Praxisanleiter

Praxisanleiter: Ausbildung, Gehalt & Karrierechancen

Praxisanleiter im Pflegebereich sind für die Einarbeitung von Praktikanten, Auszubildenden und Mitarbeitern zuständig. Die praktische Ausbildung muss von einer qualifizierten Pflegefachkraft durchgeführt werden und somit tragen die Fachkräfte die Verantwortung für eine solide Ausbildung der Azubis. Praxisanleiter oder Praxisanleiterinnen sind somit die Schnittstelle zwischen dem Ausbildungsbetrieb und der Pflegeschule.

Zum Aufgabengebiet gehört unter anderem die Organisation und Planung von Praxisanleitungen, die Unterstützung beim Lernen sowie die Vermittlung von fachlichem Know-how. Den Job des Praxisanleiters gibt es in den beiden Fachrichtungen Notfallsanitäter oder Pflegeberufe.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild "Praxisanleiter" ( m w d)

  • Praxisanleiter werden auch als Ausbilder in Gesundheitsfachberufen bezeichnet.
  • Als Ausbilder sind die Fachkräfte für die Koordination und die Durchführung der praktischen Ausbildung von angehenden Pflegekräften zuständig. Sie begleiten die Azubis während der gesamten Ausbildung in der jeweiligen Pflegeeinrichtung.
  • Die Weiterbildung ist staatlich anerkannt und bildet die Grundlage für den Job als Ausbilder in der Pflege. Die Weiterbildung zählt zu den beliebtesten Fortbildungen im Pflege- und Gesundheitsbereich.
  • Um die Weiterbildung zum Praxisanleiter beginnen zu können, sollte bereits eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in einem Gesundheitsberuf vorliegen, so etwa in der Altenpflege, in der Kinderkrankenpflege, der Krankenpflege oder als Hebamme. Zusätzlich zu der bereits absolvierten Berufsausbildung verlangen einige Fachschulen eine mehrjährige Berufserfahrung im medizinischen Bereich.
  • Neben den formellen Voraussetzungen sollte die angehende Fachkraft außerdem Interesse und Freude an der Ausbildung von Azubis mitbringen.

Was macht ein Praxisanleiter ( m w d)?

Aufgaben

Die erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung bildet die Grundlage für ein facettenreiches Aufgabenspektrum im Job. So übernimmt die Pflegefachkraft maßgeblich die Verantwortung für die Qualität der praktischen Ausbildung der Azubis. In kleinen Einrichtungen wie etwa in Pflegeheimen oder Krankenhäusern arbeiten die Praxisanleiter noch in ihrem regulären Pflegeberuf und sind zusätzlich für die Durchführung der Ausbildung zuständig.

Das Aufgabenspektrum umfasst hauptsächlich:

  • Fachliches Wissen auf dem aktuellen Stand halten (Fachliteratur lesen).
  • Planung, Anleitung und Durchführung der praktischen Ausbildung der Azubis.
  • Beurteilung der Schüler.
  • Begleitung und Beratung während der Einarbeitungszeit.
  • Mitwirkung bei der Prüfungsdurchführung.
  • Konzepterstellung für die Ausbildung.
  • Falls Fachkräfte Fragen zur Ausbildung haben, werden diese vom Praxisanleiter beantwortet.
  • Aufbau und Betreuung von Arbeitskreisen.

Arbeitgeber & typische Arbeitsorte

Unterschiedliche Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege bieten Ausbildern mit dieser Zusatzqualifikation als Praxisanleiter einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz.

Einsatzorte als Praxisanleiter finden sich vorwiegend bei:

  • ambulanten Pflegediensten
  • Altenpflegeeinrichtungen
  • Berufsfachschulen im Gesundheitswesen
  • Krankenhäusern
  • Rehabilitationskliniken
  • Hochschulkliniken
  • Wohnheimen für Menschen mit Behinderung.

Persönliche Kompetenzen

Es gibt einige Kompetenzen, die nicht nur für Jobs der Pflegeberufe relevant sind, sondern für alle Berufe gleichermaßen gelten. Kritikfähigkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und gute Umgangsformen sind in der Arbeitswelt eine Grundvoraussetzung. Um die tägliche Arbeit in der Pflegepraxis optimal absolvieren zu können, sollten die Fachkräfte nicht nur über die grundlegenden Kompetenzen verfügen, sondern auch über folgende Soft Skills:

  • Sorgfältige Arbeitsweise für eine optimale Ausbildungsqualität.
  • Einsatzbereitschaft
  • Zielstrebigkeit & Ausdauer, um die täglichen Herausforderungen zu meistern und auch mit schwierigen Schülern zurechtzukommen.
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Selbstständigkeit
  • Psychische Belastbarkeit im Beruf der Pflege.
  • Zeitmanagement
  • Kommunikationsfähigkeit & Kontaktfreudigkeit, um mit den Auszubildenden ein vertrauensvolles Miteinander zu gestalten.
  • Konfliktfähigkeit, um in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren.
  • Selbstkontrolle & Selbstsicherheit im Auftreten gegenüber den Auszubildenden.
  • Empathie, um auf die angehenden Fachkräfte optimal eingehen zu können.
  • Führungsfähigkeit
  • Durchsetzungsvermögen.

