Was macht ein System Engineer?

Was macht ein System Engineer?

Berufsleben | 11.02.2019

Der System Engineer ist oft mit Netzwerktechnik, Systemadministration und Softwareentwicklung befasst, doch er kann auch ein Projektmanager sein und benötigt dann die nötigen sozialen Kompetenzen. Erfahren Sie in diesem Artikel, was ein System Engineer für Aufgaben haben kann.

Die mit den IT-Systemen befassten Ingenieure sorgen für den reibungslosen Ablauf von technischen Prozessen und der Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen. Auch ökonomische Vorgänge müssen sie verstehen und steuern können.

Der System Engineer koordiniert interdisziplinäre Fachabteilungen, entwickelt selbst im Team neue IT-Produkte und regelt den kompletten Entwicklungsprozess. Dieser beginnt mit einer Konzeption, setzt sich über die Produktion und den Betrieb fort und führt schließlich zu Supportaufgaben und zur Wiederverwertung von Komponenten. Dementsprechend müssen Systemingenieure vielfältige Organisationstalente sein. Eine Aufgabe als Projektmanager nehmen sie wahr, weil sie Projekte leiten und die beteiligten Mitarbeiter und Abteilungen koordinieren. Sie sind gleichzeitig auch Analysten, die Anforderungen festlegen und ihre Umsetzung überprüfen. Als Risikomanager sind sie zuständig für die Einhaltung von Kostenplänen, die Qualitätssicherung, die Implementierung von Teilsystemen sowie die abschließende Simulation des Systems. Das bedeutet: Diese Fachleute überwachen alle interdisziplinären Teilbereiche eines Projekts. Dafür müssen sie den Gesamtzusammenhang inklusive aller Teilprozesse überblicken.

Welche Skills muss der System Engineer mitbringen?

Zu den Hard Skills gehören ein abgeschlossenes ingenieurstechnisches Studium im Bereich IT, die Kenntnis der gängigen und modernsten Programmiersprachen sowie ein umfassendes naturwissenschaftliches, administrativ-organisatorisches und ökonomisches Wissen. Wichtige Soft Skills sind:

  • Begeisterungsfähigkeit für IT-Prozesse
  • hohes Organisationstalent
  • hohe soziale Kompetenz
  • gute Kommunikationsfähigkeit
  • Fähigkeit zur interdisziplinären Koordination
  • strategisches Denken
  • Durchsetzungsfähigkeit in Fachfragen
  • große Lernbereitschaft, um technische Lösungen zu evaluieren

Ausbildung zum System Engineer

Die Voraussetzung ist (bis auf Ausnahmen) ein Ingenieursstudiengang. Informationstechnologie wäre am passgenauesten, doch IT wird als wichtiges Nebenfach auch im Studium der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus gelehrt. Spätestens der Masterabschluss sollte dann speziell im Bereich IT absolviert werden. Er dauert nach dem Bachelor über sechs Semester mit zusätzlichem Praktikumssemester nochmals vier Semester, sodass mit einer Ausbildungsdauer inklusive Master von fünf Jahren zu rechnen ist. Es gibt in der Fachrichtung allerdings immer noch Quereinsteiger ohne abgeschlossenes Hochschulausbildung, doch deren Chancen schwinden. Die Branche ist heute hochgradig spezialisiert und verlangt auch das fundierte theoretische Wissen, das in Bachelor- und Masterstudiengängen vermittelt wird.

System Engineer: Berufspraxis und Einkommen

Unternehmen für den Einsatz stammen aus der IT-Branche mit all ihren Facetten, auch Finanzdienstleister und E-Commerce-Betreiber suchen die spezialisierten Fachleute. Drittens schreibt der öffentliche Dienst entsprechende Stellen aus. Im Einzelnen suchen unter anderem solche Firmen IT-Ingenieure:

  • Telematikanwendungen im Gesundheitssektor
  • Industrial Engineering
  • Robotik Steuerungen
  • Sensorik Entwicklung
  • Bordrechner-Entwicklung für Bahnfahrzeuge
  • Automotive Hersteller

Das sind nur wenige Beispiele, die wiederum das breite Spektrum dieser beruflichen Richtung aufzeigen sollen. Die Nachfrage nach den Systemingenieuren wächst kontinuierlich mit der technischen Entwicklung. Es werden immer mehr Arbeitsplätze geschaffen, ein Ende des Booms ist auch angesichts der aktuellen Konjunkturlage (Stand: 2018) nicht abzusehen. Dementsprechend werden recht ordentliche Gehälter gezahlt, schon beim Einstieg verdienen die Spezialisten durchschnittlich 40.000 Euro pro Jahr. Dieses Einkommen steigert sich recht schnell, wenn der Berufstätige über entsprechende fachliche Kompetenzen und die nötigen Soft Skills für eine Führungsposition verfügt. Nach fünfjähriger Berufspraxis verdienen viele dieser Ingenieure schon knapp 50.000 Euro pro Jahr, nach zehn Jahren können es 65.000 bis 80.000 Euro sein. Wie immer hängt der Verdienst auch von der Größe des Unternehmens, der Branche, der genauen Qualifikation (u.a. Bachelor- oder Masterabschluss), dem speziellen Aufgabengebiet und der Region ab.

Foto: © contrastwerkstatt adobe stock

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.