Bucket List: Ziele anschaulich machen

Bucket List: Ziele anschaulich machen

Berufsleben | 21.02.2024

Die Idee, eine Liste zu erstellen und Dinge abzuhaken, ist nicht neu. Deshalb ist der Begriff "Bucket List" in unserer Gesellschaft fast kein Fremdwort mehr, denn jeder liebt es, etwas von seiner Liste zu streichen! Wir alle haben eine Sache, die wir tun wollen, bevor es zu spät ist. Vielleicht haben Sie sogar schon mit Ihrer Bucket List begonnen. Hier geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie das Beste aus Ihrer Bucket List machen können.

Was ist eine Bucket List?

Die sogenannte Bucket List ist letztlich eine Selbstverwirklichungsliste. Auf der Liste kann man aufschreiben, was man im Laufe des Lebens erleben oder erreichen möchte.

Bucket List, Bucketlist oder Bucket-List: Es existieren verschiedene Schreibweisen. Alle drei Varianten sind von der deutschen Grammatik beeinflusst. Die richtige Schreibweise ist 'bucket list'. Ein anderer Begriff für die Bucket List lautet Löffelliste. Sie ist an die Redewendung 'den Löffel abgeben' angelehnt. Auf Englisch heißt der Satz 'to kick the bucket' - den Eimer umwerfen. Vor allem in der Arbeitswelt ist diese Formulierung metaphorisch gemeint. Den Löffel abgeben bedeutet in dem Fall in Rente gehen.

Was sind typische Punkte auf einer Bucket List?

Auf Bucket Lists sind folgende Stichworte zu finden:

  • Länder, die im jeweiligen Jahr bereist werden sollen
  • freie Zeit für alte oder neue Hobbys und Interessen nutzen
  • Jobwechsel, Fort- und Weiterbildungen oder ein Jahr Pause (Sabbatical)
  • sich mit einem eigenen Buch, einer neu erlernten Sprache oder einer ehrenamtlichen Aufgabe selbst verwirklichen

Warum legen Menschen eine Bucket List an?

Der Sinn einer Bucketlist ist in wenigen Worten erklärt. Man möchte sich einen Überblick über berufliche und private Ziele verschaffen. Solche Listen haben Vor- und Nachteile.

Vorteile:

  • Eine Bucketlist zu schreiben setzt eine gute Selbstkenntnis voraus. Man denkt bewusster über sich und seine Ziele nach. Beim Verfassen lernt man mitunter neue Seiten an sich kennen.
  • Ziele sind etwas Individuelles. Die Ideen können völlig frei sein. Jede Liste zeigt, wie einzigartig ihr Verfasser ist.
  • Die Liste hilft bei der Sortierung zwischen wichtigen und weniger wichtigen Zielen.
  • Abgehakte Punkte sind Erfolgsmomente. Sie motivieren und stärken das Gefühl der eigenen Selbstwirksamkeit.

Nachteile:

  • Die Bucket List kann unter Druck setzen. Ein Blick auf die Notizen kann eine Motivation sein oder im schlechtesten Fall stressen.
  • Der Sinn solcher Listen wird oft falsch verstanden. Manche Menschen fühlen sich verpflichtet, unbedingt auf ein Ziel hinarbeiten zu müssen. Diese Denkweise verursacht nur Stress.

Anmerkung: Es macht überhaupt nichts, wenn man keine großen Pläne hat. Der grundlegende Gedanke lautet: Wer Ziele hat, kann eine Liste anlegen. Und nicht: Jeder braucht eine Liste, weil er sonst ziellos durchs Leben läuft.

Das bringt das Anlegen einer Bucket List

Das Erstellen von Bucket Lists ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Zum Einen setzt man sich beim Schreiben mit sich selbst auseinander. Möglicherweise wird man sich über Ziele bewusst, über die man sich zuvor nie im Klaren gewesen ist.

Eine Bucket List ist eine Orientierungs- und Motivationshilfe. Das Aufschreiben macht die Ziele sichtbar. Das Abhaken motiviert für zukünftige Pläne.

