Lebenslauf - unterschreiben oder nicht?

Lebenslauf - unterschreiben oder nicht?

Professionell bewerben | 29.09.2023

Wer eine Bewerbung schreibt, setzt eine Unterschrift unter das Anschreiben. Aber sollte ich auch meinen Lebenslauf unterschreiben? In diesem Artikel erläutern wir Pro und Contra eines unterschriebenen Lebenslaufs und zeigen Ihnen auf, welche Sonderfälle es gibt.

AKZENTE SETZEN MIT DER UNTERSCHRIFT AUF DEM LEBENSLAUF

Der Lebenslauf gehört neben dem Anschreiben zu den wichtigsten Dokumenten in einer Bewerbung. Deswegen verdient er, genauso wie das Bewerbungsschreiben, einen gebührenden persönlichen Abschluss mit einer handschriftlichen Unterschrift.

Karriereexperten, Personaler und Bewerbungscoaches sind sich einig: Ein Lebenslauf gehört, ebenso wie das Bewerbungsschreiben, unterschrieben. Eine Unterschrift beurkundet die Richtigkeit der Angaben auf dem Lebenslauf und rundet den Inhalt des Dokuments ab. Sie ist zudem Bestandteil einer einwandfreien Bewerbung und kann beim Empfänger Neugierde und Interesse wecken oder bekräftigen. Damit ist sie weit mehr als nur reine Formalität, sofern Bewerber auf einige wichtige Feinheiten achten.

Das Wichtigste zum Thema auf einen Blick: 

  • Es besteht keine rechtliche Verpflichtung zur Unterschrift im Lebenslauf.
  • Dennoch empfiehlt es sich, den Lebenslauf zu unterschreiben, da dies einen seriösen Eindruck vermittelt.
  • Ist auch der Lebenslauf zu Ihrer Bewerbung unterschrieben, machen Sie damit deutlich, dass die dortigen Angaben der Wahrheit entsprechen
  • Unterschreiben Sie mit Vor- und Nachnamen und mit Datumsangabe und achten Sie unbedingt auf eine lesbare Unterschrift 
  • Zu empfehlen ist die Verwendung von schwarzer oder blauer Tinte 
  • Die Unterschrift sollte nicht größer als zwei Zeilen sein
  • Bei Online Bewerbungen können Sie die eingescannte Unterschrift als Bild einfügen oder digitale Signaturen verwenden.
  • Eine fehlende oder unleserliche Unterschrift wirkt nachlässig.
  • Eine Unterschrift im Lebenslauf hebt Bewerber von der Konkurrenz ab.

DIE AUSSAGEKRAFT DER UNTERSCHRIFT

Eine Unterschrift ist eine handschriftliche Bestätigung, dass das Dokument echt ist. Bewerber versichern so die Korrektheit und den Wahrheitsgehalt der im Lebenslauf mitgeteilten Angaben. Sie verleiht dem Lebenslauf das persönliche i-Tüpfelchen, das es braucht, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Muss der Lebenslauf unterschrieben werden?

Es gibt keine Verpflichtung, den Lebenslauf zu unterschreiben. Objektiv gesehen ist eine Bewerbung daher nicht unvollständig, wenn der Lebenslauf nicht mit einer Unterschrift abschließt. Es macht allerdings nach wie vor einen besseren und kompetenten Eindruck, wenn die Bewerbungsunterlagen unterschrieben sind.

Wir empfehlen ganz klar, mit einem Füller zu unterschreiben, oder mit einem hochwertigen Fineliner, der nicht schmiert.

WIESO SOWOHL ANSCHREIBEN ALS AUCH LEBENSLAUF UNTERSCHRIEBEN WERDEN SOLLTEN!

Wenn Sie sich mit einer Kurzbewerbung auf eine Helferstelle oder einen anderen, kleineren Job bewerben, ist eine Unterschrift sicherlich nicht ausschlaggebend für eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder eine Einstellung. In bestimmten Branchen wird sie aber auf jedem Lebenslauf erwartet und vorausgesetzt. Gerade Personaler achten auf klare und aussagekräftige Unterschriften im Anschreiben und Lebenslauf. Werden sie weggelassen, ist das in vielen Fällen eher kontraproduktiv. Deswegen tun sich Bewerber keinen Gefallen, wenn sie aus Bequemlichkeit darauf verzichten.

