Häufiger Jobwechsel: Der richtige Umgang mit Umbrüchen im Lebenslauf

Häufiger Jobwechsel: Der richtige Umgang mit Umbrüchen im Lebenslauf

Professionell bewerben | 19.09.2018

Jobwechsel sind im Lebenslauf nichts Ungewöhnliches, doch wenn sie zu häufig vorkommen, kann das bei Arbeitgebern auch Misstrauen hervorrufen. Ein ständiger Arbeitsplatzwechsel suggeriert oft ein mangelndes Durchhaltevermögen und Sprunghaftigkeit. Doch ab wann hat Job hopping wirklich eine nachteilige Wirkung auf die Karriere? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in diesem Artikel. Außerdem finden Sie Tipps, wie Sie Ihre Jobwechsel in der Bewerbung gut begründen.

JOBWECHSEL - HEUTE GANZ NORMAL

Die Entscheidung für den Beruf war früher häufig eine Entscheidung, die man für das ganze Leben getroffen hat.
Heutzutage wechseln zahlreiche Arbeitnehmer innerhalb ihrer Karrierelaufbahn das Unternehmen: Sie orientieren sich neu, bilden sich fort oder wechseln als Quereinsteiger in eine ganz neue Branche. Eine erfolgreiche Karriere verläuft nicht nur geradeaus und auch individuelle Prioritäten können sich mit der Zeit verändern.

Der Jobwechsel ist also zur Normalität geworden und dieses „Job hopping“ begegnet demnach auch Personalern im Lebenslauf immer wieder und auch immer öfter. Doch hier kommt die Frage auf, wie viele Jobwechsel noch im Rahmen liegen und ab wann potenzielle künftige Arbeitgeber den Arbeitsplatzwechsel negativ beurteilen.

JEDER ZWEITE BERUFSTÄTIGE DENKT ÜBER EINEN ARBEITSPLATZWECHSEL NACH

Laut einer Umfrage des Personaldienstleisters Manpower Group Deutschland ist rund die Hälfte aller Berufstätigen mit ihrem Job nicht zufrieden und denkt über einen Wechsel nach: Das entspricht in etwa jedem zweiten Mitarbeiter. 

Dabei ist das menschliche Gehirn ein „Gewohnheitstier“ und liebt vertraute Umstände. Wenn also die Entscheidung für einen Arbeitsplatzwechsel fällt, bedeutet das oft, dass der Leidensdruck oder die Unzufriedenheit mit aktuellen Umständen groß sein müssen.

JOBHOPPER IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH

Dennoch gibt es auch sehr viele Mitarbeiter, die am liebsten so bald wie möglich eine neue Arbeitsstelle finden würden, sich jedoch vor dem Jobwechsel scheuen. Insbesondere im Vorstellungsgespräch ist die Frage nach den letzten Arbeitgebern nämlich für viele Bewerber mit unangenehmen Gefühlen verbunden. Sie schämen sich, erklären zu müssen, weshalb beispielsweise in den vergangenen drei Jahren vier Mal der Arbeitsplatz gewechselt wurde. Oder die Bewerber haben Angst, aufgrund des Job hoppings die neue Wunschstelle nicht bekommen zu können.

Wenn Sie jedoch im Vorstellungsgespräch gefragt werden, warum Sie Ihre Arbeitgeber so oft gewechselt haben, ist da auch eine Chance, das eigene Vorgehen positiv und nachvollziehbar zu begründen.

Dennoch sprechen Personaler solche Punkte im Lebenslauf immer an, denn jeder potenzielle Arbeitgeber möchte schließlich auch nachvollziehen können, was konkret hinter den Jobwechseln steckt.

WELCHE GRÜNDE GIBT ES FÜR EINEN HÄUFIGEN JOBWECHSEL?

Es gibt unterschiedliche Gründe, die hinter einem Wechsel stehen können:

  • Junge Berufseinsteiger wechseln beispielsweise häufiger den Job als ältere. Das liegt zum einen daran, dass Unternehmen häufiger befristete Arbeitsverträge abschließen als unbefristete Verträge. Viele Berufsanfänger nehmen auch Praktikumsstellen an, da sie Fuß fassen möchten im Berufsleben und ihnen im ersten Schritt keine Festanstellung angeboten wird. Auch freie Mitarbeit und Zeitarbeit sind mögliche Gründe für einen Jobwechsel.

