Dozent

Dozent: Aufgaben, Gehalt & Karrieremöglichkeiten

Ein Dozent übt an einer Hochschule, Akademie oder Universität eine Lehrtätigkeit aus. Die Dozentin oder der Dozent hält Vorlesungen oder Seminare im gewählten Fachgebiet. Dozenten können auch Weiterbildungen oder Workshops an Fachhochschulen oder in Wirtschaftsunternehmen anbieten.

Das Wort Dozent leitet sich vom lateinischen Oberbegriff "docere" ab, was so viel heißt wie lehren. Eine Dozentin oder ein Dozent hält an einer Universität oder an einer Fachhochschule Lehrveranstaltungen wie Seminare, Vorlesungen oder Workshops für Studierende. Dozenten verfassen auch wissenschaftliche Publikationen und stehen den Studenten für fachliche Fragen zur Verfügung. Der Begriff Dozent wird auch mit Bezeichnungen wie etwa „Wissenschaftlicher Mitarbeiter“, „Professor“ oder „Lehrbeauftragter“ gleichgesetzt. Eine Dozentin oder ein Dozent ist aber nicht immer auch gleich ein Professor, hierfür ist nämlich eine Habilitation erforderlich. Dozenten können nicht nur an einer Hochschule tätig sein, sondern auch in der freien Wirtschaft.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Dozent ( m w d)

  • Ein Dozent ist an Einrichtungen der Erwachsenenbildung oder an universitären Lehranstalten tätig. An einer Hochschule ist der Dozent als Professor, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbeauftragter oder Privatdozent tätig.
  • Eine Lehrkraft vermittelt den Studierenden nicht nur theoretische Inhalte, sondern auch einen direkten Praxisbezug. Dozenten sind an der Entwicklung von methodischen und didaktischen Konzepten ebenso beteiligt wie an der Überarbeitung von Studien- oder Prüfungsordnungen.
  • Während der Dozententätigkeit sind die Mitarbeiter für die Studienbetreuung der Lernenden, die Erstellung, Abnahme sowie die Korrektur von Prüfungen und die Betreuung von Promotions- und Abschlusskandidaten zuständig.
  • Für die wissenschaftliche Tätigkeit an universitären Hochschulen oder an Fachhochschulen wird ein akademischer Abschluss vorausgesetzt. Ein erfolgreich abgeschlossenes Masterstudium oder auch eine Promotion befähigt Absolventen dazu, als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Professor oder Lehrbeauftragter zu arbeiten. Nach einer Habilitation wird eine Berechtigung zur Lehrtätigkeit im entsprechenden Fachgebiet vergeben. In einem ersten Schritt arbeiten die Dozenten zum Teil als Privatdozenten, bevor sie anschließend als Professor für einen Lehrstuhl oder in der Forschung tätig sind.

Was macht ein Dozent ( m w d)?

Aufgaben

Lehrbeauftragte haben ein breit gefächertes Aufgabenspektrum. Beispiele für die täglichen Aufgaben in der Lehre und Forschung als Dozent sind etwa:

  • Veranstaltungen wie Seminare, Praktika, Übungen oder Vorlesungen erstellen und die Umsetzung durchführen.
  • Theoretisches Wissen und praktische Einblicke in die spätere Tätigkeit vermitteln, etwa durch Fremdsprachenkenntnisse oder handwerklich-, künstlerische-, oder technische Fähigkeiten.
  • Studenten im wissenschaftlichen Arbeiten anleiten.
  • Studienberatung und Betreuung.
  • Vorbereitung, Abnahme und Korrektur von Prüfungen.
  • Mitarbeit bei didaktischen Entwicklungen.
  • Promotions- und Abschlusskandidaten betreuen und die Arbeiten korrigieren.
  • Tätigkeiten in der Forschung: An Fachtagungen, Kongresse, Symposien oder Kolloquien teilnehmen sowie neueste Entwicklungen aus der Forschung vortragen.
  • Veröffentlichung von festgestellten Forschungsergebnissen und Methoden.
  • Planung, Koordination und Durchführung von Forschungsvorhaben.
  • Mitwirkung an administrativen Aufgaben der Hochschule.

Arbeitgeber & typische Arbeitsorte

Dozenten können bei unterschiedlichen Arbeitgebern eine Anstellung finden, so etwa:

  • an Hochschulen in privater oder staatlicher Trägerschaft
  • an Fach- und Berufsakademien
  • an Musikhochschulen
  • in Unternehmen der Wirtschaft.

