Berufskraftfahrer: Ausbildung, Gehalt & Karrierechancen
Der historische Hintergrund des Berufskraftfahrers lässt sich auf den Beginn der Industrialisierung zurückverfolgen. In dieser Epoche kamen Eisenbahnen und Vorläufer der heutigen Personenkraftwagen als neueste technische Errungenschaften auf. Im Zuge dessen entstanden Berufsbilder, die noch heute ausgeübt werden.
Einer dieser Berufe ist der Job der Berufskraftfahrerin oder des Berufskraftfahrers. Neben dem Straßenverkehr spielen der Fernverkehr, der Schienenverkehr und der Linienverkehr als Arbeitsbereiche von Berufskraftfahrern eine grundlegende Rolle. In allen Bereichen benötigen Arbeitnehmer jedoch einen Führerschein, um ihre berufliche Tätigkeit am Steuer ausüben zu dürfen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Berufbild "Berufskraftfahrer"
- Tätigkeiten: Transport von Gütern und Personen, Sicherung der Ladung, Einhaltung von Fahrplänen und Sicherheitsvorschriften.
- Ausbildung: Dreijährige duale Ausbildung mit theoretischem Unterricht und Praxisphasen im Betrieb.
- Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, Führerschein Klasse B (C und D von Vorteil), gesundheitliche Eignung.
- Arbeitsbedingungen: Schichtdienst, Arbeit an Wochenenden und Feiertagen, körperliche Belastung durch lange Fahrzeiten und mögliche Nachtfahrten.
- Karrierechancen: Weiterbildung zum Mechatroniker, KFZ-Meister oder Fachwirt; Möglichkeit der Selbstständigkeit z.B. mit einer Fahrschule.
Was macht ein Berufskraftfahrer ( m w d) ?
Als Berufskraftfahrerin oder Berufskraftfahrer ist man im Güterverkehr und in der Personenbeförderung tätig. Man befördert Transportgut oder Fahrgäste. Darüber hinaus gibt es Fahrzeugkombinationen, mit denen Reisende und Güter transportiert werden: In einem Fernbus lassen sich Fahrgäste mitsamt ihren Gepäckstücken sicher zum Zielort bringen. Die Branche (Personenverkehr, Güterverkehr etc.) bestimmt die Tätigkeiten und Aufgaben, welche zum Berufsall Tag eines Kraftfahrers gehören.
Aufgaben und Tätigkeiten von Kraftfahrern
- Transport und Sicherung von Gütern oder Industrieprodukten (Güterverkehr)
- Personenbeförderung
- Abfahrtskontrolle, Unfallverhütung sowie Gewährleistung der Verkehrssicherheit
Im Bereich des Gütertransports tragen Berufskraftfahrer die Verantwortung für eine sichere und zeitnahe Beförderung der Fracht. Neben dem sachgerechten Gebrauch der Kraftfahrzeuge ist die Sicherung der transportierten Ladung Aufgabe des Fahrzeugführers.
Der Gütertransport wird mit dem LKW vorgenommen. Darüber hinaus spielen die Logistik und das Zeitmanagement eine Rolle: Bei der Fahrt zum Zielort richtet sich der Fahrzeugführer nach dem vorgegebenen Zeitplan. Im Fern- und Nahverkehr geben die gültigen Fahrpläne den Tagesablauf vor.
Bei der Personenbeförderung fahren die Fahrzeugführer bestimmte Linien ab, die im Fahrplan vermerkt sind. In diesem Tätigkeitsbereich werden Linienbusse oder Reisebusse als Transportmöglichkeiten genutzt. Grundsätzlich zählen auch Eisenbahnen, U-Bahnen oder S-Bahnen zu den Beförderungsmitteln. Der Job des Eisenbahners oder U-Bahn-Fahrers stellt jedoch einen eigenständigen Berufszweig dar.
