Deckblatt Bewerbung: Kür für Ihre Bewerbungsunterlagen

Deckblatt Bewerbung: Kür für Ihre Bewerbungsunterlagen

Professionell bewerben | 10.10.2023

Ein Element der Bewerbung, vor dem viele Bewerber Respekt haben, ist das Deckblatt: Bewerbung schreiben im Zeitalter der Email-Bewerbung, inwieweit ist ein Deckblatt da überhaupt noch zeitgemäß? Wie wird ein Deckblatt erstellt und welche Inhalte kommen darauf? Diese Fragen beantworten wir Ihnen im nachfolgenden Artikel.

Deckblatt Bewerbung: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Das Deckblatt bietet potenziellen Arbeitgebern einen Einblick in Qualifikationen und Erfahrungen eines Bewerbers
  • Platziert wird das Bewerbungsdeckblatt hinter das Anschreiben und vor den Lebenslauf
  • Auch auf das Deckblatt wird in der Regel ein Bewerbungsfoto eingefügt 
  • Es dient als visueller erster Eindruck, sozusagen als "Vorspann" zur Bewerbung, um Interesse zu wecken und einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen
  • Vorteile: Individualität, schneller erster Eindruck, Zusammenfassung der wichtigsten Qualifikationen, Übersichtlichkeit der Bewerbung
  • Nachteile: potenziell überflüssig, Fehlerquelle, hoher Zeitaufwand bei der Erstellung
  • Verwenden Sie ein Deckblatt, wenn es gefordert oder empfohlen wird oder wenn es Ihnen hilft, Ihre Bewerbung zu organisieren und hervorzuheben
  • Orientieren Sie sich bei der Erstellung an den zahlreich vorhandenen Vorlagen und Mustern

Deckblatt Bewerbung: was ist das eigentlich?

Das Deckblatt einer Bewerbung ist im Wesentlichen das Gesicht der gesamten Bewerbungsunterlagen. Es bietet potenziellen Arbeitgebern oder Zulassungsausschüssen einen schnellen Einblick in Ihre Qualifikationen, Zeugnisse und Erfahrungen. Es ist mitunter der erste Eindruck, den Sie hinterlassen, daher sollte es professionell, leicht zu lesen und attraktiv ausgearbeitet sein. Achten Sie bei der Gestaltung des perfekten Deckblatts darauf, dass Sie Ihren Namen, Ihre Kontaktdaten, die Stelle oder den Studiengang, für den Sie sich bewerben, und Ihre wichtigsten Leistungen oder Auszeichnungen angeben. 
Anhand eines sorgfältig gestalteten Deckblatts können Arbeitgeber schnell erkennen, ob Sie gut zu ihrem Unternehmen passen.

Warum ein Deckblatt?

Stellen Sie sich das Deckblatt als eine Art "Vorspann" zu Ihrer Bewerbung vor, der Interesse wecken soll auf das, was kommt.
Es bietet Ihnen Möglichkeit, Ihre größten Erfolge in Szene zu setzen und Ihre Bewerbung dadurch noch mehr auf die Stellenausschreibung anzupassen. Außerdem kann eine ansprechende visuelle Gestaltung dem Personaler einen zusätzlichen guten Eindruck vermitteln. Jedoch kann die Verwendung eines Deckblattes auch nicht nur Vorteile haben.

Vorteile 

  • Aufwand und Individualität: Die Verwendung eines Deckblatts kann dem Unternehmen zeigen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, ein Deckblatt zu erstellen und dass Sie sich gut auf die Bewerbung vorbereitet haben.
  • Erster Eindruck: Das Deckblatt ist die erste Seite nach dem Anschreiben, die der Personaler sieht, und es ist wichtig, dass es professionell und ansprechend aussieht. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, sich von anderen Bewerbern abzuheben und einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
  • Es kann Ihre Kontaktdaten und Qualifikationen zusammenfassen: Auf dem Deckblatt können Sie Ihren Namen, Ihre Kontaktdaten und eine kurze Zusammenfassung Ihrer Qualifikationen angeben. Dadurch kann der Personaler schnell und einfach Ihre Daten finden und hat einen Überblick über Ihre Fähigkeiten.
  • Ein Deckblatt kann Ihre Bewerbung organisieren: Ein Deckblatt kann dazu beitragen, Ihre Bewerbung ordentlich und organisiert aussehen zu lassen. Es kann bei einer Printbewerbung auch helfen, Ihre Unterlagen zusammenzuhalten, falls sie getrennt werden.

