Interkulturelle Kompetenz: Wichtig und aktueller denn je

Interkulturelle Kompetenz: Wichtig und aktueller denn je

Berufsleben | 24.04.2024

In einer globalisierten Welt, in der internationale Beziehungen und interkulturelle Interaktionen zunehmen, ist es von größter Wichtigkeit, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Diese Fähigkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung erfolgreicher Geschäftspartnerschaften, harmonischer Gemeinschaften und tiefgreifender menschlicher Verbindungen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über interkulturelle Kompetenz wissen müssen.

Definition: Was ist interkulturelle Kompetenz?

Wenn Sie in einer globalen und vielfältigen Welt leben, ist es wichtiger denn je, interkulturelle Kompetenz zu besitzen. Aber was bedeutet das eigentlich?

Interkulturelle Kompetenz ist wie eine Superkraft, die es Ihnen ermöglicht, in einer Welt mit verschiedenen Kulturen zu navigieren. Stellen Sie sich vor, Sie reisen in ein fremdes Land und möchten die Einheimischen besser verstehen und mit ihnen kommunizieren. Oder Sie arbeiten in einem multinationalen Unternehmen und möchten erfolgreich mit Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten. In beiden Fällen kann interkulturelle Kompetenz ein echter Game-Changer sein.

Interkulturelle Kompetenz beinhaltet die Kenntnis über kulturelle Unterschiede, wie beispielsweise kulturelle Werte, Überzeugungen, Verhaltensweisen und Kommunikationsstile. Außerdem beinhaltet es die Fähigkeit, respektvoll und wertschätzend mit Menschen aus verschiedenen Kulturen umzugehen.

  • Kulturelles Bewusstsein: Kenntnis von verschiedenen Kulturen, einschließlich ihrer Werte, Bräuche, Überzeugungen und Verhaltensmuster.

  • Selbsterkenntnis: Das Verständnis, die eigene Kultur zu betrachten und die anderer wahrzunehmen.

  • Empathie: Die Fähigkeit, Verständnis und Mitgefühl für die Perspektiven anderer zu zeigen.

  • Kommunikative Fertigkeiten: Effektive und angemessene Kommunikation in interkulturellen Kontexten, um Missverständnisse zu vermeiden.

  • Anpassungsbereitschaft: Beweglichkeit in unterschiedlichen kulturellen Kontexten, um Verhaltensweisen zu anzupassen.

  • Offenheit: Akzeptanz und Wertschätzung neuer Kulturen, Überzeugungen und Verhaltensmuster.

Interkulturelle Kompetenz bezieht sich nicht nur auf die Beziehungen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Sie bezieht sich auch auf Beziehungen zwischen Menschen mit unterschiedlichen sozialen Identitäten. Dazu gehören auch Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, religiöse Überzeugung und sexuelle Orientierung. Es geht darum, Verständnis für die Werte, Überzeugungen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse anderer Menschen zu entwickeln, die aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen stammen. Dies hilft, Stereotypen zu überwinden, Vorurteile abzubauen und eine positive und inklusive Umgebung zu schaffen, in der jeder Mensch respektiert und angenommen wird.

Warum ist interkulturelle Kompetenz für die Karriere wichtig?

In einer Karriere spielen interkulturelle Beziehungen und Verbindungen eine große Rolle. In einer globalisierten Arbeitswelt arbeiten Menschen häufig mit Kollegen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammen. Eine interkulturelle Kompetenz ermöglicht es, effektiver und angemessen mit diesen Kollegen zu kommunizieren und zu arbeiten. Auch bei Geschäftsreisen oder Meetings mit internationalen Kunden oder Partnern ist ein Verständnis unterschiedlicher kultureller Normen und Überzeugungen von Vorteil. Ohne eine solche Kompetenz kann es schnell zu Missverständnissen oder Konflikten kommen, die sich negativ auf die Karriere auswirken können. Daher ist es für eine erfolgreiche Karriere wichtig, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln.

