Arzt in Weiterbildung

Arzt in Weiterbildung: Aufgaben, Herausforderungen & Karriereperspektiven

Ein Arzt in Weiterbildung, auch als Assistenzarzt bekannt, spielt eine wesentliche Rolle im Gesundheitssystem. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Medizinstudiums und dem Erhalt der Approbation beginnt für diese Ärzte eine intensive Phase der praktischen und theoretischen Weiterbildung, um sich auf eine Facharztrichtung zu spezialisieren. Während dieser Zeit sammeln sie wertvolle Erfahrungen unter der Anleitung erfahrener Fachärzte und tragen aktiv zur Patientenversorgung bei. Dieser Blogartikel bietet einen umfassenden Überblick über den Berufsweg eines Arztes in Weiterbildung, seine Aufgaben, Herausforderungen und die vielfältigen Karriereperspektiven nach der Facharztprüfung.

Das Wichtigste auf einen Blick

Arzt/Ärztin in Weiterbildung (m w d)

  • Ein Assistenzarzt ist ein ausgebildeter Arzt mit abgeschlossenem Medizinstudium und Approbation.
  • Assistenzärzte befinden sich in der Facharztweiterbildung.
  • Sie werden von Oberärzten oder Chefärzten mit Weiterbildungsermächtigung begleitet.
  • Das Medizinstudium in Deutschland endet mit dem Staatsexamen und der Approbation, die zur eigenständigen Arbeit befähigt.
  • Der Doktortitel erfordert zusätzlich eine Promotion.
  • Für die Facharztqualifikation sind theoretische und praktische Kenntnisse erforderlich.
  • Diese Kenntnisse müssen in Weiterbildungskatalogen dokumentiert werden.
  • Nach fünf bis sechs Jahren erfolgt die Facharztprüfung bei der Landesärztekammer.

Der Weg zum Arzt in Weiterbildung

Um als Assistenzarzt zugelassen zu werden, ist ein abgeschlossenes Medizin-Studium notwendig. Das Medizinstudium dauert sechs Jahre, also 12 Semester und teilt sich in einen ersten und in einen zweiten Teil mit jeweils einer ärztlichen Prüfung auf. Nach dem erfolgreichen Bestehen des Studiums erhalten die Ärzte die Berufsberechtigung zur Ausübung des Arztberufes, die sogenannte Approbation.

Nach der erfolgreich absolvierten Studienzeit hat der Mediziner die Möglichkeit, sich auf ein Fachgebiet festzulegen und in diesem Bereich einen Facharzt zu erwerben. Fachgebiete können beispielsweise Neurologie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Gynäkologie oder Chirurgie sein. Mit dem Weiterbildungsbeginn darf sich der Arzt als „Arzt in Weiterbildung“ bezeichnen.

Was macht ein Arzt in Weiterbildung?

Aufgaben und Verantwortlichkeiten als Assistenzarzt

Die Weiterbildung zum Facharzt kann in einer Klinik oder in einer Praxis durchgeführt werden. Während der Facharztausbildung erledigen die Assistenten Routineaufgaben, die bei jeder Fachrichtung gleichermaßen anfallen:

  • Visite der Patienten
  • Dokumentation der Behandlung
  • Patientenaufnahme
  • Anamnese und Untersuchung
  • Blutentnahme
  • Behandlung von Patienten
  • Arzneimittelverschreibung
  • Entlassung der Patienten
  • Anordnung von Therapien und Laboruntersuchungen
  • Arztbriefe für den Hausarzt und Reha-Einrichtungen verfassen
  • Erstellung von Behandlungsplänen
  • Durchführung von Anästhesien
  • Operative Eingriffe unter Aufsicht von Fachärzten.

Bezeichnungen und Terminologie

Im Krankenhaus oder in Praxen wird häufig die Bezeichnung Assistenzarzt für die Facharztweiterbildung gewählt, doch auch der Begriff Arzt in Weiterbildung ist üblich. In manchen Fällen wird auch nur der Begriff „Arzt“ oder „Ärztin“ verwendet.

Generell können folgende Begriffe verwendet werden:

  • Arzt oder Ärztin in Weiterbildung
  • Assistenzarzt oder Assistenzärztin
  • Arzt oder Ärztin
  • Arzt ohne Gebietsbezeichnung
  • Assistenzarzt in der gewählten Fachrichtung wie beispielsweise Radiologie, Chirurgie, Innere Medizin etc.

Arbeitszeiten und Schichtsysteme

Direkt im Anschluss an das Studium müssen sich die Ärzte vielen Herausforderungen stellen. Bereits die Zeit als Assistenzarzt bringt psychischen und physischen Druck im Berufsalltag mit sich. Immer wieder wechselnde Schichtdienste in Kliniken, unterschiedliche Behandlungen der Patienten und fehlendes Personal sind die täglichen Begleiter der Ärzte und Ärztinnen.

