B. rund 4.500 bis 5.000 Euro brutto im Monat. Das entspricht etwa 54.000 bis 60.000 Euro jährlich. Ähnlich verdient ein Polizeibeamter im gehobenen Dienst mit Anfang 40. Solche Einkommen liegen im soliden Bereich, aber deutlich unter dem, was in der freien Wirtschaft in Spitzenpositionen möglich ist.
Ein gutes Gehalt im öffentlichen Dienst erreicht man meist mit höheren Laufbahnen oder Leitungsfunktionen, bleibt aber in der Regel im mittleren fünfstelligen Bereich pro Jahr. Dafür bietet der Sektor andere Vorteile (Jobsicherheit, Pensionen), die das Gesamtpaket attraktiv machen können.
Handel und Dienstleistung: Handelsberufe (Einzelhandel, Logistik, Gastronomie) gehören zu den eher niedrig vergüteten Jobs. Selbst mit großer Berufserfahrung liegen die Gehälter hier oft unter dem Schnitt. Ein Filialleiter im Einzelhandel mit 40 Jahren kommt im Mittel auf etwa 40.000 bis 45.000 Euro im Jahr, während Verkaufspersonal oft deutlich darunter bleibt (häufig weniger als 30.000 Euro). Konkrete Beispiele: Verkäufer im Einzelhandel verdienen im Schnitt teils nur rund 31.000 Euro jährlich, Köche etwa 33.000 Euro, Lagerlogistiker 32.500 Euro, und das trotz 15 bis 20 Jahren Erfahrung.
Diese Branchen zahlen traditionell weniger; ein Gehalt gilt hier schon als „gut“, wenn es überhaupt an die 40.000 Euro-Marke heranreicht. Natürlich gibt es Ausnahmen. Führungskräfte im Handel wie Bezirksleiter oder Vertriebsleiter können mehr verdienen.
Was ist ein gutes Gehalt mit 20, 30, 40 und 50 Jahren?
Die Höhe des Gehalts hängt auch stark vom Alter bzw. der Berufserfahrung ab. Typischerweise durchläuft man im Erwerbsleben eine Gehaltsentwicklung mit steilem Anstieg zu Beginn, einem Plateau in der Mitte und eventuell einem leichten Abfall gegen Ende der Karriere.
Mit 20 Jahren stehen viele am Anfang (Ausbildung oder erstes Berufsjahr). Im Schnitt verdient ein 20-Jähriger in Vollzeit etwa 30.000 Euro brutto im Jahr - viele aber auch weniger, insbesondere wenn man direkt aus der Lehre kommt. Während der Ausbildungszeit selbst liegen Einkommen oft noch unter 1.000 Euro netto pro Monat. Ein gutes Gehalt mit 20 wären etwa 2.000 Euro brutto/Monat, was für Berufsanfänger schon recht ordentlich ist. Doch in diesem Alter sind die Spannen riesig: Ein Azubi im Handwerk hat ein paar hundert Euro im Monat, während ein Bachelorabsolvent in einem großen Unternehmen vielleicht schon 45.000 Euro Einstiegsgehalt bekommt.
Mit 30 Jahren haben viele bereits fast ein Jahrzehnt Berufserfahrung oder gerade das Studium hinter sich. In den späten 20ern und um die 30 steigen die Einkommen erfahrungsgemäß am stärksten. Im Mittel erreicht ein 30-Jähriger schon annähernd das allgemeine Durchschnittseinkommen. Der Median für 25- bis 34-Jährige liegt bei ca. 41.800 Euro brutto im Jahr (etwa 3.500 Euro monatlich). Das Durchschnittsgehalt in dieser Altersgruppe liegt leicht darüber, um die 42.000 Euro jährlich. Mit 30 verdienen viele Fachkräfte ohne Personalverantwortung etwa 40.000 bis 45.000 Euro im Jahr. Ein gutes Gehalt mit 30 liegt damit im oberen 40.000-Euro- oder gar 50.000-Euro-Bereich.
