Fachkraft für Lagerlogistik: Berufsbild

Fachkraft für Lagerlogistik: Berufsbild

Berufsleben | 30.01.2024

Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten vorwiegend in Lagerhallen, Fabrikhallen oder Kühlhäusern. Hier ist es ihre Aufgabe, eingehende Güter anzunehmen, zu kontrollieren und sie fachgerecht zu lagern. Außerdem machen sie Güter und Waren versandfertig, verladen und versenden sie und kontrollieren die Lagerbestände.

Was macht eine Fachkraft für Lagerlogistik?

Als Fachkraft in der Lagerlogistik arbeiten Sie hauptsächlich im Lager eines Betriebs und nehmen die hereinkommende Ware der Lieferanten an. Sie überprüfen an Hand der Begleitpapiere, ob die Lieferung vollständig und intakt ist und organisieren dann das Entladen und Lagern der Güter. Eine Ihrer Aufgaben ist dabei, auf die optimalen Bedingungen im Lager zu achten, was z.B. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit betrifft.

Für den Ausgang der Ware sorgen Sie für die richtige Verpackung, die günstigste Versandart und stellen die Begleitpapiere zusammen. Sie planen Auslieferungstouren und sorgen für das korrekte Verladen auf Lkws, Containern oder Eisenbahnwagons. Unter Umständen müssen Sie dabei Gabelstapler oder Regalfahrzeuge bedienen.

Von der Beschaffung der Ware über die Lagerung bis zu deren Absatz sind Sie zuständig für das reibungslose Funktionieren von Informationsprozessen im Lager. Auch das Erkunden von Warenbezugsquellen, das Vergleichen von Angeboten und die Warenbestellung und -bezahlung fallen in Ihr Aufgabengebiet. Nicht zuletzt führen Sie die Berechnung der Lagerkennzeichen durch und sorgen dadurch für eine wirtschaftliche Lagerhaltung.

Voraussetzungen für Ausbildung und Beruf

Für die duale Ausbildung wird rein rechtlich kein besonderer Schulabschluss gefordert. Im Handwerk ist in der Regel der Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss erwünscht. Ausbildungsplätze im Bereich Industrie und Handel werden gerne an Realschüler mit Abschluss vergeben.

Gute Kenntnisse in Mathematik, Deutsch, Englisch und das Beherrschen von weiteren Fremdsprachen sind von Vorteil. Mathematik ist für das Berechnen der sogenannten Lager -Kennzahlen nötig, gute Rechtschreibung und Ausdrucksweise für das Ausfüllen der Frachtpapiere. Für die Zusammenarbeit mit Lieferanten von ausländischen Firmen sind gute englische und eventuell weitere Sprachkenntnisse nötig.

Die Ausübung der späteren Tätigkeit erfordert eine gewisse körperliche Kondition, Ausdauervermögen und ein belastbares Herz-Kreislauf-System. Interessen für das Organisieren im Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich und am praktischen Tun sind in diesem Beruf von Vorteil. Außerdem sollte eine gute räumliche Orientierung, schnelle Reaktionsfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen nicht fehlen.

Die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik ist eine in Industrie und Handel anerkannte duale Ausbildung mit einer Dauer von drei Jahren. Ausbildungsplätze können bei Industrie-, Handels- und Handwerksbetrieben und bei Betrieben der Spedition angefragt werden. Die duale Ausbildung findet an ein oder zwei Tagen an der Berufsschule und in der restlichen Zeit im Ausbildungsbetrieb statt.

In der Berufsschule lernen die Auszubildenden die theoretischen Grundlagen der Warenannahme, des angemessenen Transports innerhalb des Betriebes und der richtigen Lagerung kennen. Optimale Kommissionierung, Verpackung und Versand von Gütern wird ebenfalls in der Theorie vermittelt. Auch Grundlagen für die richtige Tourenplanung stehen auf dem Lehrplan.

Im Betrieb werden in den ersten beiden Jahren arbeitsorganisatorische und logistische Prozesse nahe gebracht. Auszubildende lernen den richtigen Einsatz von Arbeitsmitteln und die Annahme, Lagerung und den Versand von Gütern kennen. Außerdem werden sie mit der Kommissionierung und Verpackung von Waren vertraut gemacht.