Interkulturelle Missverständnisse: Kompetenz macht den Unterschied

Stellen Sie sich vor, ein japanisches Unternehmen und ein deutsches Unternehmen haben beschlossen, Geschäfte miteinander zu machen. Als die deutschen Geschäftspartner in Japan ankommen, begrüßen sie ihre japanischen Kollegen mit einem festen Händedruck und direktem Augenkontakt. Die japanischen Geschäftspartner reagieren jedoch verwirrt und verlegen auf diese Begrüßungsform.

Was ist schiefgelaufen? Hierbei handelt es sich um ein klassisches Beispiel für ein kulturelles Missverständnis, das auf einem Mangel an interkultureller Kompetenz beruht. In Japan ist es üblich, dass bei Geschäftstreffen eine Verbeugung als Zeichen des Respekts und der Höflichkeit dient. Die Verwirrung und Verlegenheit der japanischen Geschäftspartner führt zu einer angespannten Stimmung während des gesamten Treffens.

Es ist wichtig, sich über die kulturellen Unterschiede im Vorfeld eines solchen Treffens bewusst zu sein und angemessene Verhaltensweisen zu ergreifen. Ein einfacher Weg, um einen solchen Vorfall zu vermeiden, wäre es, sich im Vorfeld mit dem kulturellen Hintergrund des anderen Landes auseinanderzusetzen und die üblichen Verhaltensweisen zu kennen. Ein anderer Tipp könnte sein, einen Kulturberater oder einen Übersetzer zurate zu ziehen, um sicherzustellen, dass man die richtigen Verhaltensweisen kennt und umsetzt. Letztendlich geht es darum, Verständnis und Respekt für die Kultur des anderen Landes zu zeigen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu fördern.

Interkulturalität: Beispiele für ein Treffen mit anderen Kulturen

Der Arbeitsalltag kann in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein. Es gibt viele verschiedene Verhaltensweisen, Situationen und gesellschaftliche Aspekte, die in Betracht gezogen werden müssen, wenn man als Handelspartner in einem fremden Land agiert. Ob es sich um die Pünktlichkeit dreht, die Art und Weise, wie man Begrüßungen ausführt oder wie man an Geschäftsessen teilnimmt: Es gibt immer Aspekte, die man berücksichtigen muss, um einen erfolgreichen und respektvollen Umgang mit seinen Geschäftspartnern zu garantieren. In diesem Text werden wir einige interessante Unterschiede im Arbeitsalltag aus verschiedenen Ländern wie Russland, China, Türkei und UK betrachten.

 China:

  • In China wird großer Wert auf Pünktlichkeit gelegt. Zu spätes Erscheinen kann als Zeichen von Respektlosigkeit interpretiert werden. Eine Absage oder Verzögerung muss so früh wie möglich gemeldet werden.
  • Die Begrüßung ist in China formeller als in Deutschland. Es wird oft eine Verbeugung verwendet.
  • Geschäftsessen sind in China ein wichtiger Teil des Geschäftslebens. Man sollte sich über die Tischmanieren und Gepflogenheiten im Vorfeld informieren.
  • Frauen haben in China in beruflichen Verhandlungen einen etwas geringeren Stellenwert als Männer. Es ist wichtig, respektvoll mit allen Geschäftspartnern umzugehen.
  • Die Kleiderordnung ist in China formeller als in Deutschland. Man sollte angemessen gekleidet sein.
  • In China werden oft höfliche Floskeln verwendet, um Höflichkeit zu zeigen. "Nǐ hǎo ma?" (你好吗?) bedeutet soviel wie "Wie geht es Ihnen?". "Xièxiè" (谢谢) meint "Danke" und drückt Wertschätzung aus.
  • Es ist üblich, bei Geschäftstreffen eine ruhige und kontrollierte Körpersprache anzunehmen.