Die Bucket List für's Reisen

Eine To-Do-Liste für die nächste Urlaubsreise umfasst Punkte wie Länder oder Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden sollen. Deshalb sind solche Listen Teil der Reiseplanung. Die Liste wird in den Urlaub mitgenommen, damit man sie an Ort und Stelle dabei hat. Auch handelsübliche Reiseführer können als Bucketlists Verwendung finden.

Die Bucket List für die Karriere

Eine Bucketlist ist keineswegs nur auf den privaten Rahmen beschränkt.
Hier finden Sie ein Beispiel für eine Löffelliste im Job. Auf ihr werden Ziele wie Fortbildungen, ein Jahr Sabbatical, Gehaltserhöhungen, Auslandsaufenthalte oder Beförderungen notiert. Man möchte sie erreichen, bevor man den beruflichen Löffel abgibt.

  • Vielleicht fallen Ihnen auf Anhieb Dinge ein, die Sie während Ihrer Karrierelaufbahn erreichen möchten. Oder die Ideen kommen während eines Gesprächs mit den Kollegen. Eventuell wurden Sie schon einmal vom Chef gefragt: 'Könnten Sie sich vorstellen, dass....?'.
  • Im zweiten Schritt werden diese Impulse gefiltert. Dabei wägen Sie ab, was Ihnen wichtig oder unwichtig erscheint. Diese Überlegung geht mit der Frage einher, ob Sie sich mit den Vorschlägen etc. identifizieren können.
  • Die wichtigen Dinge werden auf einer Liste zusammengetragen. Unter den einzelnen Stichworten schreiben Sie auf, wer Ihnen als Ansprechpartner weiterhelfen kann. Ein Kollege aus der Belegschaft hat eins der Ziele bereits erreicht? Dann sollten Sie sich mit ihm in Verbindung setzen. Er hat wertvolles Insiderwissen.
  • Ein Zeitplan ist immer zu empfehlen. Überlegen Sie, wie lange es ungefähr zur nächsten Beförderung oder Gehaltserhöhung dauern könnte. In dieser Zwischenzeit können Sie auf Ihr Ziel hinarbeiten.
  • Hinter jedes erreichte Ziel oder auch hinter jeden neuen Schritt auf der Karriereleiter wird ein Haken gesetzt. Auf diese Weise gehen Sie die nächsten Schritte motivierter an.

Was, wenn ich nicht alle Punkte auf meiner Bucket List abhaken kann?

Im privaten und beruflichen Alltag geht es oft stressig zu. Dabei können manche Punkte auf der Löffelliste zu kurz kommen. Diese Punkte können Sie auf einer zweiten Liste notieren. Sie wird für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben, wenn mehr Lücke ist

Abgesehen davon ergehen sich ungeahnte Möglichkeiten meistens dann, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet...

Wie lege ich eine Bucket List an?

Beim Anlegen ist es sinnvoll, nach den folgenden Schritten vorzugehen:

