Die 10 häufigsten Bewerbungsfehler: So vermeiden Sie sie

Die 10 häufigsten Bewerbungsfehler: So vermeiden Sie sie

Professionell bewerben | 18.09.2023

Die 10 häufigsten Bewerbungsfehler und wie Sie sie vermeiden: Mit diesen Tipps machen Sie es Personalern leicht, Ihre Bewerbung positiv zu bewerten. So erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Ein neuer Job, eine neue Herausforderung, vielleicht sogar ein ganz neuer Karriereweg - eine Bewerbung ist der erste Schritt in eine spannende berufliche Zukunft. Doch gerade wenn Sie mitten im Bewerbungsprozess stecken, lassen sich schnell Fehler einschleichen. Schließlich möchten Sie im Anschreiben und Lebenslauf von der besten Seite glänzen und den zukünftigen Arbeitgeber überzeugen.

Umso ärgerlicher, wenn die Bewerbung dann aufgrund banaler Fehler bereits in der ersten Runde aussortiert wird. Mit diesen 10 häufigsten Bewerbungsfehlern müssen Sie sich nicht herumplagen. Wenn Sie sie kennen, können Sie sie einfach vermeiden - und Ihre Chancen auf den Job deutlich erhöhen!

1. Unvollständige Bewerbungsunterlagen

Ein Klassiker, aber immer noch einer der häufigsten Gründe, warum Bewerbungen im Papierkorb landen: Es fehlen wichtige Unterlagen. Lebenslauf, Anschreiben, Zeugnisse - alles gehört in eine vollständige Bewerbung. Fehlt auch nur ein Element, macht das keinen guten Eindruck. Im schlimmsten Fall wird die Bewerbung gar nicht erst berücksichtigt.

Überprüfen Sie also vor dem Abschicken genau, ob Sie alles beigelegt haben, was im Stellenangebot gefordert ist. Fehlen gewisse Unterlagen, die Sie aktuell nicht vorliegen haben, erklären Sie im Anschreiben, wann Sie sie nachreichen können. Mit einer vollständigen Bewerbung punkten Sie auf jeden Fall.

2. Unpassendes oder allgemeines Anschreiben

Inhaltlich passt das Anschreiben nicht zur ausgeschriebenen Stelle? Es ist viel zu allgemein gehalten und könnte für dutzende andere Stellenanzeigen verwendet werden? Beides No-Gos!

Personalverantwortliche erkennen schnell, wenn sich der Bewerber nicht richtig mit der Stelle auseinandergesetzt hat. Setzen Sie sich intensiv mit der Stellenanzeige und dem Unternehmen auseinander, wenn Sie Ihr Anschreiben verfassen. Gehen Sie konkret auf die gewünschten Fähigkeiten und Aufgaben ein und erklären Sie, warum genau Sie so gut für diese Stelle geeignet sind. Massgeschneiderte Anschreiben sind unbedingt erforderlich.

3. Bewerben mit persönlicher Ansprache

Beim Verfassen des Anschreibens sollten Bewerber nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die richtige Anrede achten. Eine Bewerbung lediglich mit "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "An die Personalabteilung" zu überschreiben, ist zwar nicht direkt ein Ausschlusskriterium. Mit einer persönlichen Ansprache des verantwortlichen Mitarbeiters sticht man aber aus der Masse hervor.

Viele Bewerber verzichten darauf, den Namen des Ansprechpartners herauszufinden, denn das erfordert etwas Recherche. Doch dieser Aufwand lohnt sich! Wenn man die Mühe auf sich nimmt und die Bewerbung direkt an die zuständige Person richtet, hinterlässt das einen sehr engagierten Eindruck.

Mit einer individuellen Anrede zeigt man, dass man sich intensiv mit der ausgeschriebenen Position und dem Unternehmen beschäftigt hat. Diese personalisierte Note signalisiert hohes Interesse und kommt bei Personalverantwortlichen meist sehr gut an. Sie gibt der Bewerbung eine persönliche Note und hebt sie aus der Masse heraus. Diese Aufmerksamkeit fürs Detail wird auch im späteren Berufsleben wichtig sein. Investieren Sie daher die nötige Zeit, um herauszufinden, wer der richtige Ansprechpartner ist. Das kann die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhöhen.

4. Rechtschreib- und Grammatikfehler

Rechtschreibung war noch nie Ihre Stärke? Bei Anschreiben und Lebenslauf sollten Sie trotzdem besonders auf korrekte Zeichensetzung und Grammatik achten. Jeder Fehler wirkt unprofessionell und kann Zweifel an Ihrer Sorgfalt aufkommen lassen.

Lassen Sie sich in jedem Fall genug Zeit zum Korrekturlesen - oder bitten Sie sogar eine zweite Person, alles gegenzulesen. Rechtschreibprogramme helfen auch, die gröbsten Fehler zu vermeiden. Mit einer fehlerfreien Bewerbung punkten Sie auf jeden Fall!

5. Unprofessionelles Bewerbungsfoto

Ob Selfie, Partybild oder das Foto vom letzten Festival: Solche privaten Schnappschüsse haben in einer Bewerbung nichts verloren! Ein unscharfes, überbearbeitetes oder nicht mehr zeitgemässes Portraitfoto kann ebenfalls einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen.

Lassen Sie am besten ein professionelles Bewerbungsfoto anfertigen oder wählen Sie ein hochauflösendes, neutrales Portrait aus. Achten Sie auf angemessene Kleidung und einen seriösen Hintergrund. Mit einem angemessenen Foto für Ihre Bewerbung punkten Sie auf jeden Fall.

