Aktuelle Studie zeigt, in welchen Branchen zukünftig mehr Menschen arbeiten werden

Aktuelle Studie zeigt, in welchen Branchen zukünftig mehr Menschen arbeiten werden

News | 01.10.2024

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass die Beschäftigung in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen.

Trotz der bestehenden und zurückliegenden Krisen wie der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und der weltweiten wirtschaftlichen Unsicherheit wird die Beschäftigung in Deutschland bis zum Jahr 2027 weiter steigen. Das zeigt eine aktuelle Studie, die der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) gerade veröffentlicht hat.

Demnach soll es jährlich ein Wachstum der Beschäftigtenzahl von rund 1,6 Prozent geben, was einer Zunahme zwischen 530.000 und 540.000 Stellen pro Jahr entspricht. Getrieben wird dieses Wachstum vor allem von Zuwanderung, aber auch von einer Zunahme des Anteils der über 55-Jährigen, die berufstätig sind. Auch bei jüngeren Männern und Frauen wird sich ein größerer Anteil auf dem Arbeitsmarkt bewerben.

Bestimmte Branchen werden ein besonders starkes Wachstum erleben, während es in anderen Branchen sogar zu einem teils deutlichen Rückgang kommen wird. Nach Zahlen des iwd wird es für den Zeitraum 2022 bis 2027 vor allem in diesen Branchen Zuwächse geben:

  • Erziehung, soziale und hauswirtschaftliche Berufe, Theologie: + 380.100 / +19,3 Prozent
  • Berufe in Unternehmensführung und -organisation: +345.600 / +8,0 Prozent
  • Medizinische Gesundheitsberufe: +338.900 / +13,2 Prozent
  • Verkehrs- und Logistikberufe (außer Fahrzeugführung): +285.000 / +13,2 Prozent
  • Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufe: +263.300 / +27,1 Prozent
  • Berufe in Recht und Verwaltung: +151.100 / +13,3 Prozent
  • Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe: +139.800 / +13,4 Prozent
  • Nichtmedizinische Gesundheits-, Körperpflege- und Wellnessberufe, Medizintechnik: +121.100 / +13,7 Prozent
  • Hoch- und Tiefbauberufe: +102.100 / +16,8 Prozent
  • Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe: +98.800 / +5,6 Prozent

 

Verluste werden dagegen vor allem in diesen Branchen erwartet:

  • Papier- und Druckberufe, technische Mediengestaltung: -12.800 / -5,0 Prozent
  • Kunststoff- / Holzherstellung und -verarbeitung: -14-200 / -2,8 Prozent
  • Textil- und Lederberufe: -18.700 / -17,0 Prozent
  • Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe: -23.400 / -3,2 Prozent
  • Metallerzeugung und -bearbeitung, Metallbauberufe: -147.200 / -12,8 Prozent

 

Während also der Dienstleistungssektor deutlich zulegen wird, kommt es in manchen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes sowie in Gastronomie und Tourismus zu einem Rückgang.

Trotz sinkender Stellenanzahl in manchen Branchen wird die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch bleiben, denn der Fachkräftemangel wird sicherlich noch länger bestehen und sich durch den demografischen Wandel eventuell sogar zusätzlich verstärken. Nach einer Prognose des iwd wird die Zahl der sogenannten Engpassberufe von 553 im Jahr 2022 auf 569 im Jahr 2027 steigen. Dabei handelt es sich um Berufe, bei denen die Arbeitskräftenachfrage das Angebot übersteigt.

Dabei bleiben laut iwd die Beschäftigungschancen auch in manchen der Berufe gut, in denen die Beschäftigung sinkt. Der demografische Wandel wird zum Beispiel bei den Metallbaufachkräften zu einem steigenden Fachkräftemangel führen.

 

Als wichtigste Gegenmaßnahmen empfiehlt der iwd die Förderung qualifizierter Zuwanderung sowie zusätzliche Anreize für das Arbeiten im Alter.





Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.