Kaufmann E-Commerce/Kauffrau E-Commerce

Kaufmann E-Commerce: Ausbildung, Gehalt & Karrierechancen

Ob Ebay, Etsy oder vergleichbare Onlineshops - am E-Commerce führt für Kunden und Verbraucher kein Weg vorbei. Der Internethandel ist ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens. Waren werden nicht mehr ausschließlich bei einem Händler vor Ort im Ladengeschäft erworben, sondern über den Onlinevertrieb bestellt. Der hohe Stellenwert des E-Commerce in der modernen Wirtschaft hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt. In diesem Artikel wird das Berufsbild des Kaufmanns E-Commerce/ Kauffrau E-Commerce vorgestellt.

Das Wichtigste auf einen Blick

Kaufmann E-Commerce ( m w d)

  • Umfassende Ausbildung: Dreijährige duale Ausbildung mit Schwerpunkten wie Produktmanagement, Kundenkommunikation, Online-Marketing, Datenanalyse und Logistik.
  • Vielfältige Aufgaben im Online Vertrieb: Verantwortlich für Sortimentspflege, Kundenbetreuung, Marketingstrategien, Werbemaßnahmen, Datenanalyse und Versandmanagement.
  • Karrierechancen und Gehalt: Einstiegsgehalt zwischen 58.200 und 83.300 Euro jährlich, mit Potenzial für höhere Verdienste und vielfältigen Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Wichtige Soft Skills: Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit, Belastbarkeit und gute Sprachkenntnisse sind essenziell.
  • Zukunftssichere Branche: Stetiges Wachstum im E-Commerce sorgt für sichere Arbeitsplätze und hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften.

Was macht ein Kaufmann E commerce ( m w d) ?

Die Tätigkeitsfelder eines Kaufmanns im E-Commerce weisen Parallelen zu den Aufgaben von Einkäufern auf. Im Gegensatz zur Einkaufsabteilung eines Unternehmens ist der Onlinevertrieb nicht auf die Räumlichkeiten im Betrieb beschränkt.

Als Kaufmann im E-Commerce koordiniert man die innerbetrieblichen Abläufe von der Annahme und Bearbeitung von Bestellungen bis hin zur Lieferung der Ware an die Kundschaft. Zahlungseingänge werden überprüft, Retouren in Empfang genommen und alle notwendigen Schritte für die Rückerstattung der Kosten eingeleitet.

Typische Aufgabenbereiche und Tätigkeiten von Kaufleuten E-Commerce

  • Produktmanagement und Sortimentspflege: Als Kaufmann oder Kauffrau im E-Commerce überprüft man das Sortiment auf seine Vollständigkeit. Im Bedarfsfall werden neue Waren für den jeweiligen Onlineshop nachbestellt. Produktbeschreibungen dienen der Kundschaft als Orientierungshilfe und tragen zur Verkaufsförderung bei. Darüber hinaus richtet ein Kaufmann im E-Commerce Bezahlsysteme ein, um die Nutzung des Onlineshops möglichst kundenfreundlich zu gestalten. Dieser Aspekt gehört auch zu den Bereichen der Kundenkommunikation und des Marketings.

  • Kundenkommunikation und -betreuung: Für jedes Unternehmen im Online Handel ist die Kundenorientierung der Schlüssel zum Erfolg. Die Akquise funktioniert nicht ohne regen Kundenkontakt: Kaufleute im E-Commerce beantworten Kundenanfragen, bearbeiten Reklamationen und sorgen für einen unkomplizierten Ablauf von der Bestellung bis hin zur Lieferung der Waren.

  • Online-Marketing und Social Media: Im Zuge der Digitalisierung ist die mediale Präsenz ein ausschlaggebender Faktor: Die meisten Unternehmen im Onlineshopping verfügen über ihre eigenen Vertriebskanäle. Ein Kaufmann im E-Commerce ist ein Experte für Online-Marketing. Er weiß die Vorzüge von sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook oder TikTok zu nutzen, um die Reichweite seines Online Shops zu erhöhen.

  • Datenanalyse und Reporting: Das Kaufverhalten der Kundschaft unterliegt einem ständigen Wandel. Die Beschaffung von Waren reicht als einziger Kaufanreiz nicht aus. Eine genaue Kenntnis der Bedürfnisse der Zielgruppe ist ebenfalls von Bedeutung. Das Verhalten der Kundschaft wird im Rahmen von Verkaufsanalysen statistisch ausgewertet. Im Anschluss entwickelt der Kaufmann im E-Commerce Kampagnen zur Vermarktung der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen und optimiert die Shop-Systeme entsprechend. Darüber hinaus ist er während des Bestellvorgangs als Ansprechpartner für die Kunden verfügbar.

