Baustoffprüfer

Baustoffprüfer: Ausbildung, Aufgaben & Karrierechancen

Auf einer Baustelle sind Handwerker, Ingenieure, Techniker und Baustoffprüfer anwesend. Jedem Berufsbild kommen spezifische Tätigkeiten zu, welche auf dem Bau professionell ausgeführt werden. Handwerker und Techniker üben Jobs aus, in denen Arbeiten wie die Instandsetzung von Wänden oder das Verlegen von Rohren typische Aufgaben sind. Ingenieure sind sowohl handwerklich als auch technisch erfahren. Die Position von Baustoffprüfern ist ein Beruf, welcher mit besonderen Verantwortungen in der Bauwirtschaft einhergeht.

 In diesem Artikel erfahren Bewerber, Interessenten oder Arbeitnehmer wissenswerte Informationen über die Aufgabenbereiche eines Baustoffprüfers. Dem Beruf geht eine Ausbildung voraus, welche die zukünftigen Fachkräfte optimal auf ihren Arbeitsalltag als Baustoffprüfer vorbereitet. Nähere Angaben und notwendige Voraussetzungen für die Ausbildung werden ebenfalls als eigenständiges Kapitel behandelt. 

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Baustoffprüfer ( m w d)

  • Aufgaben: Baustoffprüfer kontrollieren Baustoffe wie Beton, Mörtel und Bitumen, analysieren Proben im Labor und erstellen Berichte über deren Qualität und Eigenschaften für Ingenieure.
  • Arbeitsumfeld: Sie arbeiten auf Baustellen, in Produktionsbetrieben oder Laboren und sind wichtige Ansprechpartner für Ingenieure und Handwerker.
  • Ausbildung: Die duale Ausbildung dauert 3 Jahre und vermittelt theoretische Kenntnisse in der Berufsschule sowie praktische Fähigkeiten im Ausbildungsbetrieb.
  • Fokus auf Nachhaltigkeit: Baustoffprüfer tragen zur Umweltfreundlichkeit der Bauwirtschaft bei, indem sie recycelte und nachhaltige Materialien prüfen und einsetzen.
  • Karrierechancen: Weiterbildungen, Spezialisierungen und ein Studium in verwandten Bereichen bieten langfristige Aufstiegsmöglichkeiten, z. B. zum Bauleiter.

Was macht ein Baustoffprüfer (m w d)?

Als Baustoffprüferin oder Baustoffprüfer kontrolliert man den Zustand von Materialien oder Baustoffen, welche auf der Baustelle weiterverarbeitet werden. Das Anfertigen von Prüfberichten sowie die Entnahme von Bodenproben machen einen weiteren Schwerpunkt im Arbeitsalltag aus.

Typische Tätigkeitsfelder und Arbeitsbereiche von Baustoffprüfern 

Baustoffprüfer sind in Unternehmen im Baugewerbe angestellt oder arbeiten im Labor. Weitere Arbeitsbereiche sind Produktionsbetriebe, in denen Baustoffe hergestellt werden. 

Aufgaben eines Baustoffprüfers

  • Kontrolle von Baustoffen und Materialien für handwerkliche Arbeiten
  • Dokumentation von Messergebnissen auf dem Bau
  • Kontrolle, Wartung und Reparatur von Maschinen
  • Anfertigung von Berichten, welche Bauingenieuren überreicht werden 

Als Baustoffprüferin oder Baustoffprüfer nimmt man Baustoffprüfungen vor. Dieser grundlegenden Aufgabe verdankt das Berufsbild seinen Namen. Im Bauingenieurwesen oder auf Baustellen finden Materialien wie Mörtel, Beton oder Bitumen Verwendung. Baustoffprüfer kennen die Eigenschaften und Beschaffenheiten solcher Baustoffe. 

Baustoffprüfer berechnen die Statik von Bauwerken und nehmen von ihnen Maße. Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten. Das Ausmessen von Böden oder Wänden ist eine vorbereitende Maßnahme für die darauffolgenden Arbeiten. Beim Bauen von Gebäuden oder Straßen sind die Baustoffprüfer als Ansprechpartner für die Handwerker und Ingenieure anwesend. Sie selbst führen keine unmittelbaren Bauarbeiten durch, sondern kontrollieren das zu verarbeitende Material. Das Verlegen der Böden oder das Herstellen von Bindemitteln sind Aufgaben der Mitarbeiter, welche handwerkliche Berufe ausüben. 

