Bewerben nach der Ausbildung: Vom Azubi zum Traumjob

Bewerben nach der Ausbildung: Vom Azubi zum Traumjob

Karriereplanung | 21.02.2024

Die Bewerbung nach der Ausbildung gilt als entscheidender Meilenstein im Berufsleben. Der Übergang von der Ausbildung in die Berufspraxis sollte möglichst nahtlos erfolgen. Lernen Sie in diesem Artikel, welche Chancen Ihnen dabei offen stehen und wie Sie vorgehen können.

Bewerbung nach der Ausbildung: Von der Theorie in die Praxis

Eine "Bewerbung nach der Ausbildung" hat einige spezifische Besonderheiten und Herausforderungen im Vergleich zu anderen Bewerbungen:

  1. Erster großer Karriereschritt: Für viele ist es das erste Mal, dass sie sich auf eine Vollzeitstelle bewerben. Dies ist ein entscheidender Moment, da es den Übergang vom Auszubildenden zum qualifizierten Arbeitnehmer markiert.

  2. Mangel an Berufserfahrung: Viele frisch Ausgebildete haben zwar ihre Ausbildung abgeschlossen, aber sie haben oft noch nicht viel Erfahrung in einer tatsächlichen Vollzeitstelle. Daher ist es wichtig, die während der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse in der Bewerbung hervorzuheben.

  3. Praktische Erfahrungen betonen: Es ist entscheidend, Praktika, Projekte oder spezielle Aufgaben während der Ausbildung hervorzuheben, die für den angestrebten Job relevant sind.

  4. Weiterbildungs- und Lernbereitschaft: Arbeitgeber wissen, dass junge Bewerber möglicherweise nicht alle für den Job notwendigen Fähigkeiten mitbringen. Daher ist es wichtig, die Bereitschaft zur Weiterbildung und das schnelle Lernvermögen zu betonen.

  5. Persönliche Entwicklung: Es ist auch eine Gelegenheit, den eigenen Reifeprozess und die persönliche Entwicklung während der Ausbildung zu betonen, insbesondere wenn Soft Skills wie Teamarbeit, Kommunikation oder Problemlösung gefordert sind.

  6. Motivation und Begeisterung: Aufgrund des Mangels an langjähriger Berufserfahrung ist es wichtig, die eigene Motivation, Begeisterung und das Engagement für den gewählten Berufsweg zu zeigen.

  7. Netzwerken: Beziehungen, die während der Ausbildung aufgebaut wurden, können für Empfehlungen und Hinweise auf offene Stellen nützlich sein.

  8. Anpassungsfähigkeit: Die Bewerber müssen möglicherweise flexibel sein, was den Standort, die Arbeitszeiten oder die spezifischen Aufgaben angeht, um ihre erste Stelle zu bekommen.

  9. Aktualität von Wissen und Fähigkeiten: Ein Vorteil von frisch Ausgebildeten ist, dass ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten in der Regel aktuell und auf dem neuesten Stand sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine "Bewerbung nach der Ausbildung" sowohl für den Bewerber als auch für den Arbeitgeber eine einzigartige Gelegenheit darstellt. Der Bewerber hat die Chance, sich als motivierter und lernbereiter Einsteiger zu präsentieren, während der Arbeitgeber die Möglichkeit hat, frisches Talent mit aktuellem Wissen und einem hohen Grad an Begeisterung zu gewinnen.

Ihre Bewerbungsstrategie nach der Ausbildung: So präsentieren Sie sich optimal

Vorbereitung ist der Schlüssel

Die Bewerbungsphase sollte frühzeitig und sorgfältig geplant werden. Recherchieren Sie passende Stellenangebote und Unternehmen. Analysieren Sie genau, welche Qualifikationen gefordert werden. Stimmen Ihre Fähigkeiten und Berufserfahrungen mit den Anforderungen überein? Überlegen Sie, was Sie besonders motiviert und wo Sie sich langfristig entwickeln möchten.

Erstellen Sie rechtzeitig alle Bewerbungsunterlagen. Mit einem strukturierten Zeitplan vermeiden Sie Stress und Hektik. Planen Sie Puffer ein für Unvorhergesehenes.

