Was ist Boreout überhaupt?
Boreout entsteht, wenn du dich im Job dauerhaft unterfordert fühlst – geistig, fachlich oder emotional. Der Begriff kommt vom englischen "to bore" (langweilen) und beschreibt viel mehr als nur ein bisschen Routine oder einen ruhigen Tag im Büro.
Wenn deine Aufgaben ständig zu einfach sind, du dich nicht gebraucht fühlst und keine echten Herausforderungen mehr bekommst, kann das genauso belastend werden wie Stress durch Überforderung.
👉 Und genau dann spricht man von einem Boreout im Job.
Typische Anzeichen sind:
- Du gibst dir Mühe, beschäftigt zu wirken – obwohl du innerlich längst abgeschaltet hast.
- Deine Motivation sinkt immer weiter, und der Frust wächst.
- Oft kommen Müdigkeit, Gereiztheit oder sogar körperliche Beschwerden dazu.
🧠Zusammengefasst:
Boreout im Job bedeutet:
➡️ Zu wenig Arbeit.
➡️ Falsche Aufgaben.
➡️ Fehlender Sinn.
➡️ Und auf Dauer: Eine echte Gefahr für deine Gesundheit.
Kurz gesagt: Boreout ist kein Luxusproblem – sondern eine unterschätzte Belastung, die du ernst nehmen solltest.
Boreout-Symptome erkennen: Wenn Langeweile krank macht
Ein bisschen Langeweile im Job ist völlig normal – niemand ist jeden Tag zu 100 % gefordert.
Aber wenn sich dieses Gefühl über Wochen oder Monate zieht, kann Boreout ernsthafte Folgen haben.
Typische Anzeichen dafür sind:
- Du fühlst dich dauerhaft müde und antriebslos.
- Alles erscheint dir sinnlos, selbst Aufgaben, die du früher mochtest.
- Du wirst schnell gereizt, bist innerlich unruhig oder ziehst dich immer mehr zurück.
- Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafprobleme oder Magen-Darm-Beschwerden schleichen sich ein.
Das Heimtückische: Viele versuchen, ihren Boreout im Job zu verstecken – aus Angst, faul oder unfähig zu wirken.
Stattdessen ziehen sie Aufgaben in die Länge, wirken beschäftigt und bleiben immer länger am Schreibtisch.
👉 Wenn du solche Symptome bei dir erkennst, nimm sie ernst! Je früher du handelst, desto leichter kannst du gegensteuern.
Ursachen von Boreout: Woher kommt die dauerhafte Unterforderung?
Boreout im Job entsteht selten von heute auf morgen. Oft schleicht sich das Gefühl über Monate ein – und hat verschiedene Gründe:
- 🛠️ Falsche Aufgaben: Deine Talente werden nicht genutzt, du erledigst Arbeiten, die dich langweilen oder unterfordern.
- 🧩 Fehlende Perspektiven: Keine Aussicht auf neue Projekte, Weiterbildungen oder Aufstiegsmöglichkeiten.
- 🧹 Zu viel Routine: Jeden Tag die gleichen Abläufe, keine Abwechslung, keine echte Herausforderung.
- 🧍♂️ Mangel an Wertschätzung: Wenn deine Arbeit weder anerkannt noch als wichtig empfunden wird, verlierst du schnell die Motivation.
Besonders gefährlich wird es, wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen. Dann fühlt sich der Arbeitsplatz schnell wie ein Käfig an, und aus gelegentlicher Langeweile wird ein echtes Gesundheitsrisiko.
🔥 Gut zu wissen:
Berufe mit hoher Wiederholungsrate, wenig Eigenverantwortung oder stark automatisierten Abläufen sind besonders anfällig für Boreout.
Das betrifft z. B. Verwaltungsjobs, Produktionsberufe oder Tätigkeiten mit starker Präsenzpflicht ohne sinnvolle Aufgaben.
🚀 Dein 3-Schritte-Actionplan gegen Boreout im Job
✅ 1. Ehrlich hinschauen: Was genau langweilt dich?
Bevor du etwas ändern kannst, musst du wissen, wo genau das Problem liegt.
Frag dich ganz konkret:
- Wann vergeht die Zeit wie im Flug?
- Bei welchen Aufgaben fühlst du dich unterfordert?
- Wofür wirst du gelobt – und was wird einfach „weggemacht“?
📓 Tipp: Schreib eine Woche lang mit, was dich stresst oder nervt – und was dich wirklich interessiert. So erkennst du schnell Muster.
✅ 2. Such das Gespräch – aber vorbereitet
Wenn du einfach nur sagst „mir ist langweilig“, kommt das selten gut an.
Aber wenn du konkrete Ideen mitbringst, sieht die Sache schon anders aus.
🎯 So bereitest du dich vor:
- Zeig, wo du ungenutzt bleibst („Ich könnte mehr Verantwortung im Bereich XY übernehmen.“)
- Frag nach Entwicklungs-Chancen („Gibt es Projekte, bei denen ich mich stärker einbringen kann?“)
- Biete Initiative an („Ich habe einen Vorschlag, wie wir XY effizienter lösen könnten.“)
📢 Wichtig: Mach klar, dass du motiviert bist – du willst nicht weniger arbeiten, sondern besser.
✅ 3. Setz neue Impulse – Weiterbildung, Job Crafting, Perspektivwechsel
Wenn du selbst merkst: „Hier bewegt sich nichts mehr“, dann nimm deine Entwicklung in die Hand.
🔧 Job Crafting bedeutet:
– Kleine Projekte übernehmen
– Arbeitsabläufe verbessern
– Dinge hinterfragen und aktiv gestalten
🎓 Oder du setzt auf Weiterbildung:
– Neue Tools lernen
– Führungskompetenz aufbauen
– Fachwissen vertiefen (z. B. über LinkedIn Learning, Udemy, IHK-Kurse)
🧭 Und wenn gar nichts mehr geht?
Dann ist es okay, über einen Jobwechsel nachzudenken. Nicht sofort – aber mit Plan. Such dir einen Arbeitsplatz, der wirklich zu dir und deinen Fähigkeiten passt.
💬 Fazit: Du bist nicht „faul“ – du bist unterfordert.
Wenn du dich im Job leer, frustriert oder überflüssig fühlst, liegt das nicht an dir. Boreout ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein echtes Warnsignal. Du willst etwas bewegen, dich einbringen – und das ist gut so.
Es braucht Mut, ehrlich hinzuschauen. Und noch mehr Mut, etwas zu verändern. Aber genau das ist möglich – Schritt für Schritt.
Ob durch ein offenes Gespräch, kleine Projekte oder langfristig sogar einen Jobwechsel: Du hast mehr Einfluss auf deine Situation, als du vielleicht glaubst.
💡 Du musst dich nicht mit Dauer-Langeweile im Job abfinden.
Du darfst mehr wollen – und du darfst gut darin sein.
Aktuelle Studie zu Boreout
- Pronova BKK Gesundheitsstudie 2024
Laut dieser Studie erlebten 17 % der unter 30-Jährigen in den letzten 12 Monaten starke Unterforderung im Job. Insgesamt berichteten 11 % aller Erwerbstätigen von Boreout-Erfahrungen.