Der Beruf hat einen Schwerpunkt auf dem Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Baustoffprüfer sind für die Entnahme von Proben zuständig. Die Proben werden an verschiedenen Stellen am Boden entnommen, ins zuständige Labor geschickt oder vom Baustoffprüfer selbst analysiert. Aus den Ergebnissen wird ein Wert berechnet. Dieser Wert hat Aussagekraft über den Zustand, die Qualität und die chemische Unbedenklichkeit von Mörtel, Gestein oder dem verwendeten Bindemittel. 

Die Wartung und Reparatur von technischen Geräten ist ein weiteres Aufgabenfeld von Arbeitnehmern im Bereich Mörtel und Betontechnik. Dank ihres Verständnisses von Technologie sind Baustoffprüfer zur Instandsetzung von Gerätschaften fähig, die auf der Baustelle oder im Unternehmen von den Mitarbeitern genutzt werden. 

Das Verfassen von Protokollen oder Berichten wird im Büro durchgeführt. Baustoffprüfer fertigen Berichte für Ingenieure an. Dieses Zuarbeiten stellt für Bauingenieure eine erhebliche Arbeitserleichterung dar. Folglich sind sie auf die Unterstützung von Baustoffprüfern angewiesen. In ihrem Beruf tragen Baustoffprüfer ein hohes Maß an Verantwortung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche. 

Ausbildung zum Baustoffprüfer

Die Ausbildung zum Baustoffprüfer dauert 3 Jahre und erfolgt im dualen System. Dabei erlernst du sowohl theoretische Grundlagen in der Berufsschule als auch praktische Fähigkeiten in einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildung bereitet dich auf die vielfältigen Aufgaben im Bauwesen vor, wobei du dich auf eine von drei Fachrichtungen spezialisieren kannst.

Fachrichtungen in der Ausbildung zum Baustoffprüfer/Baustoffprüferin (m w d)

  1. Geotechnik:
    In dieser Fachrichtung beschäftigst du dich mit geotechnischen Untersuchungen des Baugrundes. Du führst Bohrungen an Böden und Felsen durch, analysierst deren Beschaffenheit und kartierst Geländeoberflächen. Du lernst, wie verschiedene Bodenarten bestimmt werden und wie ihre Eigenschaften Einfluss auf Bauprojekte haben. Deine Aufgabe ist es, festzustellen, ob ein Baugrund tragfähig ist oder welche Baustoffe auf bestimmten Böden verwendet werden können.

  2. Mörtel- und Betontechnik:
    Hier stehen die Baustoffe Beton und Mörtel im Mittelpunkt. Du entnimmst Proben von Bauwerken und Baustellen und prüfst diese im Labor auf Konsistenz, Festigkeit und Dichte. Du lernst, wie du durch präzise Prüfverfahren die Qualität von Beton und Mörtel sicherstellen kannst, um stabile Bauwerke zu gewährleisten.

  3. Asphalttechnik:
    Diese Fachrichtung ist im Straßenbau besonders gefragt. Du analysierst Asphaltbeläge auf ihre Verdichtbarkeit, Durchlässigkeit und andere physikalische Eigenschaften. Auch hier entnimmst du Proben, um die Qualität des Asphalts zu beurteilen, und hilfst somit, langlebige und sichere Straßenbeläge zu gewährleisten.

Lehrinhalte der Ausbildung

Die Ausbildung vermittelt dir umfassende Kenntnisse in den Bereichen:

  • Materialkunde: Eigenschaften und Zusammensetzung von Baustoffen wie Beton, Mörtel, Asphalt.
  • Probenentnahme und Laboruntersuchungen: Untersuchung und Analyse von Baustoffen im Labor.
  • Mathematik und Statik: Berechnungen zur Stabilität von Bauwerken.
  • Nachhaltigkeit: Einsatz und Prüfung von Recyclingmaterialien zur Förderung des Umweltschutzes.
  • Technik und Werkstoffkunde: Umgang mit Prüfgeräten und deren Wartung.

Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung, die bei erfolgreichem Bestehen mit einem IHK-Zertifikat abgeschlossen wird. Damit bist du qualifiziert, als Baustoffprüfer in einem der drei Fachbereiche zu arbeiten.

