Ausbildung Kaufmann/Kauffrau E-Commerce
Der Kaufmann im E-Commerce ist seit dem 1. August 2018 in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf nach BBiG (Berufsbildungsgesetz). Die Ausbildung dauert drei Jahre und kann im Groß-, Außen- oder Einzelhandel erfolgen. Die späteren Einsatzorte können auch touristische Unternehmen, Dienstleister oder online vertreibende Hersteller sein.
Der Schwerpunkt der Ausbildung Kaufmann E-Commerce ist der Betrieb eines Onlineshops. Dazu gehören das Einpflegen neuer Artikel und die Verknüpfung mit dem ERP-System des Unternehmens, die Erstellung von Webanalysen (Kaufverhalten von Kunden, Aktivitäten der Konkurrenz, Preisermittlung) sowie das Customer Relationship Management zu Zwecken des Up- und Cross-Sellings.
Wichtige juristische Bereiche sind das Wettbewerbs- und das Urheberrecht sowie der Datenschutz. Bei der Einrichtung eines Shops in Zusammenarbeit mit einem Webdesigner wählt der Kaufmann E-Commerce auch Bezahlsysteme aus. Kernqualifikationen der Ausbildung sind:
- Wahl von Online-Vertriebskanälen
- Gestaltung des Waren- oder Dienstleistungssortiments
- Unterstützung der Beschaffung
- tägliche Produktpflege im Shop
- Vertragsanbahnung im Online-Vertrieb
- Abwicklung der Vertriebsverträge
- Gestaltung der Kundenkommunikation
- Entwicklung und Umsetzung von Methoden des Online-Marketings
- kaufmännische Kontrolle und Steuerung
Die Ausbildung schließt mit einer zweiteiligen Abschlussprüfung ab. Der erste Teil erfolgt nach anderthalbjähriger Ausbildung und beinhaltet die Sortimentsbewirtschaftung und die Vertragsanbahnung. Das Ergebnis dieser Prüfung fließt in die Gesamtnote zu 25 % ein. Der zweite Teil kurz vor dem Ende der Ausbildung behandelt Wirtschafts- und Sozialkunde, Kundenkommunikation im E-Commerce und projektbezogenene Prozesse.
Was macht ein Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce?
Die Aufgaben Kaufmann/Kauffrau E-Commerce erschließen sich größtenteils aus den genannten Ausbildungsinhalten. Allerdings sind die Arbeitsinhalte so vielfältig wie der gesamte E-Commerce, denn wir können heute alles Mögliche online kaufen - Produkte, Dienstleistungen, Medikamente, Reisen, Ratgeber und so fort.
Beste Voraussetzungen für diesen Beruf bringen junge, sehr online-affine Menschen mit, die selbst viel im Internet shoppen und schon oft überlegt haben, was sich dabei vonseiten der Shops besser machen ließe. Der Beruf hat eine große Zukunft, denn der Onlinehandel wird nie wieder verschwinden. Er ist ein sehr bedeutender Wirtschaftszweig und wächst permanent.
Die Kaufleute für E-Commerce steuern die Prozesse in dieser Wirtschaftswelt an einer sehr maßgeblichen Stelle. Sie müssen dabei gut über die technischen Funktionen solcher Shops Bescheid wissen. Hinzu kommen die kaufmännischen Aufgaben, die in jedem Handel wichtig sind. Es müssen also auch ganz herkömmlich Buchungen verarbeitet werden, was heutzutage moderne Programme übernehmen. Diese richtet der Kaufmann für E-Commerce ein. Er muss des Weiteren Preisentwicklungen kalkulieren und darauf achten, dass alle Aspekte seines Online-Shops den (sich gelegentlich ändernden) Gesetzen entsprechen.
Das Gehalt von Kaufleuten für E-Commerce
Einstiegsgehälter bewegen sich zwischen 1.700 bis 2.400 Euro. Es gibt in diesem Bereich nicht die großen regionalen Unterschiede wie in anderen Branchen, weil Kaufleute für E-Commerce sehr oft bis überwiegend im Home-Office arbeiten können und daher nicht so stark an den Standort eines Unternehmens gebunden sind.
Allerdings beeinflusst die Größe des Unternehmens den Verdienst sehr stark, denn es gibt wahre Online-Giganten und auch sehr kleine Shopbetreiber. Übrigens ist in diesem Beruf eine interessante Karriere durch die Qualifizierung zum staatlich geprüften Betriebswirt oder zum Handelsfachwirt möglich.
