Hygienefachkraft

Hygienefachkraft: Aufgaben, Gehalt & Karrierechancen

Eine Hygienefachkraft berät Mitarbeiter, erfasst die Dokumentation von Infektionen und sorgt für die Einhaltung der Hygienevorschriften - ein gewissenhafter Beruf.

Hygiene spielt nicht nur im alltäglichen Leben eine große Rolle, sondern auch gerade im Bereich der Pflege. Durch ein gutes Hygienemanagement lassen sich Krankheiten effektiv vorbeugen. Genau aus diesem Grund sind Einrichtungen der Pflege verpflichtet, Fachpersonal wie etwa Hygienefachkräfte einzustellen. Mitarbeiter sind in diesem Bereich für die Hygiene-Überwachung in Krankenhäusern sowie für die Einhaltung der Hygienestandards zuständig. In diesem Artikel erwarten Sie alle wichtigen Informationen zu diesem Berufsbild.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Hygienefachkraft (m w d)

  • Aufgabe: Überwachung und Umsetzung von Hygienestandards, Schulung des Personals, Erstellung von Hygieneplänen.
  • Rolle: Schnittstelle zwischen Pflegepersonal, Ärzten und Einrichtungsleitung zur Sicherstellung der Hygienestandards und Infektionsprävention.
  • Gehalt: Durchschnittlich zwischen 2.700 und 3.500 Euro brutto monatlich, abhängig von Erfahrung und Arbeitgeber.
  • Voraussetzung: Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger mit zweijähriger Berufserfahrung, zusätzliche Weiterbildung zur Hygienefachkraft.
  • Karrierechancen: Aufstiegsmöglichkeiten zum Hygienekontrolleur, Gesundheitsaufseher oder durch ein weiterführendes Studium im Gesundheitsbereich.

Hygienefachkraft und Hygienebeauftragter – worin liegt der Unterschied?

Der Hygienebeauftragte bzw. die Hygienefachkräfte ergänzen sich in ihrer Funktion. Während Hygienefachkräfte direkt für die Überwachung von Infektionsprävention und Hygiene zuständig sind, unterstützen Hygienebeauftragte im Berufsalltag die Hygienefachkraft bei der Umsetzung der gültigen Maßnahmen und Regeln der Hygiene. Dementsprechend ist der Hygienebeauftragte also als Unterstützung von Hygienefachkräften anzusehen.

Die Ausbildung zur Hygienefachkraft dauert bis zu zwei Jahre. Die Hygienebeauftragte-Fortbildung dauert bis zu 40 Wochenstunden. Die Aufgaben der Hygienebeauftragten sind jedoch nicht hauptberuflich auszuführen.

Was macht eine Hygienefachkraft (m w d)?

Aufgaben

Hygienefachkräfte sind ein wichtiger Ansprechpartner für den Hygiene-Arzt sowie den Pflegekräften im Klinikum oder Krankenhaus.

In der Praxis haben sie folgende Aufgaben:

  • Erstellung von Infektionsstatistiken
  • Meldung von Hygienemängeln hinsichtlich der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
  • Schulung und Beratung von Personal bezüglich der geltenden Hygienemaßnahmen
  • Erlaubnis zur Material- und Geräteanschaffung
  • Qualitätssicherung und Überprüfung der Hygienemaßnahmen (Routinekontrollen)
  • Durchführung mikrobiologischer und hygienisch-technischer Untersuchungen
  • Erstellung der Arbeits- und Hygienepläne für Maßnahmen, die den Ablauf, die Diagnostik, die Behandlung und die Pflege betreffen.
  • Prüfung und Begutachtung von Bauanträgen nach den gewissen hygienischen Anforderungen.

Typische Arbeitsorte

Nachdem Hygienefachkräfte die Fortbildung erfolgreich absolviert haben, finden Sie vorwiegend in Krankenhäusern eine Anstellung. Die Aufgaben eines Krankenhaushygienikers können auch in teilstationären, stationären und ambulanten Einrichtungen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle spielen:

  • Gesundheitsämter
  • Einrichtungen der Pflege
  • Medizinische Behandlungszentren
  • Arztpraxen

Arbeitsbedingungen

Nach der Weiterbildung zur Hygienefachkraft kommen die zuständigen Fachkräfte in der Praxis immer wieder in Kontakt mit allerlei Infektionsquellen. Dementsprechend arbeiten die Mitarbeiter mit sämtlichen Hygieneplänen sowie Plänen zur Infektionsprävention. Sie sind also Ansprechpartner in jeglichen Fragen der Krankenhaushygiene.

