Generation Z: Aktuelle Studie zeigt verbreitete Zufriedenheit mit dem Job

Generation Z: Aktuelle Studie zeigt verbreitete Zufriedenheit mit dem Job

News | 19.02.2024

Eine aktuelle Studie, an der mehr als 2.000 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern teilnahmen, zeigt eine weit verbreitete Zufriedenheit junger Beschäftigter der Tech-Branche mit ihrem Job. Der Anteil derjenigen, die einen Jobwechsel erwägen, ist dagegen eher gering. Die Ergebnisse widersprechen verschiedenen Vorurteilen gegen die Generation Z.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:

  • 87 Prozent der befragten Deutschen zeigten sich teilweise oder vollständig zufrieden mit ihrer aktuellen Position.
  • In Deutschland ist die Zufriedenheit höher als im Rest der teilnehmenden EU-Länder.
  • Mehr als zwei Drittel der befragten Deutschen halten ihren Job für sicher.
  • Als besonders wichtig bewertet wurden gute Weiterbildungsmöglichkeiten im Job.

Unter der Generation Z werden junge Menschen zusammengefasst, die je nach Quelle und Autor im Zeitraum 1990 bis 2000 und 2012 geboren wurden. Den Angehörigen der Generation Z werden verschiedene Eigenschaften und Verhaltensweisen nachgesagt. Dazu gehört zum Beispiel auch eine erhöhte Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln. Die Ursache dafür ist aber oftmals der herrschende Fachkräftemangel, der den Beschäftigten viele Alternativen auf dem Arbeitsmarkt bietet.

Problematisch bei der Zusammenfassung von Menschen zu sogenannten Alterskohorten ist, dass dabei individuelle Unterschiede vernachlässigt werden. Dennoch stoßen Umfragen und Erhebungen zu Vorlieben und Verhaltensweisen von Alterskohorten wie der Generation Z meist auf großes Interesse.

Eine solche Umfrage haben jetzt der Anbieter der HR-Plattform HiBob und das Risikokapitalunternehmen Eight Road Ventures vorgestellt. Sie trägt den Titel „Managing Young Generation in Tech: Spotlight on Germany“ . Für die Umfrage wurden 2.000 junge Beschäftige der Tech-Branche aus verschiedenen Ländern befragt. Sie stammen aus Deutschland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Schweden, Frankreich und Spanien.

Besonders hohe Zufriedenheit mit dem Job in Deutschland

Erstes bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage ist, dass die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job insbesondere in Deutschland weit verbreitet ist. 56 Prozent der Befragten gaben an, sehr zufrieden zu sein. Immerhin noch teilweise zufrieden zeigten sich 31 Prozent, während nur 13 Prozent angaben, nicht zufrieden mit ihrer aktuellen Position zu sein. Vor allem der Anteil der sehr Zufriedenen ist in Deutschland größer als in der gesamten EU. Dort liegt der Anteil nur bei 48 Prozent.

Mehrheit sieht ihren Job als sicher an

Ebenfalls sehr hoch ist der Anteil derjenigen Deutschen, die ihren aktuellen Job als sicher ansehen (67 Prozent). In der gesamten EU liegt dieser Anteil bei immerhin noch 59 Prozent. Nur 15 Prozent der Befragten in Deutschland halten ihre derzeitige Position für nicht sicher. In der gesamten EU liegt der Anteil in dieser Frage bei 18 Prozent.

Nur wenige wollen ihren Job wechseln

Anders als der Generation Z oftmals zugeschrieben zeigt sich in der Umfrage eine weitverbreitete Bereitschaft, beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben. Der Anteil derjenigen, die eine Wechselabsicht für die nächste Zeit hegen, ist gering. Nur 14 Prozent gaben an, noch 2023 das Unternehmen zu verlassen. 15 Prozent wollen diesen Schritt im Jahr 2024 gehen. Die restlichen Beschäftigten, insgesamt 70 Prozent, gaben entweder an, keine Wechselabsicht im Jahr 2023 zu hegen (49 Prozent), oder auf absehbare Zeit bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu verbleiben (21 Prozent) -  die Zahlen gelten jeweils für die deutschen Teilnehmer der Umfrage.

Hohe Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance

Auch die Work-Life-Balance gilt für die Generation Z als wichtig. Bemerkenswert ist, dass insgesamt 78 Prozent der befragten Deutschen angaben, dass der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit genau passe (41 Prozent) oder sogar die Erwartungen übertreffe (37 Prozent). Lediglich 14 Prozent gaben an, die Work-Life-Balance sei ungünstiger als erwartet. Die EU-weiten Werte in dieser Frage entsprechen weitgehend denen der deutschen Befragten und weichen meist nur um wenige Prozentpunkte ab.

Arbeitsplatz im Büro wird gegenüber Homeoffice bevorzugt

Bei der Wahl zwischen Homeoffice und der Arbeit im Büro entschieden sich mehr Teilnehmer für den Arbeitsplatz im Unternehmen. 38 Prozent der befragten Deutschen gaben an, engagierter und motivierter zu sein, wenn sie im Büro arbeiten. Nur 23 Prozent bevorzugen das Homeoffice. Für 36 Prozent gibt es keine Unterschiede.

Kompensation wichtiger Grund zu bleiben oder zu wechseln

Wenn es um die Frage geht, welcher Anreiz zu einem längeren Verbleib im Unternehmen führen könnte, liegen eine höhere Bezahlung und andere Kompensationen vorne (26 Prozent). Direkt dahinter folgt eine Beförderung (23 Prozent). Nur wenige, nämlich drei Prozent, nannten eine neue Rolle in ihrem aktuellen Unternehmen als möglichen Grund, dort länger zu verbleiben.

Auch EU-weit wurde eine höhere Kompensation als wichtigster Grund für eine Verlängerung des Engagements genannt (21 Prozent), gefolgt von einer Beförderung (20 Prozent).

Ein etwas anderes Bild zeichnet sich ab, wenn es um mögliche Gründe für einen Unternehmenswechsel geht. Ein besserer Titel oder eine Beförderung steht hier bei den deutschen Teilnehmern der Umfrage auf dem ersten Platz (18 Prozent). Dahinter folgt ein besseres Kompensationspaket. EU-weit wurde dagegen die Kompensation als wichtigstes Argument für einen Wechsel genannt (16 Prozent), gefolgt von Titel und Beförderung (15 Prozent).

Fazit

Anders, als es den Mitgliedern der Generation Z gerne nachgesagt wird, zeigt sich in der Umfrage eine weit verbreitete Zufriedenheit mit dem aktuellen Job. Kurzfristige Jobwechsel plant nur eine Minderheit der Befragten.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass sich die Umfrage auf die Tech-Branche bezieht, in der die Mitarbeiter oftmals weiterreichende Freiheiten und Flexibilität genießen. Das ist auch notwendig, denn gerade im Bereich der IT sind qualifizierte Arbeitskräfte besonders gefragt, so dass die Unternehmen entsprechende Anreize bieten müssen, um offene Stellen besetzen zu können.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.

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