Mit 40 Jahren erreichen manche Arbeitnehmer bereits ihr persönliches Gehaltsmaximum oder nähern sich diesem. Die Dekade von 30 bis 40 bringt meist die größten Karrieresprünge und Gehaltssteigerungen. Entsprechend liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines 40-Jährigen bei etwa 55.000 Euro brutto.
Der Median mit 40 beträgt etwa 48.000 Euro brutto jährlich. Ein Gehalt um 50.000 Euro gilt mit 40 Jahren daher als üblich. Alles deutlich darüber – z.B. 70.000 Euro oder gar sechsstellige Beträge – würde man als 40-Jähriger bereits als sehr gutes Gehalt bezeichnen, das aber in erster Linie mit Führungspositionen oder spezialisierten Expertenrollen einhergeht. Umgekehrt können 40-Jährige in einfachen Tätigkeiten auch unter 30.000 Euro verdienen. Die Gehaltsspanne mit 40 ist also enorm. Generell lässt sich sagen: Hat man bis 40 sein persönliches Wunschgehalt noch nicht erreicht, wird es danach schwerer, denn zwischen 40 und 50 Jahren flacht die Kurve meist ab. Große Sprünge sind seltener, außer man wechselt noch in höhere Positionen. Ein gutes Gehalt mit 40 liegt demnach im oberen fünfstelligen Bereich, je nach Beruf und Qualifikation.
Ab 50 Jahren verharren viele Einkommen auf dem Niveau der 40er oder beginnen leicht zu sinken. Im Durchschnitt aller 50-Jährigen liegt das Jahresbrutto bei etwa 58.000 Euro und damit nur wenig über dem Wert mit 40. Der Median pendelt um 50.000 Euro. Gründe: Viele haben mit 50 bereits ihre berufliche Spitze erreicht; zudem reduzieren manche ab 50 bewusst ihre Arbeitszeit oder wechseln in weniger stressige (und etwas schlechter bezahlte) Jobs, was den Durchschnitt drückt. Außerdem gehen erste Arbeitnehmer in Frühverrentung oder Teilzeit. Ein gutes Gehalt mit 50 zeichnet sich eher dadurch aus, dass man sein hohes 40er-Niveau hält oder sogar noch steigert. Wer also z.B. mit 45 schon 70.000 Euro verdient, für den wäre es ein gutes Zeichen, mit 50 immer noch um diesen Wert (oder mehr) zu liegen.
Statistisch sind jenseits der 50 kaum noch Zuwächse zu verzeichnen. Beide Kurven, Median und Durchschnitt, stagnieren bis etwa 55 Jahre und nehmen danach eher ab. Natürlich gibt es Ausnahmen: Viele Top-Manager oder Beamte steigern sich auch in den 50ern weiter, und wer sich spät selbstständig macht oder eine neue Karriere startet, kann auch mit 50 noch Einkommenszuwächse verzeichnen. Im Schnitt jedoch erreichen die meisten um die 40 ihren Peak und halten ihn ungefähr ein Jahrzehnt.
Alles in allem ist es wichtig, die eigene Gehaltsentwicklung in Relation zur Berufserfahrung zu sehen: Ein Gehalt, das mit 30 außergewöhnlich gut war, kann mit 50 vielleicht nur noch Durchschnitt sein – aber es ist immer noch gut, wenn man dadurch finanziell abgesichert ist und seine Ziele erreicht hat.
Vergleich nach Bildungsabschluss: Wie Ausbildung und Studium das Gehalt beeinflussen
Einer der wichtigsten Faktoren für die Gehaltshöhe ist der Bildungsabschluss. Im Allgemeinen gilt: Je höher die Qualifikation, desto höher die Verdienstmöglichkeiten. Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen deutliche Unterschiede im Durchschnittsbruttogehalt (Vollzeit) nach Bildungsstand.
Ohne abgeschlossene Berufsausbildung liegt es bei 2.817 Euro brutto/Monat (ca. 33.800 Euro jährlich). Das ist das durchschnittliche Einkommen ungelernter Arbeitskräfte. Viele einfache Helfertätigkeiten liegen in diesem Bereich oder sogar darunter.
