Gleisbauer

Gleisbauer: Ausbildung, Aufgaben & Karrieremöglichkeiten

Der öffentliche Nahverkehr wird durch ein Netz bedient. U Bahnen, Straßenbahnen oder Züge ermöglichen eine hervorragende Mobilität. Sowohl Personen als auch Güter lassen sich auf diesem Wege sicher transportieren. 

Gleisanlagen sind ein engmaschiges Gefüge. In diesem komplexen System aus Weichen und Schienen sind technische Fehler keine Ausnahme. Bei einem fehlerhaften Schienennetz kommt es auf eine zeitnahe Wartung und Behebung solcher Mängel an. Für diese Aufgabe ist eine Gleisbauerin oder ein Gleisbauer zuständig. 

Der Beruf als Gleisbauer oder Gleisbauerin beginnt mit einer Ausbildung. Am Ende der Ausbildungszeit besitzen die Arbeitnehmer alle erforderlichen Fachkenntnisse, die sie in ihrem Arbeitsalltag zwischen Gleisen, Gleisanlagen und Schienen benötigen. 

Dieser informative Artikel richtet sich an Bewerber, ausgebildete Arbeitnehmer und Interessenten. Angehende Auszubildende erhalten Informationen über Ausbildungsplätze und Lehrinhalte. Die Evaluation von Aufstiegsmöglichkeiten und Perspektiven nach der Ausbildungszeit ist vor allem für Fachkräfte von Bedeutung, die ihren Beruf seit längerer Zeit ausüben. 

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Gleisbauer (m w d)

  • Spannende Ausbildung: Die dreijährige duale Ausbildung zum Gleisbauer bietet eine vielseitige Mischung aus Theorie und Praxis. Du lernst alles Wichtige über moderne Technik, Mechanik und Sicherheitsvorkehrungen – ideal für handwerklich interessierte Talente!
  • Abwechslungsreiche Aufgaben: Ob Neubau von Gleisanlagen, Reparaturen oder Wartungen – als Gleisbauer sorgst du täglich dafür, dass Züge sicher und zuverlässig unterwegs sind.
  • Arbeiten an der frischen Luft: Dein Arbeitsplatz ist immer unter freiem Himmel, mit neuen Herausforderungen und spannenden Projekten, die nie langweilig werden.
  • Teamarbeit und Technik: Als Gleisbauer kombinierst du technisches Know-how mit handwerklichem Geschick und arbeitest eng im Team zusammen – perfekt für alle, die Abwechslung und Dynamik schätzen!
  • Karrierechancen: Mit steigender Erfahrung eröffnen sich viele Entwicklungsmöglichkeiten – von Spezialisierungen im Bauwesen bis hin zu Weiterbildungen und Studiengängen im Ingenieurwesen.

Was macht ein Gleisbauer (m w d)?

Der Gleisbau ist ein Handwerk, welches im Rahmen einer Ausbildung erlernt wird. In ihrem Ausbildungsberuf bereiten sich angehende Gleisbauer auf ihren zukünftigen Beruf vor. Während der Ausbildung lernen sie Tätigkeitsfelder kennen, die sie durch ihre gesamte berufliche Laufbahn hindurch begleiten. 

Die Tätigkeiten von Arbeitnehmern im Bereich Gleisbau reichen vom Handwerk über die Prüfung der Gleise und Weichen bis hin zum Beitrag zur Arbeitssicherheit. Berufe aus dem handwerklichen Sektor fokussieren sich auf die Entwicklung der jeweiligen Branche. Dieses auf die Zukunft ausgerichtete Handeln prägt auch das Berufsbild des Gleisbauers: Mit der Installation von zusätzlichen Gleisen oder einem Erneuern der Gleisbettung und Schwellen werden ideale Voraussetzungen für ein gut ausgebautes Schienennetz geschaffen. 

