Fachmann für Systemgastronomie

Fachmann für Systemgastronomie: Berufsbild, Ausbildung, Karrierechancen

Das Wichtigste auf einen Blick

Fachfachmann/Fachfrau für Systemgastronomie: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Duale Ausbildung: Ausbildungsdauer 3 Jahre 
  • Organisiert Abläufe in Systemgastronomie-Filialen
  • Setzt vorgegebene Konzepte der Zentrale um
  • Aufgaben: Einkauf, Logistik, Service, Personaleinsatz, Qualitätskontrolle
  • Ausbildung: kein spezieller Schulabschluss vorgeschrieben, Interesse an Gastronomie und Betriebswirtschaft wichtig
  • Verdienst: Einstieg ca. 1.500−1.800 Euro brutto, später bis 2.500 Euro möglich
  • Gute Entwicklungsmöglichkeiten z.B. durch Weiterbildungen oder Übernahme einer Filiale
  • Arbeitgeber: Fastfood- und Systemgastronomie-Ketten, Autobahnraststätten, Kantinen
  • Vielseitiger Job mit Zukunftsperspektiven

Systemgastronomie boomt

Immer mehr Restaurants, Fastfood-Ketten und Café-Konzepte setzen auf standardisierte Abläufe, einheitliches Design und zentral gesteuerte Filialen. Fachleute sorgen dafür, dass überall die Qualitätsstandards stimmen.

Wie die Ausbildung zum Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie genau aussieht, welche Entwicklungschancen es in der Systemgastronomie gibt und was Bewerber mitbringen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Definition: Was versteht man unter "Systemgastronomie"?

Bei der Systemgastronomie handelt es sich um ein einheitliches Gastronomiekonzept, das auf Standardisierung und Effizienz ausgelegt ist. Kennzeichnend ist, dass viele Filialen nach dem immer gleichen Schema betrieben werden. Die Systemgastronomie zeichnet sich dadurch aus, dass die Restaurants einer Kette ein einheitliches Konzept in Bezug auf Angebot, Abläufe und Ausstattung haben. Dieses Standardkonzept wird zentral vorgegeben und muss dann in den einzelnen Filialen vor Ort umgesetzt werden.

Ziel der Systemgastronomie ist es, bestimmte Produkte und Dienstleistungen in immer gleichbleibend hoher Qualität und zu günstigen Preisen anzubieten. Kunden schätzen die Verlässlichkeit, Produktqualität und den Wiedererkennungswert. Beispiele für Systemgastronomie-Ketten sind McDonalds, Nordsee oder Kentucky Fried Chicken. 

Was machen Fachleute für Systemgastronomie?

Fachleute für Systemgastronomie sind in unterschiedlichen Bereichen eines Restaurants tätig. Sie erledigen administrative Aufgaben wie das Erstellen von Dienstplänen am Computer. Gegebenenfalls notieren sie per Hand die Bestellungen der Gäste oder prüfen die Funktionsfähigkeit von Zapfanlagen und Küchengeräten. Häufig tragen sie auch eine Arbeitskleidung, um von den Gästen als Servicekräfte erkannt zu werden.

Ihre Einsatzorte sind Büro-, Lager-, Küchen- und Gastbereiche sowie Verkaufsräume. Dabei sind sie unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt, etwa Lärm in vollen Gasträumen oder verschiedenen Essensgerüchen in der Küche. Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sind in der Gastronomiebranche üblich.

Im Kundenkontakt verhalten sich Fachkräfte freundlich und gehen serviceorientiert auf Anliegen ein. Bei Marketingmaßnahmen ist ihr kaufmännisches Wissen gefragt, bei der Planung organisatorisches Geschick. Sie wechseln flexibel zwischen verschiedenen Aufgabengebieten: Bilden sich Schlangen, unterbrechen sie Bürotätigkeiten und helfen im Service aus. Da viel in Bewegung sind, ist eine gute Konstitution wichtig. Hygiene- und Sicherheitsstandards setzen sie gewissenhaft um.

