
Sozialpädagoge: Ausbildung, Gehalt & Aufgaben
Fachkarriere | 11.11.2023
Als Sozialpädagoge sind Sie immer dort im Einsatz, wo Kinder und Jugendliche, teilweise aber auch Erwachsene und Familien Unterstützung brauchen. Lesen Sie mehr über diesen vielfältigen Beruf.
Wenn es um die Berufswahl geht, sind soziale Jobs sehr beliebt – und das gilt auch für die Tätigkeit als Sozialpädagoge/-pädagogin (m/w/d). Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen leistet einen wertvollen Beitrag zur Erziehung und Bildung. Sie macht somit nicht nur Freude, sondern wird auch als sehr sinnvoll empfunden. Sozialpädagogen arbeiten aber nicht nur mit Kindern und Heranwachsenden, sondern zum Teil auch mit Erwachsenen, insbesondere dann, wenn diese aufgrund sozialer Probleme in schwierigen Umständen leben und professionelle Hilfe benötigen.
Als Sozialpädagogin oder Sozialpädagoge kümmern Sie sich um Kindergartenkinder, Schulkinder und Jugendliche sowie um Familien, die in ihrem Lebensalltag Begleitung und Hilfe benötigen. Klassische Themen, die Ihnen im Beruf immer wieder begegnen, sind Verhaltensauffälligkeiten, Probleme in der Schule oder diverse Erziehungsfragen. Sie begleiten Betroffene in Krisensituationen und leisten wertvolle Beratungstätigkeit. So unterstützen Sie beispielsweise als Familienhelfer Eltern, die mit ihren Kindern im Alltag überfordert sind. Oder Sie helfen drogenabhängigen Jugendlichen, eine Therapiestelle zu finden und anschließend ihre Schule beziehungsweise Ausbildung zu beenden. In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um den facettenreichen Beruf des Sozialpädagogen.
Beruf „Sozialpädagoge“ – das Wichtigste auf einen Blick
-
Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen betreuen und unterstützen Menschen jeden Lebensalters. Sie fördern die Entwicklung oder helfen bei mentalen oder psychischen Problemen.
-
Um als Sozialpädagoge arbeiten zu können, muss ein Bachelor-Abschluss im Studienfach Sozialpädagogik bzw. Soziale Arbeit nachgewiesen werden. Sozialpädagogik ist ein Teilbereich der Sozialen Arbeit und so wird der Studiengang in den meisten Bundesländern unter dem Sammelbegriff „Soziale Arbeit“ angeboten. Nur an wenigen Universitäten gibt es das Studium noch unter dem Begriff „Sozialpädagogik“.
-
Da es sich bei der Ausbildung also um ein Studium handelt, gibt es keine Ausbildungsvergütung.
-
Studenten und Studentinnen haben jedoch die Möglichkeit, BAföG zu beantragen.
Was macht ein Sozialpädagoge?
Sozialpädagogik verbindet Bildung und Erziehung mit der Präventions- und Interventionsarbeit. Das Ziel der Sozialpädagogik ist zum einen die Förderung der menschlichen Eigenverantwortung und zum anderen die Stärkung des selbstständigen Umgangs mit allgemeinen Lebenslagen.
Die Berufsbezeichnungen Sozialpädagoge und Sozialarbeiter werden häufig analog verwendet, denn das Hochschulstudium „Soziale Arbeit“ vermittelt auch viele pädagogische Inhalte, wobei der Anteil von einer Hochschule zur anderen variiert. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Studieninhalte im Vorfeld genau zu recherchieren. Während sozialpädagogische Fachkräfte vor allem im Bereich Erziehung und Bildung tätig sind, unterstützen Sozialarbeiter Menschen mit sozialen Schwierigkeiten.
Mögliche Arbeitsfelder Sozialpädagoge/Sozialpädagogin:
-
Kindergärten und Kindertagesstätten
-
Schulen
-
Freizeitzentren für Jugendliche
-
Jugendamt, Sozial- und Schulämter
-
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
-
Behindertentagesstätten
-
Strafvollzugsanstalten
-
Flüchtlings- und Obdachlosenheime
-
Beratungsstellen wie zum Beispiel Schuldnerberatungsstellen
-
Senioren- und Kinderheime
Nicht alle Sozialpädagogen sind in Kindergärten, Jugend-, Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen tätig. Einige arbeiten in der öffentlichen Verwaltung oder bleiben nach ihrer Ausbildung als Sozialpädagoge in der Forschung. Auch in der Personalabteilung von Unternehmen können Sie mit einer abgeschlossenen Sozialpädagogik-Ausbildung arbeiten. Wenn Sie gerne eigenständig sein möchten, können Sie sich als Trainer bzw. Coach auch selbstständig machen.