Informieren Sie Referenzen und Zeugnisgeber über Ihre Bewerbungsphase und bitten Sie frühzeitig um Empfehlungsschreiben. Sammeln Sie Arbeitsproben, Zertifikate, Auszeichnungen und Nachweise über Praktika, ehrenamtliches Engagement und Weiterbildungen.

Perfektes Anschreiben

Das Bewerbungsanschreiben ist Ihre Chance, Interesse zu wecken und sich von anderen Bewerbern abzuheben. Es sollte individuell auf die Stelle zugeschnitten sein und Bezug zur ausgeschriebenen Position, Ihrer Ausbildung und Ihren Kompetenzen herstellen.

Beschreiben Sie kurz Ihren Werdegang und Ausbildungsschwerpunkt. Erläutern Sie, warum Sie sich speziell bei diesem Unternehmen bewerben. Verdeutlichen Sie, dass Ihr Profil optimal zur Stelle passt. Zeigen Sie Motivation und Interesse für die Position und Firma.

Vermeiden Sie Floskeln und allgemeine Aussagen. Formulieren Sie klar und strukturiert. Der Umfang sollte eine DIN A4 Seite nicht überschreiten. Überprüfen Sie Rechtschreibung und Grammatik penibel.

Lebenslauf ohne Lücken

Der Lebenslauf dokumentiert chronologisch Ihren Werdegang. Fokussieren Sie sich auf die für die Bewerbung relevanten Stationen Ihrer Ausbildung. Beschreiben Sie kurz Ihre Aufgaben,Tätigkeiten, und die erworbenen Kompetenzen und Erfolge.

Listen Sie Praktika, besondere Projekte, Auslandsaufenthalte und Weiterbildungen auf. Bleiben Sie lückenlos und transparent, aber vermeiden Sie zu viele Details. Halten Sie die wichtigsten Fakten auf maximal zwei Seiten fest.

Gestalten Sie den Lebenslauf übersichtlich mittels Absätzen und Aufzählungspunkten. Verwenden Sie keine Fachtermini, die Personaler nicht verstehen. Kontrollieren Sie sorgfältig auf Fehler und passen Sie die Formulierungen dem Berufsbild an.

Überzeugendes Bewerbungsfoto

Ein professionelles Bewerbungsfoto gehört in der Regel noch immer dazu, auch wenn es kein "Muss" ist. Achten Sie auf eine hochwertige Bildqualität und eine seriöse, dem Berufsfeld angemessene Kleidung. Der Hintergrund sollte aufgeräumt und neutral sein.

Lächeln Sie und schauen Sie freundlich in die Kamera. Vermeiden Sie gestellte Posen und wählen Sie eine natürliche Mimik. Das Foto sollte authentisch wirken und Ihre Positive Ausstrahlung transportieren.

Lassen Sie das Foto ansprechend zuschneiden und nicht zu groß oder klein erscheinen. Achten Sie auf gute Lichtverhältnisse ohne Schatten oder Spiegelungen.

Perfekte Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch

Das Bewerbungsgespräch ist der wichtigste Termin bei der Jobsuche. Optimale Vorbereitung ist entscheidend, um kompetent und selbstsicher aufzutreten.

Recherchieren Sie das Unternehmen und die Informationen zum Standort und Ansprechpartner. Informieren Sie sich über Produkte, Dienstleistungen, Philosophie, aktuelle Themen und die Unternehmenskultur.

Überlegen Sie sich passende Antworten auf typische Fragen. Bleiben Sie authentisch und vermeiden Sie auswendig gelernte Sätze. Seien Sie motiviert und zeigen Sie Ihr Interesse für die in der Stellenanzeige ausgeschriebene Position.

Wählen Sie angemessene Kleidung und kommen Sie pünktlich zum Termin. Schalten Sie Ihr Handy aus und atmen Sie durch. Bleiben Sie freundlich und höflich. Bedanken Sie sich zum Abschied und geben Sie zeitnahe Rückmeldung, wenn Sie eine Zusage erhalten.