Dozenten in der Erwachsenenbildung an Hochschulen sowie Akademien arbeiten hauptsächlich in Hör- und Unterrichtsräumen, Laboren, Übungs- und Versuchsräumen, Ateliers oder Werkräumen, Sprachlaboren oder auch in Büro- und Meetingräumen. Typische Arbeitsorte sind auch im Homeoffice oder in Bibliotheken.

Arbeitsbedingungen

Ein Dozent ist im Rahmen seiner Tätigkeit mit unterschiedlichen Arbeitsbedingungen konfrontiert, so zum Beispiel mit:

  • große Verantwortung gegenüber Studierenden.
  • Arbeit mit technischen Geräten oder Maschinen bei Vorlesungen sowie Seminaren.
  • viel Bildschirmarbeit, um den Kurs, das Seminar oder die Vorlesung vorzubereiten.
  • Labortätigkeiten, um den Studenten praktisches Wissen zu vermitteln.
  • Arbeit in Hör- und Unterrichtssälen.

Persönliche Kompetenzen 

Für die Karriere als Dozent sind nicht nur Hard Skills, sondern auch persönliche Kompetenzen, sogenannte Soft Skills notwendig, so beispielsweise:

  • Leistungs- und Einsatzbereitschaft
  • Organisationstalent
  • Sorgfältige Arbeitsweise
  • Eigenmotivation
  • Selbstsicheres und freundliches Auftreten
  • Kommunikations- und Vortragsfähigkeit
  • Eigenverantwortliches Handeln
  • Führungskompetenz
  • Teamfähigkeit.

Arbeitszeitmodelle

Die Arbeitszeiten von Professoren, Lehrbeauftragten und Wissenschaftlichen Mitarbeitern richten sich nach den Studienzeiten. Bei Bedarf sind die Dozenten noch für Sprechzeiten, Veranstaltungen oder für Kurse und Seminare anwesend. Während der Semesterferien sind Professoren für die Vorbereitung von Seminaren oder Vorlesungen zuständig und absolvieren bei Bedarf Weiterbildungen.

Ausbildung zum Dozenten: Voraussetzungen, Dauer und Inhalte

Ausbildungsdauer und Lernorte

Die Ausbildungsdauer zum Dozenten beträgt zwischen drei und fünf Jahren. Nach sechs Semestern (drei Jahren) wird in der Regel der Bachelorabschluss verliehen und nach weiteren vier Semestern (zwei Jahren) der Master. Die meisten Universitäten setzen für Jobs als Dozent das Masterstudium voraus, weshalb mit einer Ausbildungsdauer von rund fünf Jahren gerechnet werden kann. Einigen Bildungsinstituten reicht für die Dozententätigkeit auch nur ein Bachelor-Abschluss aus, der wie gesagt bereits nach ca. drei Jahren erlangt wird.

Die Ausbildung zum Dozenten findet immer an einer Fachhochschule oder Universität statt, ganz gleich, welche Fachrichtung gewählt wurde. Die angehenden Dozenten absolvieren ihr Studium in Hör- und Vorlesungsräumen sowie in Seminar- oder Klassenräumen. Studenten der Medizin sind zusätzlich noch in der Pathologie oder an Universitätskliniken tätig. Je nachdem, in welchem Bereich der Dozent später einmal arbeiten möchte, können sich die Lernorte individuell unterscheiden.

Abschluss als: Dozent

Dozenten beenden das Studium mit einem Bachelor- oder Masterabschluss innerhalb von drei bis fünf Jahren. Je nach gewählter Fachrichtung müssen die Studierenden mündliche und schriftliche Prüfungen ablegen. Ebenso sind entsprechende Seminar- und Hausarbeiten zu verfassen. Im Anschluss daran wird ihnen der Bachelor- oder Masterabschluss verliehen.

Anforderungen und erwünschte Schulbildung

  • Ein akademischer Abschluss ist die Voraussetzung, um später als Dozent arbeiten zu können.
  • Nach dem Studienabschluss besteht die Möglichkeit, eine Karriere als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Professor oder Lehrbeauftragter anzustreben. Der wissenschaftliche Mitarbeiter kann mit einer Promotion den Doktortitel erlangen. Anschließend wird nach einer Habilitation die Lehrbefähigung für ein wissenschaftliches Fach verliehen.

