Medizintechnik: Branche mit Zukunft

Medizintechnik: Branche mit Zukunft

Berufsleben | 12.10.2018

Die Medizintechnik gehört zu den sehr zukunftsorientierten, innovativen und wachstumsstarken Branchen. Sie ist für die Überwindung von Krankheiten und ihre Früherkennung sehr bedeutsam. Lernen Sie hier wichtige Fakten zu den Arbeitsfeldern und Berufen in diesem Bereich.

Vielfalt der Medizintechnik

Diese sehr vielfältige Branche stellt unter anderem komplexe medizinische Geräte für miniaturisierte Operationsverfahren, Implantate und chirurgische Instrumente bereit. Ein Schwerpunkt sind Apparaturen für die medizinische Diagnostik, so unter anderem für moderne bildgebende Verfahren. Ein noch junges Feld ist die Telemedizin, die für die Vernetzung der Gesundheitsbranche sehr bedeutsam ist. Medizintechnische Entwicklungen haben in den letzten einhundert Jahren das Gesundheitssystem revolutioniert. Es sind vollkommen neue Möglichkeiten der Diagnose und Therapie, der Krankenpflege und der Rehabilitation entstanden. Die Hersteller des Sektors kooperieren eng mit anderen Fachrichtungen. Ideen für die Produktentwicklung und -verbesserung kommen direkt aus den Kliniken von Ärztinnen und Ärzten oder von den Pflegern. Diese Anregungen nehmen die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der medizintechnischen Hersteller auf. Vielfach arbeiten internationale Teams an verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig an bahnbrechenden Innovationen. Die fachübergreifende Kooperation ist weitreichend und tief. Es arbeiten Ingenieure, Ärzte, Physiker, Chemiker, Informatiker und Biologen zusammen an neuen Verfahren der Therapie und Diagnostik.

Arbeitsfelder der Medizintechnik

Die Branche bearbeitet viele Bereiche. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wären zu nennen:

  • Bio- und Labortechnik
  • Analytik
  • Bionik und Orthobionik
  • Hörtechnik (Audiotechnik)
  • Dentaltechnik
  • medizinische Bildgebung
  • Life Sciences
  • Krankenhaustechnik
  • medizinische Geräte für Rettungseinsätze

Ein bedeutender Schwerpunkt sind zudem Techniken, mit denen medizinische Simulationen möglich werden. Diese sind für die Ausbildung von Ärzten und sonstigem medizinischen Personal sehr wichtig. Moderne Simulationspuppen werden immer lebensechter. Es lassen sich an ihnen Diagnosen erstellen, Behandlungen simulieren und neue Operationsmethoden lehren. In der Pflegeausbildung kann daran die Patientenversorgung trainiert werden. Für die Entwicklung solcher Simulationsapparaturen ist gleichzeitig medizinisches, ingenieurtechnisches und pädagogisches Wissen erforderlich. Die Branche wird inzwischen - wie die gesamte Gesundheitsbranche - vom Trend zu einer ständigen Computerisierung und Miniaturisierung geprägt. Die Biotechnologie setzt inzwischen sogar Technologien der Molekularisierung ein. Wesentliche Projekte zielen auf die Einsparung von Kosten, Ressourcen und Energie. Andere Themen medizintechnischer Entwicklungen sind anwenderfreundliche Produkte sowie der Gesundheitsschutz.

Wo arbeiten Medizintechniker?

Die Beschäftigten arbeiten je nach Bildungs- und Berufsabschluss in Laboren (Medizinisch-Technische AssistentInnen), in der Forschung, in Krankenhäusern, Dialysezentren und in der Industrie. Zwar ist der Beruf der/des MTA am bekanntesten, allerdings arbeiten nur rund 15 Prozent aller Beschäftigten des Bereichs - allein in Deutschland rund 200.000 - in Laboren. Die meisten von ihnen haben Jobs in der freien Wirtschaft, wozu auch die Arbeitsplätze in Krankenhäusern zu zählen sind. Dort installieren und warten sie unter anderem technische Geräte, überwachen die Technik der Intensivstationen und schulen daran das Pflegepersonal. Medizintechniker sind wichtige Ansprechpartner für Ärzte, das Verwaltungspersonal und Forschungseinrichtungen.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.