Schlusssatz Bewerbung: Formulierung & Beispiele für das Anschreiben

Schlusssatz Bewerbung: Formulierung & Beispiele für das Anschreiben

Professionell bewerben | 28.10.2021

Eine gute Bewerbung überzeugt mit einem gelungenen Einstieg, einem aussagekräftigen Kernteil und einem treffenden Abschluss, der das Ganze abrundet. Und genau deshalb sollte der Schlusssatz einer Bewerbung gut durchdacht und spritzig formuliert sein. Wie das geht? Wir erklären es.

Schlusssatz: Bedeutung und Funktion

Personaler haben wenig Zeit und müssen aus einer Vielzahl von Bewerbungen die besten herausfiltern. Häufig überfliegen sie deshalb die Bewerbungsschreiben nur oder lesen sie quer. Umso mehr Bedeutung kommt einem fesselnden Einstieg und einem ausdrucksstarken Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben zu.

Der Schlusssatz kann zum Beispiel auf ein anschließendes Gespräch verweisen, auf das der Bewerber hofft. Dabei soll er die Vorfreude des Bewerbers darauf bereits im Vorfeld ankündigen. Denn schließlich ist das Ziel eines Anschreibens die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Der Schlusssatz ist also nicht nur ein banaler Satz, er will gut durchdacht sein. Er muss alles vorher Mitgeteilte abrunden und sollte den Empfänger direkt ansprechen. Besonders raffiniert ist es, wenn er den Personaler dazu animiert, den Bewerber einzuladen.

Der korrekte Aufbau eines Anschreibens

Zu einer Bewerbung, die Eindruck machen soll, gehört ein Anschreiben, das Motivation erkennen lässt und einwandfrei formuliert ist. Der Aufbau des Anschreibens unterliegt gewissen Regeln, die auch eingehalten werden sollten.

Ein Anschreiben besteht aus:

Kopfteil

Hier gehören persönliche Angaben wie Name und Adresse des Bewerbers sowie des Arbeitgebers hinein. Auch das Datum darf nicht fehlen. Im Betreff muss erstmals das Wort Bewerbung fallen, mit Bezugnahme zur Stellenanzeige. Die Anrede erfolgt entweder allgemein oder besser direkt an eine Person.

  • Absender, Datum
  • Empfänger
  • Betreff
  • Anrede/ Begrüßung

Mittelteil

Der Mittelteil enthält den Einleitungssatz, der zumindest so kreativ geschrieben sein sollte, dass er den Leser abholt und neugierig macht. Im Hauptteil gehen Bewerber auf ihre Motivation, Fähigkeiten, Kenntnisse und praktische Erfahrungen ein, idealerweise mit Bezug zur Stellenanzeige.

  • Einleitungssatz
  • Hauptteil
  • Warum bewerben Sie sich auf die Stelle?
  • Soft Skills
  • Kompetenzprofil
  • Berufserfahrung
  • Motivation
  • Aktuelle Situation/ letzte berufliche Station
  • Bezug zum Stellenangebot herstellen

Schlussteil

In den Schlussteil der Bewerbung gehört der Schlusssatz, der nochmal Akzente setzen und endgültig überzeugen soll. Eine höfliche Grußformel und eine handschriftliche Unterschrift verleihen dem Bewerbungsschreiben eine persönliche Note.

  • Schlusssatz
  • Gruß und Unterschrift
  • Anlagen (eventuell)

Das macht Eindruck – Die Wirkung des Schlusssatzes

Mit dem Einleitungssatz gewinnen Bewerber die Aufmerksamkeit, mit dem Hauptteil wecken sie das Interesse und mit dem Schlusssatz beeindrucken Sie den Leser. Der Schlusssatz hallt nach. Er soll eben nicht nur eine höfliche Floskel sein, sondern Informationen kompakt vermitteln und wortgewandt das besondere Engagement des Bewerbers reflektieren.

Informationen statt Phrasendrescherei

Im Schlussteil können auch gut Angaben zu Gehaltsvorstellung und dem möglichen Arbeitsbeginn untergebracht werden. Viele Stellenanzeigen verlangen nach diesen Angaben sogar. Sie einfach zu ignorieren oder für das Vorstellungsgespräch aufzusparen, ist zwar legitim, aber nicht unbedingt gewünscht. Personaler sortieren nämlich nicht selten genau danach aus.