Typische Aufgaben von Gleisbauern 

  • Reparatur, Wartung und Instandsetzung von Schienen und Weichen
  • Errichten von neuen Bahnübergängen
  • Beitrag zur Betriebssicherheit (Absicherung der Bahnübergänge, Baustellen, Schienen oder Gleise)
  • Ermittlung und Behebung technischer Richtungsfehler und vergleichbarer Mängel 

Schienennetze werden ständig erweitert und ausgebaut. Der Neubau von Schienen für Züge oder eine Straßenbahn setzt eine sorgfältige Planung voraus: Welche Maschinen sind für die Arbeit erforderlich? Werden Weichen neu gestellt? Ist der Gleisbereich abgesichert? Haben die Baumaschinen auf dem Untergrund einen sicheren Stand? Diese und weitere Fragestellungen werden vor den Bauarbeiten an den Schienen eingehend erörtert. 

Nach den Bauarbeiten findet eine umfassende Kontrolle statt. Das Ziel besteht in einem uneingeschränkten Verkehr mit Zug und Bahn. Wenn der Gleisbau abgeschlossen ist, sind die Strecken wie gewohnt befahrbar. 

Für den Umgang mit Baumaschinen oder die Arbeit an einer defekten Schiene gelten Sicherheitsbestimmungen. Gleisbauer kennen und befolgen die Vorkehrungen, welche ihrem eigenen Wohl dienen. In vielen Baubetrieben finden in regelmäßigen Abständen zu diesem Zweck Schulungen statt. Mit der Teilnahme an den internen Weiterbildungen rufen sich die Fachkräfte alle notwendigen Kriterien zur Arbeitssicherheit erneut ins Gedächtnis. Darüber hinaus werden bisherige Richtlinien durch neue Bestimmungen ergänzt. 

Arbeitgeber und typische Arbeitsorte 

Gleisbauer arbeiten auf Baustellen oder sind in Unternehmen beschäftigt, welche ihre Mitarbeiter nach Bedarf für Arbeiten an Gleisen einsetzen. 

Typische Arbeitgeber sind große Konzerne wie die Deutsche Bahn oder Baubetriebe mit einer überschaubaren Anzahl an Angestellten. Im Laufe ihrer Karriere spezialisieren sich viele Gleisbauer auf die Bereiche Hoch- oder Tiefbau. Mit dieser Spezifizierung ihrer Fähigkeiten stellen sie die Weichen für ihre berufliche Zukunft. Infolgedessen wird der Arbeitgeber häufig gewechselt; die Arbeitnehmer bleiben jedoch in der Baubranche. 

Arbeitsbedingungen 

Die Arbeit auf dem Bau ist mit einem hohen Maß an physischer und psychischer Belastung verbunden. Gleisbauer verbringen ihren Berufsalltag fast ausschließlich im Freien. Dort sind sie jahreszeitbedingten Wetterlagen ebenso ausgesetzt wie einem ständigen Zeitdruck. 

Den Mitgliedern des Teams werden Aufgabenbereiche zugeteilt, für die sie auf den Baustellen verantwortlich sind. Die Absicherung der Schienenfahrwege, die Reparatur von Gleisen oder das Bedienen von Gleisüberwachungsmaschinen zählen zu den Tätigkeitsfeldern von Gleisbauern. 

Die Aufgaben eines Gleisbauers lassen sich je nach Schwierigkeitsgrad und zeitlichem Aufwand allein oder im Team bewältigen. Arbeitnehmer mit einer mehrjährigen Berufserfahrung werden mit anspruchsvolleren Pflichten betraut als Einsteiger nach ihrer Ausbildung. In beiden Fällen erwarten Arbeitgeber ein Verantwortungsbewusstsein für die anfallenden Tätigkeiten. Diese Anforderungen gehören bereits in der Ausbildungszeit zum Alltag als Gleisbauer. 