Networking optimieren

Netzwerken ist ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Jobsuche nach der Ausbildung. Pflegen und erweitern Sie Kontakte aus Praktika, von Messen und Branchenevents.

Treten Sie beruflichen Communities und Foren bei. Knüpfen Sie via sozialer Medien neue Verbindungen. Tauschen Sie sich mit anderen Auszubildenden und Young Professionals aus. Profitieren Sie von Erfahrungen.

Pflegen Sie den Kontakt zu Ausbildern, Mentoren und Kollegen. Lassen Sie sich empfehlen und weitervermitteln. Nutzen Sie Ihr persönliches Netzwerk und die Kraft von Mundpropaganda.

Festanstellung im Ausbildungsbetrieb: Vor- und Nachteile

Ein häufiges Dilemma für viele Auszubildende ist die Frage, ob sie nach Abschluss ihrer Ausbildung eine Stelle in ihrem Ausbildungsbetrieb annehmen sollten. Es gibt mehrere Vorteile, sich vom Ausbildungsbetrieb übernehmen zu lassen. Erstens kennt man bereits die Unternehmenskultur, die Abläufe und die Kollegen. Dies kann den Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben erheblich erleichtern. Zweitens zeigt eine Übernahme oft, dass der Betrieb mit der Leistung des Auszubildenden zufrieden war und ihn als wertvolles Mitglied des Teams sieht. Das kann ein erheblicher Vertrauens- und Motivationsboost sein.

Allerdings gibt es auch Gründe, die gegen eine Übernahme sprechen könnten. Manche möchten nach der Ausbildung neue Erfahrungen sammeln, unterschiedliche Unternehmenskulturen kennenlernen oder sich in einem spezielleren Bereich spezialisieren, der in dem Ausbildungsbetrieb möglicherweise nicht angeboten wird.

Letztlich hängt die Entscheidung von den individuellen Karrierezielen, den angebotenen Konditionen und dem persönlichen Wohlbefinden im Unternehmen ab. Es ist ratsam, sich ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Übernahme im eigenen Fall zu informieren und, wenn möglich, Gespräche mit Mentoren oder anderen Vertrauenspersonen zu führen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Bewerben nach der Ausbildung: Weitere nützliche Tipps:

  • Informieren Sie sich über Gehaltsstandards und verhandeln Sie selbstbewusst Ihre Vergütung.
  • Legen Sie sich Musterfragen für das Vorstellungsgespräch zurecht und üben Sie Antworten.
  • Pflegen Sie den Kontakt zum Ausbildungsbetrieb, auch wenn Sie extern bewerben. Empfehlungen können nützlich sein.
  • Nutzen Sie Karrieremessen und -portale, um passende Stellen zu finden.
  • Erarbeiten Sie Alleinstellungsmerkmale, die Sie von anderen Bewerbern abheben.
  • Seien Sie bereit, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Zeigen Sie Lernwillen.
  • Bleiben Sie geduldig, wenn die Jobsuche länger dauert. Geben Sie nicht auf.

Bewerbung nach der Ausbildung: Mit der richtigen Strategie zum Ziel

Die Bewerbungsphase nach der Ausbildung möchte gut geplant sein. Wichtig sind passende Unterlagen, gründliche Vorbereitung sowie Networking. Zeigen Sie Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Verdeutlichen Sie, dass Sie ins Team passen und die Firmenphilosophie teilen. Dann stehen die Chancen gut, eine spannende Festanstellung in Ihrem Traumjob zu finden!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem beruflichen Neustart nach der Ausbildung.

Dr. Hans-Peter Luippold

Autor: Dr. Hans-Peter Luippold

Dr. Hans-Peter Luippold studierte Betriebswirtschaft in Freiburg und Köln und sammelte als Führungskraft bei Daimler, Volkswagen, Lufthansa, Wella und Vorwerk Erfahrungen in allen wesentlichen Unternehmensbereichen. Seit April 2000 ist er als Unternehmens- und Personalberater in Frankfurt am Main tätig. Er hält regelmäßig Vorträge und lehrt zu den Themen Erfolg und Karriere. Vernetzen Sie sich mit ihm über Xing und LinkedIn.