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung an. Danach werden im Betrieb alle gelernten Kenntnisse und Fähigkeiten vertieft. In der Berufsschule wird vermittelt, wie Logistik-Prozesse optimiert werden und wie die für diesen Beruf wichtigen Lagerkennzahlen ermittelt und ausgewertet werden können.

Nach drei Jahren erfolgt die Abschlussprüfung zur Fachkraft für Lagerlogistik.

Sollten im Moment keine geeigneten Ausbildungsplätze für Ihren Wunsch- Beruf vorhanden sein, bieten sich Ihnen Alternativen an. Sie können im kaufmännischen Bereich der Lagerlogistik passende Ausbildungsplätze finden. Hier kämen für Sie die Bereiche Post- und Kurierdienste, Spedition - und Logistikdienste oder der Bereich Eisenbahn- und Straßenverkehr in Frage. Sie können auch eine Ausbildung als Fachlagerist mit ganz ähnlichen Anforderungen, Aufgaben und Arbeitsbedingungen beginnen.

Gehalt: Was verdient eine Fachkraft Lagerlogistik?

Ausbildungsvergütung, Einstiegsgehalt, Durchschnitts- und Spitzengehalt monatlich auf Deutschland bezogen

Das Gehalt während der Ausbildung kann z.B. in einem Unternehmen des privaten Verkehrsgewerbes im 1. Jahr 596 Euro bis 975 Euro betragen. Im 2. Jahr sind 681 Euro bis 1025 Euro und im 3. Jahr 766 Euro bis 1 065 Euro brutto zu erwarten. In Betrieben von Groß- und Außenhandel erhöhen sich die einzelnen Beträge jeweils um über 150 Euro.

Für die Fachkräfte in der Lagerlogistik ergibt sich ein durchschnittliches Brutto- Gehalt zwischen 2 617 und 3 008 Euro. Der Spitzenwert liegt hier bei 3 499 Euro, das niedrigste Gehalt beträgt 2 305 Euro. Herausragend beim Gehalt sind in Deutschland die Bundesländer Saarland und Baden Württemberg, das Schlusslicht in der Gehaltserwartung bildet das Bundesland Sachsen.

Einstiegschancen

Fachkräfte für Lagerlogistik finden freie Stellen in Deutschland überall dort, wo Unternehmen Lager und Lagerhaltung betreiben.

Sie können Ihre Einstiegschancen deutlich erhöhen, wenn Sie über bestimmte Zusatzqualifikationen verfügen. Hier bieten sich Themen aus dem Europäischen Waren- und Wirtschaftsrecht an. Vielleicht ist auch die Vertiefung einer Fremdsprache oder das Erlernen einer neuen Sprache eine Option für Sie.

Arbeitgeber: In welcher Branche sind Fachkräfte für Lagerlogistik tätig?

Fachkräfte für Lagerlogistik können in Unternehmen von nahezu allen Wirtschaftsbereichen tätig werden, wenn dort Lagerhaltung betrieben wird. In der Hauptsache sind es Transport- und Logistikbetriebe, bei denen sie arbeiten. Im Folgenden ist die breite Palette der anderen Unternehmen aufgeführt, bei denen Fachkräfte für die Lagerlogistik ihre Aufgaben finden.

  • Unternehmen von Chemie und Pharmazie
  • Betriebe der Kunststoffherstellung
  • Elektroindustrie
  • Fahrzeugbau und Fahrzeuginstandhaltung
  • Glas-, Keramik- und Rohstoff verarbeitende Betriebe
  • Handel
  • Holz- und Möbelindustrie
  • Metall und Maschinenbau
  • Feinmechanik und Optik
  • der gesamte Bereich der Nahrungs- und Genussmittelherstellung
  • Papier und Druck
  • Textil- und Bekleidungsindustrie Karrierechancen: Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Karrierechancen: Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Um Ihr berufliches Fortkommen zu sichern, können Sie sich in die kaufmännische Richtung weiterentwickeln, einen Meisterbrief anstreben oder diverse Studienfächer belegen.

