Baugeräteführer: Berufsbild, Ausbildung, Gehalt

Ein Baugeräteführer bedient je nach Qualifikation und Einsatzgebiet verschiedene Baumaschinen wie Bagger, Radlader, Walzen, Krane oder Spezialgeräte. Er ist für den fachgerechten, sicheren und effizienten Einsatz der oft großen und komplexen Maschinen verantwortlich. Dabei muss er präzise arbeiten und die Geräte optimal nutzen. Auch kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie die Reinigung der Maschinen gehören zu seinen Aufgaben. 

Allgemeine Basisvoraussetzungen und Zertifikate

• Führerschein mindestens Klasse B, für viele Maschinen auch Klasse C oder CE
• Gesundheitliche Eignung (körperliche Fitness und Belastbarkeit, gutes Seh- und Hörvermögen)
• Technisches Verständnis und Interesse an der Arbeit mit Maschinen
• Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
• Bereitschaft zum Arbeiten bei jedem Wetter im Freien

Schulische & Fachliche Voraussetzungen

• Mindestens Hauptschulabschluss, oft auch Realschulabschluss oder Abitur
• Idealerweise eine abgeschlossene handwerkliche oder technische Ausbildung
• Sehr gutes technisches Verständnis und Interesse an Maschinentechnik
• Kenntnisse in Mechanik, Hydraulik und Elektrotechnik von Vorteil
• Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung, z.B. für spezielle Baugeräte

Persönliche Kompetenzen - Soft Skills 

• Hohe Konzentrationsfähigkeit und permanente Aufmerksamkeit
• Gute Auge-Hand-Koordination und Reaktionsvermögen
• Räumliches Vorstellungsvermögen und Gefühl für Dimensionen
• Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen
• Flexibilität, Belastbarkeit und Ausdauer
• Sicherheitsbewusstsein und Verantwortungsgefühl

Die Ausbildung zum Baugeräteführer erfolgt in der Regel im Rahmen einer 3-jährigen dualen Ausbildung. Die praktische Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb statt, die theoretischen Inhalte werden in der Berufsschule vermittelt. Zu den Ausbildungsinhalten gehören u.a.: 

• Bedienung, Steuerung und Überwachung verschiedener Baumaschinen
• Wartung, Inspektion und kleinere Reparaturen an den Geräten
• Lesen und Umsetzen technischer Zeichnungen und Pläne
• Transportvorbereitung und Sicherung von Baugeräten
• Durchführen von Vermessungsarbeiten
• Qualitätssicherung und Dokumentation
• Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

• Bedienung und Steuerung verschiedenster Baumaschinen und Geräte
• Präzises und effizientes Arbeiten mit den Maschinen nach Plan
• Regelmäßige Wartung, Inspektionen und kleine Reparaturen an den Geräten
• Kontinuierliche Überwachung der Maschinenfunktionen während des Einsatzes
• Erkennen und Beheben von Störungen oder Organisieren der Reparatur
• Durchführen von Vermessungsarbeiten und Einmessen mit Laser oder GPS
• Vorbereitung der Geräte für den Transport und Sicherung der Ladung
• Einhaltung und Überwachung der Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften
• Enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kollegen und anderen Gewerken

Wo arbeitet man als Baugeräteführer?

Als Baugeräteführer haben Sie die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen der Baubranche zu arbeiten:

Hoch- und Tiefbau

In Unternehmen des Hoch- und Tiefbaus sind Sie mit Ihren Maschinen unverzichtbar. Ob beim Errichten von Gebäuden, Brücken oder Tunneln - überall kommen Baugeräteführer zum Einsatz.

Straßen- und Spezialtiefbau

Eine weitere Option ist die Arbeit in Betrieben des Straßen- und Spezialtiefbaus. Hier unterstützen Sie mit Ihrer Expertise beim Bau und bei der Instandhaltung von Verkehrswegen aller Art.

Garten- und Landschaftsbau

Auch im Garten- und Landschaftsbau finden Baugeräteführer interessante Aufgaben. Sie helfen dabei, Grünanlagen, Parks und Gärten anzulegen und zu gestalten.

Darüber hinaus bieten auch Baumaschinenverleihfirmen oder der Baumaschinenvertrieb spannende Beschäftigungsmöglichkeiten für qualifizierte Baugeräteführer.

Egal für welchen Bereich Sie sich entscheiden - als Baugeräteführer erwartet Sie ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Arbeitsalltag. 

Die Ausbildungsvergütung für angehende Baugeräteführer liegt je nach Bundesland und Ausbildungsjahr zwischen 850 € und 1.200 € brutto pro Monat. 

Nach bestandener Abschlussprüfung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.400 € brutto rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung sind je nach Region, Unternehmen und Verantwortungsbereich Gehälter bis zu 3.200 € oder mehr möglich. Auch Zulagen und Sonderleistungen können das Gehalt aufbessern.

Nach der Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung bieten sich diverse Möglichkeiten zur Weiterentwicklung: 

• Aufstieg zum Vorarbeiter, Schachtmeister, Polier oder Bauleiter
• Weiterbildung zum Baumaschinenmeister oder Geprüften Polier (Industriemeister in der Bauwirtschaft)
• Spezialisierung auf bestimmte Baugeräte oder Einsatzgebiete
• Wechsel in den Baumaschinenvertrieb oder zu Mietfirmen
• Selbstständigkeit mit eigenem Bagger oder Fuhrpark

Mit den richtigen Weiterbildungen sind auch Tätigkeiten im mittleren Management möglich. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Baugeräten eröffnet zusätzliche spannende Perspektiven. 

Die Jobaussichten für Baugeräteführer sind angesichts der seit Jahren boomenden Baubranche hervorragend. Baugeräteführer werden sowohl im Hoch- und Tiefbau, im Straßen- und Gleisbau als auch im Tunnelbau händeringend gesucht. Auch bei Mietfirmen für Baumaschinen oder im Baumaschinenvertrieb bestehen sehr gute Beschäftigungschancen. 

Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an qualifizierten Baugeräteführern aufgrund der anhaltend guten Baukonjunktur und dem demografischen Wandel weiter steigen wird. Gleichzeitig macht die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Baubranche den Beruf zunehmend anspruchsvoller und vielseitiger. Baugeräteführer mit Zusatzqualifikationen, etwa im Umgang mit computergesteuerten, GPS-gestützten oder teilautonomen Maschinen, werden künftig stark gefragt sein. Insgesamt bietet der Beruf Baugeräteführer also optimale Zukunftsaussichten.