Anforderungen & Qualifikationen: Welches Skills sollte ein Sozialpädagoge mitbringen?
Sozialpädagogik-Berufe haben trotz des vielfältigen Aufgabenspektrums doch eines gemeinsam: Ein Sozialpädagoge arbeitet eng mit Kindern und Jugendlichen sowie mit Erwachsenen zusammen, die in ihrem Lebensalltag mit schwierigen sozialen Lebenssituationen oder Problemen kämpfen.
Allgemeine Voraussetzungen & Zertifikate
-
Für das Studium der Sozialpädagogik brauchen Bewerber – je nach Hochschule die allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder das Fachabitur. Einige Fachhochschulen verlangen vor dem Studienbeginn zudem ein mehrmonatiges Vorpraktikum im Bereich Soziale Arbeit.
-
Einige (Fach-)Hochschulen führen eine Eignungsprüfung durch, um besser einschätzen zu können, ob interessierte Studienplatzbewerber eine stabile Persönlichkeit haben und zudem ausreichend Motivation, eine gewisse Kommunikationsfähigkeit und Freude am Beruf mitbringen.
-
Auch ein NC (Numerus clausus) kann je nach Hochschule eine Rolle spielen.
-
Voraussetzung, um als Sozialpädagoge arbeiten zu können, ist ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik. Das Bachelorstudium dauert 6-10 Semester, das Masterstudium erstreckt sich über 2-4 Semester. Im Bachelorstudium erlernen Sozialpädagogik-Studenten hauptsächlich die Grundlagen, im Masterstudium werden diese Grundlagen dann weiter vertieft. Während des Bachelorstudiums ist mindestens ein komplettes Praxissemester vorgesehen. Im Masterstudium haben die Studierenden zudem die Möglichkeit, sich auf Fachbereiche wie zum Beispiel Familien- oder Jugendhilfe, interkulturelle Sozialarbeit, Suchthilfe oder Freizeitpädagogik zu spezialisieren.
-
Zahlreiche Hochschulen in Deutschland bieten Studiengänge an. Möglich ist auch ein Dualstudium oder ein Fernstudium der Sozialpädagogik.
-
Sieht die spätere Tätigkeit den Umgang mit Minderjährigen vor, so kann die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses erforderlich sein.
-
Kirchliche Einrichtungen fordern unter Umständen die Zugehörigkeit zur jeweiligen Konfession.
-
Gemäß dem Infektionsschutzgesetz muss für die Arbeit in medizinischen Einrichtungen sowie in Gemeinschaftseinrichtungen ein Nachweis über den Masernschutz oder ein entsprechender Immunitätsnachweis erbracht werden.
Fachliche Kompetenzen
-
Gutes Textverständnis (zum Beispiel zum Lesen und Verstehen von Rechtsquellen und wichtigen Dokumenten).
-
Gute Kenntnisse in Deutsch und Englisch: Hierzu gehört vor allem ein gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen sowie Rechtschreibsicherheit (beispielsweise zum Verfassen von Berichten).
-
Gute EDV-Kenntnisse Körperliche Voraussetzungen
Die Ausübung dieses Berufs kann gewisse körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen aber nicht zwingend auf jedes Tätigkeitsprofil bzw. jede berufliche Einsatzmöglichkeit zutreffen.
-
Ungestörtes Sprechvermögen, um etwa Informationsveranstaltungen oder Beratungsangebote durchführen zu können.
-
Gutes Nahsehvermögen (auch korrigiert), um zum Beispiel Anträge und Formulare der Klienten lesen oder beim Ausfüllen helfen zu können.
-
Sprachverständnis und Hörvermögen, um zum Beispiel auf die Probleme einzelner Personen oder Personengruppen gezielt eingehen zu können.
-
Intaktes (belastbares) Nervensystem, um etwa mit Suchtkranken oder Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen umgehen zu können.
Persönliche Kompetenzen – Soft Skills
Einige Merkmales des Sozial- und Arbeitsverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe von Bedeutung und werden aus diesem Grund nicht mehr gesondert erwähnt. Hierzu gehören Pünktlichkeit, Kritikfähigkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit, aber auch angemessene Umgangsformen. Darüber hinaus werden noch berufsspezifische Kompetenzen für die Ausübung der täglichen Aufgaben vorausgesetzt. Hierzu gehören:
-
Einsatz- und Leistungsbereitschaft, zum Beispiel für die engagierte und zeitlich flexible Durchführung der Fürsorge bei Beratungsstellen oder sozialen Einrichtungen.