Mit Berufsausbildung beträgt das Durchschnittseinkommen 3.521 Euro brutto/Monat (ca. 42.300 Euro jährlich). Eine Lehre steigert das Gehalt also beträchtlich gegenüber dem Gehalt von ungelernten Beschäftigten. Mit 3.500 Euro brutto liegt man etwa auf Höhe des gesamtdeutschen Median.
Eine Fortbildung zum Meister/Techniker sorgt für ein Durchschnittseinkommen von 4.826 Euro brutto/Monat (ca. 58.000 Euro jährlich). Eine höhere berufliche Qualifikation (z. B. Handwerksmeister, Techniker) zahlt sich im Schnitt deutlich aus – Meister verdienen im Mittel rund 15.000 Euro mehr im Jahr als normale Facharbeiter. Sie erreichen damit annähernd akademisches Einstiegsniveau.
Wer über einen Bachelor-Abschluss verfügt, erzielt ein Durchschnittseinkommen von 4.551 Euro brutto/Monat (ca. 54.600 Euro jährlich). Der Bachelor-Durchschnitt liegt leicht unter dem von Meistern. Das kann daran liegen, dass viele Bachelor-Absolventen noch jünger oder in Branchen mit moderaten Gehältern tätig sind, während Meister meist schon Berufsjahre hinter sich haben. Dennoch verschafft ein Bachelorabschluss gegenüber einer reinen Lehre im Schnitt einen Gehaltsvorteil, insbesondere in akademischen Berufen.
Deutlich höher ist das Durchschnittsgehalt mit Master/Diplom: 6.188 Euro brutto/Monat (ca. 74.300 Euro jährlich) werden erreicht. Viele anspruchsvolle Berufe (Ingenieurwesen, Informatik, Wirtschaft etc.) setzen heute einen Master voraus, was sich in höheren Einstiegsgehältern und schnelleren Aufstiegschancen niederschlägt.
Mit Promotion (Doktortitel) werden die höchsten Gehälter erzielt. Der Durchschnitt liegt bei 8.687 Euro brutto/Monat (ca. 104.000 Euro jährlich). Promovierte Beschäftigte verdienen im Durchschnitt mehr als doppelt so viel wie Facharbeiter ohne Studium. Dieser enorme Unterschied ergibt sich teils daraus, dass sie häufig in Spitzenpositionen der Wirtschaft oder Forschung tätig sind (z.B. Ärzte, Juristen mit Staatsexamen und Promotion, leitende Ingenieure etc.). Schon zum Karrierestart haben Promovierte einen Vorsprung: Das Einstiegsgehalt mit Doktortitel liegt bei etwa 59.000 Euro jährlich, rund 30 Prozent höher als das von Bachelor-Absolventen. Zwar relativiert sich der Abstand im Laufe der Karriere etwas, aber selbst mit 40 Jahren verdient ein promovierter Mitarbeiter im Schnitt immer noch 15 bis 20 Prozent mehr als ein Master-Absolvent in vergleichbarer Position.
Abschließende Bewertung
Was “ein gutes Gehalt“ in Deutschland ist, muss immer relativ zu Referenzwerten gesehen werden: dem Median der Gesellschaft, der eigenen Lebenssituation (Single vs. Familie), dem üblichen Verdienst im eigenen Beruf sowie der persönlichen Qualifikation und Erfahrung. Wer über dem Durchschnitt verdient und seinen Lebensunterhalt komfortabel bestreiten kann, hat objektiv bereits ein gutes Gehalt – selbst wenn es noch Luft nach oben gibt. Die genannten Vergleiche zeigen, wo man steht. Letztlich zählen neben dem Vergleich aber auch persönliche Umstände und Zufriedenheit: Ein Gehalt ist dann wirklich gut, wenn es den eigenen finanziellen Bedarf deckt, das Erreichen von Zielen ermöglicht und in Relation zu Ausbildung, Beruf und Aufwand fair erscheint. Der Blick auf Statistiken und Studien kann helfen, die eigene Position einzuordnen – „der Vergleich zeigt es“ – doch was man als gutes Gehalt empfindet, wird immer auch individuell unterschiedlich sein.