Soft Skills

Neben den fachlichen Fähigkeiten sind auch bestimmte Soft Skills für den Beruf des Baustoffprüfers essenziell:

  • Sorgfalt und Genauigkeit: Exaktes Arbeiten ist in der Baustoffprüfung entscheidend, da Messungen und Analysen präzise durchgeführt werden müssen.
  • Technisches Verständnis: Du solltest in der Lage sein, moderne Prüfgeräte und Maschinen zu bedienen und deren Ergebnisse korrekt zu interpretieren.
  • Teamfähigkeit: Auf Baustellen arbeitest du eng mit Ingenieuren, Handwerkern und anderen Fachkräften zusammen, was eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit erfordert.
  • Belastbarkeit: Da du oft draußen und unter wechselnden Wetterbedingungen arbeitest, sind körperliche Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit wichtig.
  • Problemlösungsorientierung: Du musst in der Lage sein, bei Auffälligkeiten oder Qualitätsmängeln schnell Lösungen zu finden und Maßnahmen vorzuschlagen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen als Baustoffprüfer variieren je nach Einsatzort:

  • Baustellenarbeit: Baustoffprüfer sind oft im Freien auf Baustellen tätig. Hier musst du bei unterschiedlichen Wetterbedingungen arbeiten, ob bei Hitze, Kälte oder Nässe. Die Arbeit ist teils körperlich anstrengend, insbesondere bei der Probenentnahme und Messungen vor Ort.
  • Laborarbeit: Ein Teil der Arbeit findet im Labor statt, wo du Proben analysierst und Messergebnisse auswertest. Hier herrschen geregelte und kontrollierte Bedingungen, die Konzentration und Sorgfalt erfordern.
  • Technik und Maschinen: Baustoffprüfer sind auch für die Wartung und Reparatur von Prüfgeräten zuständig. Dies bedeutet, dass technisches Verständnis und handwerkliches Geschick in ihrem Arbeitsalltag gefragt sind.

Voraussetzungen und Bewerbungsprozess

Um eine Ausbildung zum Baustoffprüfer zu beginnen, benötigst du in der Regel einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder das Abitur. Technisches Verständnis, Sorgfalt und Teamfähigkeit sind wichtige Eigenschaften, die du mitbringen solltest. Ausbildungsplätze findest du auf Jobportalen wie stellenmarkt.de, wo du nach offenen Stellen in deiner Region suchen kannst.

Ausbildungsvergütung und Gehalt: Was verdient ein Baustoffprüfer?

Im ersten Jahr der Ausbildung erhalten angehende Baustoffprüferinnen und Baustoffprüfer ein durchschnittliches Gehalt von 875 Euro bis 1.200 Euro pro Monat. Im darauffolgenden Lehrjahr erhöht sich der Betrag auf etwa 956 Euro bis 1.550 Euro im Monat. Während des dritten Ausbildungsjahres liegt die Ausbildungsvergütung bei rund 1.084 Euro bis 1.768 Euro. 

Nach der dreijährigen Ausbildung zum Baustoffprüfer erhalten Arbeitnehmer einen durchschnittlichen Monatslohn von 3.250 Euro. Das maximale Gehalt liegt bei rund 45.300 Euro im Jahr. 

Die Höhe der Gehälter fällt unterschiedlich hoch aus. Neben der Größe des Unternehmens spielen die berufliche Erfahrung oder fachliche Expertise des Arbeitnehmers eine Rolle. Ein weiterer Faktor ist der Standort des Betriebs. Baustoffprüfer in Süddeutschland oder in Großstädten wie Hamburg oder Köln erhalten Jahreslöhne zwischen 50.000 Euro und 52.100 Euro. In den ostdeutschen Bundesländern liegen die durchschnittlichen Gehälter bei rund 40.000 Euro pro Jahr. 

Karrieremöglichkeiten und Entwicklungsperspektiven

Nach der Ausbildung beginnt der Berufsalltag als Baustoffprüfer. Die Berufseinsteiger wenden ihr Fachwissen aus den Ausbildungsjahren im praktischen Kontext an. 

Mit der wachsenden Berufserfahrung steigen auch die Zuständigkeitsbereiche und die Verantwortung, welche Fachkräften auf der Baustelle zukommt. Im Laufe der Karriere spezialisieren sich die Arbeitnehmer auf eine oder mehrere Fachrichtungen. Mögliche Schwerpunkte sind Mörtel und Betontechnik, Asphalttechnik oder Werkstofftechnik. 