-
Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen, um die Betreuung von Personen auch in schwierigen Situationen, bei Rückschlägen oder auch bei nur kleinen Fortschritten fortführen zu können.
-
Sorgfalt, etwa zum Prüfen von Leistungsansprüchen.
-
Verantwortungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein
-
Selbstständige Arbeitsweise, etwa für die eigenständige Durchführung von Angeboten im Rahmen der Kultur-, Bildungs- und Freizeitarbeit.
-
Flexibilität, um beispielsweise zwischen Verwaltungsaufgaben und der Beratungsarbeit wechseln zu können.
-
Verschwiegenheit, um etwa Stillschweigen über Daten oder schutzwürdige Angaben zu persönlichen Lebensumständen der Klienten zu wahren.
-
Psychische Belastbarkeit, zum Beispiel für konzentriertes Arbeiten, auch wenn viele Fälle zu betreuen sind oder Dienstzeiten länger ausfallen.
-
Psychische Stabilität, um beispielsweise die professionelle Distanz gegenüber dem Schicksal anderer Personen wahren zu können (etwa in sozialen oder persönlichen Notsituationen).
-
Kommunikationsfreudigkeit und -fähigkeit, etwa für das Führen von Beratungsgesprächen (auch in schwierigen Lebenslagen).
-
Kontaktbereitschaft, um schnell eine Vertrauensgrundlage zum Klienten in Beratungsgesprächen herstellen zu können.
-
Konfliktfähigkeit, um beispielsweise behördliche Entscheidungen oder Erziehungsmaßnahmen gegenüber Kindern und Jugendlichen durchsetzen zu können.
-
Gute Selbstkontrolle und Beherrschtheit, um auch in Konfliktsituationen oder im Umgang mit uneinsichtigen/aggressiven Personen Ruhe bewahren zu können.
-
Selbstsicherheit für ein sicheres und souveränes Auftreten in Beratungsgesprächen oder im Umgang mit unkooperativen Personen.
-
Einfühlungsvermögen, um einfühlsam auf problembelastete Personen zugehen zu können.
-
Interkulturelle Kompetenz, etwa für die Fürsorge von Personen mit Migrationshintergrund.
-
Freundliches und gewinnendes Wesen, um Klienten beispielsweise Zuversicht hinsichtlich der Bewältigung ihrer persönlichen Notlagen vermitteln zu können.
-
Durchsetzungsvermögen, um überzeugende für Therapie- und Hilfsangebote werben zu können, vor allem auch dann, wenn diese von Klienten zunächst einmal abgelehnt werden.
Sozialpädagoge Ausbildung – Ausbildungsdauer & Inhalte
-
Für einen erfolgreichen Studienabschluss müssen angehende Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen sowohl schriftliche als auch mündliche Prüfungen absolvieren.
-
Das duale Studium angehender Sozialpädagogen ist entweder in Blockmodellen oder in Wochenmodellen organisiert. Beim Blockmodel wechseln sich Studienphasen mit Praxisphasen regelmäßig ab. In den meisten Fällen gibt es eine dreimonatige Studienzeit, an die sich eine dreimonatige Praxisphase anschließt.
-
Beim Wochenmodell verbringen die Auszubildenden einige Tage in der Hochschule und die anderen Tage am Arbeitsplatz.
Im Studium werden grundlegende Fachkenntnisse erlernt, um in den unterschiedlichen Lebensbereichen unterstützend eingreifen zu können. Das Bachelorstudium geht dabei auf die zentralen Inhalte der Erziehung, Bildung und Sozialen Arbeit ein. Der Fokus liegt dabei auf folgenden Studienbereichen:
-
Allgemeine Pädagogik
-
Psychologie
-
Theologie, Philosophie und Ethik
-
Methodik, Didaktik und Gesprächsführung
-
Soziologie
-
Recht
-
Politik
-
Sozialmedizin
-
Verwaltung, Organisation und Management
-
Kultur- und Medienpädagogik
Nach dem Abschluss Bachelor of Arts ist es Sozialpädagogen möglich, einen weiterführenden Masterabschluss zu erwerben. Eine Spezialisierung ist in folgenden Fachbereichen möglich:
-
Erwachsenenbildung
-
Jugend- und Familienhilfe
-
Sozialmanagement
-
Suchthilfe
-
Supervision
-
Freizeit- und Erlebnispädagogik
-
Interkulturelle Sozialarbeit
Tätigkeiten & Aufgaben: Verantwortungsbereiche des Sozialpädagogen
Vielleicht stellen Sie sich die Frage „Was macht ein Sozialpädagoge?“. Das Aufgabenspektrum ist sehr breit gefächert und spannend.
