Technischer Systemplaner: Berufsbild, Gehalt, Karrierechancen

Technischer Systemplaner: Berufsbild, Gehalt, Karrierechancen

Berufsleben | 17.04.2024

Die Fachrichtung Technischer Systemplaner betrifft diejenigen Planungsschritte, die für die technische Infrastruktur von Gebäuden nötig sind. Dazu gehören beispielsweise die Heizung, die Klimaanlage, Fahrstühle, Sanitäreinrichtungen und auch (in großen Gebäuden) Rolltreppen oder Sicherheitskameras.

Für die Planung der Anlagen fertigt er Zeichnungen, überwacht die Montage, ermittelt den Bedarf für ein Gebäude und ordert die nötigen Bauteile. Er setzt dabei CAD-Software ein, die für die Pläne, Grundrisse und Flächenmodelle erforderlich ist. Der Schwerpunkt der Tätigkeit sind Berechnungen etwa bezüglich der Größe der Bauteile und der Art der benötigten Werkstoffe. Auch die erforderliche Montagetechnik bestimmen Technische Systemplaner, sie fertigen Stücklisten an und beurteilen die Umsetzung der Pläne.

Technischen Systemplaner: Was macht der eigentlich?

Die Arbeit findet vorwiegend im Planungsbüro am PC statt, dennoch kann sich der  Technische Systemplaner durchaus auch in der Anlage mit Kollegen anderer Fachrichtungen abstimmen. Die Einsatzorte sind dementsprechend das Büro, die Baustelle und natürlich auch der Zeichentisch. Technische Systemplaner arbeiten zu geregelten, üblichen Bürozeiten von Montag bis Freitag. Sie benötigen Computer mit CAD-Software, Stücklisten sowie Konstruktions-, Raum- und Schaltpläne. Bei der Arbeit können sie normale Alltagskleidung tragen.

Der Beruf ist hochinteressant und vielseitig. Technische Systemplaner sind an vielen Fertigungsschritten vom Auftragseingang bis zum funktionierenden technischen System im Gebäude beteiligt. Die Kollegen sind Ingenieure und Fachplaner verwandter Bereiche. Auch der Kundenkontakt ist oftmals sehr intensiv. Es werden moderne Softwareprogramme eingesetzt, der Arbeitsalltag und die Arbeitsumgebung sind überwiegend komfortabel.

Voraussetzungen: Wie werde ich Technischer Systemplaner?

Die duale Berufsausbildung findet über 3,5 Jahre in der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb statt und endet mit der Abschlussprüfung. Die Berufsschulen bieten einen wöchentlichen Unterricht an ein oder zwei Wochentagen oder Blockunterricht über mehrere Wochen an.

Die Ausbildung unterteilt sich in integrative und berufsprofilgebende Qualifikationen sowie fachspezifische Fähigkeiten. Im praxisbezogenen Unterricht erlernen die angehenden Technischen Systemplaner die CAD-Planung, den Umgang mit hydraulischen Heizungsprüfständen oder die Funktionsweise von Solar- und Voll-Klimaanlagen.

Ausbildungsinhalt

Sie analysieren technische Systeme und lernen, wie Fertigungsverfahren und Werkstoffe bei der Bauteilkonstruktion zu berücksichtigen sind. Zu den fachspezifischen Tätigkeiten gehört unter anderem die Planung der Versorgungs- und Ausrüstungstechnik. Das sind Wärmeverteiler, Trinkwasserversorgungsanlagen, Sanitärräume, Luftverteilungsanlagen und Energiezentralen. In der Fachrichtung SMT (Stahl- und Metallbautechnik) geht es um Blechbauteile, Absturzsicherungen und Stahltreppen, in der Fachrichtung ETS (Elektrotechnische Systeme) um die gesamte Elektro- und Energietechnik sowie um Kommunikationssysteme.

Integrative Qualifikationen sind das Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Informations- und Kommunikationstechniken, die berufsprofilgebenden Fähigkeiten sind das Erstellen technischer Dokumente und die Werkstoffkunde, die fachspezifischen Fähigkeiten beispielsweise das Erstellen technischer Unterlagen. Technische Systemplaner müssen auch erlernen, wie Detailkonstruktionen ausgeführt werden, wie sich etwas konstruieren lässt und welche Berechnungen dafür erforderlich sind.

Gehalt: Was verdient ein Technischer Systemplaner?

Die Gehälter schwanken abhängig von der Branche, der Betriebsgröße und der Region zwischen 2.400 und 3.000 Euro monatlich. Die Ausbildungsvergütung bewegt sich je nach Ausbildungsjahr zwischen ~900 bis 1.100 Euro.

Arbeitgeber: Wer stellt technische Systemplaner ein?

Planungsbüros, Betriebe der Stahl und Metallbautechnik, der Versorgungs und Ausrüstungstechnik sowie Firmen, die elektrotechnische Systeme planen, benötigen Technische Systemplaner.
In der Stahl und Metallbautechnik beispielsweise werden Balkone von Häusern ebenso geplant wie Brücken, Glasdächer mit Stahlstreben oder Freileitungsmaste. Elektrotechnische Systeme bedürfen ebenfalls einer sehr genauen Planung.

Technischer Systemplaner Ausbildung geschafft: Wie geht es jetzt weiter?

Karrierechancen ergeben sich durch die IHK-Weiterbildung zum Geprüften Konstrukteur, zum Technischen Betriebswirt und zum Techniker Fachbereich Maschinentechnik.

Tipps für die Bewerbung als Technischer Systemplaner

Die schulische Voraussetzung ist der Abschluss der Realschule oder des Gymnasiums, eher selten der Mittelschule (früher: Hauptschule). Technisches Verständnis und vor allem räumliches Denken sind sehr wichtig, um den Beruf zufriedenstellend ausüben zu können. Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern werden bei der Bewerbung bevorzugt beachtet.

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*Hinweis: Für ein besseres Lesegefühl wird in diesem Text ausschließlich von einem Technischen Systemplaner gesprochen, dies schließt natürlich alle Geschlechter mit ein.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.