Es macht Sinn, die Antworten der Fragen „Wann können Sie frühestens bei uns beginnen?“ und „Welche Gehaltsvorstellung haben Sie?“ im Schlusssatz zu integrieren. Gleichzeitig sollte die Freude auf ein persönliches Kennenlernen erwähnt werden. Dann haben Bewerber zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Beispiele:

Ich befinde mich zurzeit noch in einem Beschäftigungsverhältnis. Der frühestmögliche Beginn bei Ihnen ist für mich der (Datum) Für weitere Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Ich kann frühestens am (Datum) bei Ihnen die Stelle antreten. Wenn Sie sich für mich entscheiden, freue ich mich.

Ab dem (Datum) wäre ich für Sie als Mitarbeiter verfügbar. Ich freue mich, wenn ich Ihr Unternehmen bereichern kann.

Als jährliches Bruttogehalt stelle ich mir einen Betrag von XY vor. Gern können wir weitere Fragen bei einem persönlichen Gespräch besprechen.

5 Argumente, die für einen inhaltsstarken und sprachlich versierten Schlusssatz sprechen

Ein gut formulierter Schlusssatz...

  • unterstreicht das Selbstbewusstsein des Bewerbers.
  • greift vor auf das, was der Bewerber sich wünscht.
  • betont das große Interesse des Bewerbers an der Stelle.
  • spiegelt die Motivation des Bewerbers wider.
  • fordert den Leser zur Handlung auf (Call-to-Action).

Warum ein „Call to Action”?

Ein Call-to-Action, oder Handlungsanweisung, ist ein cleverer Schachzug. Die Methode wird häufig im Marketing-Bereich verwendet. Gewöhnlich wird eine Formulierung mit der Absicht zur Handlungsaufforderung am Schluss eines Textes gesetzt. Der Leser wird aktiv dazu aufgefordert, zu agieren.

Im Fall einer Bewerbung sollen Arbeitgeber oder Personaler dazu animiert werden, den Kandidaten einzuladen. Die Handlungsaufforderung muss indirekt erfolgen. Bewerber sollten also nicht schreiben „Laden Sie mich ein“, sondern „Ich freue mich, in einem persönlichen Gespräch mehr von mir zu erzählen“.

So bitte nicht!

Hierauf sollten Sie im Schlusssatz besser verzichten:

  • Verwenden Sie nicht den Konjunktiv! Schreiben Sie nicht „Ich würde mich freuen…“, sondern „Ich freue mich…“. Statt „Es wäre schön, wenn…“ schreiben Sie besser „Gern bin ich bereit…“.
  • Der Konjunktiv hat in einer Bewerbung generell nichts zu suchen. Er steht zwar für Höflichkeit, aber auch für Unsicherheit.
  • Bedanken Sie sich nicht dafür, dass der Arbeitgeber sich Zeit genommen hat. Machen Sie sich bewusst, dass Sie zwar als Interessent für einen Job auftreten, nicht aber als Bittsteller und selbst für Ihren Gegenüber etwas zu bieten haben.
  • Vermeiden Sie in Ihren Sätzen überhebliche Floskeln und stellen Sie sich nicht auf ein Podest. Bleiben Sie dezent freundlich und in jedem Fall glaubwürdig.
  • Gestalten Sie den Schlusssatz nicht extravagant, sondern passend zur Bewerbung und zu Ihrer Persönlichkeit.
  • Komplizierte Schachtelsätze behindern den Lesefluss und wirken aufgeplustert. Behalten Sie eine aktive Sprache bei.
  • Experimentieren Sie nicht mit Passivkonstruktionen. Das klingt nicht nur gestelzt, sondern kann Ihrer Bewerbung die nötige Authentizität nehmen.
  • Verzichten Sie auf rhetorische Fragen. Sie sind ein Stilmittel, das für eine Bewerbung eher ungeeignet ist. (Es sei denn, es handelt sich um eine höchst kreative Branche.)

