Die Coronakrise brachte viele Veränderungen mit sich, die nur wenige zuvor für möglich gehalten hätten. Dazu gehört auch die Arbeit von zu Hause aus für viele Beschäftigte, was auch unter dem Begriff Homeoffice läuft. Dabei ist Homeoffice eine Unterform von Remote Work. Damit wird das Arbeiten außerhalb des Betriebs wie zum Beispiel von unterwegs bezeichnet.
In vielen Unternehmen zeigte sich innerhalb der letzten Jahre, dass Besprechungen und die Zusammenarbeit nicht unbedingt in Präsenz stattfinden müssen, sondern dass auch Meetings über Teams, Zoom und andere Plattformen produktiv sein und zu guten Ergebnissen führen können.
Die Hochzeit des Homeoffice scheint aber dennoch vorbei zu sein. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die im Dezember 2023 mit 1.048 Beschäftigten durchgeführt wurde. Jeweils die Hälfte der Befragten sind Akademiker bzw. Nicht-Akademiker.
Zeit im Homeoffice 2023 gesunken
31 Prozent der Befragten gaben an, im Jahr 2023 weniger im Homeoffice gearbeitet zu haben als im Vorjahr. 29 Prozent erklärten, dass sie im Jahr 2023 die Anweisung ihres Arbeitgebers erhalten hätten, ihre Arbeitszeit im Homeoffice zu reduzieren. Bei 14 Prozent der Befragten wurde die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, komplett gestrichen.
Klaren Vorgaben zu Präsenz und Homeoffice bevorzugt
Offenbar gibt es bei vielen Arbeitgebern Bestrebungen, ihre Mitarbeiter wieder zurück an den Arbeitsplatz zu holen. Wie es von den Auftraggebern der Umfrage heißt, seien dabei klare Vorgaben durch den Arbeitgeber wichtig. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer bevorzugen Arbeitgeber mit klaren Homeoffice-Regelungen. Und dieser Anforderung genügen viele Unternehmen nicht: Nur bei etwa 54 Prozent sind Präsenztage für Mitarbeiter klar definiert.
Was stört manche Unternehmen am Homeoffice?
Warum die Unternehmen sich vom Homeoffice abwenden, hat unterschiedliche Gründe. Während manche ein sinkendes Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen durch die Arbeit im Homeoffice wahrnehmen, fürchten andere eine sinkende Produktivität, wenn die Mitarbeiter räumlich verteilt sind. Das wiederum bestätigt die Umfrage nicht: So gaben zwar 39 Prozent der Befragten an, im Unternehmen produktiver zu sein – 29 Prozent bewerteten aber ihre Tätigkeit im Homeoffice als produktiver.
Hybrides Arbeiten
In vielen Unternehmen zeigt sich indes ein Trend zum hybriden Arbeiten. Darunter ist eine Aufteilung der Arbeitszeit in Präsenz- und Homeoffice-Tage zu verstehen. Ein solches Modell bietet verschiedene Vorteile: Mitarbeiter erhalten zusätzliche Freiräume für die Vereinbarung von Familie und Beruf und sparen Zeit und Geld für die Anfahrt zum Arbeitsplatz. Das kann sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirken und bietet auch ökologische Vorteile. Die Arbeitgeber benötigen bei einem solchen Modell weniger Bürofläche und sparen Fixkosten wie Miete, Heizung und Strom ein.
Verzicht auf Homeoffice bedeutet Risiko für Unternehmen
Das komplette Untersagen der Arbeit im Homeoffice bedeutet dagegen für betreffende Unternehmen, Mitarbeiter zu verlieren und offene Stellen nicht oder erst später besetzen zu können – vor allem bei Berufen mit ausgeprägtem Fachkräftemangel, die sich von überall ausführen lassen, wie es zum Beispiel bei IT-Fachkräften der Fall ist.
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