Persönliche Kompetenzen 

Hygienefachkräfte sollten einige Voraussetzungen für die Ausübung des Berufs mitbringen:

  • Bereitschaft zur Weiterbildung: Für Hygienefachkräfte und Hygienebeauftragte stehen viele Kurse zur Fort- und Weiterbildung zur Verfügung. Aktuelle Neuerungen und das stetige Auffrischen von Fachwissen sind in diesem Bereich ein absolutes Muss.
  • Die Grundlage für die Einhaltung und Überprüfung der gültigen Maßnahmen zur Hygiene ist immer eine strukturierte und organisierte Arbeitsweise.

Arbeitszeitmodelle

Abhängig vom Arbeitgeber unterscheiden sich die Arbeitszeitmodelle. So kann die Tätigkeit nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung bzw. Weiterbildung in Vollzeit oder auch in Teilzeit ausgeübt werden.

Weiterbildung zur Hygienefachkraft – Voraussetzungen, Dauer & Inhalte

Ausbildungsdauer und Lernorte

Die Weiterbildung im Bereich Hygiene wird in der Regel berufsbegleitend durchgeführt. Die Fortbildung für Hygienefachkräfte dauert bis zu zwei Jahre. Wer den Kurs in Vollzeit absolviert, hat die Möglichkeit, den Lehrgang zur Fachkraft für Hygiene vorzeitig zu beenden. In diesem Fall kann die Ausbildung innerhalb eines Jahres absolviert werden. Für die Weiterbildung werden mindestens 750 Stunden Präsenz und 30 Wochenstunden als Praktikum vorausgesetzt. Alternativ können auch 1.155 Stunden in unterschiedlichsten Bereichen wie zum Beispiel auf der Intensivstation, Zentralsterilisation und Endoskopie in Kliniken absolviert werden. Um die Weiterbildung erfolgreich abzuschließen sind mehrere schriftliche und auch eine mündliche Abschlussprüfung notwendig.

Abschluss als Hygienefachkraft

Bei dem Lehrgang zur Hygienefachkraft handelt es sich um eine Fachweiterbildung für Pflegekräfte im Gesundheitswesen, die staatlich anerkannt ist. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Regelungen für die Weiterbildung. Bevor Sie sich also für einen Kursanbieter entscheiden, sollten Sie sich über die staatliche Anerkennung sowie eventuelle Inhalte oder Richtlinien zur Prüfung informieren.

Anforderungen und erwünschte Schulbildung

  • Bei dem Beruf der Hygienefachkraft handelt es sich um eine staatlich anerkannte Berufsbezeichnung. Die Weiterbildung wird in der Regel berufsbegleitend absolviert und erstreckt sich über eine Ausbildungsdauer von bis zu zwei Jahren.
  • Nur wer die Weiterbildung in Vollzeit absolviert, kann die Weiterbildungsdauer auf ein Jahr verkürzen.
  • Um die Weiterbildung zu beginnen, sollten gewisse Zugangsvoraussetzungen erfüllt sein, so etwa eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger oder als Gesundheits- und Krankenpfleger. Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung gehört zudem eine einschlägige Berufserfahrung von zwei Jahren.
  • Ab dem Beginn der Weiterbildung sollte der Arbeitgeber bereits feststehen, damit zum Beispiel im Krankenhaus das erforderliche Praktikum abgeleistet werden kann.
  • Die Weiterbildung besteht aus einem praktischen sowie einem theoretischen Teil.
  • Die Weiterbildung zur Hygienefachkraft setzt sich aus drei Schwerpunkten zusammen, die einander ergänzen:  Der erste Schwerpunkt beinhaltet die Grundlagen der Mikrobiologie und Infektiologie, der zweite Schwerpunkt bezeichnet die Grundlagen der Hygiene und technischen Hygiene und der dritte Schwerpunkt beinhaltet die Anforderungen an Baumaßnahmen im Gesundheitswesen und sozialwissenschaftliche Grundlagen sowie die Betriebslehre.