UND WIE WIRD NUN RICHTIG IM LEBENSLAUF UNTERSCHRIEBEN?

Im Bewerbungsschreiben werden Unterschriften unter die Grußformel gesetzt. Im Lebenslauf setzen Sie sie am besten unter den letzten Eintrag.

Welche Art der Unterschrift ist angemessen?

Ihre Unterschrift sollte ordentlich und gut leserlich sein. Verwenden Sie Ihre vollständige Unterschrift, wie Sie sie auch auf offiziellen Dokumenten verwenden würden. Es ist ratsam, die Unterschrift in schwarzer oder blauer Tinte zu verfassen, um sie leicht lesbar zu machen

DIE RICHTIGE POSITION MACHT’S

Die meisten Designs sind so gestaltet, dass die Unterschriften links unten gesetzt werden. Setzen Sie sie nicht mittig oder zu weit weg vom Text. Sie sollte das Dokument passend abschließen und deshalb nicht separat gesetzt werden. Platzieren Sie die Unterschrift daher am Ende des Lebenslaufs, unterhalb Ihrer persönlichen Informationen, Kontaktangaben und Qualifikationen. Erstreckt sich der Lebenslauf über mehr als eine Seite, dann unterschreiben Sie idealerweise nur auf der letzten Seite. Das ist völlig ausreichend. 

DIE RICHTIGE GRÖSSE WÄHLEN

Wie überall, gilt auch hier: Das gesunde Mittelmaß macht’s. Schrecken Sie den Adressaten mit allzu großen Unterschriften nicht ab. Schnörkel oder Kritzeleien sind ebenfalls tabu. Bleiben Sie stattdessen dezent und stilvoll. Verwenden Sie immer Vor- und Nachnamen beim Unterschreiben. Die Namen sollten unbedingt leserlich sein. Lassen Sie ausreichend Platz zur vorhergehenden Textzeile und quetschen Sie Ihre Unterschrift nicht irgendwo dazwischen, nur damit sie gerade noch so auf die Seite passt.

Merken Sie sich: Unterschriften sollten höchstens so groß sein wie zwei Textzeilen.

Das passende Schreibgerät

Das passende Schreibgerät zum Unterschreiben Ihres Lebenslaufs ist in der Regel ein schwarzer oder blauer Kugelschreiber. Diese Farben sind klassisch und leicht zu lesen. Ein feiner Stift sorgt dafür, dass Ihre Unterschrift klar und gut lesbar ist. Vermeiden Sie es, bunte oder ungewöhnliche Farben zu verwenden, da dies oft als unprofessionell angesehen wird. Ein sauberer, gut lesbarer Unterschriftsstil ist in den meisten Fällen am besten geeignet, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Trauen Sie sich aber auch gern und unterschreiben Sie mit Füller. Das ist nicht old school, sondern hat Charme und hinterlässt einen positiven Eindruck.

ORT UND DATUM NICHT VERGESSEN

Üblicherweise gehören Ort und Datum immer zur Unterschrift dazu. Die Angaben stehen dafür, dass die Bewerbungsunterlagen aktuell sind. Ob die Angaben nun darüber stehen oder linksbündig, darüber entscheiden Sie selbst oder die Designvorlage, die Sie ausgewählt haben. Hier sind die Geschmäcker verschieden. Wichtig ist, dass die zusätzlichen Angaben nicht vergessen werden. Denn nur so kann der Empfänger erkennen, dass das Dokument aktuell ist.

BESONDERHEIT: DIE ONLINE-BEWERBUNG

Eine Bewerbung per E-Mail ist heutzutage eher die Regel als die Ausnahme. Immer häufiger stellen Unternehmen ihren Bewerbern auch in eigenen Portalen Online-Formulare zur Verfügung, die nur noch ausgefüllt werden müssen. Hier wird es mit dem Unterschreiben schon komplizierter. Da liegt es nahe, handschriftliche Unterschriften einfach wegzulassen. Das ist durchaus legitim. Beeindruckend und auffällig ist jedoch, wenn Bewerber auch in einer E-Mail-Bewerbung Anschreiben und Lebenslauf unterschreiben.