In regelmäßigen Abständen werden die Fahrzeuge einer Kontrolle unterzogen, um technische Defekte frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Die Reparatur fällt in den Aufgabenbereich eines Kfz-Mechatronikers. Bei der Kontrolle hält er Rücksprache mit dem Fahrzeugführer. Wenn dem Berufskraftfahrer bei seinen Fahrten mit dem LKW oder einem anderen Fahrzeug technische Fehler aufgefallen sind, kontaktiert er den Handwerksbetrieb.
Die Einhaltung der Abfahrts- und Ankunftszeiten ist ebenfalls eine Aufgabe von Berufskraftfahrern. Im Linienverkehr kontrolliert der Fahrzeugführer die Fahrkarten auf ihre Gültigkeit und stellt sie vor der Abfahrt aus.
Der Begriff 'Berufskraftfahrer' wird in der Umgangssprache für alle Arbeitnehmer verwendet, die Personen und/oder Fracht in den dafür vorgesehenen Fahrzeugen transportieren. Tatsächlich bezieht sich diese Berufsbezeichnung ausschließlich auf LKW Fahrer oder Fahrzeugführer von Bussen, welche für die Beförderung von Fahrgästen eingesetzt werden.
Unterschiedliche Fahrzeugtypen
Neben Reisebussen, Fernbussen und Linienbussen sind LKWs, PKWs, Abrollkipper oder Tankwagen fahrbare Untersätze, welche von einem Berufskraftfahrer in seinem Arbeitsalltag genutzt werden.
Arbeitsumfeld und Arbeitsbedingungen
Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer arbeiten für Transportunternehmen oder sind bei Speditionen angestellt. Zu den typischen Arbeitsorten und Einsatzgebieten zählen Fahrzeuge wie Busse, Bahnen oder LKWs.
Der Arbeitsplatz eines Berufskraftfahrers ist sein Platz hinter dem Steuer. LKW Fahrer oder Busfahrer dokumentieren ihre Fahrten auf einer Liste, die im Büro des Unternehmens angefertigt wird. In solchen Fällen wechseln sie zwischen ihrem Fahrzeug und der Zentrale des Arbeitgeberbetriebs.
Im Zuge der Technologisierung finden Werkzeuge und technische Tools Verwendung. Beim Führen der Fahrgeräte nutzen Berufskraftfahrer automatische Schaltungen. Ein technisches Geschick sowie ein grundsätzliches Verständnis von digitalisierten Prozessen wird im Alltag als Kraftfahrer definitiv vorausgesetzt.
Die Arbeitszeiten gehen mit körperlichen Anforderungen einher, die nicht zu unterschätzen sind. Busfahrer/innen im Linien- oder Reiseverkehr arbeiten im Schichtdienst. Hier wird zwischen Tages- und Nachtschichten unterschieden. Darüber hinaus ist die Ausübung der beruflichen Tätigkeit am Wochenende und an Feiertagen in dieser Branche üblich.
Überdies sind die Sicherheits- und Gesundheitsaspekte entscheidend. Bei dem Beruf des Kraftfahrers handelt es sich um eine sitzende Tätigkeit. Berufskraftfahrer verbringen mehrere Stunden am Tag in ihrem Fahrzeug. Fernfahrer oder Mitarbeiter in Logistikunternehmen verladen zum Teil schwere Güter, die sich ohne fremde Hilfe kaum tragen lassen. Neben den wechselnden Schichten stellen Nachtfahrten eine gesundheitliche Belastung dar: Im Falle von Schlafmangel besteht die Gefahr von Unfällen. Darüber hinaus führen fehlende oder zu kurze Ruhezeiten zu Konzentrationsproblemen.
Berufskraftfahrer Ausbildung
Die Karriere als Berufskraftfahrerin oder Berufskraftfahrer beginnt mit einer dualen Ausbildung. In dieser Zeit wird den angehenden Fachkräften technisches Wissen vermittelt, welches sie für den täglichen Gebrauch der Verkehrs- und Beförderungsmittel brauchen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem praktischen Teil des Berufsalltags als Kraftfahrer.