Oftmals ist eine verlängerte Schicht während der Facharztweiterbildung nicht unüblich und verlangt einiges ab. Es ist deswegen besonders wichtig, sich vor der Berufswahl Gedanken über die persönlichen Fähigkeiten und auch über die Wünsche für den späteren Berufsweg zu machen.

Persönliche Kompetenzen 

Für den Beruf als Assistenzarzt sind gewisse persönliche Qualifikationen wichtig:

  • Empathie sowie sensibler Umgang mit kranken Patienten und ihren Angehörigen
  • Hohe Stresstoleranz
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsstärke im Umgang mit Patienten, Angehörigen und Kollegen
  • Zuverlässigkeit
  • Pünktlichkeit
  • Sorgfalt
  • Eigenständiges Arbeiten
  • Einsatzbereitschaft
  • Verantwortungsbewusstsein

Weiterbildungsphase – Dauer und Inhalte

Dauer der Weiterbildung für Assistenzärzte & Assistenzärztinnen

Die Dauer der Weiterbildung unterscheidet sich abhängig davon, welche Fachrichtung sich der Mediziner spezialisiert hat. Sie dauert etwa fünf bis sechs Jahre. Während der Facharztausbildung erlernen Mediziner zum Beispiel den richtigen Umgang mit Patienten und Angehörigen sowie die Vermittlung medizinischer Prozesse. Auch die Grundlagen, um sich später als Facharzt zu bezeichnen und in einer Praxis niederzulassen zu können, werden vermittelt.

Die Weiterbildungszeiten vom Beginn der Studienzeit bis zum finalen Facharzt betragen in der Regel mindestens 11 Jahre, davon sechs Jahre des Studiums und weitere fünf Jahre Ausbildung.

Fachrichtungen und Spezialisierungen

Für die Zeit als Assistenzarzt gibt es ein breit gefächertes Spektrum an Fachrichtungen wie beispielsweise:

  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesiologie
  • Kardiologie
  • Innere Medizin
  • Radiologie
  • Urologie
  • Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Orthopädie
  • Chirurgie
  • Dermatologie
  • Etc.

Im Laufe der Ausbildung zum Facharzt müssen neu erworbene Kenntnisse in Fortschritten dokumentiert werden. Die Richtlinien und Anforderungen sind in einer Weiterbildungsordnung festgelegt und enthalten unter anderem Kenntnisse und Behandlungen, die vom Assistenzarzt während der Zeit erworben werden müssen. Nur mit den entsprechenden Nachweisen kann die Assistenzärztin beziehungsweise der Assistenzarzt zur Facharztprüfung zugelassen werden.

Weiterbildungsinhalte und Lernziele

Die Weiterbildungsinhalte sowie die Anforderungen werden vom jeweiligen Bundesland und den Landesärztekammern festgelegt und in einer Weiterbildungsordnung dokumentiert. Für die Auswahl der Inhalte orientieren sich die Landesärztekammern an einer Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer, die allerdings nicht verbindlich eingehalten werden muss.

Eine Musterweiterbildungsordnung der Landesärztekammer verfügt oft über 200 Seiten und legt auch die Voraussetzungen für die Berufsbezeichnung als Facharzt der jeweiligen Spezialisierung fest. Ebenso können Informationen über bestimmte Schwerpunktkompetenzen und Bezeichnungen oder Zusatzweiterbildungen festgehalten werden.

Weiterbildungsstätten

Die Ausbildung findet im Krankenhaus, in einer Praxis oder in einer sonstigen Versorgungseinrichtung statt. Während der Zeit in der Klinik sollen Assistenzärzte und Ärztinnen so viele Stationen wie möglich kennenlernen.

Gehalt: Was verdient ein des Arzt in Weiterbildung?

Das Assistenzarzt-Gehalt wird in der Regel in Tarifverträgen festgelegt und kann unterschiedlich hoch ausfallen. Das Gehalt kann im Laufe der Tätigkeit ansteigen und liegt für Ärzte und Ärztinnen im Durchschnitt bei 5.000 bis 6.800 Euro monatlich. Je nachdem, ob Sie im kommunalen Krankenhaus, einer Uniklinik oder Praxis arbeiten, kann sich das auf die Höhe des Monatsgehalts von Ärzten auswirken.

Die Arbeitszeit für Assistenzärzte beträgt in der Regel 40 Stunden pro Woche. Die Vergütung kann durch die zusätzliche Bezahlung von Überstunden und Nachtarbeit zusätzlich aufgebessert werden. Der Sonntagszuschlag beträgt 25 % und die Feiertagszuschläge können zwischen 35 % und 135 % betragen.