Nachteile

  • Zu viel des Guten: Wenn das Unternehmen nicht explizit nach einem Deckblatt verlangt oder es in den Anforderungen nicht erwähnt wird, kann es überflüssig wirken und Platz in Ihrer Bewerbung verschwenden. Die Seitenanzahl wird größer, ohne dass mehr Inhalt hinzukommt.
  • Potenzielle Fehlerquelle: Wenn das Deckblatt nicht ordentlich und professionell gestaltet ist, kann es das Gegenteil von dem bewirken, was Sie erreichen wollten und als unprofessionell angesehen werden.
  • Zusätzlicher Zeitaufwand: Die Gestaltung eines Deckblattes nimmt Zeit und Anstrengung in Anspruch, besonders wenn Sie sicherstellen möchten, dass es professionell und ansprechend aussieht. Dies kann dazu führen, dass Sie weniger Zeit haben, um Ihren Lebenslauf und Ihr Anschreiben zu optimieren.

Im Zweifel weglassen?

So vielfältig die Möglichkeiten, die das Deckblatt bietet, auch sind - es bleibt ein Relikt aus den Tagen der Papierbewerbung. Da die meisten Bewerbungen heute nicht in einer Bewerbungsmappe per Post versandt werden, sondern als Email-Bewerbung bei den potenziellen Arbeitgebern eingehen, könnte man meinen, das Deckblatt habe komplett ausgedient. 
Unsere Empfehlung: Wer Zeit und Muße hat, sich dem Thema Bewerbungsdeckblatt zu widmen, der tue dies. Sollten Sie sich aber nicht sicher sein, lassen Sie es weg (es sei denn, es wird ausdrücklich vom Unternehmen verlangt!).

Das Wichtigste ist jedoch, dass Sie Ihre Zeit und Anstrengungen in die wichtigen Teile Ihrer Bewerbung stecken. Priorität sollten immer die Inhalte haben!

Was gehört auf das Deckblatt?

  • "Bewerbung" als Überschrift 
  • Vollständiger Name und Kontaktdaten: Die Angabe sollte Ihre vollständige Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse enthalten.

  • Jobtitel & Unternehmen: Die Bezeichnung des Jobs, auf den Sie sich bewerben, und der potenzielle Arbeitgeber, sollten klar und deutlich auf dem Deckblatt stehen. Dadurch wird Ihre Mühe deutlich, die Bewerbung auf die konrete Stelle abzustimmen.

  • Das Datum, an dem Sie die Bewerbung eingereicht haben, sollte ebenfalls auf dem Deckblatt enthalten sein.

  • Ihre wichtigsten Qualifikationen: Eine kurze Zusammenfassung Ihrer wichtigsten Qualifikationen und Erfahrungen, die für die Position relevant sind. 

Mit oder ohne Bewerbungsfoto?

In vielen Mustern für das Deckblatt finden sich Platzhalter für das Einfügen von Bewerbungsfotos
Sollten Sie sich dafür entscheiden, Ihrer Bewerbung ein Deckblatt beizufügen, empfehlen wir auch, ein Bewerbungsfoto mit darauf aufzunehmen. 
Anders als auf dem Lebenslauf muss es hier nämlich nicht zwingend ein Portraitfoto sein; Sie können auch gern ein anderes Format wählen, beispielsweise auch ein Bild, das Sie sitzend oder am Computer zeigt, vorzugsweise jedoch beim gleichen Fototermin aufgenommen wie das auf dem Lebenslauf verwendete Bewerbungsfoto. Das Foto darf zudem auch größer sein als auf dem Lebenslauf, da das Deckblatt im Vergleich zu diesem insgesamt weniger Inhalt fasst.

Wie erstelle ich ein Deckblatt?

Die meisten Bewerber werden bei der Erstellung eines Deckblattes mit Mustern arbeiten, die die verwendeten Computer-Schreibprogramme bereitstellen oder im Internet heruntergeladen werden können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese individuell auf Ihre Bewerbung anpassen und an welchen Stellen Sie ruhig kreativ sein dürfen.