  • Auch familiäre Gründe oder ein Umzug kann hinter einem Jobwechsel stehen. Wenn die Entfernung zum Arbeitsplatz zu groß ist oder man mehr Zeit mit der eigenen Familie verbringen möchte, kann das ein sehr plausibler Grund für einen Stellenwechsel sein, der für die meisten Arbeitgeber nachvollziehbar ist. Schließlich spielt eine ausgewogene Work-Life-Balance eine sehr wichtige Rolle.

  • Auch der Aufstieg auf den nächsten Karriereschritt ist ein häufiger Jobwechsel-Grund. Kann durch den Jobwechsel eine Beförderung, bessere Arbeitszeiten oder ein höheres Gehalt erzielt werden? Wenn der Jobwechsel neue Karriereperspektiven bietet, ist er durchaus legitim.

  • Viele Mitarbeiter sind im aktuellen Job unzufrieden: Das Gehalt ist zu gering, das Betriebsklima zu schlecht oder die Wertschätzung des Vorgesetzten fehlt. Eine solche Unzufriedenheit ist ebenfalls ein geläufiger Grund für eine berufliche Neuorientierung.

  • Viele Mitarbeiter möchten sich auch einfach beruflich weiterentwickeln und eine neue Arbeitsweise oder eine neue Branche kennenlernen: Das ist ein Grund, den viele Personaler sehr positiv bewerten.

WELCHE FAKTOREN SPIELEN BEI VIELEN JOBWECHSELN EINE ZENTRALE ROLLE?

Drei Elemente sind entscheidend bei der Frage, ob ein potenzieller Arbeitgeber die Anzahl der Stellenwechsel als „zu viele“ einschätzt und Sie als notorischen „Jobhopper“ betrachtet:

Zeitpunkt der Jobwechsel

Grundsätzlich nicht negativ bewertet werden in der Regel Jobwechsel, wenn sie zu Beginn des Berufslebens stattfinden. Oft sind die Stellen für Einsteiger auch nur befristet, sodass ein häufiger Jobwechsel fast unvermeidbar ist. Wichtig ist jedoch, dass das Beschäftigungsverhältnis zumindest die Probezeit überdauert.

Wiederholt kurze Arbeitsverhältnisse

Sollte es doch einmal vorkommen, dass Sie in der Probezeit kündigen, ist das erstmal auch nicht problematisch, solange sich diese Wechsel nicht häufen und so kurze Beschäftigungsverhältnisse nicht direkt aufeinander folgen. Schließlich kann es auch mal passieren, dass sie in der Probezeit feststellen, dass die Stelle nicht zu Ihnen und Ihren Erwartungen passt.

Der dritte Jobwechsel in einem Jahr im Lebenslauf könnte den potenziellen neuen Arbeitgeber stutzig machen. 

Gute Begründung des Jobwechsels

Der Stellenwechsel braucht gute Gründe: Wenn Sie sich beispielsweise beruflich neuorientieren möchten, wirkt das wesentlich positiver, als wenn Sie permanent gekündigt werden und deshalb Ihren Arbeitsplatz wechseln müssen. Grundsätzlich gilt: Eine gute Begründung und ein planvolles, nachvollziehbares Vorgehen sind das A und O.

AB WANN IST DIE REDE VON EINEM „HÄUFIGEN JOBWECHSEL“?

Wie häufig jemand seinen Job wechselt, hängt zum einen sehr vom Lebensalter und zum anderen stark von der jeweiligen Branche ab.
Eine alte Faustregel sagt: Ein Arbeitnehmer sollte mindestens drei Jahre lang in einem Unternehmen ausharren, bevor er sich auf eine neue Stelle bewirbt.
Diese Faustregel beruht auf der Annahme, dass ein Mitarbeiter im Allgemeinen rund ein Jahr benötigt, um sich richtig in sein Aufgabengebiet einzuarbeiten. Ein weiteres Jahr ist erforderlich, um eigene Projekte zu übernehmen und noch ein Jahr braucht es, um nachhaltige Erfolge zu erzielen und positive Spuren im Unternehmen zu hinterlassen.

BRANCHENSPEZIFISCHE JOBWECHSEL

Wenn der Arbeitsmarkt „brummt“, kommen Jobwechsel häufiger vor. Zudem sind Beschäftigte in manchen Branchen besonders wechselfreudig. Das geht aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sowie aus den Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft hervor.
Am häufigsten ist das Job hopping in der Arbeitnehmerüberlassung, dicht gefolgt von der Forst- und Landwirtschaft sowie dem Gastgewerbe. Auch im Bereich der Information und Kommunikation finden sich recht viele Jobhopper.

EINE GEWISSE FLUKTUATIONSRATE IST NICHT UNGEWÖHNLICH

Ein gewisser Arbeitgeberwechsel ist im Job ganz normal. In unserem Land liegt die Fluktuationsrate im Durchschnitt jährlich bei ca. 32,4 %.