Neben den klassischen Voraussetzungen gibt für die Dozentin oder den Dozenten noch weitere Zugangsvoraussetzungen, die je nach Institution und gewähltem Bereich unterschiedlich ausfallen können, so etwa:

  • Erfahrung in der Lehre: Einige Hochschulen verlangen eine gewisse Lehrerfahrung als Praktikant, Lehrer in einer Schule oder in anderen Lehranstalten.
  • Fachwissen: Die lehrende Person sollte über ausreichend Fachwissen verfügen.
  • Pädagogische und didaktische Fähigkeiten: Dozenten müssen für einen produktiven Unterricht über Fähigkeiten in der Pädagogik und Didaktik verfügen. Komplexe Sachverhalte sollten den Studenten ansprechend vermittelt werden.
  • Fachliche Veröffentlichungen: Manche Universitäten setzen für Bewerber voraus, dass diese bereits Fachbücher, Publikationen und Forschungsergebnisse im jeweiligen wissenschaftlichen Fachbereich veröffentlicht haben.

Ausbildungsinhalte

Der Ausbildungsaufbau und die Inhalte unterscheiden sich nach dem gewählten Fachbereich des Dozenten. Mediziner haben hier beispielsweise einen anderen Weg als Juristen. Je nachdem, welche Themen für eine Professur bewilligt wurden, unterscheiden sich die Themen. Andere Lehrende beeinflussen in den gewählten Institutionen auch die Inhalte für Dozenten.

Gehalt & Ausbildungsvergütung: Was verdient ein Dozent?

Eine Person, die als Dozent tätig sein möchte, erhält während des Studiums in den meisten Fällen kein Gehalt. Studierende können aber während ihres Studiums einen Nebenjob ausüben oder eine finanzielle Förderung über BAföG in Anspruch nehmen.

Dozentin oder Dozent – Gehalt im Berufsleben

Für Dozententätigkeiten wird ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 2.667 Euro brutto im Monat gezahlt. Jährlich erhalten Dozenten ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich 32.000 Euro brutto. Mit steigender Kompetenz und Berufserfahrung erhöht sich das Gehalt auf etwa 4.167 Euro brutto im Monat sowie im Jahr auf 50.000 Euro brutto. Manche Institutionen zahlen ihren Dozenten sogar ein monatliches Bruttogehalt von 5.833 Euro oder ein Jahresgehalt von 70.000 Euro brutto.

Als Privatdozent oder Honorardozent können andere Vergütungen gelten. Der durchschnittliche Stundenlohn von Dozenten liegt bei 70 Euro oder bei einem normalen Arbeitstag von 8 Stunden bei 560 Euro am Tag.

Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

Die Karriereaussichten in Bildungseinrichtungen sind sehr gut. An Universitäten, Fachhochschulen oder auch in wirtschaftlichen Unternehmen werden Mitarbeiter mit pädagogischem, didaktischem und wissenschaftlichem Hintergrund gesucht, die als Lehrbeauftragte tätig sind. Als Dozent sind die Mitarbeiter dafür zuständig, das Wissen in Vorlesungen, Seminaren oder Kursen an Studenten weiterzugeben.

Digitalisierung Hybrid Learning

Die fortschreitende Digitalisierung des Lernens stellt auch immer neue Anforderungen an Dozenten. Die Angebote für den Unterricht und Vorlesungen verändern sich stetig weiter. Hybrid Learning zum Beispiel eröffnet den Studierenden anhand von digitalen und analogen Lernformen neue Möglichkeiten während des Studiums. Selbstlernmodule helfen dem Dozent dabei, Präsenzveranstaltungen besser vorzubereiten und auf Studenten individuell zuzuschneiden.

Digitalisierung der Lehre an Universitäten

Digitale Lernformate sollen den Studenten Flexibilität im Lernen ermöglichen. Viele Hochschulen bieten ihren Studierenden zum Beispiel Online-Lernplattformen, digitale Kurse oder virtuelle Labore während des Studiums an. Als Dozent sind Sie auch immer mit den neuen digitalen Lernformaten konfrontiert und können auch Vorlesungen online abhalten. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz kann für die täglichen Aufgaben verwendet werden. Für Dozenten geht es dabei während der Tätigkeit auch darum, Didaktik, Lehrorganisationen oder Curricula weiterzuentwickeln und im Team zusammenzuarbeiten.

Welche Kerntätigkeiten im Beruf Dozent kann in Zukunft die KI übernehmen?

Zum jetzigen Zeitpunkt kann die künstliche Intelligenz die Arbeit des Dozenten nicht automatisieren. Die Digitalisierung hilft lediglich dabei, einige Arbeitsschritte zu erleichtern oder zu unterstützen. Der Einsatz von digitalen Medien wird im Beruf des Dozenten immer wichtiger.

 

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