Viele junge Männer und Frauen absolvieren auch ohne allgemeine Wehrpflicht in der Bundeswehr eine Dienstzeit und möchten danach ins normale Berufsleben zurückkehren. Für die neue Karriere ist eine Bewerbung nach der Bundeswehr erforderlich.
Was ist bei der Bewerbung nach der Bundeswehr wichtig?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, welche Berufe zu den während der militärischen Ausbildung erworbenen Fähigkeiten passt. Des Weiteren ist zu beachten, dass sich die Unternehmenskultur in zivilen Betrieben und Einrichtungen deutlich von den Gepflogenheiten beim Bund unterscheidet. Daher ist bei der Bewerbung das gängige Bundeswehrvokabular ins Zivile zu übersetzen.
Der Lebenslauf muss einwandfrei aussehen, im zivilen Bereich werden Unterlagen vollkommen ohne Rechtschreibfehler erwartet. Rechtschreib- oder Flüchtigkeitsfehler interpretiert ein Personaler als unzureichende Sorgfalt. Wer eine nachlässige Bewerbung mit Fehlern abgibt, nimmt die Stelle offenbar nicht so wichtig. Das ist die allgemeine Auffassung. Soldatinnen und Soldaten bereiten sich möglicherweise nicht so gründlich auf eine Bewerbung vor wie Azubis oder Studenten, die gegen Ende ihrer Ausbildung fortlaufend mit dem Thema befasst sind. Daher sind solche Hinweise erforderlich.
Dazu gehört auch, dass sich heutzutage der Aufbau des Lebenslaufes verändert hat. In früheren Zeiten war ein chronologisch Aufbau üblich, der mit der Station der Grundschule begann. Heute gilt das als veraltet. Es steht in modernen Lebensläufen das Aktuellste an erster Stelle. Das wäre in diesem Fall der Dienst in der Bundeswehr, der ganz oben erwähnt wird. Dieser Aufbau, bei dem ältere Abschnitte darunter folgen, heißt “chronologisch retrograd". Er dient dem schnellen Erfassen des Wesentlichen. Eine übersichtliche Struktur mit prägnanten Zwischenüberschriften unterstützt dieses Erfassen. Sie könnte so aussehen:
- persönliche Daten wie Name, Geburtstag, Adresse, E-Mail und Telefon
- berufliche Laufbahn, an oberster Stelle der gegenwärtige Dienst in der Bundeswehr
- schulischer und akademischer Werdegang
- Qualifikationen, Weiterbildungen und Auszeichnungen
- sonstige Kenntnisse wie Führerschein, Sprachen, IT-Spezialisierungen
Bewerbung nach der Bundeswehr: Motivation begründen
Die Bewerber sollten im Anschreiben deutlich begründen, warum sie genau diesen Job möchten, für den sie sich bewerben. Im Idealfall führt die Ausbildung während der Bundeswehr logisch zu der angestrebten Position. So könnte ein Bewerber beim Bund im Bereich Materialbeschaffung oder im Kfz-Bereich tätig gewesen sein und sich nun sehr folgerichtig als Einkaufsmanager oder Kfz-Mechaniker bewerben.
Dass jemand “irgendeinen” Job nach der Bundeswehr braucht, ist zwar einleuchtend, stärkt aber nicht die Position im Konkurrenzfeld aller Bewerber. Die Bundeswehr bietet vielerlei Qualifikationen, die in der zivilen Wirtschaft ebenfalls wertvoll sind. Darauf sollten Bewerber aufsetzen.
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