  • Logistik und Versandmanagement: Logistik und Versandmanagement spielen im Onlinehandel eine ebenso wichtige Rolle wie das Online-Marketing. Fachkräfte im E-Commerce unterhalten geschäftliche Partnerschaften mit Zulieferern oder Logistikunternehmen. Während des gesamten Bestellvorgangs bleiben sie miteinander in Kontakt, um die Lieferkette zu kontrollieren. Erst nach dem Erhalt der Waren durch den Empfänger ist dieser Prozess für alle Beteiligten abgeschlossen.

Die verschiedenen Arbeitsfelder im Onlinevertrieb lassen sich nicht strikt voneinander trennen. Als Kaufmann im E-Commerce kommt man Aufgaben in Berührung, die sowohl das Marketing als auch die Analyse von relevanten Daten zum Ziel haben. Jeder Arbeitsschritt orientiert sich jedoch an der Kundenzufriedenheit. Somit ist der Beruf im E-Commerce ein Job aus dem Dienstleistungssektor.

Anforderungen und Fähigkeiten

Als Kaufmann oder Kauffrau im E Commerce benötigt man neben fachlichen Qualifikationen berufsspezifische Soft Skills und persönliche Kompetenzen.

Bildungsanforderungen

Für die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz wird die Mittlere Reife ebenso akzeptiert wie das Abitur. Während der Ausbildung ist wie in allen Berufen ein grundsätzlicher Lerneifer notwendig. Zu den erforderlichen Hard Skills zählen eine grundsätzliche Internetaffinität, ein solides Verständnis von technischen Vorgängen sowie Kenntnisse über unterschiedliche Onlinewerbekanäle.

Die Tätigkeit im E-Commerce zählt zu den Berufen, bei denen die Arbeitnehmer einen engen Kontakt zur Kundschaft halten und sich mit ihren Kollegen aus anderen Abteilungen austauschen. Deshalb benötigt ein Kaufmann im E-Commerce eine Sensibilität im Umgang mit anderen Menschen. In seinem Beruf kommt es auf Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und eine hohe Belastbarkeit an. Gute bis sehr gute Sprachkenntnisse in Wort und Schrift sind bei der Kommunikation mit Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern unverzichtbar.

Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce ( m w d)

Seit dem Jahr 2018 ist der Job als Kaufmann oder Kauffrau im E Commerce ein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Während der dualen Ausbildung stehen der Berufsschulunterricht und die praktischen Phasen im Ausbildungsbetrieb auf dem Lehrplan. In der Berufsschule wird die grundlegende Theorie für die berufliche Tätigkeit vermittelt. Im Lehrbetrieb wenden die Auszubildenden ihre Kenntnisse aus dem Unterricht in einem praxisnahen Kontext an. Daneben lernen sie den Berufsalltag als Kaufmann im E-Commerce mit all seinen Facetten kennen.

Im Berufsschulunterricht werden die vorhandenen (Fremd-)Sprachkenntnisse der angehenden Absolventen vertieft. Daneben setzen sich die Berufsschüler mit Themen aus dem Bereich des Marketings und der Betriebswirtschaftslehre auseinander. Zu den rechtlichen Aspekten des E-Commerce zählt beispielsweise der Datenschutz. Verlässliche Arbeitnehmer im Onlinehandel nutzen sensible Daten von Kunden ausschließlich für die Übermittlung der bestellten Waren. Die zukünftigen Kaufleute werden bereits während ihrer Ausbildung auf den verantwortungsvollen Umgang mit Kontaktadressen oder Zahlungsbelegen hingewiesen.

Ausbildungsinhalte und -verlauf

 Die dreijährige Ausbildung umfasst die folgenden Themenbereiche:

  • Annahme und Bearbeitung von Bestellungen im Onlinevertrieb
  • Beschaffung von Materialien, Rohstoffen und Artikeln für den Weiterverkauf
  • Austausch mit der Kundschaft und den Kollegen
  • Projektarbeiten
  • Content-Management-Systeme CMS und ihre Eigenschaften
  • Datenauswertung zur Analyse des Kaufverhaltens
  • Marketingstrategien und Vertriebskanäle
  • Bearbeitung von Stornierungen und Reklamationen

Diese Aufgabenbereiche werden in den ersten beiden Lehrjahren behandelt. Ab dem zweiten Jahr findet die Vertiefung der Grundkenntnisse auf erhöhtem Anforderungsniveau statt. Die Berufsschule vermittelt das Fachwissen als Basis. Im Ausbildungsbetrieb liegt der Schwerpunkt auf den kaufmännischen Tätigkeiten.