WIE GELINGT ES, GEKONNT IN EINER ONLINE-BEWERBUNG ZU UNTERSCHREIBEN?

In der heutigen digitalen Welt werden Bewerbungen oft online eingereicht. In diesem Fall können Sie eine eingescannte Version Ihrer handschriftlichen Unterschrift verwenden oder eine elektronische Signatur hinzufügen, falls dies vom Arbeitgeber akzeptiert wird. Stellen Sie sicher, dass Ihre elektronische Unterschrift professionell aussieht.

  1. Die Unterschrift auf einem leeren Blatt platzieren und einscannen.

  2. Mit einem simplen Bildbearbeitungsprogramm kann sie nun bearbeitet werden. Hier können Sie den Blattausschnitt, auf dem sich die Unterschrift befindet, einfach ausschneiden. Alternativ wird das Blatt Papier wegretuschiert, sodass nur noch die Unterschrift übrigbleibt und keine Ränder mehr zu sehen sind.

  3. Die Unterschrift wird nun als neue Bilddatei gespeichert.

  4. Anschließend wird sie in das digitale Dokument eingefügt.

  5. Abschließend den fertigen Lebenslauf als pdf Datei formatieren und versenden oder im Bewerberportal an entsprechender Stelle uploaden.

NUR FÜR GANZ GESCHICKTE

Sie können natürlich auch im Adobe Acrobat Reader oder einem anderen Programm mit der Maus unterschreiben. Das ist allerdings eine höchst diffizile Angelegenheit, denn es braucht eine ruhige Hand und besonderes Geschick. In den meisten Fällen wirken solche Unterschriften dahingekritzelt und unsauber. Denken Sie daran, dass die Empfänger die Bewerbungsunterlagen vielleicht auch ausdrucken. Testen Sie es deshalb vorher selbst aus.

Fehler vermeiden: Häufige Missverständnisse

Beim Unterschreiben eines Lebenslaufs gibt es einige häufige Missverständnisse und Fehler, die vermieden werden sollten.
So können Sie sicherstellen, dass Ihre Unterschrift auf Ihrem Lebenslauf professionell und wirkungsvoll ist. Dies trägt dazu bei, einen positiven ersten Eindruck bei potenziellen Arbeitgebern zu hinterlassen.

Fehlende Unterschrift

Einer der gravierendsten Fehler ist das Fehlen einer Unterschrift. Ein Lebenslauf ohne Unterschrift wirkt unvollständig und könnte von potenziellen Arbeitgebern als nachlässig angesehen werden. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Lebenslauf immer mit Ihrer Unterschrift versehen, um Ihre Zustimmung und Authentizität zu bestätigen.

Unleserliche Unterschrift

Eine unleserliche Unterschrift kann ebenfalls zu Missverständnissen führen. Ihre Unterschrift sollte klar und deutlich sein, damit Ihr Name leicht identifiziert werden kann. Wenn Ihre Unterschrift schwer zu entziffern ist, kann dies Verwirrung stiften und schludrig wirken. Versuchen Sie, Ihre Unterschrift in einer sauberen und gut lesbaren Schriftart zu schreiben, um solche Probleme zu vermeiden.

Falsch platzierte Unterschrift

Die Platzierung Ihrer Unterschrift auf dem Lebenslauf ist entscheidend. Eine falsch platzierte Unterschrift kann den Eindruck erwecken, dass Sie nicht mit den grundlegenden Konventionen vertraut sind. Normalerweise sollte die Unterschrift am Ende des Lebenslaufs unter Ihrem vollständigen Namen stehen. Achten Sie darauf, dass sie dort gut sichtbar und eindeutig positioniert ist.

UNSER FAZIT

Eine Unterschrift im Lebenslauf bestätigt die Echtheit und Richtigkeit der Angaben. Außerdem setzt sie Akzente, die Bewerber von ihren Konkurrenten abheben. Wer darauf verzichtet, nimmt sich damit auch ein bisschen die Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen. Die Unterschrift rundet eine Bewerbung ab und verleiht ihr eine noch persönlichere Note.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.