Ein wesentlicher Baustein des täglichen Aufgabenspektrums ist die Beratung und Information.
Familien, Lebensgemeinschaften oder einzelnen Personen hilft der Sozialpädagoge/Sozialpädagogin bei der Bewältigung und Lösung ihrer Probleme:
-
Familienberatung in kritischen Lebenssituationen
-
Anbieten von Erziehungshilfen
-
Informieren über finanzielle Beihilfen
-
Vermittlung bei familiären Konflikten
-
Vermittlung von Anti-Gewalt-Trainings
-
Längerfristige beratende Begleitung von Familien
-
Beratung älterer Menschen über verfügbare Hilfen und Vermittlung entsprechender Angebote wie etwa Pflegeheimplätze.
-
Pflegeberatung nach § 7a Sozialgesetzbuch (SGB) XI.
-
Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen informieren über Frühdiagnostik-, Förderung- und Therapiemöglichkeiten.
-
Durchführung von Informationsveranstaltungen in Gesundheitsämtern, Schulen oder Jugendzentren, zum Beispiel zu Themen wie Suchtgefährdung, Mobbing oder Umgang mit sozialen Medien.
Ein weiterer zentraler Tätigkeitsbaustein ist die Betreuung und Förderung:
-
Pädagogische Arbeit leisten, zum Beispiel in Schulen, Jugendzentren, Horten, Kindertagesstätten oder bei Ferienfreizeiten.
-
Leitung von Kinder- und Jugendgruppen.
-
Beaufsichtigung von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten, Lernbehinderungen oder Erziehungsproblemen.
-
Hilfe bei der Bewältigung von Entwicklungsschwierigkeiten.
-
Übernahme der Vormundschaft für Kinder und für Jugendliche im Rahmen einer Amtsvormundschaft.
-
Betreuung von Senioren sowie ggf. von Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Senioren.
-
Beratung und Begleitung von Drogenabhängigen und gezielte Unterstützungsangebote zum Ausstieg aus der Drogensucht.
-
Betreuung von Gruppen oder einzelnen Personen mit sozialen Problemen.
-
Einrichtung von Notschlafstellen oder Notwohnungen für obdachlose oder anderweitig hilfebedürftige Menschen.
-
Hilfe für unheilbar kranke Patienten und deren Angehörige (im Rahmen des ambulanten Hospiz- und Palliativdienstes).
-
Mitwirkung bei der Vollzugsgestaltung sowie Beistand von Straffälligen während der Haftzeit. Vorbereitung auf die bevorstehende Haftentlassung und Vorbereitung der Wiedereingliederung.
-
Gezielte Hilfestellung für Entlassene, zum Beispiel bei Behördengängen, bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche.
-
Im Rahmen der Flüchtlingshilfe und Flüchtlingssozialarbeit unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreuen sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer organisieren.
Auch die Konzeption, Organisation und Planung spielt im Berufsalltag eine zentrale Rolle:
-
Erarbeitung pädagogischer Konzepte für bestimmte Bereiche, zum Beispiel im Bereich der Elementar- und Frühpädagogik.
-
Soziale Problemlagen in einem Regionalbereich analysieren, Planung von Sozialstrategien, um beispielsweise Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren.
-
Planung von Rehabilitationsmaßnahmen, etwa für die berufliche Wiedereingliederung von Menschen mit chronischen Erkrankungen oder mit Behinderungen.
-
Planung und Durchführung von Bildungsprogrammen.
-
Sozialangebote organisieren und planen, so beispielsweise Seniorentreffs, Begegnungsstätten in Stadtteilen mit einem hohen Migrationsanteil oder Freizeiteinrichtungen in Stadtgebieten mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit.
-
Eine Aufgabe kann auch die Pflegeüberleitung zwischen verschiedenen Pflegeeinrichtungen sowie zwischen häuslicher Pflege und Krankenhaus sein.
Ein Sozialpädagoge bzw. eine Sozialpädagogin übernimmt auch Aufgaben wie etwa die Leitung von Einrichtungen sowie die Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsprüfung für Sozialeinrichtungen.