Im Rahmen einer Umfrage wurden über 26.756 Arbeitnehmer über 15 Jahre nach der Häufigkeit ihrer Wechsel befragt. 13 Prozent der befragten Studienteilnehmer in der EU haben noch niemals ihren Job gewechselt. In Deutschland wechseln 66 Prozent in ihrem Arbeitsleben ihren Arbeitgeber zwischen ein und fünf Mal.
Als Richtwert wird hier empfohlen, alle fünf bis zehn Jahre den Job zu wechseln.

WESHALB MUSS EIN HÄUFIGER JOBWECHSEL ERKLÄRT WERDEN?

Es ist wichtig, Jobwechsel so zu begründen, dass sie für Personaler nachvollziehbar werden. Plausible und sinnvolle Erklärungen können Arbeitgeberwechsel in ein positives Licht rücken. Für künftige Arbeitgeber ist Nachvollziehbarkeit besonders wichtig, denn sie haben natürlich die Sorge, einen Arbeitnehmer einzustellen, der nie lange in einem Unternehmen geblieben ist und dieses Verhalten unter Umständen auch künftig zeigen wird. Hier stellen sich dann Fragen wie:

  • Kann sich der Mitarbeiter nicht in das Unternehmen integrieren?
  • Ist der Mitarbeiter nicht anpassungsfähig?
  • Fehlt das nötige Durchhaltevermögen?
  • „Flüchtet“ der Mitarbeiter schon bei den ersten Widerständen?
  • Ist der Mitarbeiter orientierungslos und nur wenig belastbar?
  • Ist der Arbeitnehmer unzuverlässig und sprunghaft?

Wenn Arbeitnehmer nur kurze Zeit bei einem Arbeitgeber bleiben, hat das für das Unternehmen im Allgemeinen nachteilige Folgen, wie zum Beispiel:

  • Stellen müssen immer wieder neu besetzt werden.
  • Feste Strukturen im Team werden immer wieder durchbrochen
  • Projektteams müssen immer wieder neu zusammengesetzt werden.

WELCHE GRÜNDE SOLLTEN NICHT ALS BEGRÜNDUNG FÜR JOBWECHSEL GENANNT WERDEN?

Neben plausiblen und nachvollziehbaren Begründungen gibt es auch Erklärungen, auf die Jobhopper in der Bewerbung lieber verzichten sollten. Vermeiden Sie daher Aussagen wie:

„Ich möchte besser verdienen“

Das ist tatsächlich eines der häufigsten Gründe für einen Arbeitgeberwechsel, dennoch sollte es niemals ausgesprochen werden.
Es vermittelt dem Personaler nur sehr wenig Leidenschaft und Interesse für den Job. Mit einer solchen Begründung vermittelt man im Subtext: „Es geht in erster Linie um das Geld, der Job kommt erst danach.“
Ein solcher Mitarbeiter verlässt das Unternehmen vermutlich auch wieder, sobald ein anderer Arbeitgeber ein höheres Gehalt anbietet. Das ist nicht loyal und wird keinesfalls gern gesehen.

„Ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben“

Das ist menschlich zwar nachvollziehbar, doch aus Arbeitgeberperspektive keine Idealbesetzung.
Auch hier wird im Subtext eher vermittelt: „Der Job hat nicht die höchste Bedeutung, ich möchte weniger arbeiten, um mehr Zeit für andere zu haben.“

Das deutet für Personaler darauf hin, dass sich dieser Bewerber eher halbherzig engagieren wird und auch tendenziell auf Überstunden verzichten möchte, sofern sie ausnahmensweise notwendig werden sollten. Hat der Personaler ausreichend Auswahl, wird er aller Wahrscheinlichkeit nach einen anderen Bewerber für die Stelle auswählen, der mehr auf das Voranbringen seiner Karriere fokussiert ist.

„Mein bisheriger Job hat mich wirklich gelangweilt“

In jedem Unternehmen gibt es gute und auch mal weniger gute Tage. Von einem motivierten Mitarbeiter wird jedoch erwartet, dass auch Leerläufe konstruktiv und produktiv genutzt werden. Wer sagt, dass er sich bislang nur gelangweilt hat, der zeigt damit indirekt eine große Passivität und ein fehlendes Engagement.
Gleichzeitig wird mit einer solchen Begründung aber noch eine schlimmere Aussage mitvermittelt: Was passiert, wenn auch im neuen Job mal Langeweile aufkommt? Wirft der Mitarbeiter dann erneut das Handtuch und kündigt?

