
Werkzeugmechaniker: Ausbildung, Gehalt & Karrierechancen
Das Berufsbild des Werkzeugmechanikers ist reich an Facetten, welche unter den Sammelbegriff 'Handwerk' fallen. Arbeitnehmer mit entsprechender Ausbildung zählen zum Bedienungspersonal in Arbeitgeberbetrieben.
Eine gleichbedeutende Bezeichnung für Werkzeugmechaniker lautet Werkzeugmacher. Bei der Definition des Berufs hat dieser Begriff eine hohe Aussagekraft: Werkzeugmechaniker besitzen die Fähigkeit, aus Metall oder robusten Kunststoffen funktionsfähige Werkzeuge oder medizinisch-technische Instrumente herzustellen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Werkzeugmechaniker ( m w d)
- Aufgabenbereich: Werkzeugmechaniker fertigen, warten und reparieren Werkzeuge und Maschinen, oft mit Hilfe von Umformwerkzeugen und Stanzmaschinen. Qualitätssicherung und Kundenkontakt spielen dabei eine wesentliche Rolle.
- Ausbildung: Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre und umfasst sowohl theoretischen Unterricht an Berufsschulen als auch praktische Erfahrung im Ausbildungsbetrieb. Inhalte sind u.a. Formentechnik, Materialkunde, Instrumententechnik und CNC-Technologie.
- Gehalt: Während der Ausbildung variiert das Gehalt zwischen 830 und 1.330 Euro monatlich. Nach der Ausbildung können Werkzeugmechaniker ein Bruttogehalt zwischen 3.800 und 4.844 Euro monatlich erwarten.
- Arbeitsbereiche: Werkzeugmechaniker finden Anstellungen in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in Werkzeugbaubetrieben, in der Kunststoffindustrie und in der Medizintechnik.
- Karrierechancen: Weiterbildungen zum Techniker oder Meister, sowie Studiengänge im Bereich Maschinenbau, bieten vielseitige Karrieremöglichkeiten. Fachkräfte können sich spezialisieren oder eine Ausbilderrolle übernehmen.
Was macht ein Werkzeugmechaniker (m w d)?
Als Werkzeugmechaniker fertigt man Werkzeug- oder Bauteile an. Während des Herstellungsverfahrens bedient der verantwortliche Werkzeugmechaniker Geräte wie Umformwerkzeuge oder Stanzmaschinen, um Werkstoffe zu bearbeiten. Deshalb ist dieser Job ein Handwerk, welches in einer Ausbildung zum Werkzeugmechaniker erlernt wird.
Hauptaufgaben eines Werkzeugmechanikers
- Herstellung von Werkzeugen und Formen
- Wartung und Reparatur
- Qualitätskontrolle
Der Werkzeugbau gehört zu den grundlegenden Aufgabenfeldern von Werkzeugmechanikern. Bei der Planung nimmt der Werkzeugmechaniker Maße vom Material, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Im Anschluss werden die Kunststoffteile in Form gebracht. Für diesen Arbeitsschritt gibt es maschinelle Vorrichtungen wie zum Beispiel Prägeformen oder auch Bohrmaschinen. Solche Arbeitsaufträge werden häufig im Rahmen einer Serienproduktion durchgeführt. Bei der Herstellung halten sich die Werkzeugmechaniker an eine vorgeschriebene Stückzahl.
In der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker lernen die angehenden Experten nicht nur das Handwerk, sondern auch Techniken zur Reparatur von Werkzeugmaschinen, Instrumenten oder Werkzeugen. Ein erfahrener Werkzeugmechaniker beherrscht die unterschiedlichen Verfahren und ist in der Lage, die vorhandenen Infos über Defekte oder Materialschäden korrekt umzusetzen.
Reparaturen und Wartungen von Maschinen sind zwei verschiedene Bereiche. Beschädigte oder defekte Geräte werden repariert, damit sie nach der Instandsetzung wie gewohnt einsetzbar sind. Die Wartung von Werkzeugen oder Werkzeugmaschinen ist eine präventive Maßnahme, um Schäden vorzubeugen. Beide Verfahren ergänzen sich sinnvoll und tragen zur Langlebigkeit der verwendeten Werkzeuge und Maschinen bei.
Der Aspekt der Qualitätssicherung steht in einem engen Verhältnis zu den Arbeitsergebnissen. Im Bereich der Dienstleistung ist eine verlässliche Qualität die wichtigste Voraussetzung für die Kundenzufriedenheit. Bei einer Serienfertigung kommuniziert der Werkzeugmechaniker mit seinem Auftraggeber. Er erörtert den Kundenwunsch, leitet alle notwendigen Schritte zur Planung ein und setzt den Auftrag in der betriebseigenen Werkstätte um.