6. Nicht aktualisierter Lebenslauf

Im Lebenslauf klaffen grosse zeitliche Lücken, das Studium von vor 15 Jahren wird breitgetreten, aber die letzten drei Jobs fehlen? Ein nicht aktualisierter Lebenslauf wirft viele Fragen auf.

Personalverantwortliche möchten sich schnell einen Eindruck von Ihrem beruflichen Werdegang machen. Achten Sie daher darauf, Ihren Lebenslauf auf den neusten Stand zu bringen, bevor Sie sich bewerben. Listen Sie insbesondere die letzten Positionen detailliert mit Tätigkeiten und Erfolgen auf. So punkten Sie mit einem schlüssigen Lebenslauf.

7. Falsche Kontaktdaten

Eine falsche E-Mail-Adresse oder Telefonnummer in der Bewerbung ist mehr als nur ärgerlich. Wenn Sie das Unternehmen nicht erreichen kann, ist Ihre Bewerbung ganz schnell aussortiert.

Überprüfen Sie daher unbedingt, ob Sie überall die korrekten Kontaktinformationen angegeben haben. Erstellen Sie sich am besten eigens eine professionelle E-Mail-Adresse für Bewerbungen, um sicherzugehen. Mit korrekten Kontaktmöglichkeiten lassen Sie einen guten Eindruck zurück.

8. Unangemessene E-Mail-Adresse

Apropos E-Mail-Adresse: Auch der Name selbst kann schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen - im positiven oder negativen Sinne. Eine flapsige Adresse wie "sweetgirl1990@email.com" wirkt alles andere als professionell.

Wählen Sie einen seriösen, einfachen Namen mit Vor- und Nachnamen. Bei Bewerbungen gilt: Je professioneller, desto besser. Damit hinterlassen Sie einen guten ersten Eindruck.

9. Nichtbeachtung der Vorgaben zu Dateiformat und Dateinamen

In Stellenausschreibungen geben Unternehmen häufig konkrete Vorgaben dazu, in welchem Dateiformat sowie nach welchem System die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden sollen.

Für Dokumente wie Anschreiben, Lebenslauf oder Zeugnisse wird beispielsweise häufig das PDF-Format gefordert. Für das Bewerbungsfoto kann eine JPG- oder PNG-Datei verlangt werden. Bei der Benennung der Dateien gibt es auch oft Vorgaben, damit eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Gängig ist es, Dateien nach dem Schema "Nachname_Vorname_Dokumentenname.Endung" zu benennen, zum Beispiel "Müller_Max_Lebenslauf.pdf".

Wer diese Vorgaben nicht beachtet und die Unterlagen einfach in selbst gewählten Formaten und mit eigenen Dateinamen einreicht, geht ein unnötiges Risiko ein. Im schlimmsten Fall können die Dokumente vom System des Unternehmens gar nicht erst korrekt zugeordnet und geöffnet werden. Aber auch wenn das funktioniert, kann der Bewerber schnell den Eindruck erwecken, sich nicht genügend Mühe gegeben oder die Hinweise nicht richtig gelesen zu haben.

Deshalb ist es sehr wichtig, die Vorgaben zu Dateiformat und Dateinamen genau zu prüfen und einzuhalten. Nur so kann man sicherstellen, dass die Bewerbung korrekt angezeigt wird und einen professionellen Eindruck hinterlässt. Es zeugt von Sorgfalt und Aufmerksamkeit, wenn man sich an diese Vorgaben hält - und das kann die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch deutlich erhöhen. Also immer das geforderte Dateiformat nutzen und die Dateien exakt nach Vorgabe benennen!

10. Unzureichende Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Glückwunsch, die Bewerbung hat überzeugt und Sie wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Doch ohne gute Vorbereitung kann auch dieses letzte Bewerbungshürde schnell zum Stolperstein werden. Fehlendes Wissen über das Unternehmen, keine überlegten Fragen und sogar unangemessene Kleidung können den schlechten Eindruck perfekt machen.

Informieren Sie sich vorab gründlich über das Unternehmen, seine Produkte, Dienstleistungen und Unternehmenswerte. Überlegen Sie sich intelligent Fragen und sorgen Sie für angemessene Kleidung. Mit der richtigen Vorbereitung kann das Vorstellungsgespräch der Start in Ihre Traumstelle sein!

Typische Bewerbungsfehler vermeiden: Auf die Kleinigkeiten kommt es an

Bei einer Bewerbung entscheiden oft vermeintliche "Kleinigkeiten" über Erfolg oder Misserfolg. Typische Fehler, die Bewerber immer wieder machen, sind auf den ersten Blick unscheinbar. Doch für Personaler können bereits kleine Nachlässigkeiten ein K.O.-Kriterium sein.

Es kommt also darauf an, die Details nicht zu vernachlässigen - auch wenn es mühsam ist. Nehmen Sie sich die Zeit, alles sorgfältig zusammenzustellen, nochmal gegenzulesen und auf formale Vorgaben zu achten.

Oft lohnt es sich auch, Dritte als Korrekturleser einzubinden. Mit einer zweiten Meinung lassen sich Fehler eher erkennen. Legen Sie beim Verfassen des Anschreibens ebenfalls Sorgfalt an den Tag, um die Personalverantwortlichen von Ihrer Eignung zu überzeugen.

Die wichtigsten Tipps: Gründlich informieren, hinsehen, genau durchlesen und niemals auf den letzten Metern nachlässig werden.

Mit der richtigen Sorgfalt und etwas Know-how steht Ihrer Traumstelle nichts mehr im Wege. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Jobsuche!

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.