Nach dem Schlusssatz: Grußformel und Unterschrift

Nach dem Schlusssatz folgen üblicherweise immer ein Gruß und eine Unterschrift. Auch hier können sich Fehler einschleichen. Was Sie beachten sollten:

  • Die Unterschrift ist Pflicht. Sie bestätigt nicht nur die Korrektheit der Angaben, sondern macht die Bewerbung individuell.
  • Die Formel „Mit freundlichen Grüßen“ (ohne Satzzeichen) ist der Klassiker, mit dem Bewerber nichts falsch machen können. Sie kann auch leicht abgeändert werden („Es grüßt freundlichst…“), sollte dann aber in jedem Fall zur Branche passen.
  • Der Abstand zwischen Schlusssatz und Grußformel beträgt eine Leerzeile.
  • Nach der Grußformel folgen zwei oder drei Leerzeilen, dann ist genügend Platz für eine stilvolle Unterschrift.
  • Mutige Bewerber können nach der Unterschrift noch ein PS. (Postskriptum) setzen, um zum Beispiel auf etwas zu verweisen, das für die Bewerbung relevant ist.

Formulierungsbeispiele für einen gelungenen Schlusssatz

Ich freue mich auf eine baldige/ positive Rückmeldung von Ihnen.

Ich freue mich auf die Einladung zu einem persönlichen Kennenlernen.

Gerne bin ich bereit, Ihnen bei einem Vorstellungsgespräch mehr von mir zu erzählen.

Nun möchte ich Sie persönlich von mir überzeugen. Wenn Sie Zeit für ein persönliches Gespräch haben, freue ich mich sehr.

Wenn Sie mein Kompetenzprofil überzeugt hat und Sie neugierig geworden sind, dann zögern Sie nicht, mich einzuladen. Ich freue mich.

Mit mir erhalten Sie einen engagierten Mitarbeiter, der Lust hat, Teil Ihres Teams zu werden. Auf ein Gespräch mit Ihnen freue ich mich schon jetzt.

Wenn Sie in mir einen potenziellen Mitarbeiter für Ihr Unternehmen sehen, dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch.

Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich auf ein näheres Kennenlernen.

In einem Bewerbungsgespräch können wir weitere Fragen besprechen. Ich stehe Ihnen dafür gern zur Verfügung.

Falls Sie zurzeit keine Vakanzen haben, freue ich mich trotzdem, wenn Sie meine Bewerbung zu einem späteren Zeitpunkt mit in Ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen.

Das Wichtigste zum Schlusssatz in Kürze

Es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten, einen stimmigen Schlusssatz zu verfassen. Für welchen Abschluss Sie auch immer sich entscheiden, denken Sie daran, dass er:

  • kurz und knackig ist (nicht mehr als drei Sätze!)
  • positiv konnotierte Wörter beinhaltet
  • präzise in der Aussage und höflich in der Formulierung ist
  • sich von der Masse abhebt, ohne die Stilnormen zu durchbrechen

Tipp: Wenn Sie unsicher sind, bleiben Sie lieber bei klassischen Sätzen. Experimentelle Versuche, besonders wortgewandt und witzig zu wirken, können schnell das Ziel verfehlen.

Fazit: Mit fulminantem Ende in Erinnerung bleiben

Ein knackig geschriebener Schluss zeugt von Selbstbewusstsein und auch Höflichkeit. Ein Anschreiben sollte immer sauber und vollständig beendet werden. Halbherzige oder langweilige Floskeln und Phrasen schrecken erfahrene Personaler schnell ab.

Der Schlusssatz verleiht dem Anschreiben Nachdruck. Er ist das i-Tüpfelchen. Wem es gelingt, einen unaufdringlichen prägnanten Abschluss auszuformulieren, der bleibt beim Adressaten im Gedächtnis hängen. Jetzt sind es bis zum Traumjob nur noch wenige Schritte.

Manche Arbeitgeber bevorzugen klassische Sätze, andere lassen sich gern überraschen. Die Geschmäcker sind trotz Normen und Standards immer verschieden. Wie auch immer Bewerber ihren Schlusssatz wählen, wenn alles stimmig ist und zusammenpasst, haben sie gute Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.