Im Rahmen der Qualitätskontrolle werden Stichproben durchgeführt. Der Werkzeugmechaniker prüft den Zustand von Werkstoffen, passt die Vorrichtungstechnik der Maschinen an und analysiert das Feedback seiner Kundschaft. Hier ist das kundenorientierte Handeln richtungsweisend: Als Werkzeugmechaniker in der Industrie produziert man Werkzeuge für Auftraggeber aus derselben Branche oder setzt die angefertigten Stücke selbst bei der Produktion ein. Das Ziel besteht jedoch immer in der Gewährleistung von höchster Qualität. Auf diese Weise wird man den eigenen Ansprüchen und denen des Kundenstamms gerecht.
Arbeitsbereiche und Branchen
Als Werkzeugmechanikerin oder Werkzeugmechaniker hat man günstige Aussichten auf eine Anstellung in der Automobilindustrie, im Sektor des Maschinenbaus, in Werkzeugbaubetrieben oder in der Kunststoffindustrie. Darüber hinaus stellen Unternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik qualifiziertes Fachpersonal ein.
Werkhallen und Produktionsstandorte sind typische Einsatzorte von Werkzeugmechanikern. Für viele Arbeitnehmer geht der Beruf mit einem engen Kundenkontakt einher. Sie bearbeiten die Aufträge der Kundschaft und informieren sie über Fristen für die Fertigung spezieller Einzelteile oder Bauteile. Nach der Beendigung der Arbeiten kontaktieren die zuständigen Werkzeugmechaniker ihre Auftraggeber, um ihnen die angefertigten Produkte zukommen zu lassen.
Benötigte Fähigkeiten und Eigenschaften
Für den Job als Werkzeugmechaniker sind handwerkliche Tätigkeiten wie die Beherrschung von Verbindungstechniken, das Anfertigen verschiedener Werkzeugteile oder die Instandhaltung von Maschinen charakteristisch. Solche Aufgaben erfordern ein umfangreiches Verständnis von technischen und digitalisierten Prozessen.
Bei der Arbeit mit Produktionsmaschinen kommt es ebenso auf Präzision und Genauigkeit an wie beim Anfertigen der Produkte. Handwerkliche Berufe gehen mit der Arbeit im Team einher. Hier kommt es auf eine hervorragende Problemlösungskompetenz an, die vor allem bei der Fehleranalyse notwendig ist.
Moderne Technologien im Beruf
In der modernen Arbeitswelt nimmt die CNC Technik einen herausgehobenen Stellenwert ein. Sie findet vornehmlich in der Industrie oder im technischen Bereich Verwendung. Bei sogenannten CNC-Maschinen wird die Programmierung mit einem 'Mikrocomputer' vorgenommen, der in den Geräten installiert ist.
CAD/CAM-Systeme werden über eine Softwarefunktion gesteuert. Die Abkürzung 'CAD' steht für 'Computer-Aided Design'. 'CAM' bedeutet 'Computer-Aided Manufactoring. Die Systeme ermöglichen eine zeitgleiche Durchführung und Koordination von unterschiedlichen Arbeitsprozessen.
Der 3D-Druck gehört zu den innovativsten Methoden der Industrie. Mithilfe von Druckergeräten erstellen Werkzeugmechaniker realistische Abbildungen von Werkzeugen, die bei der Anfertigung als Vorlage dienen.
Werkzeugmechaniker Ausbildung
Der Beruf des Werkzeugmechanikers ist ein handwerklicher Ausbildungsberuf. Wer sich für eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker interessiert, benötigt einen Realschulabschluss. Praktische Erfahrungen sind als Wissensvorsprung von Vorteil, werden aber in der Regel nicht vom Ausbildungsbetrieb vorausgesetzt.
Während ihrer Ausbildung besuchen die angehenden Fachkräfte eine Berufsschule, um sich ein theoretisches Wissen anzueignen. Die Berufspraxis wird im Ausbildungsbetrieb erlernt.
Je nach Vereinbarung finden die Berufsschultage an festen Terminen in der Woche statt. Andere Schulen sehen einen Blockunterricht von 14 Tagen vor. In diesem Zeitraum suchen die Auszubildenden ihren Lehrbetrieb nicht auf. Stattdessen setzen sie sich intensiv mit der Theorie des Berufs auseinander.