Nach dem Masterabschluss und ggf. nach einer Promotion können auch Tätigkeiten in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre übernommen werden, so etwa:
-
Mitwirkung an Forschungsvorhaben
-
Vorbereitung und Abhaltung von Vorlesungen und Seminaren
-
Nachbereitung von Unterricht
-
Ggf. Abnahme von Prüfungen
-
Verfassen von Forschungsberichten.
Gehalt: Was verdient ein Sozialpädagoge?
Wenn Sie sich für ein Hochschulstudium entscheiden, so erhalten Sie während der Absolvierung des Studiengangs kein Gehalt. Wer ein duales Studium absolvieren möchte, um Sozialpädagoge zu werden, erhalten von der Praxisstelle eine monatliche Vergütung. Wie hoch diese im Einzelfall ausfällt, variiert von einem Unternehmen zum nächsten. Im öffentlichen Dienst erhält ein Sozialpädagoge bzw. eine Sozialpädagogin eine tariflich festgelegte Vergütung. Je nach Einstufung starten Sie nach Ihrer Sozialpädagogik-Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.800-3.400 Euro brutto. In einer leitenden Position können Sie aber auch zum Einstieg bis zu 5.600 Euro verdienen.
Privateinrichtungen im Sozialwesen zahlen in der Regel etwas weniger. Die besseren Verdienstchancen haben Sie in der Privatwirtschaft.
(Quelle: https://www.mystipendium.de/berufe/sozialpaedagoge)
Arbeitszeitmodelle und Schichtdienst
Welche Arbeitszeiten ein Sozialpädagoge/Sozialpädagogin hat, hängt stark vom jeweiligen Tätigkeitsfeld ab. Positionen in Ämtern sind mit einem geregelten Tagesablauf verbunden. Dasselbe gilt für Erzieher und Erzieherinnen in Kindertagesstätten und Horten sowie für Lehrer und Lehrerinnen in der Lernbetreuung. Das sind Berufe, in denen Tagdienst geleistet wird.
Sozialpädagogen, die in der direkten Familien- oder Jugendhilfe tätig sind, können auch mal den kompletten Tag bei ihren Klienten verbringen oder gar nachts zur Verfügung stehen müssen. Das hängt von der individuellen Situation und Thematik ab.
Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten
Nach dem Bachelorstudium der Sozialpädagogik kann in einem weiterführenden Masterstudium das erworbene Fachwissen noch weiter vertieft werden. So ist es möglich, sich spezifische Kenntnisse in klinischer Sozialarbeit, in verhaltensorientierter Beratung oder auch in Schulsozialarbeit anzueignen. Mit einem Master of Arts bieten sich Ihnen ausgezeichnete berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten, so beispielsweise Stellen in Führungspositionen.
Es ist auch möglich, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen, doch dies setzt im Allgemeinen eine Promotion voraus. Eine weitere Alternative ist eine Beschäftigung in der Kinder- und Jugendtherapie. Nach Ihrer Spezialisierung haben Sie auch die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Ein Sozialpädagoge kann auch noch einen weiteren Karriereweg einschlagen, nämlich eine Weiterbildung in der Organisationsentwicklung, um so einen Job in der Personalarbeit eines Unternehmens zu übernehmen. Hier befassen Sie sich mit Themen wie Teamentwicklung, Organisationspsychologie und Organisationsaufbau.
Arbeitsmarkt und Jobaussichten
In fast jedem Bereich sind Sozialpädagogen sehr gefragt, denn es handelt sich hier um einen Beruf, dem ein hoher Sinn zugesprochen wird. Solange es in der Gesellschaft hilfebedürftige Menschen gibt, haben Sozialpädagogen alle Hände voll zu tun. Einen wachsenden Bedarf nach Sozialpädagogen wird es in Zukunft auch im Pflege- und Seniorenbetreuungsbereich geben. Auch die Erwachsenenbildung ist ein spannendes Arbeitsfeld mit sehr guten beruflichen Aussichten. Lebenslanges Lernen ist heute eine Pflicht, um als Arbeitnehmer mit den rasanten technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen Schritt halten zu können.
Wenn Sie als Berufsanfänger schnell eine passende Stelle finden möchten, sollten Sie bereits während der Sozialpädagogik-Ausbildung Praktika in dem Bereich absolvieren, der Sie für den späteren Arbeitsalltag interessiert.

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold
Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.