Das perfekte Bewerbungsfoto: So geht es

Das perfekte Bewerbungsfoto: So geht es

Professionell bewerben | 28.07.2021

Bei der Jobsuche ist ein Bewerbungsschreiben mit einer gepflegten Bewerbungsmappe äußerst wichtig. Zum Deckblatt und zum Bewerbungsschreiben gehört für viele Personalchefs ein aussagekräftige Bewerbungsfoto. Ob und wie wichtig ein Bewerbungsfoto heute noch ist und worauf Sie beim Erstellen Ihrer Bewerbungsfotos achten müssen, zeigt der nachfolgende Artikel.

Das perfekte Bewerbungsfoto für jedes Bewerbungsschreiben

Eine Bewerbung gehört zu den Aufgaben, die Sie bei der Suche nach einer neuen Stelle meistern müssen. Neben dem Lebenslauf und dem Anschreiben in der Bewerbungsmappe darf ein Bewerbungsfoto nicht fehlen. Ist das heute überhaupt noch der Fall und wenn ja: Welche Bedingungen sind an ein gutes Bewerbungsbild für die Bewerbung geknüpft?

Im Weiteren erfahren Sie, worauf Sie beim Umgang mit der Kamera, dem richtigen Hintergrund und der Körperhaltung achten müssen. Viele Tipps rund um das perfekte Outfit und den richtigen Gesichtsausdruck dürfen Sie im folgenden Artikel erwarten.

Bewerbungsfotos - heute noch ein Muss?

Eine Bewerbung ist ohne einen aktuellen Lebenslauf mit Deckblatt und einem Motivationsschreiben nicht vollständig. Das Bewerbungsfoto gilt seit jeher als Muss in einer Bewerbung. Heute haben sich die Zeiten geändert und daher fragen sicher viele:

Was spricht für bzw. gegen ein Foto in der Bewerbungsmappe?

Eine Verpflichtung besteht nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht. Ein Bild bei einer Bewerbung mindert - laut Experten - die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch für Minderheiten. Bei einer anonymen Bewerbung verzichtet der Bewerber auf ein Bewerbungsfoto, sodass seine Qualifikationen und Leistungen mehr in den Vordergrund treten.

In manchen Berufen kann ein Bewerbungsfoto jedoch von Vorteil sein: So ist es für

  • Stylisten,
  • Frisöre
  • Designer

eine gute Gelegenheit, das wahre Können am eigenen Leib zu präsentieren.

Den Bewerbern bleibt es also im Grunde selbst überlassen, ob Bewerbungsfotos hinzugefügt oder ausgespart werden.

So gelingt das perfekte Bewerbungsfoto

Nehmen Sie sich für das Fotografieren vor der Kamera einen ganzen Tag Zeit. Das Bewerbungsfoto sollten Sie nicht auf den letzten Drücker erledigen, sondern an einem festen Termin machen. So gehen Sie strukturiert vor und haben genügend Zeit, sich um

  • Outfit,
  • Frisur
  • Make-up
  • Accessoires

zu kümmern.

Denken Sie daran, dass Sie noch Zeit zum Einfügen des Bewerbungsfotos benötigen.

Zuhause oder beim Fotografen: Was ist die bessere Wahl?

Bewerbungsfotos sollten Sie immer vom Profi machen lassen. Ein professioneller Fotograf hat in der Regel bereits unzählige Menschen für eine Bewerbung abgelichtet. Der Fotograf weiß genau, worauf er beim Erstellen der Bewerbungsfotos zu achten hat und wie er Sie perfekt in Szene setzt.

  • Ihre Größe,
  • der richtige Hintergrund,
  • das entsprechende Format
  • und die Nachbearbeitung

sind nur einige Punkte, die er dabei im Blick hat.

Zuhause hingegen haben Sie weder das entsprechende Equipment noch das notwendige Know-how. Viele Bewerber bitten eine andere Person, die Bewerbungsfotos zuhause zu machen. Das spart zwar einiges an Geld ein, wirkt im Ergebnis aber meist nicht so seriös. Der erste Eindruck, den das Bewerbungsbild vermittelt, fällt von Anfang an mit einem heimischen Bild nicht so positiv aus.

Darüber hinaus weiß der Fotograf, wie er Ihre Persönlichkeit bestmöglich einfängt und auf das Foto transportiert. Wichtige Alleinstellungsmerkmale sind ratsam, um den Personalers im Gedächtnis zu bleiben. Die Bewerbungsfotos beim Fotografen machen zu lassen ist also in jedem Fall Gold wert.