Dauer und Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre. Während dieser Zeit eignen sich die Auszubildenden theoretisches und praktisches Wissen an, welches in ihrem zukünftigen Beruf erforderlich ist.
Ausbildungsinhalte und Schwerpunkte
In der Berufsausbildung lernen die Auszubildenden den sachgerechten Umgang mit dem fahrbaren Untersatz. Je nach Unternehmen handelt es sich dabei um einen Bus, einen LKW oder ein vergleichbares Verkehrsmittel.
Während der Berufsschulstunden stehen die folgenden Inhalte auf dem Lehrplan:
- Verhalten bei einem Unfall bzw. präventive Maßnahmen zur Unfallverhütung
- Technische Aspekte (Hydraulik, Elektrizität etc.)
- Hinweise zur allgemeinen Verkehrssicherheit
- Schriftliche Erfassung von Fahrzeiten
- Kalkulation und Rechnungswesen
Nach drei Jahren legen die zukünftigen Berufskraftfahrer ihre Abschlussprüfung ab. Die Beurteilung der Prüfungsleistungen fällt in den Zuständigkeitsbereich von Prüfern der IHK.
Wer die Prüfung besteht, ist ein staatlich geprüfter Berufskraftfahrer. Mit dem Zertifikat von der Industrie- und Handelskammer begeben sich die Absolventen auf Stellensuche. Als Fahrzeugführer sind sie in vielen Branchen und Bereichen einsetzbar.
Voraussetzungen und Anforderungen an Auszubildende
In Deutschland ist eine gültige Fahrerlaubnis die wichtigste Voraussetzung für angehende Berufskraftfahrer und Berufskraftfahrerinnen. Hier wird zwischen den Führerscheinen der Klassen B, C und D unterschieden. Beim Bewerbungsverfahren gilt ein Führerschein der Klasse B als Mindestanforderung. Wer über eine zusätzliche Fahrerlaubnis in der Klasse C oder Klasse D verfügt, hat bei der Auswahl der Lehrstellen einen Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern.
Ein Hauptschulabschluss ist wünschenswert, aber nicht in jedem Fall eine verpflichtende Voraussetzung. Deshalb wird die Tätigkeit als Berufskraftfahrer häufig von Quereinsteigern gewählt, die auf dem zweiten Bildungsweg eine Umschulung anstreben.
Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren. Im Einzelfall ist ein Einstieg in die Tätigkeit als Berufskraftfahrer bereits mit 16 Jahren möglich. Der gesundheitliche Zustand des Bewerbers lässt sich mit einer ärztlichen Bescheinigung nachweisen. Ein besonderer Schwerpunkt bei den Untersuchungen liegt auf der uneingeschränkten Funktionsfähigkeit der Augen.
Berufsschule und Praxisphasen im Betrieb
Die theoretischen Inhalte werden in der Berufsschule vermittelt. Im Ausbildungsbetrieb lernen die zukünftigen Berufskraftfahrer ihren Arbeitsalltag aus erster Hand kennen.
Der Unterricht findet an ausgewählten Tagen unter der Woche oder als Block statt. Außerhalb der Schulzeit halten sich die Lehrlinge im Ausbildungsbetrieb auf.
Während der Praxisphasen fahren die Auszubildenden den LKW oder Linienbus zum Zielort. Dabei setzen sie die Theorie aus den Berufsschulstunden in einen praktischen Kontext: Je nach Arbeitgeber und den damit verbundenen Aufgabenbereichen wird das Gefährt auf Materialschäden geprüft, die Ankunfts- und Abfahrtszeiten werden dokumentiert und die Mitreisenden oder Transportgüter sicher ans Ziel befördert.
Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildungszeit
Nach der Berufsausbildung stehen den neuen Fachkräften verschiedene Wege offen, um sich beruflich weiterzubilden und zu verwirklichen.
