So machen Sie Karriere in der Logistik

So machen Sie Karriere in der Logistik

Berufsleben | 08.09.2019

Es gibt verschiedene Wege, in die Branche einzusteigen. Wer Engagement zeigt sowie anpassungsfähig und flexibel ist, bringt bereits recht gute Voraussetzungen mit. Das Berufsspektrum in der Logistikbranche ist sehr breit. Es gibt Beschaffungs-, Produktions- oder Entsorgungslogistik, sodass den Berufstätigen viele Türen für eine Karriere offenstehen

Die Logistikbranche wächst schon lange, die Anforderungen wachsen mit. Einen unerhörten Schub brachte die Online-Wirtschaft im neuen Jahrtausend, gleichzeitig wurde die technische Ausstattung der Spediteure und Lager immer hochkarätiger. Deutschland ist dabei ein Vorreiter. Unternehmen suchen hierzulande nach höchst engagierten und bestens ausgebildeten Fach- und Führungskräften.

Voraussetzungen für eine Karriere in der Logistik

Den Grundstein für die erfolgreiche Logistik-Karriere können Studenten und Azubis gleichermaßen legen. Dabei müssen sie bestimmte Qualitäten mitbringen. Die heutzutage sehr ausgeklügelte Logistik verlangt ausgewiesene Fachleute. Ohne sie funktioniert praktisch nichts mehr - weder im B2B-Geschäft noch im privaten Sektor. Daher wächst die Logistikbranche überproportional stark, sie gilt als einer der wichtigsten Zukunftsmärkte.

Fach- und Führungskräfte erledigen hier vielfältige Jobs, sie haben dabei beste Karrierechancen. Die deutsche Güterverkehrslogistik nimmt zwei Spitzenpositionen ein: In Europa ist sie führend, in Deutschland erwirtschaftet sie nach dem Handel und der Automobilindustrie den drittstärksten Umsatz. Aktuell arbeiten in Deutschland rund 2,8 Millionen Beschäftigte in der Branche. Diese hat einen enormen Bedarf an Fachkräften, welcher derzeit kaum zu decken ist.

Er betrifft alle Ebenen der Logistik: Berufskraftfahrer sind ebenso gefragt wie erstklassig qualifizierte Akademiker. Die Beschäftigungsaussichten sind daher sehr gut. Bedarf besteht längst nicht nur an Lageristen (Fachlagerist) oder Kurierfahrern. Im Bereich des Güterverkehrs etwa geht es nicht allein um den Warentransport, sondern vor allem um die hochgradige Informationsverarbeitung.

Die Kunden wünschen das genaue Einhalten von Zeitplänen und absolute Transparenz, selbst Privatkunden tracken ihre Sendungen. Logistik-Unternehmen sollen Komplettlösungen anbieten. Sie beginnen bei der fachgerechten Lagerung und Verpackung, setzen sich über die Zollbearbeitung und Schadensprüfung fort und enden erst, wenn die Ware beim Kunden ist. Es entstehen relativ gut bezahlte Jobs, Fachlageristen verdienen schon nach der Ausbildung bis zu 1.800 Euro brutto. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung werden mit 2.200 Euro eingestellt, Akademiker mit bis zu 3.500 Euro.

Start der Karriere in der Logistik: Studium oder Ausbildung?

Es gibt verschiedene Wege, in die Branche einzusteigen. Wer Engagement zeigt sowie anpassungsfähig und flexibel ist, bringt bereits recht gute Voraussetzungen mit. Das Berufsspektrum in der Logistikbranche ist sehr breit.

Es gibt Beschaffungs-, Produktions- oder Entsorgungslogistik, sodass den Berufstätigen viele Türen für eine Karriere offenstehen. Die erste Entscheidung betrifft die zwischen Studium oder Berufsausbildung. Absolventen von Real- und Hauptschulen können sich für einen der zahlreichen kaufmännischen Ausbildungsberufe entscheiden:

  • Kaufmann/frau für Logistikdienstleistungen und Spedition
  • Kurierdienst
  • Express- u. Postdienstleistungen
  • Luftverkehrskaufmann/frau
  • Schifffahrtskaufmann/frau

Nach der Ausbildung bietet die Branche viele Weiterbildungen an. Im SCM (Supply-Chain-Management) hat inzwischen ein spürbareŕ Trend zur Akademisierung eingesetzt. Laut einer Untersuchung von Ende 2017 verfügen 84 % aller Supply-Chain-Manager im Alter bis 29 über einen Hochschulabschluss.

Es wächst die Nachfrage nach Akademikern, weil die Anforderungen immer größer werden, moderne Logistik streng wissenschaftliche Grundlagen anwendet und für die Kundenunternehmen ein wettbewerbsentscheidender Faktor geworden ist. Die Mitarbeiter müssen daher analytische Fähigkeiten, Wirtschaftswissen und weitreichende IT-Kenntnisse mitbringen.

Fachspezifische Logistik-Studiengänge an Berufsakademien

An den Universitäten ist die Logistik in der Regel eine sogenannte Querschnittsdisziplin. Sie lässt sich mit der Orientierung auf den kaufmännischen, technischen oder IT-basierten Bereich studieren. Logistische Lehrinhalte bieten unter anderem folgende Studiengänge:

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Verkehrswesen
  • Ingenieurwesen/Maschinenbau
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftsingenieurwesen

Es gibt viele logistische Studienschwerpunkte, Studenten stehen dabei vor der Qual der Wahl. Daher haben Berufsakademien fachspezifische Studiengänge entwickelt. Diese zielen direkt auf bestimmte Bereiche der Logistik und kombinieren die theoretische und praktische Ausbildung. Wer eine akademische Karriere in der Logistik anstrebt, sollte sich Informationen zum Angebot der Berufsakademien einholen. Es geht um die Entwicklung folgender Qualitäten für die Karriere:

  • solide theoretische Ausbildung
  • Praxiserfahrung in verschiedenen Unternehmensbereichen
  • Verständnis interfunktionaler Prozesse
  • am besten mehrere Fremdsprachen
  • idealerweise Auslandserfahrung
  • Verhandlungsgeschick gegenüber Kunden und weiteren Vertragspartnern
  • interne Kommunikationsfähigkeit
  • Führungsqualitäten für exponierte Positionen
  • Fähigkeit zum umfassenden Analyse
  • Mobilität und Flexibilität
  • permanente Weiterbildung

Natürlich müssen Logistiker auch sehr motiviert sein und Spaß an ihrem Job haben. Ohne diese essenzielle Voraussetzung werden sie in der Branche keine Karriere starten können. Erstaunlicherweise kämpft diese immer noch mit einem recht negativen Image, das sich in früheren Jahrzehnten durch typische logistische Probleme entwickelt hat. Diese gelten aber als ausgemerzt, die Reputation wandelt sich daher fast so rasant wie das Know-how.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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