Darum ist der richtige Hintergrund so wichtig

Bei einem Fotografen für Bewerbungsfotos haben Sie den Vorteil, dass er Ihnen den perfekten Hintergrund einstellt. Der Hintergrund darf nicht zu sehr ablenken und sollte daher eine neutrale Farbe oder Muster haben. Ein weicher Farbton wie etwa

  • Weiß,
  • Beige
  • oder Pfirsich

sind eine gute Wahl. Das schmeichelt Ihrer Figur und Sie wirken frisch und motiviert. Dunkle Hintergrundfarben wie zum Beispiel Schwarz oder Dunkelblau sind seit einigen Jahren verpönt. Sie lassen den Bewerber nicht natürlich wirken und die Größe kann zudem verzerrt werden. Ein nicht korrektes Abbild kann sich auf den ersten Eindruck beim Personalchef auswirken.

Das perfekte Outfit für das Bewerbungsbild

Bei der Bewerbung ist das Bewerbungsbild das Erste, was den Personalern ins Auge fällt. Darum ist ein gepflegtes Äußeres sehr wichtig, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Als Mann greifen Sie auf ein Hemd zurück, das dezent wirkt. Die meisten Hemden mit Mustern können auf Fotos zu überladen wirken, sodass Sie auf ein unifarbenes oder auf minimale Muster wie etwa auf dünne Streifen setzen sollten. Ein weißes oder ein leicht kariertes Hemd ist zu einem Sakko immer eine gute Wahl. Die Hose ist auf dem Bild für die Bewerbung nicht zu sehen. Gut ist es jedoch, wenn Sie eine passende Hose haben: Dieses Outfit tragen Sie dann beim Vorstellungsgespräch. Die Personaler erinnern sich an Ihren Look und so bleiben Sie im Gedächtnis.

Als Frau tragen Sie am besten eine schicke Bluse, die dezent und unifarben gehalten ist. Die hellen Farben bei der Bluse wie etwa

  • Weiß,
  • Beige
  • oder Babyblau

Die hellen Blusen erhalten Sie in hochwertiger Qualität im Einzelfachgeschäft. Das kommt auch beim späteren Vorstellungsgespräch gut an, wenn Sie auf hochwertige Kleidung setzen. Das zeigt, dass Sie sich Gedanken über Ihr Äußeres machen und dass Sie Wert auf Qualität setzen.

Frisur, Make-up und Accessoires

Für Bewerbungsfotos, die seriös sein sollen, ist eine anständige Frisur notwendig. Besuchen Sie daher vorab einen Frisör und lassen Sie sich individuell beraten. Etwas Farbe gegen den Ansatz, Spitzenschneiden oder eine Typveränderung sollten vor dem Fotografieren geschehen. Bei längeren Haare tragen Sie diese am besten offen oder zu einem sauberen Pferdeschwanz gebunden.

Das Make-up lassen Sie sich beim Frisör oder beim Fotografen machen. Das wirkt professioneller und die Profis wissen genau, wie sie mit Farbe umgehen müssen, damit nicht alles von der Kamera geschluckt wird, der Look aber auch nicht überladen wirkt. Ein leichtes Tages-Make-up ist bei Herren wie Damen ideal.

Accessoires sollten Sie sparsam einsetzen: Das gilt sowohl für das Bild als auch für das spätere Vorstellungsgespräch. In der Regel sind 

  • Ohrringe 
  • eine Halskette oder ein Halstuch
  • ein Armband, eine Armbanduhr 

erlaubt. Suchen Sie sich maximal drei Accessoires aus, um nicht zu überladen zu wirken. Echte Edelmetalle wie etwa

  • Gold,
  • Silber
  • oder Weißgold

in dezentem Format sind ratsam. Der Ehering zählt im Übrigen nicht zu den Accessoires, wird auf einem Foto im Portraitformat allerdings auch in der Regel nicht zu sehen sein.

Gesichtsausdruck, Position, Körperhaltung - das vermittelt einen seriösen Eindruck

Die ideale Position beim Fotografieren bewirkt, dass Sie sich von Ihrer Schokoladenseite zeigen. Der Fotograf weiß, wie er Sie in die richtige Position zu setzen hat. Im Idealfall ist Ihre Körperhaltung gerade. Auf einem Stuhl sitzend schauen Sie nicht frontal in die Kamera, sondern sitzen leicht zur Seite gedreht. Den Oberkörper richten Sie dann in Richtung des Fotografen.