„Ich möchte mehr Verantwortung abgeben“

In diesem Zusammenhang ist vom sogenannten „Downshifting“ die Rede. Bei zahlreichen Personalern kommt das alles andere als positiv an, denn es passt nicht in das übliche Karrieremuster.

„Ich möchte für eine attraktivere Marke tätig sein“

Hier stellt sich für Personaler die Frage, welche Motivation den Arbeitnehmer antreibt. Möchte man sich im Freundeskreis rühmen? Ist es die Suche nach Anerkennung und Status?
Eine solche Aussage ist sehr kontraproduktiv und vermittelt eher ein geringes Selbstwertgefühl des Arbeitnehmers. Echte Talente fokussieren sich auf die Stellenbeschreibung, auf die Chancen und auf die verschiedenen Herausforderungen, die der jeweilige Job bietet – und nicht auf die Marke.

WECHSELMOTIVATION – SEHEN SIE HÄUFIGE JOBWECHSEL ALS PLUS- UND NICHT ALS MINUSPUNKT

Häufige Jobwechsel können auch vorteilhaft sein und genau so sollten sie auch präsentiert werden. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres künftigen Arbeitgebers und argumentieren Sie mit der nötigen Portion Empathie.
Welche positive Motivation, die auch der künftige Arbeitgeber hoch schätzen wird, hat zum häufigen Arbeitsplatzwechsel beigetragen? „Verkaufen“ Sie Ihren Arbeitgeberwechsel also richtig und bringen Sie Argumente an, nach denen die vielen Jobwechsel auch positive Kompetenzen hervorgebracht haben:

Sie haben Ihre Karriere selbst in die Hand genommen

Viele Stellenwechsel können auch zeigen, dass Sie sich einen Karriereplan zurechtgelegt haben und Ihre Entscheidungen diesem entsprechend durchdacht und mit Weitblick getroffen sind. Hiermit stellen Sie unter Beweis, dass Sie strategisch planen können und sich trauen, fernab vorgezeichneter Muster individuelle Wege zu gehen. Diese unkonventionelle Perspektive kann für das neue Unternehmen einen Gewinn darstellen.

Sie sind sehr flexibel

Wenn Sie in Ihrer Jobhistorie bereits viele Jobwechsel zu verzeichnen haben, beweisen Sie damit auch eins: Flexibilität. Sie sind in der Lage, sich innerhalb kürzester Zeiträume in unterschiedliche Arbeitsumfelder und Teams einzufinden und neue Arbeitsabläufe zu adaptieren.
Ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ist in der modernen Arbeitswelt, die sich in hohem Tempo permanent verändert, ein zentraler Soft Skill, der für die meisten Arbeitgeber einen hohen Stellenwert hat.

Sie verfügen über viel Berufserfahrung

Mehrere Jobwechsel zeigen auch, dass Sie bereits viel Berufserfahrung gesammelt haben. Ihr großer Erfahrungsschatz spricht auch für ein breites Verständnis für unterschiedliche Prozesse im Unternehmen und in der Arbeitswelt.
Und genau dieser Erfahrungsschatz fördert auch eine gewisse Innovationsfreude, denn sie bringen frische und kreative Ideen an den neuen Arbeitsplatz!

Sie sind vernetzt

Wer öfter den Job gewechselt hat, ist auch immer wieder in Kontakt mit neuen und interessanten Unternehmenspersönlichkeiten gekommen. Netzwerken ist im heutigen Berufsalltag essenziell wichtig, denn Kontakte unterstützen die Suche nach neuen Geschäftspartnern, Kollegen, Kunden oder externen Dienstleistern.
Wer sozusagen viele Menschen in vielen verschiedenen Unternehmen kennt, kann diese bei Bedarf auch „aktivieren“.

WIE VERHALTE ICH MICH ALS „JOBHOPPER“ IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH RICHTIG?

Folgende Tipps helfen Ihnen, als „Jobhopper“ auch mit -oder gerade wegen- der häufigen Wechsel bei der Bewerbung zu punkten:

  • Präsentieren Sie sich authentisch und selbstbewusst.
  • Formulieren Sie Ihre Gründe für den Jobwechsel positiv!
  • Bleiben Sie sachlich, ehrlich und professionell.

Die Grundregel lautet hier: „Ehrlich währt am längsten!“
Auch wenn Sie Fehler gemacht haben oder sich für die ein oder anderen Station in Ihrem Lebenslauf schämen: Gehen Sie selbstbewusst, ehrlich und konstruktiv damit um. Sehen Sie Entwicklungschancen in Fehlern und Missgeschicken und begründen Sie diese auch so!
Bleiben Sie also ehrlich und stehen Sie zu Ihrer eigenen Biografie, auch dann, wenn diese einige Lücken aufweist.