Frankreich:

  • In Frankreich ist Pünktlichkeit wichtig, aber nicht so stark wie in Deutschland. Es ist üblich, dass Termine einige Minuten verspätet beginnen.
  • Die Begrüßung bei Geschäftstreffen in Frankreich erfolgt durch einen Höflichkeitskuss auf die Wange oder eine feste Umarmung. Ein Händedruck ist ebenfalls üblich.
  • Geschäftsessen sind in Frankreich ein wichtiger Teil des Geschäftslebens. Es wird gerne ausgiebig gegessen und getrunken. Man sollte jedoch darauf achten, nicht zu viel zu trinken, um einen seriösen Eindruck zu hinterlassen.
  • Frauen haben in Frankreich in beruflichen Verhandlungen einen starken Stellenwert. Sie werden in der Geschäftswelt genauso respektiert wie Männer.
  • Die Kleiderordnung in Frankreich ist oft formeller als in Deutschland. Besonders bei Geschäftstreffen sollte man sich dementsprechend kleiden.
  • Auch in Frankreich sind ein fester Händedruck, Augenkontakt und eine höfliche Ausdrucksweise wichtig.
  • Begriffe wie "enchanté" (angenehm) oder "s'il vous plaît" (bitte) werden benutzt, um Höflichkeit auszudrücken.

Japan:

  • In Japan ist Pünktlichkeit sehr wichtig. Zu spätes Erscheinen wird als unhöflich und respektlos angesehen.
  • Die Begrüßung bei Geschäftstreffen in Japan erfolgt oft durch eine Verbeugung. Ein Händedruck ist jedoch auch akzeptabel.
  • Geschäftsessen sind in Japan ein wichtiger Teil des Geschäftslebens. Es ist üblich, dass der Gastgeber für alle Kosten aufkommt.
  • In Japan haben Frauen in beruflichen Verhandlungen oft eine geringere Präsenz als Männer. Es ist jedoch wichtig, respektvoll mit allen Geschäftspartnern umzugehen.
  • Die Kleiderordnung in Japan ist oft formeller als in Deutschland. Dunkle Anzüge oder Kostüme sind die Regel, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
  • In Japan spielt Körpersprache eine wichtige Rolle. Eine ruhige und kontrollierte Körpersprache wird erwartet, um Respekt und Höflichkeit auszustrahlen.
  • Wichtige Vokabeln sind "arigatou gozaimasu" (Danke) oder "sumimasen" (Entschuldigung). Ganz wichtig: Den Namen des Geschäftspartners mit "-san" ansprechen, um Respekt auszudrücken.

Niederlande:

  • In den Niederlanden wird Pünktlichkeit geschätzt, es ist jedoch nicht so streng wie in anderen Ländern. Termine beginnen oft pünktlich oder mit einer leichten Verzögerung von einigen Minuten.
  • Die Begrüßung bei Geschäftstreffen in den Niederlanden erfolgt oft mit einem einfachen Händedruck und einem kurzen "Hallo". Körperliche Berührungen sind unüblich.
  • Geschäftsessen in den Niederlanden sind oft ungezwungen und gesellig. Es ist üblich, dass jeder für seine eigenen Kosten aufkommt.
  • In den Niederlanden haben Frauen in beruflichen Verhandlungen eine starke Präsenz und werden gleichberechtigt behandelt.
  • Die Kleiderordnung in den Niederlanden ist oft informeller als in anderen Ländern. Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist jedoch wichtig.
  • In den Niederlanden ist direkte und offene Kommunikation üblich. Es wird erwartet, dass man seine Meinung frei äußert und konstruktives Feedback gibt.
  • Es wird oft eine lockere und entspannte Körpersprache verwendet. Wichtig sind eine offene Haltung und Blickkontakt, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu zeigen.