Karriereperspektiven nach der Weiterbildung

Gerade unter Ärzten ist das Thema Weiterbildung immer sehr aktuell. Nach der Facharztausbildung gibt es vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten. Direkt nach dem Studium beginnt für die Mediziner der erste Fortbildungsschritt als Assistenzarzt. Nach der erfolgreichen Facharztprüfung können Sie als Arzt oder Ärztin in dem gewählten Fachbereich wie beispielsweise der Orthopädie, Allgemeinchirurgie, Dermatologie oder Gynäkologie eigenverantwortlich tätig sein.

Nach der erfolgreichen Zulassung als Facharzt oder Fachärztin haben Sie die Möglichkeit, sich auf freie Stellen als Oberarzt oder Chefarzt zu bewerben, um eine Karriere im gewünschten Fachgebiet zu starten. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu bedenken, dass für die Besetzung vieler Oberarzt- oder gar Chefarzt-Stellen eine gewisse Berufserfahrung erwünscht ist.

Nach der erfolgreichen Facharztprüfung erhalten die Ärzte eine offizielle Zulassung in ihrem angestrebten Fachbereich. Das Facharztdiplom wird von der Landesärztekammer ausgestellt und bildet die Voraussetzung, um die Berufsbezeichnung Facharzt tragen zu dürfen.

Wie geht es nach dem Facharzttitel weiter?

  • Der erworbene Facharzttitel bildet die Grundlage, um sich als niedergelassener Arzt in dem gewählten Fachbereich selbstständig zu machen.
  • Alternativ können Sie nach der Ausbildung auch eine Karriere im Krankenhaus beginnen. Mit fortschreitender Berufserfahrung können Sie sich nach einigen Jahren auf Stellenangebote für Ober- und Chefärzte bewerben.
  • Möchten Sie nicht im aktiven Klinikalltag tätig sein, besteht die Möglichkeit, sich der Forschung oder der Pharmaindustrie zu widmen. Gerade in diesen Bereichen sind die Gehälter für Ärzte besonders lukrativ.

Ganz egal, für welchen Karriereweg Sie sich entscheiden, mit dem Facharzttitel sind Sie flexibel und Ihnen stehen vielfältige Möglichkeiten offen. Während der Berufsausübung können Sie sich auch immer durch zusätzliche Fortbildungen auf dem aktuellen Stand der Forschung halten.

Arbeitsmarkt und Stellenangebote

Die Suche nach der passenden Stelle als Arzt oder Ärztin in Weiterbildung erfordert gezielte Informationen und Ressourcen. Zahlreiche Kliniken und Praxen bieten vielfältige Möglichkeiten in verschiedenen Fachrichtungen an. Wenn Sie Ihre Karriere als Assistenzarzt starten möchten, finden Sie auf stellenmarkt.de eine umfangreiche Auswahl an Stellenangeboten in ganz Deutschland.

Egal, ob Sie sich für Allgemeinmedizin, Chirurgie, Radiologie oder eine andere Fachrichtung interessieren, auf stellenmarkt.de können Sie gezielt nach passenden Stellen suchen und sich direkt bewerben. Nutzen Sie diese Plattform, um den nächsten Schritt in Ihrer medizinischen Laufbahn zu machen und die richtige Position für Ihre Weiterbildung zu finden.

Stellenangebot
Seien Sie dabei, denn Sie sind unsere Garantie für zufriedene Patient*innen Für unsere Medizinische Klinik VI (Innere Medizin, Onkologie und Palliativmedizin) mit Anbindung in das Notfallaufnahmezent...

Job ansehen

Stellenangebot
Ihre Aufgaben Betreuung der thoraxchirurgischen Patienten nach Ihrem Ausbildungsstand (Log-Buch orientiert) enge und aktive Zusammenarbeit mit allen chirurgischen Kooperationspartnern Teilnahme am chi

Job ansehen

Stellenangebot
Im Fachbereich Laboratoriumsmedizin, Standort Campus Virchow-Klinikum (CVK) besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Position als Facharzt / Arzt / Assistent in Weiterbildung Laboratoriumsmedi...

Job ansehen

Stellenangebot
Wir suchen einenArzt in Weiterbildung (w/m/d) für unsere Klinik für Akut- und Notfallmedizin Sie bringen mit Sie sind offen für Neues, sowie innovativ und begeisterungsfähig für das Fach Sie möchte...

Job ansehen

Stellenangebot
Spezifische psychiatrische und somatische Diagnostik und Behandlung der Patient*innen unter Anleitung durch den Oberarzt Entwicklung von individuellen Gesamtbehandlungskonzepten für Ihre Patient*innen

Job ansehen