Greifen Sie auf Muster und Vorlagen zurück

Im Netz kursieren zahlreiche Muster und Vorlagen, an denen sich Bewerber bei der Erstellung ihres Deckblatts orientieren können. 

  • Nutzen Sie eine Vorlage als Ausgangspunkt: Wählen Sie eine Vorlage aus, die Ihren Anforderungen entspricht und verwenden Sie sie als Ausgangspunkt Ihrer eigenen Arbeit. Ändern Sie die Farben, Schriftarten und das Layout, um sie an Ihre Bedürfnisse anzupassen.

  • Halten Sie es einfach: Wählen Sie eine einfache Vorlage, die leicht zu bearbeiten ist. Überladen Sie das Deckblatt nicht mit zu vielen Details oder Designs, da dies davon ablenken kann, was wichtig ist - Ihre Qualifikationen und Erfahrungen.

  • Überprüfen Sie die Konformität: Stellen Sie sicher, dass die Vorlage, die Sie verwenden, den gängigen Branchenstandards und Anforderungen entspricht.

Vorlagen, besonders aus dem Netz oder von gängigen Schreibprogrammen, sollten Sie hauptsächlich als Hilfe dafür sehen, um das Design und die Struktur Ihres Deckblatts zu vereinfachen. Vergessen Sie jedoch nicht, es individuell anzupassen und es so einzigartig wie möglich zu gestalten.

Verleihen Sie Ihrer Bewerbung Individualität

Auch wenn die Inhalte der Bewerbung letzten Endes über den Erfolg einer Bewerbung entscheiden, ist auch die äußere Form nicht zu vernachlässigen. Zeigen Sie anhand Ihrer Unterlagen daher Ihre Individualität und Kreativität. Beim Deckblatt haben Sie die größten Freiheiten. Setzen Sie dezent ein Farbschema ein, benutzen Sie ein ungewöhnliches Format für Ihr Bewerbungsbild und fügen Sie einen Leitsatz ein, der Ihre Arbeitsethik beschreibt.

Achten Sie auf einheitliches Layout & Design 

Einheitlichkeit im Hinblick auf das Design der Bewerbungsunterlagen ist ein wichtiges Indiz dafür, dass Sie sich mit Ihrer Bewerbung intensiv auseinandergesetzt haben. Durch die optische Kontinuität ergeben die einzelnen Elemente der Bewerbung ein stimmiges Gesamtbild.
Sollten Sie eine Formatvorlage zur Erstellung Ihres Deckblatts verwendet haben, könnten Sie nachsehen, ob ebenfalls Vorlagen für Anschreiben und Lebenslauf (und alle anderen Dokumente, die Sie für Ihre -gegebenenfalls digitale- Bewerbungsmappe benötigen) im gleichen Design verfügbar sind. 
Auf folgende Punkte sollten Sie besonders achten:

  • Verwenden Sie ein einheitliches Schriftbild: Verwenden Sie dieselbe Schriftart und -größe für alle Dokumente, einschließlich Anschreiben, Lebenslauf und Deckblatt.

  • Einheitliche Absatz- und Zeilenabstände: Stellen Sie sicher, dass die Absatz- und Zeilenabstände in allen Dokumenten gleich sind.

  • Bei einem Farbschema bleiben: Verwenden Sie dieselben Farben für Überschriften und Untertitel in allen Dokumenten.

  • Symbolik beibehalten: Benutzen Sie zum Formatieren von Informationen dieselben Symbole, z.B. Bullet Points

Wohin gehört das Deckblatt in der Bewerbung?

Das Deckblatt reiht sich wie folgt in die Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen ein: 

  • Anschreiben
  • Deckblatt 
  • Lebenslauf 
  • Zeugnisse & Zertifikate 

Der Begriff "Deckblatt" ist insofern irreführend. Das Deckblatt kommt in den meisten Fällen, anders als der Name suggeriert, nicht an die erste Stelle der Bewerbungsunterlagen, sondern in der Regel hinter das Anschreiben. Dies wurde bereits in den Zeiten der Bewerbungsmappe so gehandhabt.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.