Arbeitszeitmodelle

Die Arbeit als Pflegepersonal kann in den Einrichtungen entweder in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden, je nachdem was im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Die Weiterbildung kann in einer Pflegefachschule ebenfalls in einer Teilzeit- oder einer Vollzeitvariante absolviert werden.

Ausbildung zum Praxisanleiter: Voraussetzungen, Dauer und Inhalte

Ausbildungsdauer und Lernorte

  • Bei der Ausbildung zum Praxisanleiter wird neben der Theorie auch das Wissen in der Praxis vermittelt.
  • Die Ausbildung kann berufsbegleitend absolviert werden. Die Fachschulen bieten hierfür unterschiedliche Modelle an, die teilweise in Abend- oder Wochenendkursen oder im Blockunterricht stattfinden.
  • Die Weiterbildung dauert in der Regel sechs bis acht Monate.
  • Die Weiterbildung für Pflegekräfte kann entweder in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden.
  • Am Ende der Ausbildung findet eine Prüfung statt, die aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil besteht.

Abschluss als: Praxisanleiter

Bei dieser Fortbildung handelt es sich um einen Beruf in der Pflege. Nach dem Jahr 2017 gab es im Pflegebereich eine Gesetzesanpassung. Dementsprechend müssen Auszubildende laut dem Pflegeberufegesetz eine professionelle Praxisanleitung erhalten.

Im Laufe der Weiterbildung müssen die Fachkräfte unterschiedliche Modulprüfungen in mündlicher, schriftlicher und praktischer Form absolvieren. Zum Bestehen der Weiterbildung wird am Ende eine schriftliche Abschlussarbeit und eine mündliche Prüfung absolviert. Nach dem erfolgreichen Bestehen erhalten die Fachkräfte ein Zeugnis, um in ihrem Beruf als Anleiter arbeiten zu dürfen und die zur Berufsbezeichnung "Praxisanleiter in den Pflegeberufen" offiziell führen zu können.

Anforderungen und erwünschte Schulbildung

  • Um die Weiterbildung zur Praxisanleitung zu beginnen, muss eine bereits abgeschlossene Ausbildung vorliegen, zum Beispiel als Operationstechnischer Assistent, Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebamme oder als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Nach der Pflegeausbildung müssen die Pflegekräfte außerdem eine mehrjährige Berufserfahrung vorweisen können.
  • Die Weiterbildung ist mit zusätzlichen Kosten zwischen 1.700 und 3.000 Euro verbunden. Die genauen Details über die Kostenhöhe können bei den einzelnen Bildungseinrichtungen vor Ausbildungsbeginn erfragt werden. Neben den Lehrgangsgebühren können auch noch weitere Kosten für Anmeldungen, Prüfungen, Literatur oder Unterkünfte anfallen.
  • Bevor Sie einen Lehrgang zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter beginnen, sollten Sie bei Ihrem Arbeitgeber Informationen über eine eventuelle Kostenübernahme einholen. Die meisten Arbeitgeber übernehmen die Kosten für Weiterbildungslehrgänge. Je qualifizierter der Mitarbeiter ist, desto mehr profitiert auch die medizinische Einrichtung davon.
  • Nach der erfolgreichen Weiterbildung zum Praxisanleiter können die Mitarbeiter zusätzliche Aufgaben oder auch die Leitung der jeweiligen Einrichtung übernehmen.

Ausbildungsinhalte

Die Weiterbildung besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil. Die Unterrichtsinhalte können sich abhängig vom Weiterbildungsanbieter etwas unterscheiden. Das Hauptziel während der gesamten Fortbildung ist jedoch, die pädagogischen, methodischen und didaktischen Kompetenzen zu vermitteln, um die Fachkräfte später optimal auf ihren Berufsalltag vorzubereiten. Die tägliche Aufgabe des Förderns und Beurteilens der Auszubildenden erfordert aber nicht nur ein fundiertes fachliches Know-how, sondern auch das Interesse am Umgang mit den Schülern. Während der Weiterbildung werden den Fachkräften die wichtigsten Informationen und Grundlagen der Lernprozesse, Lernmodelle und Lernpsychologie vermittelt.