Für kaufmännische Berufe können Sie sich zum Betriebswirt Logistik an einer Fachschule ausbilden lassen. Sie können auch den Fachwirt Handel oder den Fachwirt für Logistiksysteme absolvieren oder im technischen Bereich den Technischen Fachwirt erwerben. Für die Zulassung zur Prüfung für die oben genannten Berufe ist die Teilnahme an den Lehrgängen nicht verpflichtend.

In der Weiterbildung zum Logistikmeister werden Ihnen handlungsspezifische Qualifikationen aus dem Logistik-Bereich, andere allgemeine Qualifikationen aus Wirtschaft, Recht und Kommunikation vermittelt. Außerdem werden Sie für Ihre berufs- und arbeitspädagogische Eignung vorbereitet. Für die Zulassung zur Meisterprüfung genügt einschlägige Berufserfahrung und der Beleg über Ihre berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten.

Ein Studium eröffnet Ihnen wieder ganz andere Perspektiven. Sie können die grundständigen Studienfächer Logistik, Supply-Chain-Management, Wirtschaftsingenieurswesen oder Betriebswirtschaftslehre belegen. Der Zugang zur Hochschule ist auch ohne Hochschulberechtigung mit anderen Belegen und Prüfungen möglich.

Ähnliche Berufe

Wenn Sie im Moment keine freie Stelle als Fachkraft für Lagerlogistik finden, ist eine Tätigkeit als Fachkraft für Lagerwirtschaft ohne lange Einarbeitungszeit möglich. Sie können sich in der Kommissionierung, der Warenannahme oder in anderen Bereichen der Logistik als Fachlagerist bewerben oder als Sachbearbeiter für Logistik tätig sein.

Weitere Möglichkeiten ohne oder nur mit geringer Einarbeitung sind Tätigkeiten

  • als Expedient
  • als Gabelstaplerfahrer
  • als Transportgeräteführer
  • als Hafenarbeiter

Sehr ähnlich ist auch die Tätigkeit als Fachkraft Logistik und Materialwirtschaft. Hier sind Sie im Bereich Betriebslogistik und Material- und Lagerwirtschaft mit Aufgaben der Organisation und Koordinierung beschäftigt. Sie arbeiten bei Verkehrs- und Transportunternehmen, in Betrieben der Lagerwirtschaft und in den Logistik- Zentren von Fertigungs- und Versandunternehmen.

Als weitere Jobalternative bietet sich der kaufmännische Bereich an. Denkbar ist hier der Kaufmann / die Kauffrau für Spedition- und Logistik-Dienstleistung oder Kaufmann/Kauffrau im Eisenbahn- und Straßenverkehr. Berufliche Übereinstimmungen finden sich hier bei den logistischen Planungs- und Organisationsprozessen und bei der Bearbeitung von Versand- und Begleitpapieren.

Sie können aber auch auf einen Beruf mit niedrigerem Qualifikationsniveau zurückgreifen. Hier sind Tätigkeiten als Fachlagerist in der Warenannahme, -lagerung und -versendung möglich. Sie können auch vorübergehend als Lager- und Transportarbeiter beschäftigt sein, wo Sie ebenfalls bei der Warenlagerung und dem Versand mitwirken.

Stellensuche und Bewerbung als Fachkraft für Lagerlogistik auf stellenmarkt.de

Wenn Sie Ausbildungsplätze oder freie Stellen als Fachkraft suchen, sind Sie auf Stellenmarkt.de richtig. Hier ist die Jobsuche in Regionen, in Berufe und Bereiche gegliedert. Außerdem werden bestimmte Berufe ausführlich vorgestellt.

Sie können sich einen Account zulegen und werden über freie Stellen per Mail informiert. Zusätzlich werden regelmäßig Topjobs vorgestellt, die Sie nach Ihren Wünschen auswählen können. Sie können auch über die Seite Stellenmarkt.de Ihre Bewerbung direkt an die Unternehmen senden.

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Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.