Russland:

  • Pünktlichkeit ist in Russland sehr wichtig. Es wird erwartet, dass man rechtzeitig zu geschäftlichen Terminen erscheint.
  • Die Begrüßung in Russland ist formeller als in vielen anderen Ländern. Es ist üblich, dass man sich die Hand gibt und einander anspricht. Frauen sollten bei der Begrüßung zuerst die Hand ausstrecken.
  • Geschäftsessen sind in Russland ein wichtiger Bestandteil des Geschäftslebens. Es wird viel gegessen und getrunken, und es ist üblich, dass der Gastgeber die Rechnung übernimmt.
  • Frauen haben in Russland in beruflichen Verhandlungen einen hohen Stellenwert. Es ist wichtig, respektvoll mit allen Geschäftspartnern umzugehen, unabhängig von deren Geschlecht.
  • Die Kleiderordnung in Russland ist oft formeller als in vielen anderen Ländern. Männer sollten einen Anzug tragen, Frauen sollten ebenfalls angemessen gekleidet sein.
  • In Russland ist es üblich, höfliche Floskeln wie "Здравствуйте" (Zdravstvuyte) und "Спасибо" (Spasibo) zu verwenden, um Höflichkeit zu zeigen.
  • Körpersprache spielt in Russland eine wichtige Rolle. Es ist üblich, dass man Augenkontakt hält und eine aufrechte Körperhaltung einnimmt, um Respekt zu zeigen.

Spanien:

  • Spanier haben eine entspannte Haltung gegenüber Pünktlichkeit. Es ist üblich, dass Termine einige Minuten verspätet beginnen.
  • Bei Geschäftstreffen wird in Spanien eine höfliche Begrüßung per Handschlag und einem Lächeln praktiziert. Auch eine kurze Umarmung oder Kuss auf die Wange ist möglich.
  • Geschäftsessen sind in Spanien oft ein ausgiebiges und geselliges Ereignis. Es wird gerne viel gegessen und getrunken. Man sollte jedoch darauf achten, nicht zu viel zu trinken, um einen seriösen Eindruck zu hinterlassen.
  • Frauen haben in Spanien in beruflichen Verhandlungen eine starke Präsenz. Sie werden in der Geschäftswelt genauso respektiert wie Männer.
  • Die Kleiderordnung in Spanien ist oft formeller als in Deutschland. Besonders bei Geschäftstreffen sollte man sich dementsprechend kleiden.
  • Körpersprache wird großgeschrieben. Ein fester Händedruck, Augenkontakt und eine sympathische Ausdrucksweise sind wichtig.
  • In Spanien werden höfliche Floskeln wie "mucho gusto" (es freut mich) oder "por favor" (bitte) oft verwendet, um Respekt zu zeigen. Es ist auch üblich, sich zu duzen, selbst wenn man sich gerade erst kennengelernt hat.

Türkei:

  • Pünktlichkeit ist in der Türkei wichtig, jedoch sind Verzögerungen von bis zu 15 Minuten tolerierbar. Es ist jedoch besser, pünktlich zu sein oder frühzeitig zu kommen.
  • Geschäftstreffen beginnen oft mit einer herzlichen Begrüßung und einem Händedruck. In der Regel wird der ältere oder ranghöhere Geschäftspartner zuerst begrüßt.
  • Bei Geschäftsessen wird gerne über Politik, Geschichte und Kultur gesprochen. Es ist üblich, sich Zeit zu lassen und das Essen und Trinken zu genießen. Man sollte jedoch darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu trinken.
  • Frauen haben in der Türkei in der Geschäftswelt eine starke Präsenz und werden respektiert. Es ist jedoch ratsam, sich professionell zu kleiden und sich in konservativen Situationen bedeckt zu halten.
  • Die Kleiderordnung in der Türkei ist konservativer als in westlichen Ländern. Männer sollten Anzüge tragen und Frauen sollten sich ebenfalls konservativ kleiden und ihre Schultern und Knie bedecken.
  • Höflichkeit und Respekt sind in der türkischen Geschäftskultur sehr wichtig. Es ist üblich, Smalltalk zu machen und sich höflich zu verabschieden.
  • In der türkischen Geschäftswelt ist es wichtig, eine angemessene Körpersprache zu zeigen. Man sollte sich ruhig verhalten und direkten Augenkontakt halten.