Zu den konkreten Tätigkeiten zählen:

  • Bestellungen aufnehmen und servieren
  • Dienstpläne und Arbeitsabläufe organisieren
  • Marketing- und Werbeaktionen planen
  • Qualität von Speisen und Getränken kontrollieren
  • Einhaltung von Hygienevorschriften überwachen
  • Ausstellen von Rechnungen, Kassen abrechnen und Kontrollen durchführen
  • Neue Mitarbeiter einarbeiten

Die Arbeitsbedingungen sind durch folgende Faktoren geprägt:

  • Bildschirmarbeit (z.B. Dienstpläne, Personalplanung)
  • Handarbeit (Bestellungen notieren, Essen servieren)
  • Arbeit mit Küchengeräten und Kassensystemen
  • Wechsel zwischen Büro, Küche, Gast- und Verkaufsraum
  • Lärm und Geruchsbelästigungen
  • Häufig wechselnde Arbeitssituationen
  • Viel Kundenkontakt
  • Gehen, Stehen und körperliche Bewegung
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Vorschriften
  • Teamarbeit mit Küchen- und Servicepersonal

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie

Der dreijährige, anerkannte Ausbildungsberuf wird dem Gastgewerbe zugerechnet und damit dem Ausbildungsbereich Handel und Industrie.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Einordnung des Ausbildungsberufs

Der dreijährige, anerkannte Ausbildungsberuf wird dem Gastgewerbe zugerechnet und damit dem Ausbildungsbereich Handel und Industrie.

Erforderlicher Schulabschluss

Von Bewerbern um eine Ausbildung zur Fachkraft für Systemgastronomie wird formal kein spezieller Schulabschluss vorausgesetzt. Die Unternehmen stellen in der Praxis ungefähr zu gleichen Anteilen Auszubildende mit unterschiedlichem schulischen Hintergrund ein.

Etwa ein Drittel der Auszubildenden verfügt über einen mittleren Bildungsabschluss wie den Realschulabschluss. Ein weiteres Drittel wird trotz Hauptschulabschluss ausgebildet. Das verbleibende Drittel der angehenden Fachkräfte für Systemgastronomie hat Abitur oder Fachabitur erworben.

Somit haben auch Bewerber ohne höhere Schulbildung gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz. Wichtiger als der Schulabschluss sind Motivation und Interesse an der Tätigkeit im Gastgewerbe. Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind Schlüsselfaktoren, um als angehender Systemgastronomie-Profi überzeugen zu können.

Erforderliche Kompetenzen

Fachkräfte für Systemgastronomie benötigen verschiedene Schlüsselqualifikationen und sollten in bestimmten Schulfächern fit sein, um ihren vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden.

Sozialkompetenzen
  • Kunden- und serviceorientiertes Auftreten
  • Kontaktfreude und Kommunikationsstärke
  • Einfühlungsvermögen und Flexibilität
  • Kundenkontakt gehört zentral zum Berufsalltag. Man sollte kontaktfreudig sein und über ein gutes Einfühlungsvermögen verfügen, um auf Kundenwünsche einzugehen.
  • Flexibles Handeln ist gefragt, wenn man schnell zwischen verschiedenen Bereichen wechseln muss.
Arbeitsweise
  • Sorgfalt (z.B. Hygienevorschriften)
  • Belastbarkeit (für Arbeit im Stehen und Gehen)
  • Organisationsgeschick

Wichtig ist eine sorgfältige Arbeitsweise, beispielsweise bei der Lebensmittelhygiene. Und da man häufig auch im Stehen und Gehen tätig ist, ist eine gewisse Grundkonstitution erforderlich.

Betriebswirtschaftliches und organisatorisches Verständnis ist gefordert bei Einkauf, Lagerhaltung oder der Planung des Personaleinsatzes. 

Und wer bereits Erfahrung in der Lebensmittelverarbeitung oder mit Gastronomietechnik hat, ist klar im Vorteil.