Für viele Lehrlinge endet die Ausbildungszeit mit einer Übernahme. Sie werden als 'vollwertige' Mitglieder in das Team des ehemaligen Ausbildungsbetriebes aufgenommen. Andernfalls bewerben sich die ausgebildeten Berufskraftfahrer bei einem neuen Arbeitgeber. Für den Arbeitsplatzwechsel kommen mehrere Gründe infrage: Die Aussicht auf einen höheren Stundenlohn, der Wunsch nach Veränderung oder die Hoffnung auf bessere Arbeitsbedingungen veranlassen die ausgebildeten Fachkräfte zu dieser Entscheidung.
Gehalt und Verdienstmöglichkeiten
Während der Ausbildungszeit staffelt sich das monatliche Gehalt von Jahr zu Jahr. Im ersten Lehrjahr verdienen die angehenden Berufskraftfahrer etwa 750 Euro. Mit dem Beginn des zweiten Ausbildungsjahres erhöht sich die Summe auf rund 820 Euro im Monat. Im dritten Jahr erhalten die Lehrlinge im Schnitt 885 Euro pro Monat.
Das Einstiegsgehalt eines Berufskraftfahrers oder einer Berufskraftfahrerin liegt bei einem Monatslohn von 2.500 Euro bis 3.400 Euro.
Neben Tarifverträgen gelten regionale Unterschiede als Einflussfaktoren auf das Gehalt. Die Dienstpläne (Vollzeit/Teilzeit) sowie die Berufserfahrung des Arbeitnehmers haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Höhe des durchschnittlichen Lohns.
In vielen Unternehmen ist die Zahlung von Weihnachtsgeld üblich. Weitere Vergünstigungen wie Feiertagszuschläge liegen im Ermessen des Arbeitgebers.
Berufliche Perspektiven
Berufskraftfahrer haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden und auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich zu spezialisieren. Die Spezialisierung wirkt sich positiv auf ihre Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten aus.
Eine Lehre zum Mechatroniker oder KFZ-Meister eignet sich besonders für technisch versierte Arbeitnehmer. In der herausgehobenen Position als Meister bilden sie neue Lehrlinge aus. Die Weiterbildung zum geprüften Fachwirt bereitet die teilnehmenden Berufskraftfahrer auf eine Stellung als Expertise in Logistikunternehmen oder Firmen mit dem Schwerpunkt auf Güterabfertigung vor.
Andere Berufskraftfahrer machen sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig. Dieser Weg ist vor allem für Busfahrer eine Option, ihren privat geführten Betrieb ins Leben zu rufen. Andere Kraftfahrer eröffnen eine Fahrschule und vermitteln ihren Schülern die 'Theorie und Praxis am Steuer'.
Arbeitsmarkt und Stellenangebote
Bei der Suche nach einem Job als Berufskraftfahrer oder Berufskraftfahrerin ist eine Recherche auf Jobportalen sinnvoll. Der Stellenmarkt deckt Angebote im Bereich des Güterkraftverkehrs oder Reiseverkehrs ab.
Die freien Stellen lassen sich mithilfe der Filterfunktion selektieren. So gestaltet sich die Suche einfacher. Unter themenverwandten Stichworten wie Berufe LKW Fahrer, Beruf Personenverkehr oder Ausbildung zum Berufskraftfahrer finden Stellensuchende wertvolle Informationen über erforderliche Qualifikationen, die sie in ihrem zukünftigen Beruf als Kraftfahrer benötigen.
Auf den virtuellen Jobbörsen suchen viele Schulabgänger nach geeigneten Ausbildungsplätzen. Es ist dennoch ratsam, den Standort des zukünftigen Ausbildungsbetriebs aufzusuchen und das Anliegen vorzutragen. In einem persönlichen Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber lassen sich Fragen rund um das Thema Ausbildungsberuf auf direktem Wege beantworten.
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