Persönliche Kompetenzen 

In jedem Beruf werden Fähigkeiten und Qualifikationen verlangt. Bei der täglichen Arbeit auf Gleisanlagen benötigen Gleisbauer folgende Kompetenzen:

  • Handwerkliches Geschick
  • Stabile körperliche Verfassung (gutes Hör- und Sehvermögen, Fingerfertigkeit etc.)
  • Stressresistenz
  • Teamfähigkeit
  • Hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit zum mathematischen und räumlichen Denken
  • Technische Fachkenntnisse
  • Sicherer Umgang mit Geräten und Maschinen

Die intensive Nutzung von Schienen oder Gleisen führt trotz aller Vorkehrungen auch zu Defekten. Für die Behebung von fehlerhaften Signalen oder Schäden an den Schwellen benötigen Gleisbauer nicht nur Werkzeug, sondern die oben aufgeführten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Kollegen an einer effektiven Lösung. Dabei kommt es auf Teamfähigkeit sowie auf eine verantwortungsvolle Arbeitsweise an. 

Arbeitszeitmodelle 

Gleisbauer werden in Voll- oder Teilzeit beschäftigt. In den meisten Betrieben ist das Zeitmodell des Schichtdienstes an der Tagesordnung. Führungskräfte wie Projektplaner oder Vorarbeiter werden von ihrem Arbeitgeber oft außerhalb der regulären Dienstzeiten auf die Baustelle gebeten. Diese außerplanmäßigen Situationen sind im Baugewerbe keine Seltenheit. 

Ausbildung zum Gleisbauer: Voraussetzungen, Dauer und Inhalte

Bei der Ausbildung zum Gleisbauer handelt es sich um eine duale Ausbildung. Die praktischen Fachkenntnisse werden im Lehrbetrieb erworben. In der Berufsschule eignen sich die zukünftigen Gleisbauerinnen und Gleisbauer theoretisches Wissen an. Die Lehrinhalte im Ausbildungsbetrieb und in den Bildungseinrichtungen bauen aufeinander auf. 

Die Dauer der Ausbildung zum Gleisbauer liegt bei 3 Jahren. Im Ausnahmefall lässt sich die Ausbildungsdauer verkürzen. Über eine mögliche Verkürzung entscheidet der Arbeitgeber. 

Zu den Anforderungen gehören die körperliche Eignung sowie ein Interesse an Technik und Handwerk. Für die Ausbildung wird kein bestimmter Schulabschluss benötigt. Die meisten Gleisbauer verfügen über einen Real- oder Hauptschulabschluss. 

Inhalte der Ausbildung 

In der Berufsschule stehen die folgenden Themenbereiche auf dem Lehrplan:

  • Vermessungstechnik
  • Verarbeitung von Schwellenschrauben, Schienen und Weichen als Elemente von Gleisanlagen
  • Maßnahmen zur Betriebssicherheit
  • Handwerk, Mechanik, Mathematik und Physik
  • Planung, Durchführung und Umsetzung von Baumaßnahmen 

Handwerkliche Berufe beschränken sich nicht allein auf die praktische Arbeit, sondern umfassen Aspekte aus den mathematisch-physikalischen Bereichen. Diese und weitere Themen werden sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb behandelt. 

Zur Vermessungstechnik gehören Inhalte wie Flächenberechnung und Statik. Die Tragfähigkeit von Gleisen oder einer hinzugefügten Schiene wird mit mathematischen Formeln ermittelt. Somit gehen die Arbeiten von Gleisbauern in unterschiedliche Themenbereiche über. Gute bis sehr gute Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften sind in ihrem Beruf unbedingt nötig. 

Die Verarbeitung von Stellschrauben oder die Installation neuer Weichen wird auf der Baustelle vorgenommen. Bei den praktischen Arbeiten ist der Ausbilder anwesend. In den Berufsschulstunden werden die Tätigkeiten auf dem Bau in einen theoretischen Kontext gesetzt. Die Auszubildenden lernen die korrekte Handhabung von Maschinen oder Werkzeugen und beschäftigen sich mit dem Verwendungszweck von Weichen als Bestandteile im Schienennetz. 