Relevante Schulfächer

  • Mathematik ist wichtig für Kalkulationen und Abrechnungen. 
  • Gute Deutschkenntnisse helfen beim Kundenkontakt und in der Korrespondenz. 
  • Fremdsprachen erleichtern die Kommunikation mit ausländischen Gästen.

Ausbildung

Auszubildende zum Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie durchlaufen sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule unterschiedliche Lernbereiche.

Im Betrieb steht naturgemäß die Praxis im Vordergrund. Die Azubis lernen beispielsweise den Umgang mit Gästen, von der Begrüßung über die Bedienung bis zur Verabschiedung. Weiterhin werden Fertigkeiten in den Bereichen Küche, Service, Logistik und Marketing vermittelt. Wichtig sind auch betriebswirtschaftliche Inhalte wie Kostenkontrolle, Lagerführung oder Personalplanung.

Begleitend werden Grundlagen der Arbeitssicherheit, Hygienevorschriften sowie Nachhaltigkeitsthemen unterrichtet. Die Azubis durchlaufen oft verschiedene Abteilungen, um einen umfassenden Einblick in den Berufsalltag zu erhalten.

In der Berufsschule stehen neben praxisrelevanten Lernfeldern auch allgemeinbildende Fächer auf dem Lehrplan. Hier geht es beispielsweise um die Vertiefung berufsbezogener Theoriekenntnisse sowie Unterricht in Deutsch, Politik und Wirtschaft.

Insgesamt bereitet die Ausbildung die zukünftigen Fachkräfte also mit einem Mix praktischer und theoretischer Ausbildungsinhalte auf die vielseitigen Aufgaben in der Systemgastronomie vor.

GEHALT: WAS VERDIENEN EIN FACHMANN/FACHFRAU FÜR SYSTEMGASTRONOMIE?

Schon in der Ausbildung zum Fachmann oder zur Fachfrau für Systemgastronomie erhält man eine tarifliche Ausbildungsvergütung. 

1. Ausbildungsjahr: € 983

2. Ausbildungsjahr: € 1.098

3. Ausbildungsjahr: € 1.226

Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt in der Regel zwischen 1.500 und 1.800 Euro brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen sind 2.000 bis 2.500 Euro oder teilweise auch mehr möglich.

Die Bezahlung richtet sich häufig nach Branchentarifverträgen des Gastgewerbes oder nach eigenen Unternehmensstandards. Zusätzlich zum fixen Lohn gibt es oft Trinkgelder, Leistungsboni oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Auch vergünstigte Mitarbeiterverpflegung und betriebliche Altersvorsorge werden oft geboten.

Neben dem Grundgehalt besteht durch diverse Zusatzleistungen also die Möglichkeit, das Einkommen bei einem Arbeitgeber aus der Systemgastronomie weiter aufzubessern.

Arbeitszeitmodelle und Schichtdienst

In der Systemgastronomie sind ausgedehnte Öffnungszeiten über viele Stunden am Tag, auch an Wochenenden und Feiertagen, üblich. Um einen durchgehenden Service sicherzustellen, arbeiten Mitarbeitende häufig im Schichtdienst. 

Die Schichten verteilen sich auf den gesamten Tag, typischerweise auf eine Früh-, eine Spät- und eine Nachtschicht. Oft besteht auch die Möglichkeit, die Arbeitszeit durch flexible Arbeitszeitkonten anzupassen.

Viele Betriebe bieten wahlweise Teil- oder Vollzeitstellen an. Dies ermöglicht vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Beruf und Privatleben besser miteinander in Einklang zu bringen. Mit zunehmender Berufserfahrung erhöht sich oft auch die Flexibilität bei der Gestaltung der eigenen Arbeitszeiten.

Die Bereitschaft zu Schichtdiensten, Wochenend- und gelegentlicher Feiertagsarbeit gehört in der Systemgastronomie zum Berufsalltag der Beschäftigten. Dies wird aber durch Elemente wie tarifliche Bezahlung oder betriebliche Zusatzleistungen ausgeglichen. Zudem bieten vielfältige Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten berufliche Perspektiven.