Die Ausbildungszeit lässt sich im Einzelfall verkürzen. Für die Verkürzung gelten die Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes. Der Auszubildende verfasst einen Antrag für eine verkürzte Lehrzeit und übermittelt sie an die Handelskammer.

 Prüfungen und Zertifikate

Im zweiten Jahr der Ausbildung steht die Zwischenprüfung an. Während der Prüfung wird das Wissen aus den ersten Lehrjahren abgefragt. Wer sie mit Erfolg absolviert, wird zur Abschlussprüfung zugelassen. Die Anmeldung der Prüflinge liegt im Zuständigkeitsbereich des Ausbildungsbetriebs.

Vor beiden Prüfungen werden die erlernten Kenntnisse wiederholt und im Berufsschulunterricht erneut thematisiert. Mit dem Rekapitulieren des Fachwissens bereiten sich die zukünftigen Kaufleute auf die Prüfungssituation vor. Eine Simulation der Abschlussprüfung ist ein geeignetes Mittel, um eventueller Angst vor der Wissensabfrage durch Prüfer von der IHK entgegenzuwirken.

 Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung werden die Auszubildenden mit ihrem Berufszertifikat als Kaufmann oder Kauffrau im E-Commerce ausgezeichnet. Dieses Zertifikat wird von Arbeitgebern deutschlandweit anerkannt.

 Es steht den Absolventen frei, nach der Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce an einer Weiterbildung zum Europaassistenten teilzunehmen. Für die Anmeldung zum Lehrgang brauchen Interessenten einen Realschulabschluss.

Gehalt und Ausbildungsvergütung: Was verdient ein Kaufmann im E-Commerce?

Während des ersten Lehrjahres erhalten die Auszubildenden ein monatliches Gehalt von 815 Euro bis maximal 960 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr erhöht sich der Betrag auf 865 Euro bis 1.065 Euro. Der durchschnittliche Tarif für das dritte und letzte Jahr der Lehrzeit liegt bei 995 Euro bis 1.210 Euro pro Monat. Der Monatslohn fällt je nach Bundesland unterschiedlich hoch aus.

Nach der Ausbildung verdienen Fachkräfte zwischen 58.200 Euro und 83.300 Euro pro Jahr. Die branchenspezifischen Spitzenlöhne liegen bei einem Jahresgehalt von rund 90.270 Euro.

Berufliche Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten

Die Arbeitsmarktsituation ist nach dem aktuellen Stand sehr positiv. Qualifizierte Bewerber haben gute Jobchancen im E-Commerce-Bereich. Die ungebrochene Nachfrage nach Konsumgütern in Verbindung mit einer gleichbleibend hohen Nutzung von entsprechenden Onlineportalen schaffen denkbar günstige Bedingungen für ausgebildete Arbeitnehmer.

Während der Lehrjahre bereiten sich die Auszubildenden im Lehrbetrieb auf ihren zukünftigen Beruf vor. Im Laufe ihrer Karriere steht ihnen in dieser Hinsicht mehr Flexibilität und eine größere Wahlfreiheit in Bezug auf ihr Arbeitsumfeld zu. Nach der Ausbildung arbeiten die Kaufleute im Homeoffice oder in der Marketingabteilung des Unternehmens. Viele Arbeitgeber ermöglichen ihren Angestellten einen Wechsel zwischen Präsenzzeit im Betrieb und Remote-Arbeit.

Die Aufstiegsmöglichkeiten reichen von der Immatrikulation in einen Studiengang bis hin zur Spezialisierung auf einen Fachbereich im E-Commerce. Im Laufe der Karriere ist der Aufstieg in eine Führungsposition keineswegs ausgeschlossen. Mit der freiwilligen Teilnahme an Weiterbildungs- und Fortbildungsoptionen lassen sich die Weichen für den beruflichen Erfolg stellen.

Während des Studiums in Betriebswirtschaftslehre oder IT lassen sich die erworbenen Kenntnisse aus der Ausbildung auf wissenschaftlicher Ebene vertiefen. Der Erwerb eines Bachelor- oder Masterabschlusses wirkt sich günstig auf die Karrierechancen des Studienabsolventen aus.

 Eine zweite Ausbildung dient dem Ausbau von fachlichen Stärken ebenso wie der Verbesserung der eigenen Karrierechancen. Wer mehr als ein Berufszertifikat besitzt, hat eine größere Auswahl an freien Jobs auf dem Stellenmarkt.

 Viele Kaufleute im Online Marketing wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Sie richten ihren eigenen Onlineshop ein, den sie als unabhängige Unternehmer führen. Als erfahrener Kaufmann im E-Commerce stellt man ausgebildetes Fachpersonal als unterstützende Mitarbeiter ein oder veröffentlicht Inserate für freie Ausbildungsplätze im eigenen Betrieb.

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