Das Jahr 2023 war geprägt von teilweise deutlichen Lohnerhöhungen. Hinzu kamen Zahlungen an die Beschäftigten in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der Nominallöhne um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch nicht nur nominal stiegen die Einkommen, sondern auch real: Nach Abzug der Inflationsrate, die im selben Zeitraum 5,9 Prozent betrug, ergab sich nach Zahlen des Statistischen Bundesamts ein Plus von 0,1 Prozent der Reallöhne. Das ist der erste Anstieg seit 2019. Während im Jahr 2020 die Reallöhne aufgrund verstärkter Kurzarbeit infolge der Corona-Pandemie gesunken waren, wirkte sich in den Jahren 2021 und 2022 vor allem die starke Inflation negativ auf die Reallohnentwicklung aus.
Viertes Quartal 2023 mit besonders großem Anstieg
Besonders stark stiegen die Löhne und Gehälter im vierten Quartal 2023 an: Hier lag der Zuwachs bei den Reallöhnen bei 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dazu trug auch der schwächere Anstieg bei den Verbraucherpreisen bei. Er betrug im vierten Quartal 2023 nur noch 3,5 Prozent.
Niedrige Einkommen wachsen am stärksten
Der prozentuale Anstieg der Nominallöhne fiel bei den Vollzeitbeschäftigten mit dem niedrigsten Einkommen am stärksten aus. Über das gesamte Jahr 2023 stiegen die unteren 20 Prozent der Einkommen um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Im vierten Quartal 2023 betrug der Anstieg zum Vorjahreszeitraum 8,8 Prozent.
Umso höher die Einkommen, desto geringer war auch der prozentuale Anstieg. Das dürfte auch auf die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie zurückzuführen sein, deren Höhe unabhängig vom Lohn bzw. Gehalt der Mitarbeiter ist.
Begünstigend auf den Anstieg der niedrigen Einkommen dürfte sich auch der Anstieg des Mindestlohns zum 1. Oktober 2022 auf 12 Euro ausgewirkt haben. Dieser stieg zum 1. Januar 2024 erneut auf jetzt 12,41 Euro an.