Vereinigtes Königreich (UK)

  • Pünktlichkeit ist im Vereinigten Königreich sehr wichtig. Es wird erwartet, dass man zu Geschäftsterminen immer rechtzeitig erscheint.
  • Die Begrüßung bei Geschäftstreffen ist im Vereinigten Königreich förmlich. Eine kurze Begrüßung und ein fester Händedruck sind üblich. Der Gebrauch von Vornamen ist oft erst nach einem gewissen Grad an Vertrautheit sinnvoll.
  • Geschäftsessen im Vereinigten Königreich sind oft förmlich. Es ist üblich, sich vorab über Tischmanieren und Dresscodes zu informieren.
  • Frauen spielen im Vereinigten Königreich in der Geschäftswelt eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, respektvoll mit allen Geschäftspartnern umzugehen.
  • Die Kleiderordnung in der Geschäftswelt des Vereinigten Königreichs ist oft konservativ und förmlich. Anzüge oder Kostüme sind in den meisten Fällen angebracht.
  • Höflichkeit und Etikette sind im Vereinigten Königreich sehr wichtig. Es ist üblich, sich höflich und respektvoll zu verhalten und sich an ungeschriebene Regeln zu halten.
  • Bei Geschäftstreffen im Vereinigten Königreich ist es wichtig, eine offene Körpersprache zu zeigen und Blickkontakt zu halten. Eine zu zurückhaltende Körpersprache könnte als mangelndes Interesse oder mangelndes Selbstbewusstsein interpretiert werden.

Wie kann ich mir interkulturelle Kompetenz aneignen?

Interkulturelle Kompetenz kann auf verschiedene Weisen erworben werden, darunter:

  1. Bildung: Informieren Sie sich über die Kultur, Geschichte, Traditionen und Bräuche eines Landes, bevor Sie dorthin reisen oder Geschäfte machen.

  2. Reisen: Reisen Sie in andere Länder und lernen Sie die Menschen und ihre Kultur kennen.

  3. Fremdsprachen: Erlernen Sie eine oder mehrere Fremdsprachen, um besser mit Menschen aus anderen Kulturen kommunizieren zu können.

  4. Interkulturelle Workshops und Schulungen: Teilnehmen Sie an interkulturellen Workshops und Schulungen, um mehr über kulturelle Unterschiede und deren Bedeutung zu erfahren.

  5. Interkulturelle Begegnungen: Nutzen Sie jede Gelegenheit, um interkulturelle Begegnungen und Freundschaften aufzubauen.

  6. Reflektion: Reflektieren Sie regelmäßig über Ihre eigenen kulturellen Überzeugungen und Werte, um Ihre eigene interkulturelle Kompetenz zu verbessern.

  7. Sensibilisierung für Stereotypen und Vorurteile: Wissen Sie, dass Stereotypen und Vorurteile über andere Kulturen häufig falsch sind und arbeiten Sie daran, sich dieser bewusst zu werden und sie abzubauen.

 Interkulturelle Intelligenz lernen: Modelle

Interkulturelle Kompetenz kann auf verschiedene Arten erworben werden. Hier sind einige der bekanntesten Ansätze:

  1. Das Kultur-Lern-Modell: Hier wird betont, dass interkulturelle Kompetenz aus einem Verständnis für andere Kulturen und die Fähigkeit entsteht, angemessen auf verschiedene kulturelle Situationen zu reagieren. Dies kann durch direkte Interaktion, Lernen aus Büchern und Filmen, sowie Reisen und Austauschprogramme erreicht werden.