  1. Zuerst können Sie Ihre Ziele auf Karteikarten sammeln. Sie werden später auf der Bucketlsit als Reinschrift festgehalten. Dabei wird unterschieden: Welche Ziele sind vorrangig? Welche Dinge können auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden? Auf der Liste werden sie unter den Rubriken 'Jetzt' und 'Später' eingeordnet.
  2. Eine thematische Kategorisierung macht die Liste übersichtlicher.
  3. Ein weiterer Gedanke ist die Frage, was Sie sich mit welchem Ziel erhoffen. Bessere Karriereaussichten im Job, mehr Freizeit oder eine berufliche Neuorientierung können die Antworten sein.
  4. Unter jedes Stichwort werden Spiegelstriche gesetzt. Sie zählen die einzelnen Schritte auf, welche zum Ziel hinführen. Alternativ werden sie auf einer gesonderten Vorbereitungs- und Durchführungsliste aufgeschrieben.
  5. Neben der handgeschriebenen Liste gibt es mittlerweile Apps, welche Stift und Papier ersetzen.
  6. Es liegt an Ihnen, welche Methode für Sie am besten geeignet ist. Eine von Hand verfasste Bucket List macht Ihre Ziele im wörtlichen Sinn greifbar. Beim Schreiben prägen sich die verschiedenen Punkte besonders gut ein. Eine handschriftliche Liste kann jedoch leichter verloren gehen oder ist mit der Zeit schwer zu überblicken.
  7. Dokumente als App sind etwas anonymer. Allerdings sind die geschriebenen Begriffe besser geordnet und die Liste landet nicht versehentlich im Papierkorb.
  8. Das lang ersehnte Ziel wurde erreicht? Einige Träume haben sich ganz von selbst erfüllt? Perfekt - sie können auf der Liste abgehakt oder auf eine zweite Liste gesetzt werden. Die Überschrift heißt: 'Auf dem Eimer ist ein Deckel'.
  9. Eine neue Inspiration hinzufügen, abgearbeitete Dinge streichen oder eine zweite Bucketlist mit tollen Ideen erstellen: Schreiben ist ein Wandel. Das ist auch gut so, denn daran zeigt sich die Entwicklung eigener Interessen.
  10. Die fertiggestellte Liste wird an einem Ort aufgehängt, wo sie gut zu sehen ist. Im Idealfall hat man sie täglich vor Augen. Zum Beispiel am Arbeitsplatz, an der Pinnwand im Homeoffice oder als App auf dem Smartphone.

Anmerkung: Jede Bucket List ist genauso verschieden wie ihr Verfasser. Es gibt keine 'richtigen oder falschen' Ziele. Lassen Sie sich nicht davon verunsichern, was Bekannte zum Inhalt Ihrer Liste sagen oder ob sie selbst eine führen würden. Es geht einzig und allein um Sie selbst.

Fazit: Ziele visualisieren bringt Motivation

Bei der Löffelliste geht es weniger um die Ziele an sich, sondern um deren Vergegenwärtigung. Mit jedem Blick auf die Liste erinnert man sich selbst daran, was man schon erreicht hat und noch erreichen möchte. Im Alltag werden viele Dinge, die man sich vornimmt, oft vergessen. Wenn die Träume aber auf einer Liste stehen, werden sie greifbarer.

Die Anzahl der angestrebten Dinge spielt keine Rolle. Eine Bucketlist kann aus einem einzigen Ziel bestehen. Es gibt auch keine banalen Dinge, die für die Liste zu unwichtig sind. Ausschlaggebend ist der Glaube an sich selbst, dass man den 'Inhalt' der Bucket-List erreicht.

Was steht auf Ihrer Bucket List? Abenteuer zu weit entfernten Zielen, gewagte Erfahrungen oder lebensverändernde Gelegenheiten? Es gibt zwar unendlich viele Möglichkeiten, was auf eine Bucket List kommen könnte, aber alle Abenteuer haben ein gemeinsames Ziel: Erinnerungen zu schaffen, die ein Leben lang halten. Egal, ob Sie ein erfahrener Reisender sind oder gerade erst anfangen, diese Tipps werden Ihnen helfen, die Punkte auf Ihrer Bucket List abzuhaken und das Beste aus jedem Erlebnis zu machen. Worauf warten Sie also noch? Fangen Sie an, Ihr nächstes Abenteuer zu planen!

 

 

Bucket List: DIE WICHTIGSTEN FRAGEN IN KÜRZE BEANTWORTET 

Antworten auf die wichtigsten Fragen auf einen Blick:

Was ist eine Bucket List?

Eine "Bucket List" ist eine Auflistung von Dingen oder Erfahrungen, die eine Person im Laufe ihres Lebens zu tun oder zu erreichen hofft. Das kann alles sein, vom Besuch eines bestimmten Ortes über das Erlernen einer neuen Fähigkeit bis hin zum Fallschirmspringen.

Was sind typische Punkte auf einer Bucket List?

Typische Punkte auf einer Bucket List sind z. B. Reisen zu exotischen Zielen, neue und aufregende Hobbys oder das Erreichen wichtiger Meilensteine wie der Schulabschluss oder die Heirat.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.