  • Stellen Sie die Vorteile Ihres Lebenslaufs in den Vordergrund

Machen Sie sich keine Sorgen: Personaler suchen keine perfekten Arbeitnehmer mit einem geradlinigen Lebenslauf, sondern echte und authentische Menschen mit Ecken und Kanten. Bedenken Sie, dass Sie durch Ihre bisherigen Arbeitgeberwechsel eine hohe Expertise erworben haben. Betonen Sie solche Vorteile gekonnt!

Oder haben Sie Ihre Jobs häufiger gewechselt, um die Karriereleiter nach oben zu klettern und mehr Verantwortung zu übernehmen? Dann ist das eine exzellente Begründung, die definitiv für Sie spricht! Erklären Sie Ihrem neuen Chef, weshalb Sie gerne in seinem Unternehmen Verantwortung übernehmen möchten und warum das für beide Seiten sehr gewinnbringend sein kann.

  • Seien Sie sich Ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst!

Die Tatsache, dass Sie nicht seit fünfzehn Jahren ein und denselben Job erledigen, zeigt eine hohe Lernbereitschaft: Sie lieben es, Neues zu lernen und sind offen für innovative Prozesse und Arbeitsabläufe. Gerade in der heutigen modernen Arbeitswelt ist das ein echter Gewinn!

  • Nicht rechtfertigen!

Sie müssen sich nicht für Ihre Jobwechsel entschuldigen oder rechtfertigen. Das würde sonst schnell nach einem schlechten Gewissen klingen.

  • Sprechen Sie nicht negativ über den bisherigen Arbeitgeber und machen Sie auch keine Schuldzuweisungen!

Über den alten Arbeitgeber schlecht zu sprechen, macht immer einen unguten Eindruck. Denn sie gibt dem potenziellen Arbeitgeber das Gefühl, dass der Bewerber beim nächsten Jobhopping im Bewerbungsgespräch möglicherweise das Gleiche tun und ähnlich schlecht über ihn sprechen wird. 

WAS, WENN MAN SICH NICHT DAUERHAFT FÜR EINEN JOB ENTSCHEIDEN KANN?

Auch gibt es sicherlich Arbeitnehmer, denen die Abwechslung, die mit dem Jobhopping verbunden ist, gut gefällt und die sich nicht dauerhaft an ein Unternehmen binden möchten. Sollten Sie sich zu dieser Kategorie zählen, berücksichtigen Sie diese Tipps zur Gestaltung Ihrer Karriere,  denn es gibt einige gute Alternativen zum Job hopping:

  • Wenn Sie sich noch nicht auf einen Arbeitgeber festlegen können oder noch unsicher darüber sind, ob ein großer Konzern oder doch eher ein kleineres Unternehmen besser zu Ihnen passt, dann ist Zeitarbeit eine kluge Alternative!
    Als Zeitarbeiter können Sie verschiedene Einsatzbereiche näher kennenlernen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Als Zeitarbeitnehmer sind Sie bei einem entsprechenden Personalvermittler fest angestellt und können viele spannende Jobs aus den unterschiedlichsten Branchen ausprobieren.

  • Die zweite Alternative ist, gezielt nach befristeten Anstellungen zu suchen. Das macht sich in Ihrem Lebenslauf ebenfalls sehr gut, denn somit vermeiden Sie Lücken. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, während der Befristung zu prüfen, ob der jeweilige Arbeitgeber oder die Stelle etwas für Sie sind.

FAZIT – HÄUFIGE JOBWECHSEL MÜSSEN KEIN KARRIEREKILLER SEIN

Häufige Jobwechsel sind nicht automatisch als negativ für die Karriere einzustufen, sondern zeigen vielmehr eine gewisse Flexibilität, Offenheit und Lernbereitschaft!

Entscheidend ist nicht die Anzahl der Arbeitgeberwechsel, sondern vielmehr die genauen Gründe, die hinter dem „Job hopping“ stecken. Versuchen Sie, aus jedem Arbeitgeberwechsel das Positive zu ziehen, zeigen Sie, was Sie aus den einzelnen Stationen Ihres Berufslebens in das neue Unternehmen einbringen können und stellen Sie Ihre Gründe im nächsten Vorstellungsgespräch selbstbewusst, ehrlich und authentisch dar. Das wird beim Personaler definitiv für Sie sprechen!

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.