  2. Das Verhaltensmodell: De Überprüfung und Modifikation des eigenen Verhaltens liegen hier im Fokus, um angemessen auf kulturelle Unterschiede zu reagieren. Hierbei wird auf die Verwendung von Verhaltensstrategien und Kommunikationstechniken, wie dem aktiven Zuhören und dem Verstehen kultureller Signale, Wert gelegt.

  3. Das Reflexionsmodell: Hier geht es darum, die eigene Kultur und Weltanschauung zu reflektieren und die Perspektiven anderer Kulturen zu verstehen. Dies beinhaltet eine Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen und Stereotypen sowie dem Verstehen kultureller Überzeugungen und Werten.

  4. Das Entwicklungsmodell: Dieses Modell konzentriert sich auf den Prozess des kontinuierlichen Lernens und Wachsens in Bezug auf interkulturelle Kompetenz. Hierbei wird auf die Verfeinerung der Fähigkeiten im Umgang mit kulturellen Unterschieden Wert gelegt, durch regelmäßige Übung und Erfahrungen.

Jedes dieser Modelle bietet einen unterschiedlichen Ansatz für das Erreichen von interkultureller Kompetenz. Alle betonen aber die Bedeutung eines tieferen Verständnisses für andere Kulturen und die Fähigkeit, angemessen auf kulturelle Herausforderungen zu reagieren. Zu berücksichtigen ist, dass keines dieser Modelle eine eindeutige Lösung für die Entwicklung interkultureller Kompetenz bietet, aber sie bieten eine Orientierung für den Lernprozess.

Ist interkulturelle Intelligenz nachweisbar?

Interkulturelle Kompetenzen können nachgewiesen werden, indem man beispielsweise Zertifizierungen oder Zeugnisse von entsprechenden Trainingsprogrammen oder interkulturellen Erfahrungen vorweisen kann. Diese Zertifizierungen und Zeugnisse belegen, dass man über Fähigkeiten verfügt, um in interkulturellen Situationen erfolgreich zu agieren.

Sei es durch berufliche Erfahrungen im internationalen Kontext oder durch internationale Freiwilligenarbeit oder Studienerfahrungen im Ausland; Ein Nachweis der interkulturellen Kompetenz kann auch durch erfolgreiche Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus verschiedenen Kulturen erbracht werden.

Hier ein paar Beispiele:

Bewerbung:

  • Referenzen von früheren Arbeitgebern, die Arbeit in einem internationalen Umfeld belegen
  • Zertifikate von Kursen und Schulungen im Bereich interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Sprachkenntnisse in mehreren Ländern und Sprachen
  • Beispiele für erfolgreich abgeschlossene Projekte mit Menschen aus verschiedenen Kulturen
  • Auslandssemester während des Studiums

Privatleben:

  • Reiseerfahrung in anderen Ländern und Kulturen
  • Freundschaften und Beziehungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen
  • Freiwilligenarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten in internationalen Organisationen oder Gemeinschaften
  • Teilnahme an interkulturellen Austauschprogrammen oder -events.

Fazit: Kulturen zu verstehen, fördert die Karriere

In einer globalisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, die Fähigkeit zu besitzen, effektiv mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Interkulturelle Kompetenz ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Sie ermöglicht es, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsame Ziele verständlich zu kommunizieren. Besonders im Ausland oder bei internationalen Geschäften kann ein Verständnis für die kulturellen Unterschiede dazu beitragen, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufzubauen und langfristige Partnerschaften zu pflegen.

Interkulturelle Kompetenz stellt einen dynamischen Prozess dar, der kontinuierliche Reflexion und Anpassung erfordert. Trotzdem hat sich gezeigt, dass der Erwerb dieser Fähigkeiten nicht allzu schwierig ist. Selbst wenn man keine Erfahrung mit einer bestimmten Kultur hat, lohnt es sich, sich auf diese einzulassen. Eine interkulturelle Kompetenz eröffnet einem viele verborgene Türen und bietet auch im privaten Bereich neue Perspektiven.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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