Zukunftsberufe der Online-Wirtschaft: Suche nach digitalen Talenten

Zukunftsberufe der Online-Wirtschaft: Suche nach digitalen Talenten

Berufsleben | 11.02.2019

Zukunftsberufe sind heute im Internet angesiedelt. Dementsprechend suchen die Unternehmen digitale Talente für ihre Online-Aktivitäten. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Berufe mit Zukunft aktuell die größten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Zukunftsberufe der Wirtschaft 4.0

Das Internet ist ein gigantischer Wirtschaftsplatz. Im B2B- und im B2C-Bereich werden hier inzwischen Milliarden umgesetzt, kein Unternehmen kommt daran noch vorbei. Gleichzeitig ist aber das Netz auch der Platz für den größten sozialen Austausch, der jemals stattgefunden hat. Dieser befruchtet wiederum die wirtschaftlichen Aktivitäten der Firmen, denn diese finden ihre Kunden zunehmend durch die Interaktion in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter, Google+ und Co. Diese Netzwerke bestimmen den Alltag von Millionen von Verbrauchern und Geschäftskunden. Dieser Entwicklung folgen die Unternehmen, indem sie händeringend nach spezialisierten Online-Profis suchen. Diese sollen Daten auswerten, mit Kunden in Social Networks interagieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Die Entwicklung verläuft rasant: Allein in den Jahren seit 2005 sind vollkommen neue Tätigkeitsfelder entstanden. Sie werden den Arbeitsmarkt in Zukunft dominieren. Berufe mit Zukunft für die Wirtschaft 4.0 sind beispielsweise:

  • Big Data Scientist: Dieser Spezialist unterstützt Unternehmen auf der Basis von Datenanalysen dabei, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und damit ihre Ziele zu erreichen.
  • Category Manager sind zuständig für die Gestaltung von Warengruppen im Online-Shop.
  • Content Marketing Manager planen und erstellen digitale Inhalte.
  • Ein Data Strategist entwickelt Tools und Messtechniken für die Analyse von komplexen Datensätzen, aus denen sich wiederum strategische Prozesse konzipieren lassen.
  • Mediendesigner entwerfen und gestalten die modernen Medienprodukte, die vorwiegend online angesiedelt sind.
  • Der Medienmanager plant die Inhalte in diesen Medien, mit denen Unternehmen ihre Ziele erreichen können.
  • Mobile Developer konzipieren und entwickeln Apps.
  • Online Redakteure schreiben Texte für Webseiten, Blogs, Online-Shops und Online-Magazine.
  • Der Online Marketing Manager ist für die Konzepte und Strategien des Online Marketings zuständig. Er verantwortet damit die Suchmaschinenoptimierung, die Suchmaschinenwerbung, das Affiliate Marketing, das Social Media Marketing sowie die E-Mail-Werbung des Unternehmens. Seine Tätigkeit umfasst in kleineren Unternehmen die der nachfolgend genannten drei Berufe, für die es in Konzernen gesonderte Positionen gibt.
  • SEO-/SEA-Marketingmanager sind speziell mit der Suchmaschinenoptimierung und der Suchmaschinenwerbung befasst (SEO für Search Engine Optimization, SEA für Search Engine Advertising).
  • Social Media Manager kümmern sich nur um den Teilbereich des sogenannten SMM (Social Media Marketing). Sie entwickeln Strategien für die Kommunikation in Social Networks und überdenken ständig die nötigen Konzepte.
  • Ein Webmaster ist für den gesamten Webauftritt eines Unternehmens zuständig. Es handelt sich eigentlich um eine Bezeichnung für die Verantwortlichkeit über eine Webseite. Wenn diese Seite beispielsweise gegen Richtlinien von Suchmaschinenbetreibern verstößt, trägt der Webmaster die Verantwortung für die Behebung des Schadens. Dementsprechend ist er in die Planung, Entwicklung, Gestaltung, Wartung und Vermarktung der Seite - folglich auch in die SEO-/SEA-/SMM-Aktivitäten - involviert. In größeren Unternehmen muss er mit den Verantwortlichen für diese Bereiche eng kooperieren.
  • Webdesigner entwickeln, gestalten und pflegen Webseiten.

Sind digitale Talente für diese Berufe schwer zu finden?

Das sind sie nicht, sie leben unter uns. Das Problem besteht aus gegenwärtiger Sicht allerdings darin (Stand: 2018), dass es sich um absolute Zukunftsberufe handelt, für die es aber größtenteils bislang weder eine Berufsausbildung noch Studiengänge gibt. Man könnte nun der Politik und der Bildungslandschaft Vorwürfe machen, dass die Reaktion auf das neue digitale Zeitalter zu schleppend erfolgt, doch der Kern des Problems besteht im sehr schnellen Wandel. Auch wenn die genannten Tätigkeiten grundsätzlich Berufe mit Zukunft repräsentieren, weiß man gegenwärtig nicht, wie sie sich in den kommenden ein bis zwei Jahrzehnten entwickeln. Einige Berufsfelder könnten sich nochmals stark wandeln oder gar wieder verschwinden. Eine Weiterentwicklung wird es auf jeden Fall geben. Digitale Talente arrangieren sich aber schnell mit diesem Wandel: Die heutigen Teenager werden in wenigen Jahren ihren Eltern den ausgeübten Beruf wahrscheinlich erklären müssen.

Foto: © Photographee.eu   adobe stock

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.