ARBEITGEBER: WER STELLT FACHLEUTE FÜR SYSTEMGASTRONOMIE EIN?

Fachkräfte für Systemgastronomie sind in erster Linie bei großen Gastronomieketten gefragt. Beispiele sind internationale Fast-Food-Ketten wie McDonald's, Burger King oder Subway.

Auch Systemcatering-Anbieter im Bereich Kantinen, Mensen und Catering beschäftigen das Fachpersonal, um ihre Filialen nach einheitlichen Standards zu führen - beispielsweise Apetito oder Aramark.

Ebenso bieten Selbstbedienungsrestaurants oder Restaurantketten wie L'Osteria, Block House, Nordsee oder das "Hard Rock Café" Einsatzmöglichkeiten für ausgebildete Systemgastronomie-Fachleute. Die zentralen Vorgaben müssen in vielen Niederlassungen identisch umgesetzt werden.

Weitere Arbeitgeber finden sich unter den großen Catering-Unternehmen für Veranstaltungen, auf Raststätten, Flughäfen sowie in Freizeitparks und Urlaubsgebieten. Überall dort, wo Gastronomiebetriebe nach einem festgelegten, standardisierten Konzept geführt werden, sind Fachkräfte für Systemgastronomie gefragt.

Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten

Die Systemgastronomie bietet vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten für ambitionierte Fachleute für Systemgastronomie.  Bereits nach kurzer Zeit kann man zusätzliche Verantwortung als Schichtleiter oder Restaurantmanager übernehmen.

Schichtleiter organisieren die Abläufe einer Schicht, verteilen Aufgaben an die Servicemitarbeiter und Springerkräfte und sind Ansprechpartner für das Küchenpersonal. Sie kontrollieren zudem die Einhaltung betrieblicher Standards. Diese Position bietet für engagierte Fachleute den ersten Aufstieg.

Nach einigen Berufsjahren besteht die Option, sich für höhere Führungspositionen zu qualifizieren - etwa durch Weiterbildungen zum Fachwirt oder Betriebswirt für Systemgastronomie. Auf diesem Weg sind Jobs wie Restaurant-, Küchen- oder Servicemanager erreichbar.

Auch ein Studium im Gastro- oder Hotelmanagement öffnet Türen zu anspruchsvollen Positionen. Mit einem Bachelorabschluss sind Posten in der Zentralverwaltung von Restaurantketten drin. Und nicht zuletzt können ehrgeizige Talente eine eigene Filiale als Franchisenehmer übernehmen.

Regelmäßige Anpassungsweiterbildungen helfen dabei, das berufliche Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und sich etwa zu Trends in der Systemgastronomie, im Catering oder bei gesetzlichen Vorgaben weiterzubilden.

Auch der zunehmende Einsatz digitaler Technologien in der Branche, etwa Apps zur Bestellung und Bezahlung oder Lösungen für Warenwirtschaft und Logistik, kann ein wichtiges Weiterbildungsthema werden.

Mit diversen Entwicklungspfaden bietet die Systemgastronomie also klare Aufstiegsperspektiven bis hin zur Unternehmensleitung.

Arbeitsmarkt und Jobaussichten

Für Fachkräfte der Systemgastronomie sind die Zukunftsaussichten vielversprechend. Aufgrund des anhaltenden Trends zu Systemgastronomie und Franchising entstehen kontinuierlich neue Ausbildungsstellen und Stellen. Sowohl internationale Ketten als auch heimische Franchise-Betriebe expandieren und benötigen fachkundiges Personal für den Filialbetrieb.

Auch der Bereich Gemeinschaftsverpflegung, etwa Betriebsrestaurants, Kantinen oder Catering, wächst stetig und bietet Chancen. Dank ihrer breiten Ausbildung können Fachleute hier oder im á-la-carte-Bereich arbeiten. Mit Weiterbildung und Berufserfahrung steigen die Karriereoptionen zusätzlich. Die Jobaussichten für engagierte Fachkräfte in der Systemgastronomie sind also hervorragend.

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