Ausbildungsdauer und -inhalte
Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker nimmt einen Zeitraum von 3 1/2 Jahren in Anspruch. In den meisten Fällen arbeiten die Auszubildenden in Vollzeit. Über Ausnahmeregelungen entscheidet der Arbeitgeber.
Während der Berufsschulzeit stehen diese Module auf dem Lehrplan:
- Grundwissen und erweiterte Kenntnisse aus dem Bereich der Formentechnik
- Materialkunde (Eigenschaften und Verwendungszwecke von Kunststoff, Metall etc.)
- Theorie der Instrumententechnik
- Sachgerechte Anwendung von Werkzeugmaschinen
- Die Rolle von CNC Maschinen in der heutigen Arbeitswelt
- Maßnahmen zur Qualitätssicherung
In den theoretischen Einheiten der Ausbildung beschäftigen sich die angehenden Werkzeugmechaniker mit dem Maschinenbau. Sie setzen sich mit den technischen Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten von Werkzeugmaschinen auseinander. Hinzu kommen wissenswerte Informationen über Stanzwerkzeuge oder Instrumente, welche beispielsweise für den Spritzguss benötigt werden. Die Verknüpfung von Maschine, Werkzeug und Verwendungszweck (z. B. Stanzwerkzeug -> Stanztechnik) wird ebenfalls im Unterricht thematisiert.
Die Werkzeugmechanik ist im wörtlichen Sinn ein Werk. Mit dem Werkzeug wird das Material bearbeitet. Ohne die verschiedenen Metalle und Kunststoffarten lassen sich handwerkliche Arbeiten allerdings nicht durchführen. Folglich ist die Bedeutung von Kunststoff oder Metall im Handwerkssektor nicht hoch genug einzuschätzen. In den Berufsschulstunden befassen sich die Auszubildenden mit Themen aus der Materialkunde. Dieser Aspekt ihres zukünftigen Berufs hat denselben Stellenwert wie die Formen- und Instrumententechnik.
Technologie ist ein weiteres Stichwort, welches den Auszubildenden in den Jahren bis zur Abschlussprüfung wiederholt begegnet. Die Ausbildungsplätze reagieren auf den raschen Wandel der digitalisierten Gesellschaft, indem sie den Lehrlingen frühzeitig ein komplexes Wissen über CNC-Maschinen und andere Methoden vermitteln. Neben Theorie aus dem Bereich der Informatik gehören technische Lehrinhalte zu diesem Modul. Die praktische Anwendung solcher Geräte wird zumeist im Ausbildungsbetrieb vorgenommen. In der Berufsschule werden den Auszubildenden Fachkenntnisse beigebracht, bei denen der Zweck von CNC im Mittelpunkt steht. Dank der Entwicklung von computergesteuerten Werkzeugmaschinen lassen sich Arbeitsaufträge leichter kontrollieren und zeitsparender umsetzen.
Die Gewährleistung einer gleichbleibend hohen Qualität ist in jedem Unternehmen von Bedeutung, da die Kundenzufriedenheit für die Angestellten existenzsichernd ist. In den Bildungseinheiten lernen die Auszubildenden alle wesentlichen Schritte, welche zur Kontrolle und Sicherung der Arbeitsergebnisse eingeleitet werden. Dieses Wissen wird im Betrieb praxisnah angewandt: Die Lehrlinge begleiten ihren Ausbilder bei entsprechenden Kontrollmaßnahmen. Sie beginnen bei der Begutachtung der Werkstoffe bis hin zur Qualitätsprüfung der hergestellten Werkzeuge.
Im Lehrbetrieb wird das theoretische Wissen grundsätzlich um praktische Erfahrungen erweitert. Der Ausbilder bringt den ihm anvertrauten Lehrlingen den Unterschied zwischen Schleif, Press, Stanz und Gieß Verfahren bei, klärt sie über Instandhaltungsmaßnahmen auf und lässt sie unter Aufsicht Präzisionswerkzeuge bedienen.
Im Laufe der Ausbildung führen die Auszubildenden bestimmte Arbeitsabläufe selbstständig durch. Hier ist der individuelle Wissensstand ausschlaggebend: Wenn ein Auszubildender über eine gute Auffassungsgabe ist und sich als lernfähig erweist, traut ihm der Ausbilder ein eigenständiges und eigenverantwortliches Arbeiten zu.