Die wichtigsten Ausbildungsinhalte für den Fachkräfte-Nachwuchs auf einen Blick:

  • Umgang mit den Auszubildenden
  • Grundlagenwissen in der Pflegepädagogik
  • Lerntheorien & Motivationstheorien
  • Verschiedene Lernmethoden
  • Rolle und Aufgaben im Job der Praxisanleitung
  • Kommunikation
  • Richtige Gesprächsführung
  • Grundlagen des Qualitätsmanagements
  • Prüfungsverordnungen
  • Auszubildende auf Prüfungen vorbereiten
  • Auszubildende bewerten und beurteilen
  • Prüfungsgestaltung
  • Planung, Strukturierung, Gestaltung und Reflexion von verschiedenen Anleitungsprozessen
  • Konzept für die Anleitung erstellen
  • Administrative und rechtliche Grundkenntnisse
  • Entscheidungsfindung für moralisch und ethische Fragen
  • Praktikum, um das theoretisch erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden.

Gehalt & Vergütung: Was verdient ein Praxisanleiter?

Während der Weiterbildung zum Praxisanleiter erhalten die Fachkräfte kein Gehalt. Das Durchschnittseinkommen nach der erfolgreich absolvierten Fortbildung beträgt monatlich 4.566 Euro brutto und jährlich 54.792 Euro brutto. Das Einstiegsgehalt liegt bei durchschnittlich 3.000 Euro brutto pro Monat und bei 36.000 Euro brutto im Jahr.

Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

In den Pflegeberufen gibt es einen deutlichen Mangel an geeignetem Fachpersonal. Aus diesem Grund ist die Arbeit als Praxisanleiter von besonders großer Bedeutung. Die Erfahrungen, die von den Pflegefachkräften bereits während ihrer eigenen Tätigkeit gemacht wurden, können ideal für die Ausbildung der angehenden Pflegekräfte eingesetzt werden. Der Beruf der Praxisanleitung hat gerade in der heutigen Zeit gute Zukunftsaussichten. Die Fachprüfer sind in den unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen besonders gefragt und finden hier ein breites Jobangebotsspektrum.

Fortbildungsmöglichkeiten nach der Weiterbildung zum Praxisanleiter

Weiterbildungen in Gesundheitsberufen werden für Fachkräfte zunehmend beliebter. Mithilfe diverser Lehrgänge können sich die Pflegefachkräfte immer fundierteres Fachwissen aneignen. Als Praxisanleiter oder als Praxisanleiterin sind stetige Weiterbildungen wichtig, um immer auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben. Die Aufgabe der Praxisanleitung ist mit viel Verantwortung verbunden, umso mehr stehen hier stetige Fortbildungen im Vordergrund. Mit einer entsprechenden Weiterbildung können sich die Fachkräfte auch auf Leitungspositionen bewerben. Verfügen die Pflegekräfte über einen entsprechenden Schulabschluss oder andere Zugangsvoraussetzungen, ist sogar ein Studium im Pflegemanagement eine gute Option. Durch Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen können die Fachkräfte ihr Wissen stetig auf dem aktuellen Stand halten und ihre Karrierechancen noch weiter verbessern. Hierbei handelt es sich in der Regel um kürzere Lehrgänge, bei denen die Einarbeitung in neue Techniken und Systeme im Vordergrund steht.

Digitalisierung

Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen soll Arbeitnehmer immer mehr bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und entlasten. Viele Technologien und Systeme helfen in der Pflege bei der täglichen Arbeit, so etwa:

  • Digitale Tafel: Schulungen und Unterricht wird an einer digitalen Unterrichtstafel durchgeführt.
  • Lernzertifikate: Auszubildende erhalten digitale Zertifikate von bestandenen Prüfungen.
  • Digitales Dokumentenmanagement: Konzepte für die Einarbeitung der Auszubildenden können digital erstellt und gesichert werden.
  • Elektronische Pflegedokumentation
  • Pflege- und Therapieroboter: Bereits während der Ausbildung können Roboter in der Pflege eingesetzt werden.

Welche Kerntätigkeiten im Beruf Praxisanleiter kann in Zukunft die KI übernehmen

Zum aktuellen Zeitpunkt kann die Arbeit als Praxisanleiter oder als Praxisanleiterin von keiner KI ersetzt werden. Der Grundgedanke für den Einsatz der KI ist hier auch lediglich eine Unterstützung der Pflegefachkräfte in der täglichen Arbeit. Der persönliche Kontakt mit den Auszubildenden und die Vermittlung des Fachwissens soll nicht ersetzt werden.

Arbeitsmarkt und Stellenangebote

Der Arbeitsmarkt für Praxisanleiter in der Pflege bietet aktuell hervorragende Perspektiven, da der Fachkräftemangel in der Pflegebranche weiterhin groß ist. Viele Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, suchen dringend qualifizierte Praxisanleiter, um die Ausbildung zukünftiger Pflegekräfte zu gewährleisten. Wer die Weiterbildung zum Praxisanleiter absolviert hat, findet zahlreiche Stellenangebote mit attraktiven Karrierechancen. Sichern Sie sich jetzt Ihren nächsten Karriereschritt – besuchen Sie stellenmarkt.de und entdecken Sie aktuelle Jobangebote für Praxisanleiter!

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