Der Aufstieg zum Bauleiter wird von Arbeitnehmern mit einer mehrjährigen beruflichen Erfahrung angestrebt. Als Baustoffprüferin oder Baustoffprüfer sammelt man auf dem Bau vornehmlich praktische Erfahrungen. Die Immatrikulation in ein Studium ist gewissermaßen eine zweite Ausbildung mit theoretischem Schwerpunkt. Studiengänge im Bereich Technik, Ingenieurwesen, Mechanik, Umweltwissenschaften oder Geotechnik knüpfen thematisch an den Inhalten aus der Berufsausbildung an. 

Andere mögliche Karrierepfade sind der Weg in die Selbstständigkeit, das Absolvieren einer zweiten Ausbildung oder ein Branchenwechsel. Viele Baustoffprüfer wechseln in den Bereich der Forschung, um nachhaltiges Material aus recycelten Rohstoffen zu entwickeln. 

Zukunftsaussichten Herausforderungen und Chancen im Beruf

Im Bauwesen der Zukunft ist nicht nur die Qualität, sondern auch die Nachhaltigkeit und chemische Unbedenklichkeit der Bauprodukte entscheidend. Rohstoffe für Böden oder Bauwerke werden zunehmend aus Recyclingmaterialien produziert. 

Messungen finden bereits in der heutigen Arbeitswelt auf digitalem Wege statt. In den kommenden Jahren wird die Digitalisierung von betrieblichen Prozessen im Unternehmen einen Schwerpunkt bilden. Umfangreiche Kenntnisse über technische oder digitale Mess- und Auswertungsverfahren sind im Berufsalltag eines Baustoffprüfers grundlegend. 

Als Konsequenz für das Augenmerk auf umweltfreundlichen Alternativen werden die Arbeiten im Labor mit großer Wahrscheinlichkeit ein elementarer Bestandteil im zukünftigen Berufsalltag von Fachpersonal sein. 

Zu den aktuellen Zukunftstrends und Innovationen im Bereich Baustoffprüfung zählt die Herstellung von Material aus natürlichen Rohstoffen. Nachhaltige Baustoffe zur Wärmedämmung finden bereits Verwendung. Fachkräfte in der Natur- und Umweltwissenschaft arbeiten zeitgleich an natürlichen Alternativen als Ersatz für Beton. 

Mit den Anforderungen steigen die Chancen für eine berufliche Weiterentwicklung und Spezialisierung. Somit sind die Zukunftstrends in der Baubranche mit Vorteilen für ausgebildete Arbeitnehmer verbunden. Die praktischen Erfahrungen erleichtern ihnen den Einstieg in die zunehmend auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Arbeitswelt. Als engagierter Baustoffprüfer übernimmt man eine durchaus verantwortungsvolle Tätigkeit, welche zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Umstände beiträgt. 

Arbeitsmarkt und Stellenangebote für Baustoffprüfer

Der Arbeitsmarkt für Baustoffprüfer ist stabil und vielseitig. Aufgrund der stetigen Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Baugewerbe bieten zahlreiche Unternehmen attraktive Stellenangebote. Baustoffprüfer werden in Bauunternehmen, Labors und Produktionsbetrieben gesucht, um Materialien auf Qualität und Sicherheit zu prüfen. Auf stellenmarkt.de findest du zahlreiche aktuelle Jobangebote für Baustoffprüfer in verschiedenen Regionen Deutschlands. Entdecke jetzt spannende Karrieremöglichkeiten und bewirb dich direkt online!

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Eigenüberwachung der Asphalt- und der Bitumen-Produktion Erstellung von Eignungsnachweisen und Mischrezepten für Asphalt und Bitumen Dokumentation und Bewertung der Prüf- und Messergebnisse

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Tätigkeitsort / Einsatzort Baustoffprüfer sind für das Untersuchen von Böden, Bauprodukten, Baurohstoffen und Bindemitteln verantwortlich. Dazu entnehmen sie entsprechende Proben, führen Messungen ...

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Vorbereitung und Durchführung von Feldarbeiten einschließlich Probenahmen von Wasser, Boden, Bodenluft und Abfall, Durchführung von geotechnischen Feldversuchen (dyn. / statische Plattendruckversuche,

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