Die Ausbildungsinhalte auf einen Blick

Die Weiterbildung als Hygienefachkraft ist ein sehr facettenreiches Berufsbild. Nicht nur Schwerpunkte wie Mikrobiologie, Hygiene, Betriebswirtschaftslehre oder Virologie stehen während der Ausbildung im Fokus, sondern auch verschiedenste weitere Inhalte bilden die Grundlage dieser Ausbildung:

  • Lebensmittelmikro- und Wasserbiologie
  • Virologie, Mykologie, Bakteriologie, Parasitologie und die Lehre über sonstige Krankheitserreger
  • Chemotherapie- und Immunologie-Grundlagen
  • Epidemiologie von Infektionskrankheiten
  • Qualitätsmanagement
  • Entscheidungsfindung im Berufsalltag nach ethischen und moralischen Grundsätzen
  • Wissenserwerb in verschiedenen sonstigen Bereichen wie etwa der technischen Krankenhaushygiene
  • Betriebswirtschaftliche Organisation für das Krankenhaus
  • Grundlagen in der Sozialwissenschaft
  • Übernahme von Führung und Leitung von Teams 
  • Führung von Gesprächen und Kommunikation mit Ansprechpartnern über Maßnahmen der Hygiene
  • Fachgerechte Anleitung zur Durchführung alltäglicher Aufgaben.

Praktischer Ausbildungsteil im Rahmen der Weiterbildung zur Hygienefachkraft

Während der Dauer der Weiterbildung zur Hygienefachkraft bilden verschiedene Praktika die Grundlage für einen vollumfänglichen Wissenserwerb. Die zu absolvierenden Praktika müssen mindestens 30 Wochenstunden andauern. Während der praktischen Fortbildung steht den Auszubildenden ein Mentor zur Seite, der über die gesamte praktische Ausbildungsdauer wertvolle Unterstützung leistet.

Für die Praktika werden diverse Einsatzbereiche festgelegt, so zum Beispiel:

  • Zentralküche
  • Bakteriologisches Labor
  • Zentralsterilisation
  • Intensivstation
  • Krankenhausbetriebstechnik
  • Gesundheitsamt
  • Chirurgische Abteilung
  • Operationsabteilung
  • Innere Abteilung
  • Endoskopie

Gehalt & Ausbildungsvergütung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung zur staatlich anerkannten Hygienefachkraft können die Absolventen mit einem durchschnittlichen Gehalt von 2.700 bis 3.500 Euro brutto rechnen. Im Vergleich zu Gesundheits- und Krankenpflegern können Hygienefachkräfte mit einer höheren monatlichen Vergütung rechnen.

Das Einstiegsgehalt nach der Weiterbildung kann abhängig vom Lebensalter, der Berufserfahrung, dem jeweiligen Arbeitgeber sowie dem persönlichen Verhandlungsgeschick variieren. Das Jahresdurchschnittsgehalt kann 32.400 Euro und 42.000 Euro brutto liegen.

Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

Heutzutage erreicht die Gesellschaft auf der einen Seite ein zunehmend höheres Lebensalter, doch aufgrund bestimmter Lebensgewohnheiten steigt auf der anderen Seite auch gleichzeitig der Pflegebedarf. Eine umso wichtigere Rolle spielen im Gesundheitsbereich professionell ausgebildete Fachkräfte, die sich mit den gültigen Standards in puncto Hygiene auskennen. Für bereits ausgebildete Altenpfleger, die sich im Bereich der Hygiene fortbilden möchten, gibt es eine gesonderte Weiterbildungsmöglichkeit, nämlich die „Weiterbildung zur Hygienefachkraft in der Altenpflege“.

Nach der erfolgreichen Weiterbildung stehen zusätzliche Karrieremöglichkeiten für Hygienefachkräfte offen, so zum Beispiel als Fachkrankenschwester oder Krankenpfleger für Hygiene, Gesundheitsaufseher oder Hygienekontrolleur.

Wer ein Studium als Weiterbildungsmöglichkeit nutzen möchte, kann aus einem breiten Angebotsspektrum wählen. Möglich sind folgende Studiengänge:

  • Medizin
  • Gesundheitsförderung
  • Pflegemanagement
  • Pflegepädagogik
  • Public Health

Besonders beliebt sind auch Seminare, die nochmals die Möglichkeit bieten, das Fachwissen zu erweitern. Solche Seminare gibt es zu den verschiedensten Schwerpunkten wie:

  • Technische Sterilisationsassistenz
  • Medizinische Reinigung
  • Desinfektion von Räumen
  • Medizinprodukteaufbereitung
  • Pflegedokumentation

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