Arbeiten im Bauwesen lassen sich ohne Sicherheitsvorkehrungen nicht durchführen. Das Wohl der Mitarbeiter hat für jeden verantwortungsvollen Arbeitgeber Vorrang. Im Lehrbetrieb werden Auszubildenden auf die geltenden Sicherheitsrichtlinien hingewiesen. Die Vorschriften sind mitunter Thema in den Schulstunden: Hier stehen die allgemeingültigen Sicherheitsnormen im Vordergrund. An sie hält sich auch der Ausbilder. Je nach Arbeitgeberbetrieb werden die Vorschriften durch zusätzliche Sicherheitsbestimmungen erweitert. Das Tragen von Schutzkleidung ist eine grundlegende Maßnahme zur Unfallverhütung. Hinzu kommt die Sicherung der Baustelle als präventive Funktion am Arbeitsplatz

Nach dem zweiten Lehrjahr legen die Auszubildenden eine Zwischenprüfung ab. Die Note fließt in die gesamte Bewerbung am Ende der Lehrzeit ab. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung. Bei erfolgreichem Bestehen werden die Absolventen als geprüfte Gleisbauer in ihren zukünftigen Berufsalltag entlassen. 

Gehalt und Ausbildungsvergütung: Was verdient ein Gleisbauer?

Im ersten Jahr der Ausbildung verdienen angehende Gleisbauer ein monatliches Gehalt von rund 941 Euro. Im zweiten Lehrjahr erhöht sich der Betrag auf 1.076 Euro pro Monat. Ab dem dritten Jahr erhalten die Auszubildenden einen Monatslohn von bis zu 1.270 Euro. 

Nach der Ausbildung bewegt sich das Einstiegsgehalt zwischen 2.200 Euro und 3.400 Euro im Monat. Die Höhe der monatlichen Vergütung ist nicht bundesweit geregelt. Je nach Branche sind tarifliche Verträge üblich. 

Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

Als Gleisbauer übt man einen anspruchsvollen, aber vielfältigen Beruf aus. Mit der abgeschlossenen Ausbildung eröffnen sich neue Möglichkeiten, um das eigene handwerkliche Geschick im Arbeitgeberbetrieb einzusetzen. Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten erleichtert die Abwägung der individuellen Karrierechancen. 

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Gleisbauer beginnt der Einstieg in die Berufspraxis als qualifizierter Arbeitnehmer. 

Im Laufe der Karriere entscheiden sich viele Gleisbauer für die Teilnahme an Weiterbildungen (z. B. als Industriemeister) oder die Immatrikulation in einen themenverwandten Studiengang. Anschließend gehen sie ihrem Beruf im Bauingenieurwesen, in der Bauwirtschaft oder im Verkehrsingenieurwesen nach. 

Studienfächer wie Geoinformatik oder Maschinenbau umfassen Themenbereiche, welche einer Gleisbauerin oder einem Gleisbauer aus der Ausbildung bekannt sind. Diese Vorkenntnisse erleichtern den Einstieg in die akademische Laufbahn. 

Praktisch veranlagte Fachkräfte gliedern ihren praktischen Erfahrungen als Gleisbauer oder Gleisbauerin eine zweite Ausbildung an. Die Recherche im Netz hilft ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsberuf, in welchem sie ihre bisher erlangten Kenntnisse karrierefördernd einsetzen. Mit Stichworten wie Ausbildung Gleisbauer, Ausbildungsberuf Tiefbau oder Anforderungen Ausbildung im Hoch- und Tiefbau lassen sich die verfügbaren Ausbildungsplätze auf virtuellen Jobbörsen und Anzeigenportalen filtern. Kontaktadressen von Arbeitgebern werden für eventuelle Rückfragen zu den Ausbildungsinhalten oder einer Verkürzung der Ausbildungsdauer notiert.

Arbeitsmarkt und Stellenangebote

Der Arbeitsmarkt für Gleisbauer ist vielversprechend und bietet zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Mit dem wachsenden Bedarf an gut ausgebauten und modernisierten Bahnnetzen sind qualifizierte Fachkräfte gefragt wie nie zuvor. Besonders große Unternehmen im Verkehrs- und Bauwesen, wie die Deutsche Bahn oder spezialisierte Baubetriebe, suchen regelmäßig nach neuen Mitarbeitern. Gleisbauer profitieren von stabilen und sicheren Jobperspektiven sowie attraktiven Verdienstmöglichkeiten. Ob Berufseinsteiger oder erfahrene Fachkraft – es lohnt sich, den nächsten Karriereschritt zu planen.

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