Bei einer moderneren Interpretation lehnen Sie sich an eine Wand und verschränken leicht die Arme. Ein breites Lächeln zieht sich über Ihr Gesicht, das natürlich und einladend wirkt. Dadurch hebt der Fotograf Ihre Persönlichkeit hervor und das Ganze bekommt einen erfrischenden Touch und strahlt zudem Freundlichkeit aus. Ob Sie beim Lächeln Zähne zeigen oder nicht, ist Ihnen selbst überlassen. Fragen Sie bim Fotograf nach, wenn Sie sich unsicher sind.

Denn ein Lächeln ist allemal erlaubt und verstärkt den positiven Eindruck beim Betrachter. Ein ernster Blick ist nur in seltenen Fällen nötig. Informieren Sie sich daher im Vorfeld, was zu Ihrer Branche passt.

Das richtige Format

Der Fotograf bestimmt gemeinsam mit Ihnen das Format: Die Größe des Bewerbungsfotos darf nicht zu groß oder zu klein ausfallen. Zeigen Sie ihm daher den Platz, den Sie für das Foto brauchen. Andernfalls kann es sein, dass Platz für wichtige Informationen verschenkt wird. Bei einem zu kleinen Foto sind Sie kaum noch zu erkennen. Ein ausgewogenes Verhältnis ist daher ratsam. Eine gute Richtlinie ist

  • vier bis fünf Zentimeter in der Breite
  • und fünf bis sieben Zentimeter in der Länge.

Auf dem Bild ist in den meisten Fällen nur Ihr Oberkörper bis maximal zur Taille zu sehen.

Filter, Retusche und Co.: Wie viel Nachbearbeitung ist erlaubt?

Bei den Bewerbungsfotos vom Fotografen ist es möglich, verschiedene Modifikationen am Bild vorzunehmen. So bietet Ihnen der Fotograf normalerweise an, bestimmte Filter für einen natürlicheren Look zu wählen. Auch eine professionelle Nachbearbeitung und das Retuschieren sind ratsam. Der Fotograf kann leichte Veränderungen am Bewerbungsfoto bewerkstelligen, damit

  • Ihr Hautbild besser aussieht,
  • unscharfe Gegenstände verschwinden,
  • der Fokus auf Sie gerichtet ist
  • usw.

Die Nachbearbeitung das Einsetzen der Filter sollte in jedem Fall dezent bleiben, um ein seriöses Bild zu erhalten.

Deckblatt oder Lebenslauf: Wo kommt das Bewerbungsfoto für die Bewerbung hin?

Beim Bewerbungsschreiben ist die richtige Stelle für das Bild wichtig. Im Lebenslauf fügen Sie das Foto am besten in digitalisierter Form ein. Ein Ausdruck vom Fotografen ist ebenso möglich, bedarf allerdings eines unsichtbaren Klebstoffes.

Ihnen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um das Foto zu platzieren. Zum Beispiel setzen Sie das Foto mittig auf die linke Seite. Die Mitte wird durch einen Strich getrennt, damit auf der rechten Seite Platz für Ihren Lebenslauf ist.

Haben Sie zusätzlich ein Deckblatt? Dann gehört das Bewerbungsbild nur dorthin und nicht noch einmal in den Lebenslauf.

Schauen Sie sich dafür auch die vielen Beispiele in den Mustern für eine Bewerbung an. Das hilft Ihnen, die richtige Position zu finden.

Haben Sie alles soweit erstellt, ist es immer ratsam, eine weitere Person um Korrektur und Layoutprüfung zu bitten. Fällt der Person etwas auf, das den Personalern nicht gefallen wird? Dann haben Sie nun die Chance, etwas an der Bewerbung zu ändern.

Fazit

Bewerbungsfotos sind ein echter Blickfang und zeigen den Personalern, wie ein potenzieller Mitarbeiter auf Außenstehende wirkt.

Um das perfekte Bewerbungsfoto zu erhalten, suchen Sie am besten einen Fotografen auf. Dieser hat alle Kriterien, die für ein gelungenes Bewerbungsfoto entscheidend sind, im Blick. 

Denken Sie an das richtige Outfit und scheuen Sie sich nicht vor einem kurzfristigen Besuch beim Frisör oder Stylisten. Auch wenn Sie dadurch etwas mehr Geld investieren: Die Mühe und das Geld lohnen sich. Mit der korrekten Einstellung der Kamera, einer guten Körperhaltung und einer leichten Nachbearbeitung bekommen Sie ein schönes Bewerbungsfoto für Ihren Lebenslauf, das Ihre Persönlichkeit widerspiegelt.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.