Im zweiten Ausbildungsjahr wird eine Zwischenprüfung abgelegt. Sie umfasst theoretische und praxisorientierte Aufgaben. Am Ende des vierten Lehrjahres steht die Abschlussprüfung an. Die Gesamtnote setzt sich aus den Ergebnissen der Zwischenprüfung und dem Punktestand der abschließenden Prüfung zusammen.
Was verdient ein Werkzeugmechaniker?
Der monatliche Lohn einer Werkzeugmechanikerin oder eines Werkzeugmechanikers wird von unterschiedlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählt die Größe der Betriebe, die Berufserfahrung des Arbeitnehmers und der Standort des Unternehmens.
Die Gehaltsspanne beginnt bei einem monatlichen Gehalt von rund 3.800 Euro und endet bei 4.844 Euro. Der mittlere Durchschnittswert liegt bei 4.297 Euro. Bei diesen Zahlen handelt es sich um die Bruttolöhne, mit denen ausgebildete Werkzeugmechaniker für ihre Arbeit im Betrieb entlohnt werden.
Während der Ausbildung erhalten angehende Werkzeugmechaniker zwischen 830 Euro und 1.154 Euro pro Monat. Im darauffolgenden Lehrjahr erhöhen sich die Zahlen auf 910 Euro bis 1.187 Euro. Der Monatslohn im dritten Ausbildungsjahr wird mit 970 Euro bis 1.261 Euro verrechnet. Im vierten Jahr verdienen die Auszubildenden zwischen 1.010 Euro und 1.330 Euro pro Monat.
Karrierechancen und Weiterbildung
Nach der Ausbildungszeit erhalten viele Facharbeiter eine feste Anstellung als Werkzeugmechaniker oder Werkzeugmechanikerin. Andere Arbeitnehmer entscheiden sich für eine Weiterbildung zum Techniker. Auch die Immatrikulation in einen Studiengang wird von vielen ehemaligen Auszubildenden angestrebt. Während des Studiums spezialisieren sie sich auf einen Bereich, in dem sie besonders leistungsstark sind. Studienfächer wie Maschinenbau haben inhaltliche Gemeinsamkeiten mit dem Beruf des Werkzeugmechanikers.
Praktisch veranlagte Werkzeugmechaniker machen ihren Meister, um künftig neue Auszubildende an den abwechslungsreichen Beruf heranzuführen. Der Meisterbrief berechtigt sie zu ihrer Funktion als Ausbilder. In dieser Position geben sie ihr Fachwissen an die Lehrlinge im Unternehmen weiter.
Während der Ausbildung entdecken die zukünftigen Werkzeugmechaniker ihre fachlichen Stärken und besonderen Fähigkeiten. Ein Gespräch mit dem Ausbilder eröffnet häufig neue Perspektiven bei der Frage, welche Karrierepfade nach der Ausbildung eingeschlagen werden. Als Fachmann mit einer weitreichenden Berufserfahrung ist er in der Lage, die Kompetenzen des Auszubildenden zu benennen.
Stellenangebot
Beruflich durchstarten?: Dann bist Du bei uns genau richtig! Wir suchen ab sofort einen Werkzeugmechaniker (m/w/d) für ein unbefristetes Arbeitsverhältnis in Vollzeit für einen unserer Kunden in Rem...
Altdorf bei Nürnberg Ausbildungsplatz
Stellenangebot
Herstellen und Instandhalten von Bauteilen und Baugruppen
Montage und Demontage von Betriebsmitteln
Programmieren von Maschinen und Anlagen
Kundenorientierung
Planen und Organisieren der Arbeit so
Fridingen ǀ Baden-Württemberg Ausbildungsplatz
Stellenangebot
Als Werkzeugmechaniker/in lernst du, hochwertige Werkzeuge, Maschinenbauteile und Formen für die industrielle Produktion zu fertigen.
Dazu gehört z.B. das Spanen (maschinell und von Hand) oder das Um
Stellenangebot
Herzlich Willkommen bei GEMÜ!
Wir suchen dich!
Ausbildungsbeginn 2026 Ausbildung zum Werkzeugmechaniker (m/w/d) Diese Ausbildung ist für diejenigen geeignet, die nicht nur mit Werkzeugen umgehen k...
Herscheid Ausbildungsplatz
Stellenangebot
Deine Ausbildung: Deine dreieinhalb jährige Ausbildung bei uns als Werkzeugmechaniker (m/w/d) – Fachrichtung Stanz- und Umformtechnik ist hochwertig, spannend und abwechslungsreich. In dieser Zeit ler